DE4213435A1 - Steuersystem fuer ein differential - Google Patents
Steuersystem fuer ein differentialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuersystem einer Differential
betrieb-Begrenzungseinrichtung, die an einem Hinterachsdif
ferential eines Kraftfahrzeugs vorgesehen ist, und insbeson
dere das Steuersystem zur Steuerung der Differentialbetrieb-
Begrenzungseinrichtung, um einen Differentialbetrieb nach
Maßgabe von Fahrbedingungen des Kraftfahrzeugs zu begrenzen.
Es ist bekannt, daß das Fahrverhalten eines Kraftfahrzeugs je
nach der Art des Kraftübertragungssystems verschieden ist. So
besteht beispielsweise bei einem Fahrzeug mit Zweiradantrieb
wie etwa einem Fahrzeug mit Vorderradantrieb mit Frontmotor
(FF) und einem Fahrzeug mit Hinterradantrieb mit Frontmotor
(FR) eine größere Schlupfgefahr auf einer schlechten Straße
wie etwa einer matschigen Straße als bei einem Kraftfahrzeug
mit Allradantrieb. Wenn im Fall des FF-Fahrzeugs dieses beim
Kurvenfahren beschleunigt wird, indem das Fahrpedal betätigt
wird, rutschen die Vorderräder aufgrund ihrer verminderten
Querkraft weg, so daß das Fahrzeug untersteuert. Wenn das
Fahrzeug durch Loslassen des Fahrpedals verlangsamt wird,
erfolgt eine Motorbremsung der Vorderräder, um die Seiten
führungskraft zu verringern, was zu einer Untersteuerung
führt. Wenn im Fall des FR-Fahrzeugs dieses beim Kurvenfahren
beschleunigt wird, wird die Querkraft der Hinterräder ver
ringert, so daß die Hinterräder wegrutschen. Somit besteht
die Tendenz einer Übersteuerung des Fahrzeugs. Bei dem Kraft
fahrzeug mit Allradantrieb dagegen werden die vier Räder an
getrieben, um Schlupf und Rutschen der Räder zu verhindern,
wodurch das Fahrverhalten hinsichtlich Traktion, Bremsen und
Lenken verbessert wird. Die Beschleunigung oder Verlangsamung
beeinflußt die Vorder- und die Hinterräder gleichzeitig, so
daß sowohl die Unter- als auch die Übersteuerung des Fahr
zeugs verringert wird.
Bei dem Kraftfahrzeug mit Allradantrieb wirkt sich ferner die
Drehmomentverteilung auf die Vorder- und die Hinterräder
sowie auf ein linkes und ein rechtes Hinterrad in bezug auf
Lenkfähigkeit und Fahrverhalten aus. Wenn die Drehmoment
verteilung richtig gesteuert wird, werden das Fahrverhalten
und die dynamische Stabilität weiter verbessert. Es ist dabei
möglich, in einem Anfangszustand beim Kurvenfahren ein sehr
schnelles Ansprechen vorzusehen, um die Lenkfähigkeit bei
niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit ohne den Bremseffekt zu
verbessern, und bei Beschleunigung und Verzögerung die Gera
deausfahrt-Stabilität gegenüber äußeren Störungen wie Seiten
wind zu verbessern und das Fahrzeug wirksam zu bremsen, wenn
ein ABS aktiviert ist. Infolgedessen wurde bereits vorge
schlagen, die Drehmomentverteilung nach Maßgabe von verschie
denen Fahrbedingungen zu steuern.
Es gibt bereits eine Einrichtung zum Begrenzen des Betriebs
eines Hinterachsdifferentials, um ein Drehmoment zum Begren
zen des Differentials anzulegen. Wenn die Differentialbe
trieb-Begrenzungseinrichtung beispielsweise eine fluidbe
tätigte Vielflächen-Reibscheibenkupplung, eine elektromagne
tische Kupplung oder eine elektromagnetisch betätigbare Viel
flächen-Reibscheibenkupplung aufweist, die ein Kupplungsmo
ment nach Maßgabe eines Steuersignals durch Fluiddruck oder
Strom erzeugt, wird es dadurch möglich, das Begrenzungsdreh
moment des Hinterachsdifferentialbetriebs zu steuern.
Eine bekannte Differentialbetrieb-Begrenzungseinrichtung ist
so ausgelegt, daß sie nach Maßgabe des Motordrehmoments,
d. h. in Abhängigkeit von der Betätigung des Fahrpedals,
betrieben wird. Daher wird das Antriebsdrehmoment effektiv
auf die Hinterräder übertragen, wodurch die Stabilität bei
Geradeausfahrt verbessert wird. Wenn das Fahrzeug jedoch
während der Beschleunigung eine Kurve durchfährt, wird durch
den Differentialbegrenzungsbetrieb das Fahrzeug veranlaßt,
sich wie bei Geradeausfahrt zu verhalten, wodurch die Lenk
fähigkeit verschlechtert wird.
Wenn als Differentialbetrieb-Begrenzungseinrichtung eine Vis
kosekupplung verwendet wird, die nach Maßgabe einer Geschwin
digkeitsdifferenz zwischen linken und rechten Rädern funk
tioniert, wird die Lenkfähigkeit bevorzugt gewährleistet,
weil die Einrichtung durch die Beschleunigungsarbeit nicht
beeinflußt wird. Außerdem kann durch die Viskosekupplung ein
Schlupf des linken oder rechten Rads verhindert werden. Das
Begrenzungsdrehmoment der Viskosekupplung kann jedoch nicht
in Richtung einer Änderung gesteuert werden.
Bei einer fluidbetätigten Vielflächen-Reibscheibenkupplung
kann das Kupplungsmoment gesteuert werden, um die Lenkfähig
keit und das Fahrverhalten zu verbessern. Die JP-OS 62-1 78
434 beschreibt eine Differentialbetrieb-Begrenzungsein
richtung, bei der das Differentialbetrieb-Begrenzungsdrehmo
ment während der Geradeausfahrt mit einer höheren als einer
vorbestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit und einem kleineren als
einem vorbestimmten Einschlagwinkel erhöht wird, wodurch die
Fahrstabilität verbessert wird. Die Drehmomentverteilung in
einem mittleren Geschwindigkeitsbereich wird bei diesem Sy
stem durch die Einrichtung nicht wirksam gesteuert.
