DE4218484A1 - Automatisches bremsensteuerungssystem - Google Patents
Automatisches bremsensteuerungssystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein automati
sches Bremsensteuerungssystem zum automatischen
Steuern der Fahrgeschwindigkeit eines Fahrzeuges.
Ein automatisches Bremsensteuerungssystem dieses
Typs ist in der japanischen Offenlegungsschrift
(Kokai) Nr. 71 727/87 beschrieben. In einem derarti
gen automatischen Bremsensteuerungssystem wird der
Abstand zwischen einem Vorderhindernis, wie etwa
einem Fahrzeug, und einem zu steuernden Fahrzeug
detektiert und das zu steuernde Fahrzeug wird auf
der Grundlage des Ergebnisses der Detektion abge
bremst. Für den Fall, daß der Abstand vom Hindernis
auf der Grundlage des Ergebnisses eines Vergleichs
zwischen einer Bezugsfahrgeschwindigkeit, welche
aus einer Fahrzeugfahrgeschwindigkeit am Anfangs
punkt der Bremsung und einer Fahrzeugfahrgeschwin
digkeit während des obengenannten Bremsvorgangs
bestimmt wird, als für eine sichere Fahrt ausrei
chend beurteilt wird, wird die Bremse gelöst.
In einem solchen Stand der Technik tritt jedoch in
vielen Fällen eine Diskrepanz zwischen dem Brems
vorgang und dem tatsächlichen Fahrgeschehen auf.
Genauer gesagt, das Bremsen wird in einem herkömm
lichen automatischen Bremsensteuerungssystem auf
der Grundlage lediglich der Fahrgeschwindigkeit
eines zu steuernden Fahrzeuges (im folgenden als
"dieses Fahrzeug" bezeichnet) solange (nicht) aus
geführt, wie der Abstand zu einem Vorderfahrzeug
einen vorbestimmten Abstand nicht erreicht, ohne
Rücksicht darauf, ob die Fahrgeschwindigkeit des
Vorderfahrzeuges hoch oder niedrig ist, wenn nur
die Fahrgeschwindigkeit dieses Fahrzeuges konstant
ist.
Folglich wird die Bremsung für den Fall, daß die
Fahrgeschwindigkeit des Vorderfahrzeuges ausrei
chend hoch ist und das Vorderfahrzeug und dieses
Fahrzeug derart in einer Beziehung zueinander ste
hen, so daß der Abstand zwischen beiden Fahrzeugen
allmählich kleiner wird, mit einem ausreichenden
zeitlichen Spielraum ausgeführt, aber wenn das
Vorderfahrzeug plötzlich gebremst wird oder anhält,
gibt es sehr wenig zeitlichen Spielraum, wodurch
die Gefahr eines Auffahrunfalls hervorgerufen wird.
Umgekehrt wird, wenn ein Bremsanfangsabstand be
stimmt wird, der ein plötzliches Abbremsen oder
Anhalten des Vorderfahrzeuges voraussetzt, das
Abbremsen in einem zu frühen Stadium begonnen,
wodurch mehr gegen ein nachfolgendes Fahrzeug als
gegen dieses Fahrzeug eine Gefahr heraufbeschworen
wird, sogar wenn die Fahrzeuge in gleichmäßigem
Fluß fahren und die Fahrgeschwindigkeit des vorweg
fahrenden Fahrzeugs ausreichend hoch ist.
