DE19637193A1 - Verfahren zum Steuern/Regeln eines Giermoments in einem Fahrzeug - Google Patents
Verfahren zum Steuern/Regeln eines Giermoments in einem FahrzeugInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf ein
Verfahren zum Steuern eines Giermoments in einem Fahrzeug
durch Erzeugen einer Bremskraft an einem Rad von linken und
rechten Rädern und durch Erzeugen einer Antriebskraft an dem
anderen Rad.
Es ist im allgemeinen aus der japanischen Offenlegungsschrift
Nr. 5-131855 ein Drehmomentverteilungs-Steuer/Regel-System
bekannt, worin linke und rechte Räder eines Fahrzeugs durch
eine Drehmomentübertragungskupplung miteinander verbunden sind
und die Drehmomentübertragungskapazität der Drehmomentüber
tragungskupplung gesteuert/geregelt wird.
Bei einem derartigen Drehmomentverteilungs-Steuer/Regel-System
kann, wenn ein Drehmoment von dem Innenrad während des Kurven
fahrens auf das Außenrad übertragen wird, eine Antriebskraft
an dem Außenrad erzeugt werden und eine Bremskraft an dem
Innenrad erzeugt werden, um das Kurvenverhalten zu verbessern.
Wenn ein Drehmoment von dem Außenrad auf das Innenrad während
des Kurvenfahrens des Fahrzeugs übertragen wird, dann kann an
dem Außenrad eine Bremskraft erzeugt werden und eine Antriebs
kraft kann an dem Innenrad erzeugt werden, um das Hochge
schwindigkeitsstabilitätsverhalten zu verbessern.
Das vorangehend beschriebene System weist jedoch ein Problem
darin auf, daß dann, wenn das Fahrzeug während des Kurvenfah
rens desselben beschleunigt oder verzögert wird, die Bodenla
sten der Vorder- und Hinterräder durch eine auf den Schwer
punkt des Fahrzeugs ausgeübte Längsträgheitskraft variiert
werden und daher ein Drehmoment (Giermoment) um eine Gierachse
erzeugt wird, wodurch das Kurvenverhalten und das Hochge
schwindigkeitsstabilitätsverhalten des Fahrzeugs beeinflußt
wird.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die
Erzeugung eines unerwünschten Giermoments zu vermeiden, um ein
gutes Kurvenverhalten und Hochgeschwindigkeitsstabilitäts
verhalten sicherzustellen, wenn das Fahrzeug während des
Kurvenfahrens desselben beschleunigt oder verzögert wird.
Um die vorangehende Aufgabe zu lösen, ist gemäß einem ersten
Aspekt und Merkmal der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zum Steuern/Regeln eines Giermoments in einem Fahrzeug durch
Erzeugen einer Bremskraft an einem Rad von linken und rechten
Rädern und durch Erzeugen einer Antriebskraft an dem anderen
Rad vorgesehen, worin Werte der Antriebskraft und der Brems
kraft als Funktionen eines Produkts einer Längsbeschleunigung
und einer Querbeschleunigung gesetzt werden.
Bei einer derartigen strukturellen Anordnung wird, wenn das
Fahrzeug während des Kurvenfahrens desselben beschleunigt
wird, die Anzahl an Umdrehungen des Innenrads während des
Kurvenfahrens verringert, um eine Bremskraft zu erzeugen,
während die Anzahl an Umdrehungen des Außenrads erhöht wird,
wodurch ein Moment, das beruhend auf einer Kurvenkraft in
einer einer Kurvenrichtung entgegengesetzten Richtung erzeugt
wird, beseitigt werden kann, um das Kurvenverhalten zu verbes
sern. Wenn das Fahrzeug während des Kurvenfahrens desselben
verzögert wird, dann wird die Anzahl an Umdrehungen des Innen
rads erhöht, um eine Antriebskraft zu erzeugen, während die
Anzahl an Umdrehungen des Außenrads verringert wird, um eine
Bremskraft zu erzeugen, wodurch ein Moment, das beruhend auf
einer Kurvenkraft in der gleichen Richtung wie die Kurvenrich
tung erzeugt wird, beseitigt werden kann, um das Hochgeschwin
digkeitsstabilitätsverhalten zu verbessern.
Gemäß einem zweiten Aspekt und Merkmal der vorliegenden Erfin
dung wird zusätzlich zu dem ersten Merkmal die Bremskraft an
einem Rad von linken und rechten Mitlaufrädern erzeugt, welche
eine geringere Bodenlast aufweisen als diejenige der angetrie
benen Räder, wogegen die Antriebskraft an dem anderen Mit
laufrad erzeugt wird. Wenn keine Längsbeschleunigung des
Fahrzeugs erzeugt wird, dann werden die Werte der Antriebs
kraft und Bremskraft gemäß einer Zunahme einer Querbeschleuni
gung des Fahrzeugs erhöht.
Bei der vorangehenden strukturellen Anordnung kann die Kurven
kraft der angetriebenen Räder, welche nahe einem Grenzpunkt
liegt, aufgrund der großen Bodenlast derselben verringert
werden. Somit kann die Kurvenkraft der angetriebenen Räder mit
einem Spielraum vorgesehen werden, und das Kurvenfahren des
Fahrzeugs mit einer größeren Querbeschleunigung kann mit der
Verwendung eines derartigen Spielraums durchgeführt werden,
wodurch zu einer Verbesserung des Kurvenverhaltens des Fahr
zeugs beigetragen wird, welches in einem konstanten Zustand
gelenkt wird. Ferner kann die Differenz zwischen Schlupfwin
keln der angetriebenen und der Mitlaufräder verringert werden,
wodurch verursacht wird, daß die Lenkcharakteristik sich einem
neutralen Lenken annähert.