Die JP-OS 64-4 537 beschreibt ein System, bei dem das Begren
zungsdrehmoment erhöht wird, wenn die Geschwindigkeit des
linken Rads und die Geschwindigkeit des rechten Rads einander
gleich werden, nachdem eine Kurve durchfahren wurde. Die JP-
OS 64-1 06 737 beschreibt ein System, bei dem der Kurvenradius
und die Zentripetalbeschleunigung detektiert werden, um Lenk-
und Schlupfbedingungen der Räder zum Zweck der Steuerung des
Begrenzungsdrehmoments zu bestimmen.
Bei diesen Systemen wird jedoch das Begrenzungsdrehmoment nur
nach Maßgabe der Fahrbedingungen bei Geradeausfahrt und beim
Kurvenfahren gesteuert, so daß das Fahrverhalten bei langsa
mer oder rascher Beschleunigung nicht richtig erhalten werden
kann.
Die JP-OS 61-1 02 321 beschreibt ein System, bei dem der Betä
tigungsgrad des Fahrpedals detektiert wird, um das Begren
zungsdrehmoment als monoton wachsende Funktion zu steuern,
wodurch das Beschleunigungsvermögen sowie die Lenkfähigkeit
in einem Niedriglastbereich verbessert werden. Da der Betä
tigungsgrad zur Steuerung des Begrenzungsdrehmoments diffe
renziert wird, wird das Ansprechverhalten des Systems im
Betrieb verbessert.
Es ist aber bei diesem System erforderlich, die Eindrück- und
die Freigabegeschwindigkeit des Fahrpedals ebenso wie den
Eindrückgrad zu berücksichtigen.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Drehmo
mentverteilungs-Steuersystems für eine Differentialbetrieb-
Begrenzungseinrichtung, wobei der Differentialbetrieb eines
Hinterachsdifferentials ordnungsgemäß gesteuert wird, um die
Lenkfähigkeit, das Beschleunigungsvermögen und das Fahrver
halten nach Maßgabe von Fahrbedingungen zu verbessern.
Gemäß der Erfindung wird ein Steuersystem für ein Differen
tial angegeben, das auf einer Antriebswelle für die hinteren
Antriebsräder eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist, wobei das
Kraftfahrzeug aufweist: eine darin angeordnete Brennkraft
maschine bzw. einen Motor, ein mit dem Motor verbundenes Ge
triebe, ein Abtriebsteil des Getriebes, das mit dem Differen
tial funktionsmäßig verbunden ist, um die Kraft vom Motor auf
die hintere Antriebswelle zu übertragen, eine Differentialbe
trieb-Begrenzungskupplung, die zwischen einem der Räder und
einem anderen der Räder und dem Hinterachsdifferential vor
gesehen ist und aufgrund eines Steuersignals den Differen
tialbetrieb begrenzt, einen Radgeschwindigkeitssensor, der
eine Hinterradgeschwindigkeit detektiert und ein Hinterradge
schwindigkeitssignal erzeugt, einen Längsbeschleunigungs-
Sensor, der die Beschleunigung in einer Längsrichtung des
Kraftfahrzeugs detektiert und ein Längsbeschleunigungssignal
erzeugt, einen Querbeschleunigungs-Sensor, der die Beschleu
nigung in einer Querrichtung des Kraftfahrzeugs detektiert
und ein Querbeschleunigungssignal erzeugt, und einen Ein
schlagwinkelsensor, der auf einer Vorderradachse angeordnet
ist und einen Einschlagwinkel erfaßt und ein Einschlagwinkel
signal erzeugt.
Das System umfaßt einen Fahrzeuggeschwindigkeitsrechner, der
aufgrund des Hinterradgeschwindigkeitssignals und des Längs
beschleunigungssignals eine Fahrzeuggeschwindigkeit berechnet
und ein Fahrzeuggeschwindigkeitssignal erzeugt, eine Drehmo
mentvorgabeeinrichtung, die aufgrund des Fahrzeuggeschwindig
keitssignals, des Längsbeschleunigungssignals und des Querbe
schleunigungssignals ein Begrenzungsdrehmoment der Kupplung
vorgibt und ein Begrenzungsdrehmomentsignal erzeugt, eine
Schlupfbestimmungseinrichtung, die aufgrund des Hinterradge
schwindigkeitssignals einen Radschlupf bestimmt und ein
Schlupfsignal erzeugt, eine Einschlagwinkelbestimmungsein
richtung, die aufgrund des Fahrzeuggeschwindigkeitssignals
und des Einschlagwinkelsignals einen großen Einschlagwinkel
bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit bestimmt und ein großes
Einschlagwinkelsignal erzeugt, und eine Umwandlungseinrich
tung, die aufgrund des Schlupfsignals, des Begrenzungsdreh
momentsignals und des großen Einschlagwinkelsignals das
Steuersignal für die Kupplung vorgibt, um eine optimale
Steuerung der Kupplung zu erreichen und dadurch das Be
schleunigungsverhalten und die Traktionssteuerung zu ver
bessern.
Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 ein Kraftübertragungssystem für ein Kraftfahrzeug
mit Allradantrieb gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Steuereinheit des
Systems;
Fig. 3 ein Diagramm, das ein Differentialbetrieb-Begren
zungsdrehmoment entsprechend einer Längsbeschleuni
gung G und einer Querbeschleunigung G zeigt;
Fig. 4a ein Diagramm, das eine Beziehung zwischen einem
Drehmoment eines linken Hinterrads und einem
Drehmoment eines rechten Hinterrads zeigt;
Fig. 4b ein Diagramm, das Charakteristiken des Differen
tialbetrieb-Begrenzungsdrehmoments nach Maßgabe der
Beschleunigung und der Fahrbedingungen zeigt;
Fig. 5 ein Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbei
spiels der Erfindung;
Fig. 6a bis 6c Diagramme, die das Differentialbetrieb-Begren
zungsdrehmoment nach Maßgabe einer Fahrzeugge
schwindigkeit, eines Drosselklappenöffnungsgrads
und einer Drosselklappenänderungsgeschwindigkeit
zeigen;
Fig. 7 ein Kraftübertragungssystem, das ein drittes Aus
führungsbeispiel der Erfindung zeigt;
Fig. 8 ein Blockschaltbild des dritten Ausführungsbei
spiels der Erfindung; und
Fig. 9 ein Kraftübertragungssystem für ein Kraftfahrzeug
mit Heckmotor, wobei ein viertes Ausführungsbei
spiel der Erfindung gezeigt ist.
Fig. 1 zeigt ein Kraftübertragungssystem für ein Kraftfahr
zeug mit Allradantrieb, das ein Differential gemäß der Er
findung aufweist. Ein Motor 1 ist an einem Frontteil des
Fahrzeugs angeordnet. Eine Kupplung 2 und ein Getriebe 3 sind
hinter dem Motor 1 in Längsrichtung des Fahrzeugs angeordnet.