Die vorliegende Erfindung ist im Hinblick auf das
vorstehend dargelegte Problem ausgeführt worden. Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Technik vorzu
sehen, welche es ermöglicht, einen Abbremsvorgang
in einem automatischen Bremsensteuerungssystem in
einem Zustand auszuführen, welcher dem tatsächli
chen Fahrgeschehen näher ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung führt ein automa
tisches Bremsensteuerungssystem mit einem Abstands
sensor zum Detektieren des Abstandes zwischen einem
Vorderfahrzeug und diesem Fahrzeug, einer Brems
drucksteuerung und mit einer Steuerstufe, welche
ein Signal von dem Abstandssensor entgegennimmt,
eine arithmetische Verarbeitung durch und gibt ein
Steuersignal an die Bremsdrucksteuerung aus, wobei
zuerst ein Abstand X zwischen diesem Fahrzeug und
einem Hindernis, dann eine relative Geschwindigkeit
Vs bezüglich des Hindernisses aus Änderungen des
Abstandes X mit dem Ablauf der Zeit bestimmt wird,
wonach eine Beurteilung durchgeführt wird, ob das
Fahrzeug sich dem Hindernis annähert, und wobei
ferner eine abgeschätzte Zeit Tx sowohl aus Vs als
auch aus X bestimmt wird, welche bis zur Berührung
mit dem Hindernis noch verbleibt, und wobei eine
Abbremsung auf der Grundlage des Wertes von Tx aus
geführt wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Bremsung
ohne Rücksicht auf den Abstand zwischen dem Vorder
fahrzeug und diesem Fahrzeug durchgeführt, wenn die
Fahrgeschwindigkeit des Vorderfahrzeuges niedrig
ist, sogar wenn die Fahrgeschwindigkeit dieses
Fahrzeuges konstant ist, da die abgeschätzte Zeit
Tx bis zur Berührung mit einem Vorderfahrzeug
berechnet worden ist und die Bremsung in Überein
stimmung mit dem gewonnenen Wert ausgeführt wird;
wohingegen die Bremsung in einem Stadium ausgeführt
wird, in welchem der Abstand zwischen den Fahrzeu
gen kleiner geworden ist, wenn die Fahrgeschwindig
keit des Vorderfahrzeuges groß ist. Auf diese Weise
wird ein Bremsvorgang in einem Zustand, der extrem
nahe dem tatsächlichen Fahrgeschehen ist, ausge
führt.
Die Erfindung wird nunmehr in Gestalt von Ausfüh
rungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläu
tert:
Fig. 1 ist ein Ablaufdiagramm, welches eine au
tomatische Bremsensteuerung nach einer
ersten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt.
Fig. 2 ist ein Diagramm, welches eine Flüssig
keitsmenge/Flüssigkeitsdruck-Kennlinie
zwecks Erläuterung der Vordruckbeauf
schlagung aus Fig. 1 zeigt.
Fig. 3 ist ein Blockschaltbild eines erfindungs
gemäßen Bremsensteuerungssystems.
Fig. 4 ist ein Ablaufdiagramm, das eine automa
tische Bremsensteuerung nach einer ande
ren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt.
Eine erste Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird im folgenden mit Bezug
auf die Fig. 1 bis 3 beschrieben.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild eines automati
schen Bremsensteuerungssystems gemäß einer ersten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
In dieser Ausführungsform fördert ein Hauptbremszy
linder 3 beim Niedertreten eines Bremspedals 1 ein
Hydraulik-Bremsfluid zu einem Drucksammler 5 und
ferner durch einen in einem in dem Drucksammler 5
vorgesehenen Kolben 11 gebildeten Kanal 29 zu einem
Radbremszylinder 9, wodurch es dem Fluid ermöglicht
wird, eine Bremskraft auszuüben und einen Bremsvor
gang tatsächlich zu bewirken.
In Fig. 3 wird der in dem Drucksammler 5 angeordne
te Kolben 11 normalerweise mittels einer Feder 13
nach rechts gedrängt.
An der rechten Seite des Kolbens 11 in Fig. 3 ist
eine Öffnung 15 gebildet, und wenn ein Steuerungs
fluid, beispielsweise Luft, welches untenstehend
erläutert ist, durch die Öffnung 15 in den Druck
sammler 5 eingespeist wird, wird der Kolben 11 in
Fig. 3 nach links gegen die Vorspannkraft der Feder
13 bewegt. Zentrisch zum Kolben 11 ist eine Kammer
17 gebildet, in welche das Hydraulik-Bremsfluid aus
dem Hauptbremszylinder eingespeist wird. Die Kammer
17 und der links gelegene Raum des Kolbens 11 kom
munizieren normalerweise über den Kanal 29 mitein
ander. In dem Kanal 29 ist ein durch eine Kugel
gebildetes Rückschlagventil 7 angeordnet, um wäh
rend des Steuerungsvorganges, welcher untenstehend
beschrieben ist, das Zurückfließen des Hydraulik-
Bremsfluids vom Radbremszylinder 9 zu verhindern.
Ein Steuerfluid, wie beispielsweise Luft, wird aus
einem Behälter 19 durch eine Pumpe 21 geliefert,
passiert dann ein Rückschlagventil 23 und wird in
einem Sammler 35 gespeichert.
