DE2631956C3 - Herstellung lichtbogenfenster Elastomerer - Google Patents
Herstellung lichtbogenfenster ElastomererInfo
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Description
Organopolysüoxanelastomere sind bekannte Materialien,
die in einer Reihe technischer Gebiete Anwendung finden. Sie werden beispielsweise zur
Herstellung von Hochtemperaturdichtungen, als Einkapselungsmittel,
sowie als elektrisches Isolationsmaterial verwendet Bei einigen Elektroanwendungen von
Organopolysiloxanen muß das Elastomere gleich lauffest sein, nachdem man seine Oberfläche mit einem
Lichtbogen behandelt hat. Die Lichtbogenfestigkeit von Organopolysiloxanelastomeren reicht im allgemeinen
zwar aus, für bestimmte spezielle Anwendungszwecke braucht man jedoch ein diesbezüglich weit besseres
Material. Ein bekanntes Verfahren zur Verbesserung der Lichtbogenfestigkeit solcher Elastomerer besteht
darin, daß man in die elastomerbildende Zubereitung eine gewisse Menge Aluminiumhydrat einarbeitet. Die
Einarbeitung dieser Verbindung kann zu einer starken Verbesserung der Lichtbogenfestigkeit führen. Gleichzeitig
führt diese Maßnahme jedoch zu einem Elastomeren, das unter dem Einfluß von Feuchtigkeit
unter einer angelegten Spannung eine wesentlich schlechtere Durchschlagfestigkeit aufweist.
In DE-AS 11 56 231 wird eine Verwendung von
feinverteilten amorphen Hydroxiden oder Oxidhydraten des Aluminiums, Eisens oder Berylliums zum
Stabilisieren unvernetzter Organopolysiloxane gegen Abbau durch Luftsauerstoff bei Temperaturen von 200
bis 300° C beschrieben. Die hieraus bekannten Massen lassefi s»ch jedoch nicht zur Herstellung lichtbogenfester
Elastomerer verwenden, da sich das Molekulargewicht der entsprechend stabilisierten Organopolysiloxane
beim Erhitzen erniedrigt (Tabelle Il der DE-AS) anstatt sich unter Bildung eines Elastomeren, zu erhöhen.
Gezielte Maßnahmen, durch die sich hieraus gegebenenfalls Elastomere bilden lassen würden, gehen hieraus
zudem nicht hervor
Es wurde nun gefunden, daß sich durch geeignete Bearbeitung einer elastomerbildenden Masse die von
der Einarbeitung von Aliiminiumhydrat herrührenden
Nachteile verringern oder vermeiden lassen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eine
ein elastomerhildendes Organopolysiloxan enthaltenden
Produkts, das durch
(1) Vermischen von
(A) 100 Gewichtsteilen eines in den festen elastischen Zustand überführbaren Organopolysiloxans
mit
(B) 15 bis 200 Gewichtsteilen Aluminiumhydrat, sowie gegebenenfalls anderen üblichen Füllstoffen
und/oder Zusätzen, und
ίο (2) anschließendes wenigstens 30 Minuten langes
Erhitzen des erhaltenen Gemisches auf zumindest 1000C
hergestellt worden ist, zur Herstellung lichtbogenfester
Elastomerer unter Zusatz eines organischen Peroxids als Härtungsmittel.
Organopolysiloxane, die sich in den festen elastischen Zustand überführen lassen, sind bekannt, und hierzu
gehören Polysiloxane mit vorwiegend Diorganosiloxaneinheiten, die jedoch ferner auch noch geringe Mengen
Triorganosiloxaneinheiten, Monoorganosiloxaneinheiten oder SiO2-Einheiten enthalten können. Die bevorzugten
in Elastomere überführbaren Organopolysiloxane sind die im wesentlichen linearen Organopolysilcxane,
bei denen das Verhältnis aus organischen Substituenten zu Siliciumatomen im Bereich von etwa 1,98 :1 bis
2,01 :1 liegt
Die organischen Substituenten dieses Organopolysiloxans können einwertige Kohlenwasserstoffreste oder
jo einwertige Halogenkohlenwasserstoffreste sein. Beispiele
solcher Reste sind Alkylreste, Alkenylreste, Arylreste, Aralkylreste, Alkarylreste oder Fluoralkylreste.