Die Abtriebsleistung des Getriebes 3 wird auf eine Abtriebs
welle 4 übertragen, die mit einem zentralen Differential bzw.
Ausgleichsgetriebe 20 ausgerichtet ist. Die Abtriebswelle 4
ist mit einer Frontantriebswelle 5 verbunden, die unter dem
Getriebe 3 über ein Paar von Vorgelegen 25 und 26 des zen
tralen Differentials 20 parallel angeordnet ist. Die Front
antriebswelle 5 ist mit dem linken und dem rechten Vorderrad
9L und 9R über ein Vorderachsdifferential 7 und Achsen 8 ver
bunden. Die Abtriebswelle 4 ist mit einer Hinterradan
triebswelle 6 über das zentrale Differential 20 verbunden.
Die Hinterradantriebswelle 6 ist mit dem linken und dem
rechten Hinterrad 13L und 13R über eine Kardanwelle 10, ein
Hinterachsdifferential 11 und Achsen 12 verbunden.
Das zentrale Differential 20 ist ein komplexes Planetenge
triebe und umfaßt ein erstes Sonnenrad 21, das auf der Ab
triebswelle 4 integral damit geformt ist, ein zweites Son
nenrad 22, das auf der Hinterradantriebswelle 6 integral
damit geformt ist, sowie ein Verbund-Planetenritzel 23, das
ein erstes Planetenritzel 23a in Eingriff mit dem ersten
Sonnenrad 21 und ein zweites Planetenritzel 23b in Eingriff
mit dem zweiten Sonnenrad 22 aufweist und auf einem Planeten
träger 24 gehaltert ist. Der Planetenträger 24 ist mit dem
Vorgelege 25 verbunden.
Somit wird ein Ausgangsdrehmoment von der Abtriebswelle 4 des
Getriebes 3 auf den Planetenträger 24 und das zweite Sonnen
rad 22 durch das erste Sonnenrad 21 und die Planetenritzel
23a, 23b mit vorbestimmten jeweiligen Drehmomentvertei
lungsverhältnissen übertragen. Eine Differenz zwischen den
Drehzahlen des Planetenträgers 24 und des zweiten Sonnenrads
22 wird durch die Rotation der beiden Planetenritzel 23a und
23b aufgenommen.
Infolgedessen kann eine Standard-Drehmomentverteilung für ein
Frontdrehmoment TF und einem Heckdrehmoment TR mit verschie
denen Werten vorgegeben werden, indem die Radien von Teil
kreisen der Sonnenräder 21 und 22 und der Planetenritzel 23a
und 23b geändert werden.
Damit wird ein Standard-Drehmomentverteilungsverhältnis et
der Vorderräder 9L, 9R und der Hinterräder 13L, 13R bei
spielsweise wie folgt festgelegt:
TF : TR = 34 : 66.
TF : TR = 34 : 66.
Ein großes Standard-Drehmoment kann auf die Hinterräder 13L,
13R verteilt werden.
Eine fluidbetriebene Vielflächen-Reibscheibenkupplung 27 ist
angrenzend an das zentrale Differential 20 vorgesehen, um den
Differentialbetrieb des zentralen Differentials 20 zu be
grenzen.
Die Kupplung 27 umfaßt eine Antriebstrommel 27a, die an dem
Planetenträger 24 befestigt ist, und eine angetriebene Trom
mel 27b, die an der Hinterradantriebswelle 6 befestigt ist.
Wenn ein den Differentialbetrieb begrenzendes Kupplungsmoment
Tc in der Kupplung 27 erzeugt wird, wird ein Teil des Aus
gangsdrehmoments des zweiten Sonnenrads 22 auf die Vorderrä
der 9L, 9R übertragen, wodurch die Drehmomentverteilung ge
ändert wird. Der Planetenträger 24 ist mit dem zweiten Son
nenrad 22 gekoppelt, wenn die Kupplung 27 vollständig ein
gerückt ist, wodurch das zentrale Differential 20 gesperrt
ist.
Bei dem Fahrzeug mit Frontmotor wird eine statische Gewichts
verteilung ew eines vorderen dynamischen Gewichts WF und
eines hinteren dynamischen Gewichts WR wie folgt bestimmt:
WF : WR 62 : 38.
WF : WR 62 : 38.
Wenn die Kupplung 27 direkt eingerückt wird, ist ein Ver
teilungsverhältnis des Front- und Heckdrehmoments nach Maß
gabe der Gewichtsverteilung ew vorgegeben. Somit wird die
Drehmomentverteilung in einem Bereich zwischen dem Standard-
Drehmomentverteilungsverhältnis et von 34 : 66, mit dem die
Hinterräder 13L, 13R gewichtet sind, und einem Drehmoment
verteilungsverhältnis von 62 : 38, mit dem die Vorderräder 9L,
9R bei vollständigem Einrücken der Kupplung 27 gewichtet
sind, nach Maßgabe des den Differentialbetrieb begrenzenden
Kupplungsmoments Tc gesteuert.
Das Hinterachsdifferential 11 umfaßt ein Kegelraddifferen
tial, das in einem Differentialgehäuse 11a angeordnet ist.
Eine fluidbetätigte Vielflächen-Reibscheibenkupplung 28 ist
dem Hinterachsdifferential 11 benachbart angeordnet, um den
Differentialbetrieb des Differentials 11 zu begrenzen. Die
Kupplung 28 umfaßt eine Antriebstrommel 28a, die an dem
Differentialgehäuse 11a angeordnet ist, und eine angetriebene
Trommel 28b, die auf einer der Achsen 12 angeordnet ist, die
mit einem Hinterachswellenrad 11b des Differentials 11 ver
bunden ist.
Wenn die Kupplung 28 ausgerückt ist, werden die Drehmomente
gleichmäßig auf das linke und rechte Rad 13L und 13R ver
teilt. Wenn die Kupplung 28 eingerückt ist, wodurch ein den
Differentialbetrieb begrenzendes Drehmoment Td erzeugt wird,
wird der Differentialbetrieb des Hinterachsdifferentials 11
begrenzt. Das Drehmomentverteilungsverhältnis des linken und
rechten Rads ist nach Maßgabe von linken und rechten dynami
schen Gewichten W am linken und rechten Rad 13L und 13R und
eines Reibbeiwerts µ der Fahrbahnoberfläche (W·µ) bestimmt.
