DE4216145A1 - Verfahren zur bildung eines schutzueberzuges auf einer halbleitervorrichtung - Google Patents
Verfahren zur bildung eines schutzueberzuges auf einer halbleitervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bildung eines
Schutzüberzugs auf Halbleitervorrichtungen. Sie betrifft insbe
sondere die Verwendung von Di-(p-methylbenzoyl)-peroxid ent
haltenden Siliconzusammensetzungen für die Bildung solcher
Schutzüberzüge.
Halbleitervorrichtungen, wie Gleichrichter, Transistoren und
integrierte Schaltungen, finden breiten Einsatz bei zahlreichen
elektronischen Anwendungen. In Anbetracht der Empfindlichkeit
der Oberflächen und Verbindungen solcher Vorrichtungen gegen
über Verunreinigungen muß wenigstens ein Teil der Vorrichtung
mit einem Überzug versehen werden, der die Vorrichtung gegen
die Einflüsse solcher Verunreinigungen schützt. Eine Art eines
für diesen Zweck derzeit verwendeten Beschichtungsmaterials ist
eine härtbare Siloxanelastomerzusammensetzung, die ein Siloxan
polymer, einen Füllstoff und ein Härtungsmittel, bei dem es sich
gewöhnlich um ein Chlorbenzoylperoxid handelt, enthält, durch
welches sich die Zusammensetzung ohne Anwendung von Druck einer
Hitzehärtung unterziehen läßt.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß der Einsatz solcher Zusammen
setzungen bei bestimmten Anwendungen zu einer Korrosion auf
Trägern führt, wie Kupfer und sonstigen Metallen, die in der
Vorrichtung vorhanden sind. Es besteht daher ein Bedarf für ein
verbessertes Verfahren zur Bildung eines gesamten oder teilwei
sen Schutzüberzuges auf einer Halbleitervorrichtung.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Bildung
eines Schutzüberzugs auf einer Halbleitervorrichtung, das da
durch gekennzeichnet ist, daß wenigstens ein Teil einer Halb
leitervorrichtung mit einer härtbaren Zusammensetzung auf Basis
eines Diorganopolysiloxans, bei welchem die siliciumgebundenen
organischen Substituenten ausgewählt sind aus Methylgruppen,
Phenylgruppen und Vinylgruppen, wobei wenigstens 70% der ge
samten Substituenten Methylgruppen und 0,01 bis 2% Vinylgruppen
sind, eines Füllstoffes und von Di-(p-methylbenzoyl)-peroxid
versehen wird und diese Zusammensetzung dann gehärtet wird.
Bei den beim erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden
Diorganopolysiloxanen sind wenigstens 70% der gesamten
siliciumgebundenen Substituenten Methylgruppen und 0,01 bis 2%,
vorzugsweise 0,04 bis 1%, der gesamten Substituenten Vinyl
gruppen. Irgendwelche restliche Substituenten können Phenyl
gruppen sein. Solche härtbare Polydiorganosiloxane sind in der
Technik der Siliconelastomeren wohlbekannt, und Beispiele für
geeignete Diorganopolysiloxane sind Copolymere aus Dimethyl
siloxaneinheiten und Methylvinylsiloxaneinheiten, Copolymere
aus Dimethylsiloxaneinheiten, Methylvinylsiloxaneinheiten und
Methylphenylvinylsiloxaneinheiten, Copolymere aus Dimethyl
siloxaneinheiten, Methylvinylsiloxaneinheiten und Trimethyl
siloxaneinheiten sowie Copolymere aus Dimethylsiloxaneinheiten,
Methylvinylsiloxaneinheiten und Diphenylsiloxaneinheiten.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren anzuwendenden Zusammen
setzungen können einen oder mehrere Füllstoffe enthalten, wie
sie bei der Herstellung von Siloxanelastomeren üblich sind, so
fern diese Füllstoffe gegenüber den bei der Halbleitervorrich
tung vorhandenen Trägern im wesentlichen inert sind. Zu ge
eigneten Füllstoffen gehören verstärkende Siliciumdioxide,
Magnesiumoxid, Ton, Diatomenerde und Calciumcarbonat. Unter
Berücksichtigung der für den gehärteten Überzug gewünschten
physikalischen und elektrischen Eigenschaften hat sich gezeigt,
daß die besten Ergebnisse erhalten werden, wenn der Füllstoff
fein vermahlener Quartz ist. Der Anteil der in den Zusammen
setzungen verwendeten Füllstoffkomponente ist nicht besonders
kritisch. Vorzugsweise wird der Füllstoff jedoch in einem
Mengenanteil verwendet, der 5 bis 200 Gewichtsteile auf 100
Gewichtsteile des Diorganopolysiloxans ausmacht.