Geringe Mengen funktioneller Reste, wie Hydroxylreste, Acyloxyreste oder Oximoreste, können ebenfalls
vorhanden sein, und zwar insbesondere an endständigen Siloxaneinheiten. Funktionelle Reste dieser Art sind
normalerweise dann vorhanden, wenn es sich um bei Raumtemperatur vulkanisierbare Organopolysiloxane
handelt Vorzugsweise sind wenigstens 50% der gesamten Reste Methylreste, wobei die anderen Reste
aus Phenylresten, Vinylresten und/oder 3,3,3-Trifluorpropylresten
bestehen. Sind in dem umwandelbaren Organopolysiloxan auch Alkenylreste vorhanden, dann
machen diese Reste vorzugsweise weniger als etwa 0,5% der gesamten organischen Gruppen aus.
Die umwandelbaren Organopolysiloxane können Homopolymere oder Copolymere sein und in ihrer
Konsistenz von viskosen Flüssigkeiten bis zu steifen hochmolekularen gummiartigen Stoffen reichen. Beispiele
für umwandelbare Organopolysitoxane, die sich erfindungsgemäß verwenden lassen, sind daher PolydimetJ'ylsiloxane,
Polymethyl(3,33-trifluorpropyl)-siloxane.
Copolymere aus Dimethylsiloxaneinheiten und Methylvinylsiloxaneinheiten, sowie Copolymere aus
·,-, Dimethylsiloxaneinheiten und Diphenylsiloxaneinheiten.
Wie oben angegeben, können die Copolymeren endständige funktioneile Reste aufweisen, wie beispielsweise
Hydroxylreste. Sie können als Endgruppen jedoch auch irgendeine andere gewünschte Siloxaneinheit
(,o enthalten, wie Trimethylsiloxaneinheiten, Dimethylvinylsiloxaneinheiten
oder Methylphenvinylsiloxaneinheiten. Die jeweilige Art der Endgruppe ist ausgenommen
von der Tatsache, daß sie Teil des Härtiingsmechanis
mus bilden kann, nicht kritisch.
ι,-, Mengen von weniger als 15 Gewichtsteilen des
Bestandteils (B) reichen für eine vernünftige Erhöhung der l.ichtbogenfestigkeit normalerweise nicht aus,
während Mengen von über 200 Teilen des Bestandteils
(B) zu einem Elastomeren mit ungünstigeren physikalischen Eigenschaften führen können.
Außer den Bestandteilen (A) und (B) können im erfindungsgemäß verwendeten Gemisch auch noch ein
oder mehrere Füllstoffe oder andere Zusätze enthalten s sein, wie wärmestabilisierende Zusätze, Antistrukturmittel
oder Pigmente. Vorzugsweise besteht wenigstens eine gewisse Menge des Füllstoffgehalts aus einem
verstärkenden Füllstoff, wie einem durch Abrauchen oder durch Fällen hergestellten Siliciumdioxid. Beispiele ι ο
anderer verwendbarer Füllstoffe sind Diatomeenerde, gemahlener Quarz, Zinkoxid, Calciumcarbonat, Titandioxid
oder Magnesiumoxid. Die Menge an solchen zusätzlichen Füllstoffen hängt von den physikalischen
Eigenschaften und anderen beim zu erhaltenden Elastomeren gewünschten Charakteristiken ab. Im
allgemeinen sind solche zusätzliche Füllstoffe in Mengen von 10 bis 150 Gewichtsteilen auf 100
Gewichtsteile Organopolysiloxan (A) vorhanden.
Die Herstellung des erfindungsgemäß zu verwendenden Produktes kann in jeder geeigneten Weise erfolgen.