Ein Hydraulikkreis zur Steuerung der Kupplungen 27 und 28
wird nachstehend beschrieben.
Der Hydraulikkreis, der eine Steuereinrichtung 32 für die
Kupplung 27 und eine Steuereinrichtung 32′ für die Kupplung
28 hat, umfaßt eine Ölpumpe 30 und ein Druckregelventil 31.
Das Regelventil 31 regelt den Druck des Öls von der Ölpumpe
30, die von der Brennkraftmaschine 1 angetrieben wird, um
einen Leitungsdruck zu erzeugen, und der Leitungsdruck wird
einer Leitungsdruck führenden Leitung 33 zugeführt. Die
Steuereinrichtung 32 umfaßt ein Hilfssteuerventil 36, ein
Kupplungssteuerventil 34 und ein elektromagnetisch betätigtes
Betriebssteuerventil 40. Die Leitung 33 ist mit einem Kanal
38 über das Hilfssteuerventil 36 verbunden. Der Kanal 38 ist
mit dem elektromagnetisch betätigten Betriebssteuerventil 40
an der Abstromseite einer Durchflußbegrenzung 37 und mit
einem Ende des Kupplungssteuerventils 34 durch einen Kanal 39
verbunden. Die Leitung 33 ist mit dem Kupplungssteuerventil
34 durch einen Kanal 33a verbunden. Das Kupplungssteuerventil
34 ist mit der Kupplung 27 durch einen Kanal 35 verbunden.
Das elektromagnetisch betätigte Ventil 40 wird von Impulsen
einer Steuereinheit 50 mit einer dort bestimmten Einschalt
dauer betätigt, wodurch der Ölablauf daraus gesteuert wird,
um einen Steuerdruck Pd zu liefern. Der Steuerdruck wird dem
Kupplungssteuerventil 34 zugeführt, um das der Kupplung 27
zugeführte Öl und somit den Kupplungsdruck (das Drehmoment)
und damit das den Differentialbetrieb begrenzende Drehmoment
Tc zu steuern.
Die Steuereinrichtung 32′ für die Kupplung 28 umfaßt ein
Kupplungssteuerventil 34′ und ein elektromagnetisch betä
tigtes Betriebssteuerventil 40′. Der Kanal 38 vom Hilfs
steuerventil 36 ist mit einem Kanal 38′ verbunden, der an der
Abstromseite einer Durchflußbegrenzung 37′ mit dem elektroma
gnetisch betätigten Betriebssteuerventil 40′ und mit einem
Ende des Kupplungssteuerventils 34′ durch einen Kanal 39′
verbunden ist. Die Leitung 33 ist mit dem Kupplungssteuer
ventil 34′ über einen Kanal 33b verbunden. Das Kupplungssteu
erventil 34′ ist mit der Kupplung 28 durch einen Kanal 35′
verbunden. Das elektromagnetisch betätigte Ventil 40′ wird in
der gleichen Weise wie das elektromagnetisch betätigte Ventil
40 betrieben, um einen Steuerdruck Pd′ zu liefern. Der
Steuerdruck wird dem Kupplungssteuerventil 34′ zugeführt, um
das der Kupplung 28 zugeführte Öl und somit den Kupplungs
druck (das Drehmoment) und damit das den Differentialbetrieb
begrenzende Drehmoment Td zu steuern.
Unter Bezugnahme auf Fig. 2, die die Steuereinheit 50 zeigt,
wird eine Systemauslegung zur Steuerung des Kupplungsmoments
zur Begrenzung des Differentialbetriebs des Hinterachsdiffe
rentials beschrieben.
Die Steuereinheit 50 umfaßt einen Drehzahlsensor 41L für das
linke Hinterrad, einen Drehzahlsensor 41R für das rechte
Hinterrad, die eine Raddrehzahl NL des linken Hinterrads 13L
und eine Raddrehzahl NR des rechten Hinterrads 13R aufnehmen,
einen Längsbeschleunigungssensor 42, der die Längsbeschleuni
gung des Fahrzeugaufbaus aufnimmt, einen Querbeschleunigungs
sensor 43, der die Querbeschleunigung des Fahrzeugaufbaus
aufnimmt, und einen Einschlagwinkelsensor 44, der den Ein
schlagwinkel Φ beim Kurvenfahren aufnimmt.
Die Steuereinheit 50 hat einen Fahrzeuggeschwindigkeits
rechner 51, dem die Raddrehzahl NL des linken Hinterrads und
die Raddrehzahl NR des rechten Hinterrads von den Sensoren
41L und 41R sowie die Längsbeschleunigung vom Sensor 42 zu
geführt werden. Im Fahrzeuggeschwindigkeitsrechner 51 werden
die Hinterraddrehzahlen NL und NR sowie die Längsbeschleu
nigung integriert, um Bedingungen, Bodenhaftung und Schlupf
nach Maßgabe der integrierten Geschwindigkeit so zu bestim
men, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit V exakt berechnet werden
kann. Die Längsbeschleunigung, die Querbeschleunigung und die
Fahrzeuggeschwindigkeit V werden einem Beschleunigungsfahr
modus-Bestimmungsteil 52 zugeführt. In dem Bestimmungsteil 52
werden verschiedene Beschleunigungs- und Fahrbetriebsarten
nach Maßgabe der eingegebenen Signale bestimmt. Wenn sowohl
die Längs- als auch die Querbeschleunigung klein sind, wird
ein stabiler Fahrzustand festgestellt. Wenn die Längsbe
schleunigung klein und die Querbeschleunigung groß ist, wird
eine stabile Kurvenfahrt festgestellt. Wenn die Längsbe
schleunigung G groß und die Querbeschleunigung klein ist,
wird Beschleunigung beim Geradeausfahren festgestellt. Wenn
beide Beschleunigungen G groß sind, wird eine Beschleunigung
beim Kurvenfahren festgestellt. Ein Betriebsartfeststel
lungssignal wird einem Begrenzungsdrehmoment-Vorgabeteil 53
zugeführt. Gemäß dem Eingangssignal ruft der Begrenzungsdreh
moment-Vorgabeteil 53 ein Drehmoment Td aus einer Nachschla
getabelle gemäß Fig. 3 ab. Bei stabilem Fahren oder Kurven
fahren im stabilen Zustand wird das Drehmoment Td mit einem
kleinen Wert vorgegeben. Wenn das Fahrzeug beim Kurvenfahren
oder beim Geradeausfahren beschleunigt wird, wird das Dreh
moment Td mit einem großen Wert vorgegeben.
