DE4217182A1 - Vorrichtung zum Trennen von Rohren in Abschnitte bestimmter Länge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen von Rohren in Abschnitte bestimmter Länge, mit einem kontinuierlich angetriebenen, rotierenden Schneidkopf, in welchem mindestens ein Schneidorgan in Form eines Scheibenmessers auf einem zur Rohrachse achsparallelen Zapfen an einem mitrotierenden Ringkörper schwenkbar angeordnet ist.

Eine solche Vorrichtung zum Abtrennen von Rohren, die aus Folienstreifen über einem Formdorn geformt werden, in Abschnitte gewünschter Länge ist aus der DE-PS 16 52 771 bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist die Verstellung des Abstands des oder der Schneidorgane zum Rohr bei der Durchführung des Trennvorganges über eine Laufrolle am Schneidorgan gelöst, die sich auf einem Innenkonus eines axialverschiebbaren Stellringes abstützt. Je weiter der Stellring über die Laufrolle gedreht wird, desto weiter wird das Schneidorgan in radialer Richtung auf das Rohr zubewegt. Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß beim Trennen von Rohren stark unterschiedlicher Durch­ messer jedesmal der Stellring am Schneidkopf gegen einen anderen mit einem stärker bzw. schwächer geneigten Innen­ konus ausgewechselt werden muß.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu­ grunde, eine Vorrichtung zum Abtrennen von Rohren zu schaffen, bei der auch Rohre mit stark unterschiedlichen Durchmessern ohne ein Ummontieren des Schneidkopfs ge­ trennt werden können.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vor­ richtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das oder die Schneidorgane mittels Steuerelementen in radialer Richtung zur Rohrachse verschwenkbar sind. Steuerelemente wie Kurven, Hebel usw. bieten eine wesent­ lich größere Verstellmöglichkeit der Schneidorgane in radialer Richtung. Besondere Vorteile ergeben sich bei Verwendung von Steuerkurven, die von einem zweiten mit­ rotierenden Ringkörper gebildet sein können, an dem das oder die Schneidorgane ebenfalls schwenkbar angeordnet sind und der in seiner Winkellage gegenüber dem ersten Ringkörper begrenzt verstellbar ist. Durch eine Änderung der relativen Winkellage der beiden Ringkörper läßt sich somit eine stufenlose Verstellung der Schneidorgane er­ reichen. Den zu verarbeitenden Rohrdurchmessern sind dadurch nach unten hin nahezu keine Grenzen gesetzt. Die beiden Ringkörper können über getrennte Antriebswellen angetrieben sein, die über ein Differentialgetriebe von einer gemeinsamen Antriebseinheit beaufschlagt sind. Durch ein kurzzeitiges Verstellen des Differentialgetriebes und damit der Ausübung eines unterschiedlichen Drehmoments auf die beiden Antriebswellen der Ringkörper können diese in ihrer relativen Winkellage zueinander verstellt werden. Vorteilhafterweise kann die Vorrichtung auch parallel zur Rohrachse längsverfahrbar sein, wodurch die Vorrichtung mit dem Rohr mitführbar ist und ein Unterbrechen des Wickelvorganges für das Rohr vermieden werden kann.

Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein bevorzugtes Aus­ führungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert.

Im einzelnen zeigen:

Fig. 1 einen zentralen Querschnitt durch eine Vorrichtung;

Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung entlang der Linie II-II in Fig. 3;

Fig. 3 eine Vorderansicht einer Vorrichtung mit drei Schneidorganen;

Fig. 4 eine schematische Darstellung des Antriebs der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