So kann man beispielsweise die Bestandteile (A) und (B)
zusammen mit eventuellen weiteren Füllstoffen oder sonstigen Bestandteilen miteinander vermischen und
das Gemisch während und/oder nach der Mischstufe wie definiert erhitzen. Wahlweise kann man den
Bestandteil (B) in der gewünschten Menge jedoch auch zu einem vorgebildeten Gemisch aus dem Bestandteil
(A) und anderen Bestandteilen geben, und das auf diese Weise erhaltene Gemisch dann der erforderlichen
Erhitzungsstufe unterziehen. Zur Vermeidung einer vorzeitigen Härtung werden die organischen Peroxide
erst nach Herstellung des Produktes eingearbeitet.
Vorzugsweise ist die Erhitzungsstufe über eine Zeitspanne von 1 bis 3 Stunden bsi eirver Temperatur
von etwa 140 bis 1800C durchgeführt worden. Höhere
Temperaturen und/oder längere Erhitzungszeiten können angewandt werden, sofern man hierdurch nicht bis
zu dem Punkt gelangt, an dem sich das Produkt thermisch zersetzt Zweckmäßigerweise wird die
Erhitzung unter vermindertem Druck durchgeführt
Beispiele zur Härtung brauchbarer Peroxide sind Benzoylperoxid, Dicumylperoxid, tert-Butylperacetet,
tert- Bu ty lperbenzoat, Monochlorbenzoylperoxid, 2,4-DichlorbenzoyIperoxid oder tert-Butylcumylperoxid.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verwendung werden insbesondere elektrische Isolationsmaterialien,
die über einen besseren Widerstand gegenüber einem Elektrobogen oder einem Durchschlagen verfügen,
während die elektrische Festigkeit unverändert gut bleibt, hergestellt
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert Alle darin enthaltenen Teilangaben
sind auf das Gewicht bezogen, sofern nichts anderes gesagt ist
100 Teile einer Zubereitung aus 100 Teilen eines gununiartigen Copolymeren mit 99,858 Molprozent
Dimethylsiloxaneinheiten und 0,142 Molprozent Methylvinylsiloxaneinheiten und aus 25 Teilen eines
verstärkenden Siliciumdioxidfüllstoffes (Oberfläche 300m2/g) werden unter Mischen mit 100 Teilen
Aluminiumhydrat versetzt Das auf diese Weise erhaltene Gemisch wird dann unter einem Vakuum von
50,8 cm Hg in einem geschlossenen Reaktionsgefäß über eine Zeitspanne von 2 Stunden auf eine Temperatur
von etwa 160° C erhitzt Während des anschließenden Abkühlens vermischt man 100 Teile des dabei
erhaltenen Produktes mit 0,4 Teilen Dicumylperoxid, worauf man das erhaltene Gemisch zu einer flachen
Platte (1,27 cm Stärke) formt und bei einer Temperatur von 1609C über eine Zeitspanne von 10 Minuten unter
Druck härtet.
Zu Vergleichszwecken stellt man nach der oben beschriebenen Arbeitsweise eine zweite Elastomerplatte
her, wobei man das Gemisch nach erfolgter Zugabe des Aluminiumhydrats jedoch nicht erhitzt hatte.
Proben der Elastomeren werden dann einem Lichtbogenwiderstandstest nach ASTM D-495-71 unterzogen.
Proben der Elastomeren werden ferner auch über eine Zeitspanne von 70 Stunden in Wasser von
20°C getaucht, dann entnommen tkid schließlich
trockengeschleudert, worauf man ihre dielektrische Festigkeit unter Verwendung von Elektroden mit einem
Durchmesser von 7,5 cm und unter Erhöhung der Spannung um ein KV pro Sekunde ermittelt
Die bei obigen Untersuchungen erhaltenen Ergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle I hervor.
Probe
Dauer
des Lichtbogens
(see.)