Gemäß einem dritten Aspekt und Merkmal der vorliegenden Erfin
dung wird zusätzlich die Bremskraft an einem Rad von linken
und rechten Rädern erzeugt und die Antriebskraft wird an dem
anderen Rad erzeugt, indem die linken und rechten Räder durch
ein Getriebe miteinander verbunden werden, um Differenzrota
tionen zu erzeugen.
Bei der vorangehenden strukturellen Anordnung können die
Bremskraft und die Antriebskraft an den linken bzw. rechten
Rädern zuverlässig erzeugt werden.
Die vorangehenden und weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der
Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform augenscheinlich, wenn diese in
Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen betrachtet wird.
Fig. 1 ist eine diagrammatische Darstellung einer Ge
samtstrukturanordnung eines Vorderradantriebsfahrzeugs mit
vorne liegender Maschine, das mit einem Drehmomentverteilungs-
Steuer/Regel-System ausgestattet ist;
Fig. 2 ist eine Darstellung zum Erklären eines Giermo
ments, das im Fahrzeug während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs
erzeugt wird;
Fig. 3 ist eine Darstellung zum Erklären eines Giermo
ments, das in dem Fahrzeug nach dem Einrücken einer Hydrau
likkupplung erzeugt wird;
Fig. 4 ist ein Graph zum Darstellen der Beziehung zwi
schen dem Schlupfwinkel und der Kurvenkraft;
Fig. 5 ist eine Darstellung eines Reibungskreises eines
Hinterrads; und
Fig. 6 ist ein Graph, welcher die Beziehung zwischen der
Querbeschleunigung und dem minimalen Kurvenradius darstellt.
Wenn man sich der Fig. 1 zuwendet, so ist ein Getriebe M mit
einem rechten Ende einer Maschine E verbunden, welche horizon
tal in einem vorderen Teil einer Fahrzeugkarosserie angeordnet
ist, und ein linkes Vorderrad WFL und ein rechtes Vorderrad WFR
sind als Antriebsräder durch die Maschine E und das Getriebe M
angetrieben.
Ein Getriebe 2 ist zwischen Achsen 1 L und 1 R für linke und
rechte Hinterräder WRL und WRR als Mitlaufräder angeordnet, um
die linken und rechten Hinterräder WRL und WRR miteinander zu
verbinden, so daß die linken und rechten Hinterräder WRL und WRR
mit verschiedenen Drehzahlen bezüglich einander gedreht wer
den. Das Getriebe 2 ist mit einer ersten Hydraulikkupplung 3 L
und einer zweiten Hydraulikkupplung 3 R ausgestattet. Wenn die
erste Hydraulikkupplung 3 L in einen Eingriffszustand gebracht
wird, dann wird die Umdrehungszahl des linken Hinterrads WRL
verringert, während die Umdrehungszahl des rechten Hinterrads
WRR erhöht wird. Wenn die zweite Hydraulikkupplung 3 R in einen
Eingriffszustand gebracht wird, dann wird die Umdrehungszahl
des rechten Hinterrads WRR verringert, während die Umdrehungs
zahl des linken Hinterrads WRL erhöht wird.
Das Getriebe 2 umfaßt eine erste Welle 4, die koaxial zu den
linken und rechten Achsen 1 L und 1 R angeordnet ist, und eine
zweite Welle 5 und eine dritte Welle 6, welche koaxial zuein
ander und parallel zu den linken und rechten Achsen 1 L und 1 R
angeordnet sind. Die erste Hydraulikkupplung 3 L ist zwischen
der zweiten und der dritten Welle 5 und 6 angeordnet, und die
zweite Hydraulikkupplung 3 R ist zwischen der rechten Achse 1 R
und der ersten Welle 4 angeordnet. Ein erstes Zahnrad 7 mit
kleinerem Durchmesser ist an der rechten Achse 1 R angeordnet
und steht im Kämmeingriff mit einem zweiten Zahnrad 8 mit
größerem Durchmesser, welches an der zweiten Achse 5 vorgese
hen ist. Ein drittes Zahnrad 9 mit kleinerem Durchmesser ist
an der dritten Welle 6 vorgesehen und steht in Kämmeingriff
mit einem vierten Zahnrad 10 mit größerem Durchmesser, welches
an der ersten Welle 4 vorgesehen ist. Ein fünftes Zahnrad 11
ist an der linken Achse 1 L vorgesehen und steht in Kämmeingriff
mit einem sechsten Zahnrad 12, welches an der dritten Welle 6
vorgesehen ist.
Die Anzahlen an Zähnen des ersten und des dritten Zahnrads 7
und 9 sind auf den gleichen Wert gesetzt und die Anzahlen an
Zähnen des zweiten und des vierten Zahnrads 8 und 10 sind auf
den gleichen Wert gesetzt, welcher größer als die Anzahl an
Zähnen des ersten und des dritten Zahnrads 7 und 9. Die An
zahlen an Zähnen des fünften und des sechsten Zahnrads 11 und
12 sind auf den gleichen Wert gesetzt.
Daher ist, wenn die erste Hydraulikkupplung 3 L in ihren einge
rückten Zustand gebracht wird, das rechte Hinterrad WRR mit dem
linken Hinterrad WRL durch die rechte Achse 1 R, das erste Zahn
rad 7, das zweite Zahnrad 8, die zweite Welle 5, die erste
Hydraulikkupplung 3 L, die dritte Welle 6, das sechste Zahnrad
12, das fünfte Zahnrad 11 und die linke Achse 1 L verbunden.
Daher wird die Anzahl an Umdrehungen des linken Hinterrads WRL
bezüglich der Anzahl an Umdrehungen dem rechten Hinterrads WRR
gemäß einem Verhältnis der Anzahl an Zähnen des ersten Zahn
rads 7 zur Anzahl an Zähnen des zweiten Zahnrads 8 verringert.
Somit wird, wenn die erste Hydraulikkupplung 3 L von einem
Zustand, in welchem die linken und rechten Hinterräder WRL und
WRR mit der gleichen Drehzahl gedreht werden, eingerückt wird,
die Anzahl an Umdrehungen des rechten Hinterrads WRR erhöht,
und die Anzahl an Umdrehungen des linken Hinterrads WRL wird
verringert.