Wenn der interne Druck des Sammlers 35 einen vorbe
stimmten Pegel überschreitet, wird ein Schalter 31
abgeschaltet, um die Stromversorgung für einen Mo
tor 33 zu unterbrechen und den Betrieb der Pumpe
21 zu beenden.
Ein Halteventil 25 und ein Ablaßventil 27 werden
durch eine Steuerstufe 37 gesteuert. Das Halteven
til 25 wird durch ein Magnetventil, welches norma
lerweise geschlossen ist, gebildet, während das Ab
laßventil 27 durch ein Magnetventil gebildet wird,
welches normalerweise offen ist.
Die Steuerstufe 37 steuert das Öffnen und Schließen
des Halteventils 25 und des Ablaßventils 27, welche
zusammen als Bremsdrucksteuerung wirken, wodurch es
ermöglicht wird, den Druckaufbau, das Druckhalten
und die Druckminderung des Hydraulik-Bremsfluids in
dem Radbremszylinder 9 durch den Drucksammler 5 zu
steuern.
Ein Abstandssensor 39 ist mit der Steuerstufe 37
verbunden. Als Abstandssensor 39 wird ein Sensor
verwendet, welcher Ultraschallwellen, einen Laser
strahl oder Bildverarbeitung oder Infrarotstrahlen
nutzt.
Die Steuerstufe 37 benutzt einen Summer 41 oder
eine Lampe 43, um eine Warnung durch Licht oder
Schall an den Fahrer zu geben.
Ein Lenksensor 49 hat die Aufgabe, zu beurteilen,
ob ein Lenkvorgang ausgeführt wird oder nicht.
Die durch die Steuerstufe 37 ausgeführte Steuerung
wird im folgenden unter Bezugnahme auf Fig. 1 be
schrieben.
Zuerst wird der Abstand XN von einem Hindernis,
beispielsweise einem Vorderfahrzeug, durch den
Abstandssensor 39 dieses Fahrzeuges bestimmt.
Der Abstand XN wird bei jedem Betriebszyklus T
gewonnen und eine relative Geschwindigkeit Vs be
züglich des Vorderfahrzeuges wird aus Änderungen
von XN mit der Zeit (Schritt 101) bestimmt. Eine
Beurteilung wird durchgeführt, ob der Wert der re
lativen Geschwindigkeit Vs positiv oder negativ
ist, um zu beurteilen, ob dieses Fahrzeug sich dem
Vorderfahrzeug annähert (Schritt 113).
Wenn in Schritt 113 beurteilt wird, daß dieses
Fahrzeug sich dem Vorderfahrzeug annähert, wird
eine abgeschätzte Zeit Tx aus der relativen Ge
schwindigkeit Vs und dem Abstand XN (Schritt 102)
berechnet, die bis zur Berührung mit dem Vorderrad
oder bis zum Auffahrunfall noch verbleibt.
Wenn Tx kleiner als ein vorbestimmter Wert T0
(Schritt 103) und ebenfalls kleiner als T1 (T1<T0)
(Schritt 104) ist, wird das Halteventil 25 geöffnet
und das Ablaßventil 27 geschlossen, wodurch es dem
Steuerfluid in dem Sammler 35 ermöglicht wird, in
die Öffnung 15 des Drucksammlers eingespeist zu
werden.
Im Ergebnis bewegt sich der Kolben 11 in Fig. 3
nach links, wodurch das Hydraulik-Bremsfluid im
Drucksammler 5 in den Radbremszylinder 9 einge
speist wird, um den Zylinder unter Druck zu setzen,
wodurch ein Bremsvorgang bewirkt wird (Schritt
105). Zur gleichen Zeit werden am Heck des Fahrzeu
ges vorgesehene Bremsleuchten eingeschaltet
(Schritt 112).
Wenn in Schritt 103 die abgeschätzte Zeit Tx länger
als die Bezugszeit T1 (Schritt 104) ist, obgleich
sie kürzer als die Bezugszeit T0 (Schritt 103) ist,
wird eine Beurteilung durchgeführt, ob das Bremspe
dal 1 niedergetreten ist oder nicht (Schritt 106).