Das Begrenzungsdrehmoment Td wird einem Einschaltdauer-Um
wandlungsteil 54 zugeführt, in dem das Drehmoment Td in eine
entsprechende Einschaltdauer D umgewandelt wird. Die Ein
schaltdauer D vom Teil 54 wird dem elektromagnetisch betätig
ten Betriebssteuerventil 40′ zugeführt.
Die Steuereinheit 50 hat einen Niedrige-Fahrzeuggeschwindig
keit/Großer-Einschlagwinkel-Bestimmungsteil 55, dem die
Fahrzeuggeschwindigkeit V vom Fahrzeuggeschwindigkeitsrechner
51 und ein Einschlagwinkel Φ vom Einschlagwinkelsensor 44
zugeführt werden.
Wenn das Fahrzeug mit großem Einschlagwinkel Φ und niedriger
Fahrzeuggeschwindigkeit V im stabilen Zustand eine Kurve
durchfährt, erzeugt der Teil 55 ein Signal, das dem Ein
schaltdauer-Umwandlungsteil 54 zugeführt wird. Darin wird die
Einschaltdauer D zwangsweise auf beispielsweise 100% korri
giert, so daß das Begrenzungsdrehmoment Td mit Null vorge
geben wird. Wenn dem Teil 54 ein ABS-Steuersignal zugeführt
wird, wird die Einschaltdauer D in gleicher Weise korrigiert.
Ferner ist in der Steuereinheit 50 ein Schlupfzustands-Be
stimmungsteil 56 vorgesehen. Die Raddrehzahl NL des linken
Hinterrads und die Raddrehzahl NR des rechten Hinterrads
werden dem Teil 56 zugeführt. Darin werden die Raddrehzahlen
NL und NR miteinander verglichen, und wenn eine Differenz ΔN
zwischen den Hinterraddrehzahlen NL und NR einen vorbestimm
ten Vorgabewert übersteigt, stellt der Teil 56 einen Schlupf
zustand eines der Hinterräder fest und erzeugt ein Signal,
das dem Einschaltdauer-Umwandlungsteil 54 zugeführt wird, um
die Einschaltdauer D beispielsweise auf 0% zu korrigieren,
so daß das Begrenzungsdrehmoment Td mit einem Maximalwert
vorgegeben wird.
Nachstehend wird der Betrieb des Systems beschrieben. Die
Leistung des Motors 1 wird durch die Kupplung 2, in der das
Übersetzungsverhältnis gesteuert wird, auf das Getriebe 3
übertragen. Die Abtriebsleistung des Getriebes 3 wird zum
ersten Sonnenrad 21 des zentralen Differentials 20 über
tragen. Das Front- und das Heckdrehmoment werden nach Maßgabe
der Radien der Zahnräder des zentralen Differentials 20 und
des Kupplungsmoments Tc der Kupplung 27 bestimmt, um auf die
Hinterräder 13L, 13R ein größeres Drehmoment als auf die
Vorderräder 9L, 9R zu verteilen. Das Drehmoment wird auf die
Vorderräder 9L und 9R durch den Planetenträger 24, das trei
bende Vorgelege 25, das angetriebene Vorgelege 26, die
Frontantriebswelle 5 und das Vorderachsdifferential 7 über
tragen. Das Drehmoment wird auf die Hinterräder 13L, 13R
durch das zweite Sonnenrad 22, die Hinterradantriebswelle 6,
die Kardanwelle 10, das Hinterachsdifferential 11 und die
Heckkupplung 28 übertragen.
Wenn die Kupplung 27 ausgerückt wird, wird das Kupplungsmo
ment zu Null, so daß das zentrale Differential 20 freigegeben
wird. Infolgedessen wird das Drehmoment des treibenden Vor
geleges 25 auf die Vorderräder 9L und 9R durch das angetrie
bene Vorgelege 26, die Frontantriebswelle 5 und das Vorder
achsdifferential 7 mit dem Standard-Drehmomentverteilungsver
hältnis übertragen. Obwohl ein ständiger Allradantrieb statt
findet, sind die Lenk- und Funktionsfähigkeit des Fahrzeugs
bevorzugt wie bei einem Fahrzeug mit Hinterradantrieb und
Frontmotor gegeben.
Wenn das Fahrzeug auf einer glatten Fahrbahn gefahren wird,
haben die Hinterräder zuerst Schlupf, weil das größere Dreh
moment auf die Hinterräder übertragen wird. Wenn daher das
Kupplungsmoment Tc in der Kupplung 27 von der hydraulischen
Steuereinrichtung 32 erzeugt wird, liegt die Kupplung 27
parallel zu dem Planetenträger 24 und dem zweiten Sonnenrad
22 des zentralen Differentials 20. Infolgedessen wird das
Drehmoment von dem zweiten Sonnenrad 22 zum Planetenträger 24
übertragen, um das Drehmoment zu den Vorderrädern zu erhöhen.
Somit wird das Drehmoment für die Hinterräder verringert, um
den Schlupf zu beseitigen, wodurch das Fahrverhalten verbes
sert und gutes Handling sowie sicheres Fahren gewährleistet
werden.
Wenn die Kupplung 28 ausgerückt und das Kupplungsmoment Null
wird, wird das Hinterachsdifferential 11 freigegeben. Infol
gedessen wird das Drehmoment gleichermaßen auf das linke und
das rechte Hinterrad 13L und 13R an einem Punkt P1 von Fig. 4
übertragen, wodurch die Lenkfähigkeit und die Fahrstabilität
verbessert werden.
Wenn in der Heckbegrenzungskupplung 28 von der hydraulischen
Steuereinrichtung 32′ das Begrenzungsdrehmoment Td erzeugt
wird, wie Fig. 4b zeigt, wird die Heckkupplung 28 eingerückt,
und der Differentialbetrieb des Hinterachsdifferentials 11
wird begrenzt. Somit wird das Drehmoment in wirksamer Weise
auf die Hinterräder verteilt, die Bodenhaftung haben. Das
Drehmoment wird von einer höheren Raddrehzahl auf eine
niedrigere Raddrehzahl aufgrund des Drehmoments Td übersetzt.
Wenn das Hinterachsdifferential 11 direkt eingerückt ist,
wird das Drehmoment auf das linke Hinterrad 13L und das
rechte Hinterrad 13R an einem Punkt P2 von Fig. 4a ent
sprechend einer Gewichtsverteilung auf die Hinterräder
übertragen.