Wenn die zweite Hydraulikkupplung 3 R eingerückt wird, dann ist
das rechte Hinterrad WRR mit dem linken Hinterrad WRL durch die
rechte Achse 1 R, die zweite Hydraulikkupplung 3 R, die erste
Welle 4, das vierte Zahnrad 10, das dritte Zahnrad 9, die
dritte Welle 6, das sechste Zahnrad 12, das fünfte Zahnrad 11
und die linke Achse 1 L verbunden. Daher wird die Anzahl an
Umdrehungen des linken Hinterrads WRL bezüglich der Anzahl an
Umdrehungen des rechten Hinterrads WRR gemäß einem Verhältnis
der Anzahl an Zähnen des vierten Zahnrads 10 zur Anzahl an
Zähnen des dritten Zahnrads 9 erhöht. Somit wird, wenn die
zweite Hydraulikkupplung 3 R von einem Zustand, in welchem die
linken und rechten Hinterräder WRL und WRR mit der gleichen
Drehzahl gedreht werden, eingerückt wird, die Anzahl an Um
drehungen des rechten Hinterrads WRR verringert, und die Anzahl
an Umdrehungen des linken Hinterrads WRL wird erhöht.
Die Eingriffskräfte der ersten und zweiten Hydraulikkupplung 3 L
und 3 R können durch Einstellen der Größen von Hydraulikdrücken,
welche an die erste und die zweite Hydraulikkupplung 3 L und 3 R
angelegt werden, kontinuierlich gesteuert/geregelt werden.
Daher kann das Verhältnis der Anzahl an Umdrehungen des linken
Hinterrads WRL zur Anzahl an Umdrehungen des rechten Hinterrads
WRR ebenso kontinuierlich innerhalb eines Bereichs gesteuert/ge
regelt werden, welcher durch das Verhältnis der Zähne der
ersten bis vierten Zahnräder 7, 8, 9 und 10 bestimmt ist.
Die folgenden Signale werden in eine elektronische Steuer/Kegel-
Einheit U eingegeben, mit welcher die erste und die
zweite Hydraulikkupplung 3 L und 3 R verbunden sind: ein Signal
von einem Querbeschleunigungssensor S₁ zum Erfassen einer
Querbeschleunigung der Fahrzeugkarosserie; ein Signal von
einem Lenkwinkelsensor S₂ zum Erfassen eines Drehwinkels eines
Lenkrads 13; ein Signal von einem Einlaßleitunginnenabsolut
drucksensor S₃ zum Bestimmen eines Innenabsolutdrucks in einer
Einlaßleitung der Maschine E; ein Signal von einem Maschinen
drehzahlsensor S₄ zum Erfassen einer Drehzahl der Maschine E;
und Signale von Raddrehzahlsensoren S₅, S₆, S₇ und S₈ zum Erfas
sen der Umdrehungszahlen der vier Räder, um eine Fahrzeug
geschwindigkeit zu berechnen.
Die elektronische Steuer/Regel-Einheit U korrigiert eine
tatsächliche Querbeschleunigung der Fahrzeugkarosserie, welche
durch den Querbeschleunigungssensor S₁ erfaßt wird, beruhend
auf einer abgeschätzten Querbeschleunigung, welche aus dem
Drehwinkel des Lenkrads 13, der durch den Lenkwinkelsensor S₂
erfaßt wird, und den Raddrehzahlen berechnet wird, welche
durch die Raddrehzahlsensoren S₅, S₆, S₇ und S₈ erfaßt werden.
Daher wird eine Querbeschleunigung Yg des Fahrzeugs durch die
Steuer/Regel-Einheit U ohne Zeitverzögerung berechnet. Die
elektronische Steuer/Regel-Einheit U multipliziert ferner ein
Maschinendrehmoment, welches aus Ausgaben von dem Einlaßlei
tunginnenabsolutdrucksensor S₃ und dem Maschinendrehzahlsensor
S₄ mit einem Getriebegangverhältnis berechnet wird, um ein
Antriebsraddrehmoment zu berechnen, und berechnet eine Längs
beschleunigung Xg des Fahrzeugs beruhend auf dem Antriebsrad
drehmoment. Ferner steuert die elektronische Steuer/Regel-
Einheit U die Eingriffskräfte der ersten und zweiten Hydrau
likkupplung 3 L und 3 R beruhend auf der Quer- und der Längs
beschleunigung Yg und Xg.
Der Betrieb der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
welche den vorangehend beschriebenen Aufbau aufweist, wird
nachfolgend beschrieben.
Die Fig. 2 zeigt einen Zustand, in welchem ein Fahrzeug mit
einem Gewicht W im Gegenuhrzeigersinn mit einer Querbeschleu
nigung Yg gelenkt wird. In diesem Falle wird eine Zentrifugal
kraft W × Yg auf den Schwerpunkt des Fahrzeugs ausgeübt und
durch eine Summe einer Kurvenkraft CFf, welche zwischen den
Vorderrädern und einer Straßenoberfläche angelegt wird, und
einer Kurvenkraft CFr, welche zwischen den Hinterrädern und
der Straßenoberfläche angelegt wird, ausgeglichen. In einem
derartigen Falle trifft die folgende Gleichung zu:
W × Yg = CFf + CFr (1).
Wenn ein Abstand zwischen der Schwerpunktsposition des Fahr
zeugs und dem Vorderrad durch a wiedergegeben ist und ein
Abstand zwischen der Position des Schwerpunkts und dem Hinter
rad durch b wiedergegeben ist, dann ist ein Moment M₁, welches
um eine Gierachse durch die Kurvenkräfte CFf und CFr vorgese
hen ist, durch die folgende Gleichung gegeben:
M₁ = a × CFf - b × CFr (2).