Wenn das Bremspedal nicht niedergetreten worden
ist, blinkt die Lampe 43 und der Summer 41 gibt
einen Ton ab, auf diese Weise ein Warnung gebend
(Schritt 107). Zur gleichen Zeit öffnet sich das
Halteventil 25 und das Ablaßventil schließt ledig
lich für eine vorbestimmte Zeit. Im Ergebnis bewegt
sich der Kolben 11 in Fig. 3 nur eine vorbestimmte
Entfernung nach links, um lediglich eine vorbe
stimmte Menge des Hydraulik-Bremsfluids an den Rad
bremszylinder 9 zu liefern, um den Zylinder mit
Vordruck zu beaufschlagen (Schritt 108).
Die Vordruckbeaufschlagung wird durchgeführt, bis
der Fluiddruck im Radbremszylinder 9 ungefähr 5 kgf/cm2
(entspr. ca. 4,9·105 N/m2) beträgt, um so
einen leichten Schleifzustand der Bremse, wie in
Fig. 2 gezeigt, zu erzeugen. Im Anfangsstadium der
Druckbeaufschlagung, wie in derselben Fig. 2 ge
zeigt, ist der Zuwachs an Fluiddruck für das Maß an
eingespeistem Fluid infolge einer Bremsschuhlücke
oder Verlust an Hydraulik-Bremsfluid gering. Daher
ist es möglich, einen ausreichend hohen Fluiddruck
bei einer kleinen Menge des Fluids in dem nachfol
genden Druckbeaufschlagungsvorgang zu erzeugen,
wenn eine geringe Menge des Hydraulik-Bremsfluids
durch eine derartige Vordruckbeaufschlagung vorab
eingespeist wird, wodurch eine Verbesserung in der
Antwortkennlinie der Bremse ermöglicht wird.
Wenn das Bremspedal in Schritt 106 niedergetreten
worden ist, wird die Warnung zurückgenommen (siehe
Schritt 109). Das Halteventil 25 wird dann ge
schlossen und das Ablaßventil 27 wird zum Liefern
des Steuerfluids aus der Öffnung 15 geöffnet, so
daß der Kolben 11 in Fig. 3 unter der Wirkung der
Feder 13 nach rechts bewegt und so daß die Vor
druckbeaufschlagung gelöst wird (Schritt 110).
Eine Bremsung wird in Fig. 3 durch eine linksge
richtete Bewegung des Kolbens 11 (Schritt 105) oder
durch Niedertreten des Bremspedals 1 ausgeführt,
und wenn dies als Ergebnis dessen geschieht, daß
der Abstand Tx größer als T0 (Schritt 103) ist,
wird die Warnung zurückgenommen, das Halteventil 25
geschlossen und das Ablaßventil geöffnet, wodurch
dem Steuerfluid ermöglicht wird, aus der Öffnung 15
entleert zu werden, so daß der Kolben 11 in Fig. 3
sich unter der Wirkung der Feder 13 nach rechts
bewegt und die Vordruckbeaufschlagung und die
Hauptdruckbeaufschlagung aufgehoben werden (Schritt
111).
Zu dieser Zeit öffnet sich das Rückschlagventil 7,
um den Kanal 29 zu öffnen, sobald der Kolben 11 zum
am weitesten rechts gelegenen Ende zurückgekehrt
ist.
Fig. 4 zeigt eine automatische
Bremsensteuerung nach einer weiteren Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung.
Der durch die Steuerstufe 37 in dieser Ausführungs
form 2 durchgeführte Steuerungsablauf ist gegenüber
demjenigen der vorstehenden Ausführungsform 1 da
durch unterschiedlich, daß die Verarbeitungsschrit
te A und B, welche in unterbrochene Linien einge
schlossen sind, hinzugefügt sind.