Durchschlagspannung
(KV)
Elektrische
Festigkeit
Festigkeit
(Volt/0,0254 mm)
Mit Erhitzungsstufe 325
Ohne Erhitzungsstufe 190
Ein Gemisch aus 100 Teilen eines gummiartigen dimethylvinylsüoxyendblockierten Polydimethylsiloxans
mit einer Williams-Plastitzität von 0,140 bis 0,165 cm und 30 Teilen Aluminiumhydrat wird unter
vermindertem Druck über 1,5 Stunden auf 180'C erhitzt. Das erhaltene Produkt wird anschließend
abgekühlt, worauf man es mit 1,3 Teilen eines Gemisches aus gleichen Gewichtsteilen Ruß und
gummiartigem hochviskosem Polydimethylsiloxan, 4,6 Teilen durch Abrauchen hergestelltem Titandioxid, 0,13
28,5
2,8
2,8
475
60
60
60 Teilen einer 6gewichtsprozentigen Lösung von Chloroplatinsäurehexahydrat
in Isopropanol und 0,85 Teilen 2,4-DichIorbenzolperoxid vermischt. Das auf diese
Weise erhaltene Gemisch wird anschließend über eine Zeitspanne von 10 Minuten bei einer Temperatur von
116° C druckgehärtet.
Das oben angegebene Verfahren wird hierauf wiederholt, wobei man jedoch ohne die Erhitzungsstufe
von 1,5 Stunden bei 180°C arbeitet.
Im Anschluß daran ermittelt man die elektrische Festigkeit eines jeden Elastomeren in der in Beispiel I
beschriebenen Weise. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle Il hervor.
Elektrische
Festigkeit
Festigkeit
(Volt/0,0254 mm)
Mit Erhitzungsstufe
Ohne Erhitzungsstufe
Ohne Erhitzungsstufe
378
327
327
Ein Gemisch aas 100 Teilen eines gummiartigen Polydiorganosiloxans mit 03 Molprozent Methylvinylsiloxaneinheiten
und 99,7 Molprozent Dimethylsiloxaneinheiten, 8 Teilen eines flüssigen hydroxylendblockierten
Polydimethylsiloxans mit etwa 4 Gewichtsprozent siliciumgebundenen Hydroxylresten, zwei Teilen eines
flüssigen hydroxylendblockierten Copolymeren aus Dimethylsiloxaneinheiten und Methylvinylsiloxaneinheiten,
10 Teilen abgerauchtem Siliciumdioxid und 150 Teilen A.iuminiumhydrat wird unter vermindertem
Druck 1,5 Stunden auf 1800C erhitz:. Das hierbei
erhaltene Produkt wird abgekühlt, worauf man das abgekühlte Gemisch mit 2,7 Teilen eines Gemisches aus
gleichen Gewichtsmengen Ruß und gummiartigem hochviskosem Polydimethylsiloxan, 5,4 Teilen abgerauchtem
Titandioxid, 0,27 Teilen einer 6gewichtsprozentigen Lösung von Chloroplatinsäurehexahydrat in
Isopropanol und 1,76 Teilen 2,4-Dichlorbenzoylperoxid
vermischt Das auf diese Weise hergestellte Gemisch wird dann über eine Zeitspanne von 10 Minuten bei
116° C druckgehärtet
Das oben beschriebene Verfahren wird hierauf ίο wiederholt, wobei man jedoch ohne die Erhitzungsstufe
über 1,5 Stunden bei 1800C arbeitet
Im Anschluß daran ermittelt man die elektrische Festigkeit eines jeden Elastomers nach dem in Beispiel 1
angegebenen Verfahren. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle III hervor.
Probe
Elektrische
Festigkeit
Festigkeit
(Yo!t/0,0254 mm)
Mit Erhitzungsstufe
Ohne Erhitzungsstufe
Ohne Erhitzungsstufe
346
270
270
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eines ein elastomerbildendes Organopolysiloxan enthaltenden Produkts, das durch(1) Vermischen von(A) 100 Gewichtsteilen eines in den festen elastischen Zustand überführbaren Organopolysiloxans mit(B) 15 bis 200 Gewichtsteilen Aluminiumhydrat, sowie gegebenenfalls anderen üblichen Füllstoffen und/oder Zusätzen, und(2) anschließendes wenigstens 30 Minuten langes Erhitzen des erhaltenen Gemisches auf zumindest 1000Chergestellt worden ist, zur Herstellung lichtbogenfester Elastomerer unter Zusatz eines organischen Peroxids als Härtungsmittel.
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