Wenn das Fahrzeug geradeaus fährt, dann sind die Bodenlasten
der linken und rechten Räder zueinander gleich; wenn jedoch
das Fahrzeug durch eine Kurve fährt, dann wird die Bodenlast
zwischen den Innen- und Außenrädern bei Betrachtung während
des Kurvenfahrens des Fahrzeugs variiert. D.h., während des
Kurvenfahrens des Fahrzeugs wird eine in einer Kurvenrichtung
nach außen gerichtete Zentrifugalkraft auf den Schwerpunkt der
Fahrzeugkarosserie ausgeübt, und daher neigt die Fahrzeug
karosserie dazu, sich in Kurvenrichtung nach auswärts und
unten zu neigen. Als Ergebnis daraus wird an dem Innenrad
während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs eine Neigung zum
Abheben von der Straßenoberfläche erzeugt, wodurch die Boden
last des Innenrads verringert wird, und eine Neigung des
Außenrads während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs wird er
zeugt, um dieses gegen die Straßenoberfläche zu drücken, um
die Bodenlast des Außenrads zu erhöhen.
Wenn das Fahrzeug mit konstanter Geschwindigkeit fährt, dann
sind die Bodenlasten der Vorder- und Hinterräder konstant,
wenn jedoch das Fahrzeug beschleunigt oder verzögert wird,
dann werden die Bodenlasten der Vorder- und Hinterräder vari
iert. D.h., während des Beschleunigens des Fahrzeugs wird eine
bezüglich der Fahrzeugkarosserie nach hinten gerichtete Träg
heitskraft auf den Schwerpunkt der Fahrzeugkarosserie ausge
übt, und daher wird die Fahrzeugkarosserie in einen nach
hinten abgesenkten Zustand gebracht, wodurch die Bodenlast der
Hinterräder erhöht wird, und als Ergebnis daraus wird die
Kurvenkraft der Hinterräder zum Anlegen eines Moments M₁ ent
gegengesetzt zur Kurvenrichtung erhöht. Während einer Ver
zögerung des Fahrzeugs wird eine bezüglich der Fahrzeugkaros
serie nach vorne gerichtete Trägheitskraft auf den Schwerpunkt
der Fahrzeugkarosserie ausgeübt, und daher wird das Fahrzeug
in einen vorne nach unten geneigten Zustand gebracht, wodurch
die Bodenlast des Vorderrads erhöht wird, als Ergebnis daraus
wird die Kurvenkraft des Vorderrads erhöht, um ein Moment in
der gleichen Richtung wie die Kurvenrichtung anzulegen (siehe
Pfeil mit durchgezogener Linie und Pfeil mit gestrichelter
Linie in Fig. 2).
Wenn das Fahrzeug mit konstanter Geschwindigkeit geradeaus
fährt und die Summe der Bodenlasten der linken und rechten
Vorderräder durch Wf wiedergegeben ist, dann ist die Bodenlast
von jedem Vorderrad Wf/2. Wenn das Fahrzeug mit einer Längs
beschleunigung Xg beschleunigt oder verzögert wird, während es
mit einer Querbeschleunigung Yg um eine Kurve fährt, dann sind
die Bodenlast WFI des Vorderrads (welches während des Kurven
fahrens des Fahrzeugs das Innenrad ist) und die Bodenlast WFO
des Vorderrads (welches während des Kurvenfahrens des Fahr
zeugs das Außenrad ist) durch die folgenden Gleichungen gege
ben:
WFI = Wf/2 - Kf × Yg - Kh × Xg (3);
und
WFO = Wf/2 + Kf × Yg - Kh × Xg (4).
Wenn eine Summe der Bodenlasten der linken und rechten Hinter
räder durch Wr wiedergegeben ist, dann sind die Bodenlast WRI
des Hinterrads (welches während des Kurvenfahrens des Fahr
zeugs das Innenrad ist) und die Bodenlast WRO des Hinterrads
(welches während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs das Außenrad
ist) durch die folgenden Gleichungen gegeben:
WRI = Wr/2 - Kr × Yg + Kh × Xg (5);
und
WRO = Wr/2 + Kr × Yg + Kh × Xg (6).
In den vorangehenden Gleichungen (3) bis (6) sind Faktoren Kf,
Kr und Kh ferner gemäß den folgenden Gleichungen definiert:
Kf = (Gf′ × hg′ × W + hf × Wf)/tf (7);
Kr = (Gr′ × hg′ × W + hr × Wr)/tr (8);
und
Kh = hg × W/(2 × L) (9),
worin in den vorangehenden Gleichungen verwendete Zeichen
ferner wie folgt definiert sind:
Gf, Gr: Rollsteifigkeit von Vorder- und Hinterrädern;
Gf′, Gr′: Verteilung der Rollsteifigkeit von Vorder- und Hinterrädern;
Gf′ = Gf/(Gf + Gr);
Gr′ = Gr/(Gf + Gr);
hf, hr: Höhe der Rollmitte von Vorder- und Hinterrädern;
hg: Höhe des Schwerpunkts;
hg′: Abstand zwischen dem Schwerpunkt und einer Roll welle;
hg′ = hg - (hf × Wf + hr × Wr)/W;
tf, tr: Spurweite der Vorder- und Hinterräder;
L: Radabstand
L = a + b.
Gf, Gr: Rollsteifigkeit von Vorder- und Hinterrädern;
Gf′, Gr′: Verteilung der Rollsteifigkeit von Vorder- und Hinterrädern;
Gf′ = Gf/(Gf + Gr);
Gr′ = Gr/(Gf + Gr);
hf, hr: Höhe der Rollmitte von Vorder- und Hinterrädern;
hg: Höhe des Schwerpunkts;
hg′: Abstand zwischen dem Schwerpunkt und einer Roll welle;
hg′ = hg - (hf × Wf + hr × Wr)/W;
tf, tr: Spurweite der Vorder- und Hinterräder;
L: Radabstand
L = a + b.