Genauer gesagt, es wird eine Relativgeschwindigkeit
Vs bezüglich eines Vorderfahrzeuges aus Änderungen
des Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Abstandes X mit der Zeit
berechnet (Schritt 101), und wenn eine Beurteilung
ergibt, daß dieses Fahrzeug sich dem Vorderfahrzeug
annähert (Schritt 113), wird eine abgeschätzte Zeit
Tx, welche bis zur Kollision noch verbleibt, aus Vs
und X berechnet (Schritt 102), und nach dem Ver
gleichen der abgeschätzten Zeit mit dem vorbestimm
ten Wert T0 (Schritt 103) wird eine Relativbe
schleunigung V′s aus der Relativgeschwindigkeit Vs
berechnet, dann eine Beurteilung durchgeführt, ob
der Wert der Relativbeschleunigung V′s positiv oder
negativ ist (Schritt 401) und, falls er positiv
ist, d. h. falls die Geschwindigkeit hoch ist, wer
den Vs und Tx miteinander multipliziert und eine
Beurteilung wird durchgeführt, ob eine Relativge
schwindigkeit Vs2: (Vs+V′s·Tx) zu dem Zeitpunkt, zu
dem die geschätzte Zeit Tx eines Auffahrunfalls
abgelaufen ist (Schritt 402), positiv oder negativ
ist. Wenn sie negativ ist, springt der Ablauf zu
Schritt 111, um die Warnung zurückzunehmen und den
Druck aufzuheben.
Gemäß einem derartigen Ablauf beim Verarbeiten von
B wird sogar eine Relativgeschwindigkeit zu dem
abgelaufenen Zeitpunkt der abgeschätzten Auffahrun
fall-Zeit beurteilt, wodurch unnötige Warnungen und
Druckbeaufschlagungen vermieden werden und somit
dem Fahrer keine zusätzlichen Lasten aufgebürdet
werden.
Beim Abarbeiten von B wird nicht nur beurteilt, ob
das Bremspedal 1 niedergetreten worden ist oder
nicht, vielmehr wird auch aus einem Signal eines
Lenksensors 49, wie in Fig. 3 gezeigt, beurteilt,
lob ein Lenkvorgang ausgeführt wird oder nicht
(Schritt 403). Wenn die Antwort bejahend ist, wird
entschieden, daß der Fahrer die Absicht hat, eine
Kollision zu vermeiden, und die Warnung wird zu
rückgenommen und das Aufbringen von Druck aufgeho
ben (Schritt 404).
Andererseits wird ein Warnton abgegeben (Schritt
105), wenn das Bremspedal 1 nicht niedergetreten
ist und auch kein Lenkvorgang durchgeführt wird. Zu
dieser Zeit kann eine Vordruckbeaufschlagung wie
oben für die Ausführungsform 1 beschrieben, durch
geführt werden (Schritt 108 in Fig. 1).
Gemäß dem erfindungsgemäßen automatischen Bremsen
steuerungssystem wird, wie anhand der vorstehenden
Ausführungsformen dargelegt, eine Warnung ausge
geben und eine Bremsung durchgeführt in Überein
stimmung damit, ob die abgeschätzte Zeit Tx bis
zur Kollision größer oder kleiner als der vorbe
stimmte Wert T0 oder T1 ist. Daher kann die Brem
sung in einem Zustand sehr nahe bei dem tatsächli
chen Fahrgeschehen ausgeführt werden.
Exemplarisch werden nunmehr zwei Fälle betrachtet,
wobei in einem die Fahrgeschwindigkeit dieses Fahr
zeuges 100 km/h und diejenige des Vorderfahrzeuges
50 km/h beträgt, und wobei in dem anderen Fall die
Fahrgeschwindigkeit dieses Fahrzeuges 100 km/h und
diejenige eines Vorderfahrzeuges 0 km/h (haltend)
beträgt. Nach dem Stand der Technik wird der Brems
vorgang begonnen, wenn der Fahrzeug-Fahrzeug-Ab
stand einen Wert (angenommen 50 m) erreicht, wel
cher zuvor gemäß der Fahrgeschwindigkeit dieses
Fahrzeuges bestimmt wurde, da beide Fälle hinsicht
lich der Fahrgeschwindigkeit dieses Fahrzeuges
gleich sind. Im erstgenannten Fall wird der Brems
vorgang zu einem Zeitpunkt von 3,60 sec vor der
Kollision begonnen, und in dem letztgenannten Fall
wird der Bremsvorgang nicht begonnen, bevor die
Zeit bis zur Kollision 1,80 sec beträgt. Daher
gibt es eine große Ungleichartigkeit des Zeitpunk
tes, zu welchem der Bremsvorgang begonnen wird.
Dies zeigt eine Diskrepanz zum tatsächlichen Fahr
geschehen an.