Beim Fahren mit Allradantrieb werden in der Steuereinheit 50
Beschleunigungs/Fahrbetriebsarten nach Maßgabe der Parameter
Querbeschleunigung G und Längsbeschleunigung G und eines
großen Einschlagwinkels bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit
ordnungsgemäß bestimmt, und ein Schlupf der Räder wird
detektiert.
Beim Fahren im stationären Zustand, in dem die Längsbeschleu
nigung G klein ist, wird gemäß Fig. 3 ein kleines Kupplungs
moment Td bestimmt. Ein einer großen Einschaltdauer entspre
chendes Signal wird dem elektromagnetisch betätigten Be
triebssteuerventil 40′ zugeführt. Dadurch wird das Begren
zungsdrehmoment Td in Richtung einer Verringerung beeinflußt.
Das Hinterachsdifferential 11 wird unwirksam, wodurch die
Lenkfähigkeit verbessert wird.
Wenn das Fahrzeug beschleunigt wird, wird die Längsbe
schleunigung G groß. Somit wird ein großes Drehmoment Td
vorgegeben, so daß an das elektromagnetisch betätigte Ventil
40′ die kleine Einschaltdauer D angelegt wird. Der Kupplung
28 wird also Öl zugeführt, so daß das Kupplungsmoment an
steigt, um so den Differentialbetrieb des Hinterachsdiffe
rentials 11 zu begrenzen. Infolgedessen wird ein Schlupf un
terdrückt, wodurch ein Steckenbleiben des Fahrzeugs verhin
dert wird. Dadurch wird das Fahrverhalten des Fahrzeugs ver
bessert.
Wenn das Fahrzeug während der Beschleunigung eine Kurve
durchfährt, erhöht sich die Belastung des außenseitigen Rads
entsprechend der Fliehkraft. Somit wird das Drehmoment größ
tenteils auf das äußere Rad übertragen, wodurch die Antriebs
leistung gewährleistet ist. Da ein Moment erzeugt wird, um
eine Übersteuerung zu bewirken, wird das Lenkverhalten ver
bessert. Wenn das Fahrzeug in einen stationären Zustand
verlangsamt wird, wird das Drehmoment Td verringert, um ein
leichtes Durchfahren einer Kurve zu ermöglichen.
Wenn in einem stabilen Fahrzustand ein großer Einschlagwinkel
bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit nach Maßgabe der Fahr
zeuggeschwindigkeit V und des Einschlagwinkels Φ festgestellt
wird, wird ein einer maximalen Einschaltdauer entsprechendes
Signal an das elektromagnetisch betätigte Ventil 40′ ange
legt. Daher wird das Begrenzungsdrehmoment Td der Heckkupp
lung 28 mit Null vorgegeben, so daß ein Bremsen in einer
scharfen Kurve vermieden wird.
Während der Traktionssteuerung durch das ABS werden das linke
Hinterrad 13L und das rechte Hinterrad 13R so gesteuert, daß
ein Blockieren des Reifens verhindert wird. Wenn ein Schlupf
eines der Hinterräder entsprechend der Differenz zwischen der
Drehzahl NL des linken Hinterrads und der Drehzahl NR des
rechten Hinterrads festgestellt wird, wird an das elektroma
gnetisch betätigte Ventil 40′ ein einer kleinsten Einschalt
dauer entsprechendes Signal angelegt. Infolgedessen wird das
Begrenzungsdrehmoment Td mit einem Höchstwert vorgegeben, um
das Differential zu sperren, wodurch das Fahrzeug ohne weite
res von der schlechten Straße herunterkommen kann.
Bei dem vorstehenden Ausführungsbeispiel werden verschiedene
Fahrzustände wie Geradeausfahrt und Kurvenfahrt im statio
nären Zustand oder bei Beschleunigung nach Maßgabe der Längs
beschleunigung G und der Querbeschleunigung G festgestellt,
um das Drehmoment zur Begrenzung des Differentialbetriebs zu
steuern. Dadurch wird die Lenkfähigkeit im stationären Zu
stand gewährleistet, und das Beschleunigungsvermögen und die
Steuerung der Traktion werden verbessert. Da der Fahrmodus
bei großem Einschlagwinkel und niedriger Fahrzeuggeschwin
digkeit unabhängig nach Maßgabe der Fahrzeuggeschwindigkeit
und des Einschlagwinkels bestimmt wird, kann auch Bremsen in
einer scharfen Kurve vermieden werden.
Fig. 5 zeigt das zweite Ausführungsbeispiel. Die Steuerein
heit 50 hat einen Vorgabeteil 57 für ein erstes Begrenzungs
drehmoment I, dem die Fahrzeuggeschwindigkeit V, die im
Fahrzeuggeschwindigkeitsrechner 51 nach Maßgabe der Hinter
raddrehzahlen NL und NR berechnet wird, und die Längsbe
schleunigung G zugeführt werden. Entsprechend der Fahrzeug
geschwindigkeit V ruft der Vorgabeteil 57 ein Begrenzungs
drehmoment TD aus einer Nachschlagetabelle gemäß Fig. 6a ab,
um das Drehmoment Td der Heckkupplung 28 zu steuern.
In der Nachschlagetabelle ist das Drehmoment TD im niedrigen
Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich mit Null festgelegt, um die
Untersteuerungstendenz zu verringern und eine Bremswirkung
beim Kurvenfahren zu verhindern. In einem hohen Fahrzeugge
schwindigkeitsbereich ist das Drehmoment TD mit einem vor
gegebenen hohen Wert festgelegt, um die Stabilität zu ver
bessern. In einem mittleren Geschwindigkeitsbereich ist das
Drehmoment TD als eine wachsende Funktion der Fahrzeugge
schwindigkeit festgelegt, um eine Untersteuerungstendenz
ordnungsgemäß vorzusehen, wodurch die Fahrstabilität und die
Lenkfähigkeit verbessert werden.
Das abgeleitete Kupplungsmoment TD wird dem Einschaltdauer-
Umwandlungsteil 54 zugeführt.
Ferner weist die Steuereinheit 50 einen Drosselklappenlage
sensor 45 auf, um einen Drosselklappenöffnungsgrad R zu er
fassen, der dem Betätigungsgrad des Fahrpedals des Fahrzeugs
entspricht. Der Drosselklappenöffnungsgrad R wird einem
Drosselklappenöffnungsgrad-Änderungsgeschwindigkeitsrechner
58 und einem Vorgabeteil 59 für ein zweites Begrenzungsdreh
moment II zugeführt. Der Drosselklappenöffnungsgrad-Ände
rungsgeschwindigkeitsrechner 58 dient der genauen Erfassung
einer Beschleunigung und Verzögerung nach Maßgabe des Be
schleunigungsbetriebs durch den Fahrer. Im Rechner 58 wird
der Drosselklappenöffnungsgrad R zeitlich differenziert, um
eine Drosselklappenöffnungsgeschwindigkeit dR/dt und eine
Drosselklappenschließgeschwindigkeit -dR/dt zu berechnen. Die
berechnete Änderungsgeschwindigkeit -dR/dt wird dem Vor
gabeteil 59 zugeführt.