Wenn die Kurvenkraft eines Reifens proportional zur Bodenlast
eines derartigen Reifens ist, dann ist die Kurvenkraft CFf des
Vorderrads durch die folgende Gleichung (10) gegeben aus: der
Bodenlast WFI des Vorderrads, welches während des Kurvenfahrens
des Fahrzeugs das Innenrad ist, gegeben durch die Gleichung
(3); der Bodenlast WFO des Vorderrads, welches während des
Kurvenfahrens des Fahrzeugs das Außenrad ist, gegeben durch
die Gleichung (4); und der Querbeschleunigung Yg:
CFf = WFI × Yg + WFO × Yg
= Wf × Yg - 2 × kh × Xg × Yg (10).
= Wf × Yg - 2 × kh × Xg × Yg (10).
Die Kurvenkraft CFr des Hinterrads ist gemäß der folgenden
Gleichung (11) gegeben aus: der Bodenlast WRI des Hinterrads,
welches während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs das Innenrad
ist, gegeben durch die Gleichung (5); der Bodenlast WRO des
Hinterrads, welches während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs
das Außenrad ist, gegeben durch die Gleichung (6); und der
Querbeschleunigung Yg:
CFr = WRI × Yg + WRO × Yg
= Wr × Yg + 2 × kh × Xg × Yg (11).
= Wr × Yg + 2 × kh × Xg × Yg (11).
Wenn die Gleichungen (10) und (11) in die Gleichung (2) einge
setzt werden, dann ergibt sich die folgende Gleichung (12):
M₁ = a × (Wf × Yg - 2 × Kh × Xg × Yg)
- b × (Wr × Yg + 2 × Kh × Xg × Yg)
= (a × Wf - b × Wr) × Yg
- 2 × Kh × L × Xg × Yg (12),
- b × (Wr × Yg + 2 × Kh × Xg × Yg)
= (a × Wf - b × Wr) × Yg
- 2 × Kh × L × Xg × Yg (12),
worin aus Gleichung (9) gilt: a × Wf - b × Wr = 0, und Kh = hg × W/(2 × L).
Daher führt die Gleichung (12) zu folgendem:
M₁ = -hg × W × Xg × Yg (13),
und man kann erkennen, daß das Moment M₁ um die Gierachse
proportional zum Produkt der Längs- und der Querbeschleunigung
Xg und Yg ist. Somit ist es, wenn die Antriebskraft und die
Bremskraft auf die Innen- und Außenräder bei Betrachtung
während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs derart verteilt wer
den, daß das Moment M₁ um die Gierachse, welches durch die
Gleichung (13) gegeben ist, beseitigt wird, möglich, das
Kurvenstabilitätsverhalten und das Hochgeschwindigkeitsstabi
litätsverhalten zu einer Zeit, zu welcher das Fahrzeug beim
Kurvenfahren desselben beschleunigt oder verzögert wird, zu
verbessern.
Andererseits wird, wenn die Bremskraft F beispielsweise in dem
Innenrad bei Betrachtung während des Kurvenfahrens des Fahr
zeugs erzeugt wird, wie in Fig. 3 gezeigt, eine Antriebskraft
F/i (wenn das Getreibeverhältnis des Getriebes 2 durch i
wiedergegeben ist) erzeugt. Ein Moment M₂ um die Gierachse,
welches in dem Fahrzeug durch die Bremskraft F und die An
triebskraft F/i erzeugt wird, ist durch die folgende Gleichung
gegeben:
M₂ = (tr/2) × F × κ
= (tr/2) × (T/R) × κ (14),
= (tr/2) × (T/R) × κ (14),
worin κ = 1 + (1/i), T ein Kupplungsdrehmoment ist und R ein
Reifenradius ist.
Daher ist ein Kupplungsdrehmoment T, welches zum Beseitigen
des Moments M₁ durch das Moment M₂ erforderlich ist, gemäß der
folgenden Gleichung durch Einrichten, daß M₁ = M₂, gegeben:
T = {2R/(tr × κ)} × hg × W × Xg × Yg (15).
Aus der Gleichung (15) ist das Kupplungsdrehmoment T ein Wert,
der proportional zum Produkt der Längs- und der Querbeschleu
nigung Xg und Yg ist. In der vorangehenden Beschreibung ist
angenommen worden, daß die Kurvenkraft des Reifens proportio
nal zur Bodenlast des Reifens ist. Daher ist das Kupplungs
drehmoment T ein Wert, der proportional zum Produkt Xg × Yg
der Längs- und der Querbeschleunigung Xg und Yg ist; genau
genommen ist die Kurvenkraft jedoch nicht proportional zur
Bodenlast. Es wird statt dessen in der Praxis bevorzugt, daß
das Kupplungsdrehmoment T als eine Funktion des Produkts Xg × Yg
der Längs- und der Querbeschleunigung Xg und Yg verwendet
wird.
Wie in Tabelle 1 gezeigt, wird, wenn die erste Hydraulikkupp
lung 3 L in ihren eingerückten Zustand gebracht wird, wobei das
Kupplungsdrehmoment durch die Gleichung (15) gegeben ist, wenn
das Fahrzeug während des Kurvenfahrens im Gegenuhrzeigersinn
beschleunigt wird, die Anzahl an Umdrehungen des Innenrads
(bei Betrachtung während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs)
verringert, um eine Bremskraft F zu erzeugen. Die Anzahl an
Umdrehungen des Außenrads wird erhöht, um eine Antriebskraft
F/i zu erzeugen, wodurch das Moment M₁ in der Richtung ent
gegengesetzt zur Kurvenrichtung, beruhend auf der Kurvenkraft,
beseitigt wird, was zu einem verbesserten Kurvenverhalten
führt. In gleicher Weise wird, wenn die zweite Hydraulikkupp
lung 3 R in ihren eingerückten Zustand mit dem Kupplungsdrehmo
ment T während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs im Gegenuhrzei
gersinn gebracht wird, das Moment M₁, beruhend auf der Kurven
kraft, in gleicher Weise beseitigt, was zu einem verbesserten
Kurvenverhalten führt.