Gewünschtenfalls können die Füllstoffe zur Modifizierung ihrer
Verträglichkeit mit den anderen Bestandteilen der Zusammen
setzung oder Verbesserung ihrer Lagerstabilität behandelt sein.
Die Füllstoffe können vorbehandelt oder in situ behandelt sein,
indem während des Anmischens der Zusammensetzung ein oder meh
rere Behandlungsmittel zugegeben werden. Zur Behandlung der
Füllstoffe geeignete Mittel sind dem mit der Herstellung von
Siliconelastomeren vertrauten Fachmann bekannt, und hierzu
gehören Silane, wie Dimethyldichlorsilan und Trimethyl
ethoxysilan, Siloxane, wie cyclische Siloxane und hydroxylend
ständige niedermolekulare Polydimethylsiloxane, und Silazane,
wie Hexamethyldisilazan.
Das als Härtungsmittel vorhandene Di-(p-methylbenzoyl)-peroxid
ist eine bekannte Verbindung und wird in US-A 47 43 671 be
schrieben. Darin wird auch die Verwendung dieses Peroxids als
Härtungsmittel für Siloxanelastomere offenbart, wobei darin die
Anwendung solcher Elastomere als Schutzüberzüge für Halbleiter
vorrichtungen jedoch weder beschrieben noch nahegelegt wird.
Zur Erleichterung des Vermischens des Peroxids mit den restli
chen Bestandteilen der Zusammensetzung wird das Peroxid vor
zugsweise als Paste in einer geeigneten inerten Flüssigkeit,
vorzugsweise einem Polydimethylsiloxan, angewandt, welche mit
den anderen Komponenten verträglich ist. Das Peroxid wird in
Mengen eingearbeitet, wie sie für die Härtung von Siloxanela
stomeren mit Peroxiden üblich sind, und die Menge an Peroxid
beträgt im allgemeinen 0,5 bis 6 Teile auf 100 Teile des
Gesamtgewichtes aus dem Polydiorganosiloxan und dem Füllstoff.
Die erfindungsgemäß anzuwendenden härtbaren Zusammensetzungen
können unter Verwendung üblicher Vorrichtungen zum Anmischen
oder Compoundieren von Siloxanelastomeren hergestellt werden.
Im Hinblick auf die beabsichtigte Anwendung der Zusammen
setzungen als Überzugsmaterialien sollen die härtbaren Zu
sammensetzungen eine solche Viskosität haben, daß sie sich mit
einer entsprechenden Vorrichtung anwenden und/oder verbreiten
lassen. Vor der Härtung sollen die Zusammensetzungen daher
vorzugsweise eine Viskosität von etwa 10 000 bis etwa 500 000
mPa·s bei 25°C haben. Die gewünschte Viskosität läßt sich durch
geeignete Auswahl der Viskosität der Polydiorganosiloxankompo
nente und der Menge des Füllstoffs sowie sonstiger Verdickungs
komponenten, die eingearbeitet werden, erreichen. Im allge
meinen ist es bevorzugt, wenn das Polydiorganosiloxan eine
Viskosität im Bereich von 5 bis 50 Pa·s bei 25°C hat und der
Füllstoff in einer Menge von 30 bis 160 Gewichtsteilen auf 100
Gewichtsteile Polydiorganosiloxan angewandt wird.