Nach Maßgabe der Eingangssignale leitet der Vorgabeteil 59
Kupplungsmomente Td1 und Td2 aus den Nachschlagetabellen
gemäß den Fig. 6b bzw. 6c ab.
Das Begrenzungsdrehmoment Td1 von Fig. 6b wird nach Maßgabe
des Drosselklappenöffnungsgrads R bestimmt. Es ist erwünscht,
die Lenkfähigkeit bei kleinem Drosselklappenöffnungsgrad zu
gewährleisten und die Stabilität des Fahrverhaltens bei
großem Drosselklappenöffnungsgrad zu verbessern. Somit wird
das Kupplungsmoment Td1 in Abhängigkeit vom Öffnungsgrad R
von Null ausgehend allmählich erhöht und danach sehr rasch
erhöht.
Das Begrenzungsdrehmoment Td2 von Fig. 6c wird nach Maßgabe
der Drosselklappenöffnungsgrad-Änderungsgeschwindigkeit
±dR/dt bestimmt, um den Wirkungsgrad bei rascher Beschleuni
gung zu erhöhen. Das Kupplungsmoment Td2 wird als wachsende
Funktionen der Öffnungsgeschwindigkeit dR/dt und der
Schließgeschwindigkeit -dR/dt der Drosselklappe bei vorbe
stimmten Änderungsgeschwindigkeiten und danach bestimmt. Um
ein Blockieren der Räder bei Verzögerung zu vermeiden, wird
ferner das Drehmoment Td2 in einem Drosselklappenschließ
geschwindigkeitsbereich stark geändert.
Die Drehmomente Td1 und Td2 werden addiert zum Erhalt eines
Drehmoments Td, das dem Einschaltdauer-Umwandlungsteil 54
zugeführt wird.
Nachstehend wird der Betrieb des Systems gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel beschrieben. Zuerst wird dabei der Be
trieb in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit V
beschrieben. Bei einer Änderung der Fahrzeuggeschwindigkeit V
in einem niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich wird das
aus der Nachschlagetabelle von Fig. 6a abgeleitete Drehmoment
TD mit Null vorgegeben, und das entsprechende Einschaltdauer
signal wird dem elektromagnetisch betätigten Ventil 40′ zu
geführt, so daß das Kupplungsmoment Td auf Null gesteuert
wird. Somit wird das Hinterachsdifferential 11 frei, wodurch
bevorzugt die Lenkfähigkeit zum Verhindern des Bremseffekts
in einer scharfen Kurve bei großem Einschlagwinkel gewähr
leistet ist. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit V ansteigt,
besteht die Tendenz, daß das Fahrzeug instabil wird. Bei
diesem Ausführungsbeispiel wird in einem mittleren und einem
hohen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich das Drehmoment Td mit
der Fahrzeuggeschwindigkeit V erhöht, um die Untersteuerungs
tendenz zu erhöhen. Infolgedessen werden die Reifenhaftung
und das Fahrverhalten beim Kurvenfahren verbessert. Ferner
werden die Fahrstabilität bei Hochgeschwindigkeitsfahren und
das Fahrverhalten bei Seitenwind verbessert.
Nachstehend wird der Betrieb bei Beschleunigung und Verzö
gerung beschrieben. In einem Niedriglastbereich wird das
Begrenzungsdrehmoment Td der Heckkupplung 28 auf Null ge
steuert nach Maßgabe der aus den Nachschlagetabellen der Fig.
6b und 6c abgeleiteten Begrenzungsdrehmomente, so daß die
Lenkfähigkeit in der vorher beschriebenen Weise gewährleistet
ist. Bei langsamer Beschleunigung wird das Drehmoment Td nur
nach Maßgabe des Drosselklappenöffnungsgrads R gemäß der
Nachschlagetabelle von Fig. 6b gesteuert. Im Vollastbetrieb
wird insbesondere das Drehmoment Td erhöht, um ein stabiles
Fahren und große Antriebsdrehmomente für die Räder zu er
halten. Bei rascher Beschleunigung erhöht sich die Drossel
klappenöffnungsgeschwindigkeit dR/dt. In diesem Zustand wird
das zweite Drehmoment Td2 aus der Nachschlagetabelle von Fig.
6c abgeleitet und zu dem ersten Drehmoment Td1 addiert, um
das Drehmoment Td zu erhalten. Das Drehmoment Td wird ent
sprechend dem Einschaltdauersignal gesteuert. Somit wird ein
Schlupf der Räder verhindert, um die Traktion zu verbessern,
wodurch wiederum das Beschleunigungsvermögen verbessert wird.
Bei rascher Verzögerung durch schnelles Drücken eines
Bremspedals erhöht sich die Drosselklappenschließgeschwin
digkeit -dR/dt. Das Drehmoment Td wird entsprechend dem
zweiten Drehmoment Td2 erhöht. Somit wird ein Blockieren des
Rads verhindert, um die Bremsung auszuführen, wodurch der
Bremswirkungsgrad verbessert wird.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel wird das Differentialbe
trieb-Begrenzungsdrehmoment in einem mittleren und einem
hohen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich so gesteuert, daß das
Fahrzeug in einem Untersteuerungsmodus gefahren wird, wodurch
die Stabilität verbessert wird. Die langsame oder rasche Be
schleunigung oder Verzögerung wird entsprechend den Parame
tern des Drosselklappenöffnungsgrads und der Drosselklappen
öffnungsgrad-Änderungsgeschwindigkeit richtig festgestellt,
wodurch das Beschleunigungsvermögen und die Traktionssteue
rung verbessert werden.