Wenn die zweite Hydraulikkupplung 3 R mit dem in der Gleichung
(15) gegebenen Kupplungsdrehmoment in ihren eingerückten
Zustand gebracht wird, wenn das Fahrzeug während des Verzö
gerns desselben gelenkt wird, dann wird die Anzahl an Umdre
hungen des Innenrads erhöht, um eine Antriebskraft F/i zu
erzeugen, und die Anzahl an Umdrehungen des Außenrads wird
verringert, um die Bremskraft zu erzeugen, wodurch das Moment
M₁ in der gleichen Richtung wie die Kurvenrichtung beruhend auf
der Kurvenkraft beseitigt wird, was zu einem verbesserten
Hochgeschwindigkeitsstabilitätsverhalten führt. Entsprechend
wird, wenn die erste Kupplung 3 L in ihren eingerückten Zustand
gebracht wird, wenn das Fahrzeug während des Lenkens desselben
verzögert wird, das Moment M₁, beruhend auf der Kurvenkraft, in
gleicher Weise beseitigt, was zu einem verbesserten Hochge
schwindigkeitsstabilitätsverhalten führt.
Selbst wenn das Fahrzeug während der Geradeausfahrt desselben
beschleunigt oder verzögert wird, wird das Giermoment des
Fahrzeugs nicht variiert, und daher werden die ersten und
zweiten Hydraulikkupplungen 3 L und 3 R in ihren nicht eingerück
ten Zuständen gehalten.
Wie vorangehend beschrieben, ist, wenn das Fahrzeug während
des Kurvenfahrens desselben beschleunigt oder verzögert wird,
die Größe des erzeugten Moments ein Wert, der proportional zum
Produkt Xg × Yg der Längs- und der Querbeschleunigung Xg und
Yg ist. Die Längsbeschleunigung Xg wird jedoch nicht in einem
Fahrzeug erzeugt, das in einem konstanten Zustand ist, ohne
daß dieses beschleunigt oder verzögert wird, und daher wird
das vorangehend beschriebene Moment nicht erzeugt. Daher
werden, während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs in einem
konstanten Zustand die ersten und zweiten Hydraulikkupplungen
3 L und 3 R in ihren nicht eingerückten Zuständen gehalten.
Jedoch selbst während eines konstanten Kurvenfahrens des
Fahrzeugs können die erste und die zweite Hydraulikkupplung 3 L
und 3 R in ihre eingerückten Zustände gebracht werden, um das
Drehmoment der linken und rechten Hinterräder WRL und WRR
zwangsweise zu verteilen, um das Moment zu erzeugen, wodurch
die Grenz-Querbeschleunigung Yg des Fahrzeugs erhöht wird, um
das Kurvenverhalten zu verbessern.
Die Fig. 4 zeigt die Beziehung zwischen der Kurvenkraft CFf
bezüglich des Schlupfwinkels βf des Vorderrads und die Bezie
hung der Kurvenkraft CFr bezüglich des Schlupfwinkels βr des
Hinterrads. Wenn die Schlupfwinkel βf und βr von null erhöht
werden, dann werden die Größen der Kurvenkräfte CFf und CFr
von null erhöht. Dann beginnen, wenn die Schlupfwinkel βf und
βr ihre Grenzpunkte erreichen, die Größen der Kurvenkräfte CFf
und CFr abzunehmen. Die Kurvenkraft CFf des Vorderrads, wel
ches an einer Position näher an der Maschine angeordnet ist
und eine größere Bodenlast aufweist, ist größer als die Kur
venkraft des Hinterrads, welches an einer Position weiter von
der Maschine E entfernt angeordnet ist und eine kleinere
Bodenlast aufweist.
Die Werte der Kurvenkräfte CFf und CFr, welche durch die
Vorder- und Hinterräder während des Kurvenfahrens des Fahr
zeugs erzeugt werden, hängen von dem Wert der Querbeschleuni
gung Yg ab und verändern sich, während die Beziehung der
Gleichung (1) beibehalten bleibt. Wenn die Querbeschleunigung
Yg erhöht wird, dann werden beide Schlupfwinkel βf und βr
erhöht, und mit dieser Zunahme werden beide Kurvenkräfte CFf
und CFr der Vorder- und Hinterräder ebenso erhöht. Wenn der
Schlupfwinkel βf und die Kurvenkraft CFf des Vorderrads einen
Punkt A in Fig. 4 erreichen (d. h. die Kurvenkraft CFf des
Vorderrads erreicht einen Grenzpunkt, an welchem sie nicht
weiter erhöht werden kann) dann ist die momentane Querbe
schleunigung Yg die Grenz-Querbeschleunigung Yg des Fahrzeugs.
Dabei sind der Schlupfwinkel βr und die Kurvenkraft CFr des
Hinterrads bei einem Punkt B in Fig. 4, und daher weist die
Kurvenkraft des Hinterrads einen verbleibenden Sicherheits
spielraum m₁ auf.
Wenn der Schlupfwinkel βf und die Kurvenkraft CFf des Vor
derrads auf den Punkt A eingestellt werden können und der
Schlupfwinkel βr und die Kurvenkraft CFr des Hinterrads auf
einen Punkt B₀ in Fig. 4 eingestellt werden können, dann
können die Kurvenkräfte CFf und CFr der Vorder- und Hinter
räder als ein Maximum verwendet werden, um die Grenz-Querbe
schleunigung Yg zu erhöhen. Ein derartiger Fall ist jedoch
unmöglich, da das Verhältnis der durch die Vorder- und Hinter
räder erzeugten Kurvenkräfte CFf und CFr von der Gleichung (1)
wie vorangehend beschrieben abhängt.