Auf der anderen Seite kann der Bremsvorgang erfin
dungsgemäß begonnen werden, wenn die abgeschätzte
Zeit Tx den Wert 3,6 sec angenommen hat, falls ein
vorgegebener Wert T1 einer abgeschätzten Zeit bis
zur Kollision in dem vorherigen Fall 3,60 sec be
trägt (Abstand von dem Vorderfahrzeug: 50 m), sogar
in dem letztgenannten Fall, bei welchem das Vorder
fahrzeug angehalten ist, d. h. der Bremsvorgang kann
zu dem Zeitpunkt begonnen werden, bei dem der Ab
stand von dem Vorderfahrzeug 100 m (50 m beim Stand
der Technik) beträgt.
Auch beim tatsächlichen Fahren fährt der Fahrer
sein Fahrzeug, während er den Zustand eines Vorder
fahrzeuges erfaßt, und wenn das Vorderfahrzeug
plötzlich gebremst oder angehalten wird, wendet der
Fahrer dieses Fahrzeuges die Bremse bei einer
relativ großen Entfernung an. Erfindungsgemäß kann
ein Bremsvorgang in einem Zustand nahe beim tat
sächlichen Fahrgeschehen ausgeführt werden.
Sogar wenn die abgeschätzte Zeit Tx bis zur Kolli
sion größer als T1 ist, wird, falls sie kleiner als
T0 ist, eine Warnung ausgegeben, um die Aufmerksam
keit des Fahrers zu erregen, woduch ein gleich
mäßiger Bremsvorgang durch das Bremspedal 1 ermög
licht wird.
Ferner ist es möglich, die Antwortkennlinie des
tatsächlichen Bremsvorganges durch Vordruckbeauf
schlagung (s. Fig. 2) zu verbessern. Insbesondere
kann die Zeit T1 auf eine extrem kurze Zeit einge
stellt werden, damit das automatische Bremsensystem
nicht in einem zu frühen Stadium arbeitet, aber es
ist notwendig, die Antwortkennlinie des Systems zu
verbessern, um eine Bremsung in einer derartig
kurzen Zeit sicherzustellen. Auch wenn der Fahrer
die Bremse durch Niedertreten des Bremspedals 1
nach dem Ausgeben einer Warnung betätigt, ist es
erforderlich, einen sofortigen Bremsvorgang durch
zuführen, da die abgeschätzte Zeit Tx bis zur Kol
lision kleiner als T0 ist, und daher ist die Ver
besserung der Antwortkennlinie des Systems vorteil
haft.
Obwohl das Hindernis bei den vorstehenden Ausfüh
rungsformen ein Vorderfahrzeug ist, ist das automa
tische Bremsensteuerungssystem der vorliegenden Er
findung wirksam anwendbar, sogar wenn das Hinder
nis eine stationäre Struktur, wie eine Leitplanke,
darstellt. In diesem Fall wird der Bremsvorgang bei
einem wesentlich größeren Abstand vom Hindernis als
nach dem Stand der Technik begonnen, wodurch die
Sicherheit verbessert wird.
Gemäß dem erfindungsgemäßen automatischen Bremsen
steuerungssystem, wie vorstehend gezeigt, wird eine
abgeschätzte Zeit Tx bis zur Berührung mit einem
Hindernis, wie etwa einem Vorderfahrzeug, auf der
Grundlage einer Relativgeschwindigkeit Vs bestimmt,
welche ebenfalls die Bewegungsgeschwindigkeit des
Hindernisses in Rechnung stellt, und die Bremsung
wird gemäß der abgeschätzten Zeit Tx ausgeführt, so
daß sogar dann, wenn die Fahrgeschwindigkeit dieses
Fahrzeuges konstant ist, ein Bremsvorgang durchge
führt wird, wenn Tx klein ist, auch über große Ent
fernungen X, wodurch es einem Bremsvorgang ermög
licht wird, in einem Zustand nahe bei dem tatsäch
lichen Fahrgeschehen ausgeführt zu werden, wodurch
ein sicheres Bremsverfahren vorgesehen werden kann.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es darüber hin
aus möglich, die Aufmerksamkeit des Fahrers in ei
nem nachfolgenden Fahrzeug zu erregen, sogar wenn
eine Bremsung unter Verwendung eines automatischen
Bremsensystems durchgeführt wird, da die Brems
leuchten eingeschaltet werden, und es ist daher
möglich, die Sicherheit der fahrenden Fahrzeuge zu
verbessern.