Die Fig. 7 und 8 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel zur
Verwendung mit einer elektromagnetisch betätigten
Vielflächen-Reibscheibenkupplung anstelle der fluidbetätigten
Vielflächen-Reibscheibenkupplung des ersten Ausführungs
beispiels. In Fig. 7 haben elektromagnetisch betätigte Viel
flächen-Reibscheibenkupplungen 57, 58 Wicklungen 57c, 58c und
Kolben 57d, 58d aus Magnetmaterial. Die Wicklung 58c ist mit
der Steuereinheit 50 verbunden und wird mit einem Kupplungs
strom beaufschlagt, der in einem Kupplungsstrom-Umwandlungs
teil 60 nach Maßgabe der Fahrbedingungen berechnet wird. Das
dritte Ausführungsbeispiel benötigt keinen Hydraulikkreis und
ermöglicht eine leichte Anpassung an ein Getriebe, das mit
Ausnahme eines Schmierkreislaufs keinen Hydraulikkreis vor
sieht, beispielsweise ein Schaltgetriebe.
Fig. 9 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel, das an einem
Fahrzeug mit Heckmotor angebracht ist. Es sei hierbei aus
drücklich darauf hingewiesen, daß die obige Beschreibung,
insbesondere auch die Bezugsziffern, auf diese Abbildung
ebenfalls zutreffen.
Aus obigem geht hervor, daß sich die Erfindung auf eine Vor
richtung ebenso wie ein Verfahren bezieht.
Claims (2)
1. Steuersystem für ein Differential (11), das auf einer
Hinterradantriebswelle (6) eines Kraftfahrzeugs angeordnet
ist, das aufweist: eine im Kraftfahrzeug angeordnete Brenn
kraftmaschine (1), ein mit der Brennkraftmaschine verbundenes
Getriebe (3), ein Abtriebsteil (4) des Getriebes, das mit dem
Differential (11) funktionsmäßig verbunden ist, um Kraft von
der Brennkraftmaschine zu der Hinterradantriebswelle (6) zu
übertragen, eine zwischen den beiden Hinterrädern und dem
Hinterachsdifferential (11) angeordnete Begrenzungskupplung
(28), die aufgrund eines Steuersignals den Differentialbe
trieb begrenzt, einen Raddrehzahlsensor (41L, 41R), der die
Hinterraddrehzahl aufnimmt und ein Hinterraddrehzahlsignal
erzeugt, einen Längsbeschleunigungssensor (42), der eine
Beschleunigung in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs aufnimmt
und ein Längsbeschleunigungssignal erzeugt, einen Querbe
schleunigungssensor (43), der die Beschleunigung in Querrich
tung des Kraftfahrzeugs aufnimmt und ein Querbeschleunigungs
signal erzeugt, und einen Einschlagwinkelsensor (44), der auf
einer Vorderradachse angeordnet ist und einen Einschlagwinkel
aufnimmt und ein Einschlagwinkelsignal erzeugt,
gekennzeichnet durch
- - einen Fahrzeuggeschwindigkeitsrechner (51), der aufgrund des Hinterraddrehzahlsignals und des Längsbeschleuni gungssignals eine Fahrzeuggeschwindigkeit berechnet und ein Fahrzeuggeschwindigkeitssignal erzeugt;
- - eine Drehmomentvorgabeeinheit (53), die aufgrund des Fahrzeuggeschwindigkeitssignals, des Längsbeschleuni gungssignals und des Querbeschleunigungssignals ein Begrenzungsdrehmoment der Kupplung vorgibt und ein Be grenzungsdrehmomentsignal erzeugt;
- - eine Schlupfbestimmungseinheit (56), die aufgrund des Hinterraddrehzahlsignals einen Radschlupf feststellt und ein Schlupfsignal erzeugt;
- - eine Einschlagwinkel-Bestimmungseinheit (55), die auf grund des Fahrzeuggeschwindigkeitssignals und des Ein schlagwinkelsignals einen großen Einschlagwinkel bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit feststellt und ein Großer-Einschlagwinkel-Signal erzeugt; und
- - eine Umwandlungseinheit (54), die aufgrund des Schlupfsi gnals, des Begrenzungsdrehmomentsignals und des Großer- Einschlagwinkel-Signals das Steuersignal für die Kupplung vorgibt, um eine optimale Steuerung der Kupplung in Rich tung einer Verbesserung des Beschleunigungsverhaltens und der Traktionssteuerung zu erreichen.
2. Steuersystem für ein Differential (11), das auf einer Hin
terradantriebswelle (6) eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist,
das aufweist: eine im Kraftfahrzeug angeordnete Brennkraft
maschine (1), ein mit der Brennkraftmaschine verbundenes
Getriebe (3), ein Abtriebsteil (4) des Getriebes, das mit dem
Differential (11) funktionsmäßig verbunden ist, um Kraft von
der Brennkraftmaschine zu der Hinterradantriebswelle (6) zu
übertragen, eine zwischen den beiden Hinterrädern und dem
Hinterachsdifferential (11) angeordnete Begrenzungskupplung
(28), die aufgrund eines Steuersignals den Differentialbe
trieb begrenzt, einen Raddrehzahlsensor (41L, 41R), der die
Hinterraddrehzahl aufnimmt und ein Hinterraddrehzahlsignal
erzeugt, einen Längsbeschleunigungssensor (42), der eine
Beschleunigung in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs aufnimmt
und ein Längsbeschleunigungssignal erzeugt, und einen Dros
selklappenlagesensor (45), der an einer Drosselklappe ange
ordnet ist, um den Öffnungsgrad der Drosselklappe aufzunehmen
und ein Öffnungsgradsignal zu erzeugen,
gekennzeichnet durch
- - einen Fahrzeuggeschwindigkeitsrechner (51), der aufgrund des Hinterraddrehzahlsignals und des Längsbeschleuni gungssignals eine Fahrzeuggeschwindigkeit berechnet und ein Fahrzeuggeschwindigkeitssignal erzeugt;
- - eine Vorgabeeinheit (57) für ein erstes Drehmoment, die aufgrund des Fahrzeuggeschwindigkeitssignals ein erstes Begrenzungsdrehmoment der Kupplung vorgibt und ein erstes Begrenzungsdrehmomentsignal erzeugt;
- - eine Schlupfbestimmungseinheit (56), die aufgrund des Hinterraddrehzahlsignals einen Radschlupf feststellt und ein Schlupfsignal erzeugt;
- - eine Vorgabeeinheit (59) für ein zweites Drehmoment, die aufgrund des Öffnungsgradsignals ein zweites Begrenzungs drehmoment bestimmt und ein zweites Begrenzungsdrehmo mentsignal erzeugt; und
- - eine Umwandlungseinheit (54), die aufgrund des Schlupfsi gnals, des ersten und des zweiten Begrenzungsdrehmoment signals das Steuersignal für die Kupplung so vorgibt, daß eine optimale Steuerung der Kupplung in Richtung einer Verbesserung des Beschleunigungsverhaltens und der Traktionssteuerung erreicht wird.
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