Das Verhältnis der Kurvenkräfte CFf und CFr, welche durch die
Vorder- und Hinterräder erzeugt werden, kann jedoch auf jeden
Wert gesteuert/geregelt werden, indem das Drehmoment der
Innen- und Außenräder während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs
verteilt wird, und derartige Kurvenkräfte CFf und CFr können
ohne Verschwendung verwendet werden, um die Grenz-Querbe
schleunigung Yg zu erhöhen.
Wenn ein Giermoment M₃ in der Kurvenrichtung durch Vorsehen
einer Bremskraft an dem Innenrad und einem Antriebsrad an dem
Außenrad während des konstanten Kurvenfahrens des Fahrzeugs
erzeugt wird, dann ist die vorangehende Gleichung (2) wie
folgt:
M₁ = a × CFf - b × CFr + M₃ (16).
Aus den Gleichungen (16) und (1) sind die Kurvenkraft CFf des
Vorderrads und die Kurvenkraft CFr des Hinterrads durch die
folgenden Gleichungen gegeben:
CFf = {b/(a + b)} × W × Yg - M₃/(a + b) (17);
und
CFr = {a/(a + b)} × W × Yg + M₃/(a + b) (18).
Die Gleichungen (17) und (18) geben an, daß dann, wenn die
erste und die zweite Hydraulikkupplung 3 L und 3 R in ihre einge
rückten Zustände gebracht werden, während das Fahrzeug in
einem konstanten Kurvenzustand fährt, um das Moment M₃ erzeu
gen, das Verhältnis der Kurvenkräfte CFf und CFr der Vorder- und
Hinterräder durch den zweiten Ausdruck ± (M₃/(a + b) auf
den rechten Seiten der Gleichungen auf jeden Wert gesteuert
werden kann.
Wie man aus Fig. 4 erkennen kann, wird, wenn das Fahrzeug in
dem konstanten Zustand bei der Grenz-Querbeschleunigung Yg
gelenkt wird (nämlich, wenn die Kurvenkraft CFf des Vorderrads
bei dem Punkt A liegt und die Kurvenkraft CFr des Hinterrads
bei dem Punkt B liegt), die Kurvenkraft CFf des Vorderrads um
ΔCF [ΔCF = M₃/(a + b)] verringert, um CFf′ (an einem Punkt A′)
vorzusehen, und die Kurvenkraft CFr des Hinterrads wird durch
ΔCF [ΔCF = M₃/(a + b)] erhöht, um CFr′ (an einem Punkt B′)
vorzusehen, gemäß den obigen Gleichungen (17) und (18). Als
Ergebnis daraus wird ein neuer Spielraum m₂ bei der Kurvenkraft
CFf des Vorderrads erzeugt, und der Spielraum m₂ verbleibt
immer noch bei der Kurvenkraft CFr des Hinterrads. Die Ge
schwindigkeit des Fahrzeugs oder der Kurvenradius des Fahr
zeugs können um den Spielraum m₂ erhöht werden, wodurch die
Grenz-Querbeschleunigung Yg erhöht wird.
Die Fig. 5 zeigt einen Reibungskreis des Hinterrads, welcher
dem Punkt B in Fig. 4 entspricht. Das Außenrad während des
Kurvenfahrens des Fahrzeugs, welches einen wesentlichen Ein
fluß auf das Kurvenverhalten hat, wird nun beschrieben. Die
Bodenlast des Außenrads wird gemäß einer Zunahme der Querbe
schleunigung Yg erhöht, und daher wird der Spielraumanteil der
Antriebskraft ebenso gemäß der Zunahme der Querbeschleunigung
Yg erhöht. Daher kann, wenn die erste und die zweite Hydrau
likkupplung 3 L und 3 R gemäß der Zunahme der Querbeschleunigung
Yg erhöht (eingerückt) werden, die maximale Kurvenkraft CFf
oder CFr erzeugt werden, um das Kurvenverhalten zu verbessern.
Auf diese Art und Weise werden die Antriebskraft und die
Bremskraft an den Hinterrädern WRL und WRR gemäß der Querbe
schleunigung erzeugt, und daher können, selbst während eines
konstanten Kurvenfahrens des Fahrzeugs mit einer Längsbe
schleunigung Xg von null, derartige Antriebs- und Bremskräfte
erzeugt werden, um das Kurvenverhalten zu verbessern.
Die Fig. 6 zeigt die Beziehung zwischen der Querbeschleuni
gung und dem minimalen Kurvenradius, wobei eine gestrichelte
Linie den minimalen Kurvenradius des Fahrzeugs wiedergibt,
wenn das Giermoment M₃ bei dem bekannten Steuer/Regel-Verfahren
nicht angelegt worden ist, und eine durchgezogene Linie be
zeichnet den minimalen Kurvenradius des Fahrzeugs, wenn das
Giermoment M₃ bei dem Steuer/Regel-Verfahren gemäß der vor
liegenden Erfindung angelegt worden ist. Wie in Fig. 6 ge
zeigt, wird bei dem Steuer/Regel-Verfahren gemäß der vorlie
genden Erfindung dann, wenn die Querbeschleunigung Yg konstant
ist, der minimale Kurvenradius verringert, und wenn der mini
male Kurvenradius konstant ist, dann wird die Querbeschleuni
gung (d. h. die Fahrzeuggeschwindigkeit) erhöht, wodurch das
Kurvenverhalten verbessert wird.
Ferner wird, wie in Fig. 4 gezeigt, der Schlupfwinkel βf des
Vorderrads auf βf′ verringert und der Schlupfwinkel βr des
Hinterrads auf βr′ erhöht, indem das Giermoment M₃ angelegt
wird. Daher kann die Differenz zwischen den Schlupfwinkeln βf′
und βr′ der Vorder- und Hinterräder derart verringert werden,
daß eine Annäherung an einen neutralen Lenkwinkel erreicht
wird.