In Fig. 1 ist ein Schneidkopf 10 dargestellt, der aus einem zylindrischen Körper 11 besteht, auf dem zwei Ring­ körper 12 und 13 drehbar auf Kugellagern 14 angeordnet sind. Am vorderen Ende 16 des zylindrischen Körpers 11 ist ein Schneidorgan 17 mit einem Scheibenmesser 18 angeord­ net, wobei die Befestigung des Schneidorgans 17 schwenkbar sowohl am Ringkörper 12 als auch am Ringkörper 13 erfolgt. Im Schnittbild nach Fig. 1 ist die Befestigung am Ring­ körper 12 dargestellt. Dieser weist einen Zapfen 19 auf, auf den das Schneidorgan 17 mittels einer Rolle 20 aufge­ steckt ist. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Schneid­ organe 17, 17′ und 17′′ neben den Rollen 20 weitere Lager­ punkte 21 aufweisen. Der Lagerpunkt 21 ist in einem weite­ ren Eckpunkt eines nahezu dreieckförmigen Trägerteiles 22 des Schneidorgans 17 angeordnet. Mit diesem Lagerpunkt 21 ist das Schneidorgan 17 am Ringkörper 13 befestigt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, führt ein Zapfen 23 am Träger­ teil 22 des Schneidorgans 17 in eine am Ringkörper 13 befestigte Hülse 24 und ist dort mittels einer Stützrolle 25 verankert. Die Hülse 24 erstreckt sich durch eine Aus­ sparung 26 im Ringkörper 12. Die Aussparung 26 ist dabei so gewählt, daß eine begrenzte gegenseitige Verdrehung der beiden Ringkörper 12 und 13 möglich ist. Bei dieser Ver­ stellung der gegenseitigen Winkellage der beiden Ring­ körper 12 und 13 führen die Schneidorgane 17, 17′ und 17′′ eine in Fig. 3 illustrierte Schwenkbewegung auf die Rohr­ längsachse 31 hin aus. Das Schneidorgan 17′′ befindet sich in einer Ruheposition, in der das Scheibenmesser 18′′ ein zu trennendes Rohr 30 nicht berührt. Bei einer leichten Verstellung der gegenseitigen Winkellage der Ringkörper 12 und 13 ergibt sich die für das Schneidorgan 17 in Fig. 3 dargestellte Stellung. Das Scheibenmesser 18 ist nun in etwa um die Dicke des Rohres 30 in dieses eingedrungen. Bei einer extremen Verstellung der gegenseitigen Winkel­ lage führt das Schneidorgan, wie in Fig. 3 exemplarisch für das Schneidorgan 17′ dargestellt, eine noch weiter­ gehende Schwenkbewegung in radialer Richtung aus. Auf diese Weise können mit den Schneidorganen 17-17′′ je nach der gegenseitigen Winkellage der beiden Ringkörper 12 und 13 Rohre mit sehr unterschiedlichen Durchmessern durchtrennt werden, ohne am Schneidkopf 10 Teile aus­ wechseln zu müssen.

Fig. 4 zeigt schematisch einen möglichen Antrieb der beiden Ringkörper 12 und 13 und eine Möglichkeit zur Ver­ stellung ihrer gegenseitigen Winkellage. Die beiden Ring­ körper 12 und 13 weisen auf ihrer Außenseite jeweils einen Außenzahnkranz 40 und 41 auf. An diesen Außenzahnkränzen 40, 41 greifen jeweils Zahnriemen 42 und 43 an, die über Antriebswellen 44 bzw. 45 mit Zahnrädern 46 bzw. 47 ange­ trieben werden. Die Antriebswellen 44 und 45 werden ihrer­ seits von einem Elektromotor 48 über ein Differential­ getriebe 49 angetrieben. Über das Differentialgetriebe 49 ist es möglich, die Antriebswellen 44 und 45 kurzzeitig mit einer unterschiedlichen Drehzahl zu betreiben, wodurch sich die Ringkörper 12 und 13 in ihrer Winkellage gegen­ einander verschieben. Diese Verschiebung verursacht jedoch - wie oben beschrieben - eine Schwenkbewegung der Schneid­ organe 17-17′′ in radialer Richtung. Auf diese Weise lassen sich über das Differentialgetriebe stufenlos Ver­ stellungen der Schneidorgane für Rohre unterschiedlicher Durchmesser vornehmen. Außerdem kann die gesamte Vorrich­ tung in nicht näher dargestellter Weise parallel zur Rohr­ achse 31 längsverfahrbar sein.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Trennen von Rohren in Abschnitte be­ stimmter Länge, mit einem kontinuierlich angetriebenen, rotierenden Schneidkopf, in welchem mindestens ein Schneidorgan in Form eines Scheibenmessers auf einem zur Rohrachse achsparallelen Zapfen an einem mitrotie­ renden Ringkörper schwenkbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Schneidorgane (17, 17′, 17′′) mittels Steuerelementen in radialer Richtung zur Rohrachse (31) verschwenkbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerelemente Steuerkurven sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurven von einem zweiten mitrotierenden Ringkörper (13) gebildet sind, an den das oder die Schneidorgane (17, 17′, 17′′) ebenfalls schwenkbar angeordnet sind und der in seiner Winkellage gegenüber dem ersten Ringkörper (12) begrenzt verstellbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringkörper (12, 13) über getrennte Antriebs­ wellen (44, 45) angetrieben sind, die über ein Differentialgetriebe (49) von einer gemeinsamen Antriebseinheit (48) beaufschlagt sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie parallel zur Rohrachse (31) längsverfahrbar ist.