Zur Beschichtung von Halbleitervorrichtungen nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren kann jede geeignete Technik angewandt
werden. Normalerweise beinhaltet die Beschichtungstechnik ein
einfaches Extrudieren eines Tropfens der Beschichtungszusammen
setzung auf die Halbleitervorrichtung aus einer Spenderdüse.
Nach erfolgter Anwendung wird die Zusammensetzung wenigstens
teilweise durch Einwirkung erhöhter Temperaturen gehärtet. Eine
Behandlung bei Temperaturen von etwa 100°C bis 200°C während
etwa 5 Sekunden bis etwa 5 Minuten reicht gewöhnlich zur Här
tung der Zusammensetzung aus. Die Behandlung bei erhöhten
Temperaturen kann direkt mittels Lampen oder sonstiger wärme
abstrahlender Quellen erfolgen und wird am besten vorgenommen,
indem die überzogenen Vorrichtungen durch einen Heißlufttunnel
geführt werden. An die anfängliche Härtungsstufe kann sich
gewünschtenfalls eine Nachhärtung bei höherer Temperatur an
schließen.
Die Erfindung wird im folgenden durch ein Beispiel erläutert,
in welchem alle Teilangaben auf das Gewicht bezogen sind.
Man beschickt einen üblichen Mischer mit 42,0 Teilen eines
Polydimethylsiloxans, bei dem an jedes endständige Siliciumatom
eine Vinylgruppe gebunden ist und das eine Viskosität von 9000
mPa·s bei 25°C hat und 55,0 Teile eines silanbehandelten
gemahlenen Quarzes, und vermischt das Ganze bis zur Bildung
einer glatten Paste. Dieses Gemisch wird dann mit drei Teilen
einer 50 gewichtsprozentigen Paste von Di-(p-methylbenzoyl)-
peroxid in einem flüssigen Polydimethylsiloxan versetzt, wobei
der Mischvorgang so lange fortgeführt wird, bis das Peroxid
homogen im Gemisch verteilt ist.
Man gibt Mengen von etwa einem Gramm des so erhaltenen pasten
förmigen Gemisches auf (i) ein Kupferblech und (ii) ein ver
zinntes Kupferblech, worauf die so beschichteten Bleche zwecks
Härtung und Nachhärtung des Gemisches zwei Stunden mit Heißluft
von 150°C behandelt werden. Nach Abkühlung werden die gehärte
ten Kautschukanteile entfernt und die Träger untersucht. Hier
bei läßt sich auf den Trägern oder den Kautschukoberflächen,
die vorher mit den Trägern in Kontakt waren, keine Korrosion
oder Verschmutzung feststellen.
Zum Vergleich wird eine ähnliche elastomerbildende Zusammen
setzung mit der Ausnahme hergestellt, daß das Di-(p-methyl
benzoyl)-peroxid hier durch die gleiche Menge an 2,4 Dichlor
benzoylperoxid ersetzt wird. Eine Menge von etwa einem Gramm
dieser Zusammensetzung wird auf ein Kupferblech gegeben und
zwei Stunden durch Behandlung mit Heißluft von 150°C gehärtet.
Man läßt das Kupferblech abkühlen und entfernt das gehärtete
Elastomer. Auf dem Kupfer zeigt sich dann eine Korrosion,
während die Oberfläche des vorher mit dem Kupfer in Kontakt
befindlichen Elastomers intensiv grün gefärbt ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Bildung eines Schutzüberzugs auf einer Halb
leitervorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Teil einer Halbleitervorrichtung mit einer härtbaren
Zusammensetzung auf Basis eines Diorganopolysiloxans, bei
welchem die siliciumgebundenen organischen Substituenten
ausgewählt sind aus Methylgruppen, Phenylgruppen und
Vinylgruppen, wobei wenigstens 70% der gesamten Substi
tuenten Methylgruppen und 0,01 bis 2% Vinylgruppen sind,
eines Füllstoffes und von Di-(p-methylbenzoyl)-peroxid
versehen wird und diese Zusammensetzung dann gehärtet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllstoff fein gemahlener Quartz ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die härtbare Zusammensetzung eine Viskosität von
10 000 bis 500 000 mPa·s bei 25°C hat.
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