Obgleich die Ausführungsform der vorliegenden Erfindung de
tailliert beschrieben worden ist, ist es selbstverständlich,
daß die vorliegende Erfindung nicht auf die vorangehend be
schriebene Ausführungsform beschränkt ist, und es können
verschiedene Modifikationen durchgeführt werden, ohne von dem
in den Ansprüchen definierten Gegenstand und Umfang der Erfin
dung abzuweichen.
Beispielsweise ist in der Ausführungsform die Verteilung des
Drehmoments der linken und rechten Hinterräder WRL und WRR,
welche Mitlaufräder sind, beschrieben worden. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht nur auf die Verteilung des Drehmo
ments der Mitlauf- oder Antriebsräder anwendbar, sondern ist
ebenso auf die Verteilung des Drehmoments der Mitlaufräder in
einem Fahrzeug anwendbar, in welchem eine Hilfsantriebsquelle
(wie beispielsweise ein Elektromotor) mit den Mitlaufrädern
verbunden ist, so daß bei Vorliegen eines Schlupfs der An
triebsräder die Hilfsantriebsquelle betätigt wird, um einen
Vierradantriebszustand vorzusehen. Ferner können anstelle der
ersten und der zweiten Hydraulikkupplung 3 L und 3 R andere
Kupplungen (wie z. B. eine elektromagnetische Kupplung, eine
Fluidkupplung o. dgl.) verwendet werden.
In einem Verfahren zum Steuern/Regeln eines Giermoments eines
Fahrzeugs wird eine Bremskraft in einem Rad von linken und
rechten Rädern (WRL, WRR) des Fahrzeugs erzeugt und eine An
triebskraft wird in dem anderen Rad erzeugt. Wenn ein Fahrzeug
während des Kurvenfahrens desselben beschleunigt wird, dann
werden Bodenlasten der Hinterräder erhöht, um eine Gierbewe
gung in einer Richtung entgegengesetzt zu einer Kurvenrichtung
zu erzeugen. Eine derartige Gierbewegung kann jedoch beseitigt
werden, um das Kurvenverhalten zu verbessern, indem eine von
Hydraulikkupplungen (3 L, 3 R) in einen eingerückten Zustand mit
einem Drehmoment gebracht wird, welches proportional zu einem
Produkt von Längs- und Querbeschleunigungen ist. Daher werden
eine Bremskraft und eine Antriebskraft an den Innen- und
Außenrädern (WRL, WRR) während des Kurvenfahrens des Fahrzeugs
erzeugt. Wenn das Fahrzeug während des Kurvenfahrens desselben
verzögert wird, dann werden Bodenlasten von Vorderrädern (WFL,
WFR) erhöht, um ein Giermoment in der gleichen Richtung wie die
Kurvenrichtung zu erzeugen. Ein derartiges Giermoment kann
jedoch beseitigt werden, um das Hochgeschwindigkeitsstabili
tätsverhalten zu verbessern, indem eine der Hydraulikkupp
lungen (3 L, 3 R) in einen eingerückten Zustand gebracht wird mit
einem Drehmoment, welches proportional zur Längs- und Querbe
schleunigung ist. Somit kann, wenn das Fahrzeug während des
Kurvenfahrens desselben beschleunigt oder verzögert wird, die
Erzeugung eines ungewünschten Giermoments vermieden werden, um
ein gutes Kurvenverhalten und Hochgeschwindigkeitsstabilitäts
verhalten sicherzustellen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Steuern/Regeln eines Giermoments in einem
Fahrzeug mit linken und rechten Rädern (WFL, WFR, WRL, WRR)
umfassend die Schritte:
Erzeugen einer Bremskraft an einem Rad der linken und rechten Räder (WRL, WRR), und
Erzeugen einer Antriebskraft an einem Rad der linken und rechten Räder (WRL, WRR), an welchem keine Bremskraft erzeugt wird, worin Werte der Antriebskraft und der Bremskraft als Funktionen eines Produkts einer Längsbe schleunigung (Xg) und einer Querbeschleunigung (Yg) ge setzt werden.
Erzeugen einer Bremskraft an einem Rad der linken und rechten Räder (WRL, WRR), und
Erzeugen einer Antriebskraft an einem Rad der linken und rechten Räder (WRL, WRR), an welchem keine Bremskraft erzeugt wird, worin Werte der Antriebskraft und der Bremskraft als Funktionen eines Produkts einer Längsbe schleunigung (Xg) und einer Querbeschleunigung (Yg) ge setzt werden.
2. Verfahren zum Steuern/Regeln eines Giermoments in einem
Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schritt des Erzeugens der Bremskraft den Schritt
des Erzeugens der Bremskraft an einem Rad von linken und
rechten Mitlaufrädern (WRL, WRR) umfaßt, welche eine gerin
gere Bodenlast aufweisen als diejenige von angetriebenen
Rädern (WFL, WFR), wogegen die Antriebskraft an einem Rad
der linken und rechten Mitlaufräder (WRL, WRR) erzeugt
wird, an welchem keine Bremskraft erzeugt wird, worin die
Werte der Antriebskraft und der Bremskraft gemäß einer
Zunahme der Querbeschleunigung (Yg) des Fahrzeugs erhöht
werden, wenn keine Längsbeschleunigung (Xg) des Fahrzeugs
erzeugt wird.
3. Verfahren zum Steuern/Regeln eines Giermoments in einem
Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schritt des Erzeugens der Bremskraft die Schritte
umfaßt: Erzeugen der Bremskraft an einem Rad der linken
und rechten Räder (WRL, WRR) und Erzeugen der Antriebskraft
an dem Rad der linken und rechten Räder (WRL, WRR), an
welchem keine Bremskraft erzeugt wird, durch Verbinden
der linken und rechten Räder (WRL, WRR) durch ein Getriebe
(2), um Differenzrotationen zu erzeugen.
4. Verfahren zum Steuern/Regeln eines Giermoments in einem
Fahrzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die linken und rechten Räder (WRL, WRR) Mitlaufräder
(WRL, WRR) sind.
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