Claims (6)
1. Automatisches Bremsensteuerungssystem, aufwei
send:
- a) einen Abstandssensor (39) zum detektieren des Abstandes zwischen einem Vorderhin dernis und einem zu steuernden Fahrzeug;
- b) eine Bremsdrucksteuerung (25, 27) zum Steuern des Aufbringens eines Druckes, des Haltens des Druckes und der Verminde rung des Druckes eines Hydraulik-Brems fluids in einem Radbremszylinder (9); und
- c) eine Steuerstufe (37), welche ein Signal von dem Abstandssensor (39) entgegen nimmt, eine arithmetische Verarbeitung vornimmt und die ein Steuersignal an die Bremsdrucksteuerung (25, 27) ausgibt,
- d) wobei die Steuerstufe (37)
- - einen Abstand X zwischen dem zu steuernden Fahrzeug und dem Hinder nis auf der Grundlage des von dem Abstandssensor (39) gelieferten Signals berechnet,
- - dann die relative Geschwindigkeit Vs bezüglich des Hindernisses aus zeit lichen Änderungen von X berechnet,
- - eine abgeschätzte Zeit Tx aus Vs und X bestimmt, die bis zum Kontakt mit dem Hindernis noch vergehen wird, und
- - ein Steuersignal für die Ausführung des Bremsvorganges gemäß dem Wert der abgeschätzen Zeit Tx ausgibt.
2. Automatisches Bremsensteuerungssystem nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerstufe (37) zwei Bezugszeiten T0 und T1
(T0<T1) hält, die Bremsdrucksteuerung (25,
27) betätigt, so daß der Radbremszylinder (9)
mit Druck beaufschlagt wird, um zu bremsen,
wenn die abgeschätzte Zeit Tx sowohl kleiner
als die Bezugszeit T0 als auch kleiner als die
Bezugszeit T1 ist, und die Aufmerksamkeit des
Fahrers durch Blinken einer Lampe (43) oder
durch Abgeben eines Warntones (41) hervorruft,
wenn die abgeschätzte Zeit Tx kleiner als die
Bezugszeit T0 und größer als die Bezugszeit T1
ist.
3. Automatisches Bremsensteuerungssystem nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerstufe (37) den Radbremszylinder (9) mit
Druck beaufschlagt, um einen leichten Schleif
zustand der Bremse zu erzeugen, wenn die abge
schätzte Zeit Tx kleiner als die Bezugszeit T0
und größer als die Bezugszeit T1 ist.
4. Automatisches Bremsensteuerungssystem nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Beurteilung, ob ein Bremspedal (1) betätigt
oder ein Lenkvorgang zu einem vorbestimmten
Grad ausgeführt ist, durchgeführt wird, wenn
die abgeschätzte Zeit Tx kleiner als die Be
zugszeit T0 und größer als die Bezugszeit T1
ist, und die Bremse gelöst wird, wenn einer
dieser Vorgänge ausgeführt wird.
5. Automatisches Bremsensteuerungssystem nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerstufe (37) eine relative Beschleunigung
V′s zusammen mit einer relativen Geschwindig
keit Vs berechnet, ferner eine relative Ge
schwindigkeit Vs2 für einen als einen Auffahr
unfall-Zeitpunkt abgeschätzten verstrichenen
Zeitpunkt der abgeschätzten Zeit Tx berechnet,
wenn der Wert der relativen Beschleunigung V′s
positiv ist, und die Bremsdrucksteuerung (25,
27) betätigt, um den Radbremszylinder (9) zum
Bremsen mit Druck zu beaufschlagen, wenn der
Wert der relativen Geschwindigkeit Vs2 positiv
ist.
6. Automatisches Bremsensteuerungssystem nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerstufe (37) ein eine Bremsleuchte (44)
betätigendes Signal während der Zeit ausgibt,
zu der das Steuersignal an die Bremsdrucksteu
erung (25, 27) ausgegeben wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4216991U JPH0520964U (ja) | 1991-06-05 | 1991-06-05 | 自動ブレーキ装置 |
JP3147633A JPH04372442A (ja) | 1991-06-19 | 1991-06-19 | 自動ブレーキ制御装置 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4218484A1 true DE4218484A1 (de) | 1992-12-10 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (2)
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US (1) | US5410484A (de) |
DE (1) | DE4218484A1 (de) |
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