DE4210253A1 - Aus Alumosilicaten und Natriumsilicaten bestehende Cogranulate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Aus Alumosilicaten und Natriumsilicaten bestehende Cogranulate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft in Wasser leicht zerfal
lende Cogranulate mit hoher Schüttdichte aus Alumosilicaten
und kristallinen Natriumsilicaten mit Schichtstruktur, ein
Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung.
Aus ökologischen Gründen werden in letzter Zeit in Wasch- und
Reinigungsmitteln auf Phosphaten basierende Builder,
insbesondere Alkalitripolyphosphate, zunehmend durch neue
Buildersysteme verdrängt, die in der Regel aus einem syn
thetischen, kristallinen Alumosilicat (beispielsweise
Zeolith A), einer Alkaliquelle (z. B. Soda) sowie mindestens
einem Cobuilder bestehen. Als Cobuilder werden einzeln oder
in Kombination Nitrilotriessigsäure oder deren Salze, Phos
phonate bzw. Polycarboxylate verwendet.
Das synthetische, kristalline Alumosilicat muß dabei als
sehr feinteiliges Pulver mit einem mittleren Teilchendurch
messer von d50 10 µm eingesetzt werden. Bilden sich wäh
rend der Herstellung der Alumosilicate, bei ihrer Verarbei
tung oder im Laufe der Anwendung größere Agglomerate, so
haben die genannten Cobuilder die Aufgabe, die Alumosilica
te zu einer Suspension feiner Primärteilchen zu zerteilen.
Dies ist insbesondere deshalb erforderlich, weil Agglomera
te von Alumosilicaten - speziell von Zeolith A - von sich
aus in Wasser keine Zerfallstendenz in die Primärteilchen
aufweisen.
Mit der in jüngster Zeit erfolgten Markteinführung sog.
Kompaktwaschmittel geht der Wunsch nach einer Erhöhung der
Schüttdichte der einzelnen Komponenten von Wasch- und
Reinigungsmitteln einher, beispielsweise durch Sprühagglo
meration oder durch Kompaktierung. Auf diese Art herge
stellte Agglomerate bzw. Kompaktate von Alumosilicaten -
speziell von Zeolith A - bedingen auf Grund ihrer mangeln
den Zerfallstendenz in Wasser in der Regel einen erhöhten
Einsatz von Cobuildern.
Nachteilig ist bei den genannten Cobuildern ihre negative
ökologische Beurteilung. So sind die heute überwiegend ein
gesetzten Polycarboxylate biologisch nicht abbaubar. Aus
diesem Grunde wurden Versuche unternommen, zu einem min
destens überwiegend anorganischen Buildersystem zu gelan
gen.
So sind aus der US-PS 4 737 306 feinteilige, wasserun
lösliche Schichtsilicate mit der Oxidsummenformel
MgO·a M2O·b Al2O3·c SiO2·n H2O
bekannt, worin M für Natrium und/oder Lithium steht und wo
bei a, b, c und n jeweils eine Zahl in den Bereichen 0,05
bis 0,4; 0 bis 0,3; 1,2 bis 2,0 und 0,3 bis 3,0 bedeuten.
Diese Schichtsilicate, welche als Waschmittelrohstoff in
Wasch- und Reinigungsmitteln geeignet sind, werden herge
stellt, indem man wasserlösliches Natriumsilicat mit Oxi
den, Hydroxiden oder wasserlöslichen Salzen des Magnesiums,
Aluminiums und Lithiums in wäßriger Lösung bzw. Aufschläm
mung bei 150 bis 250°C 1 bis 20 Stunden unter Eigendruck
hydrothermal umsetzt.
Nachteilig ist bei den bekannten magnesium- und aluminium
haltigen Schichtsilicaten, daß ihre wasserenthärtende Wir
kung gering ist. Deswegen muß ihre Menge in der Formulie
rung hoch angesetzt werden, wodurch sich wegen ihrer Unlös
lichkeit in Wasser die Schlammenge in den Kläranlagen be
trächtlich erhöht. Schließlich können sie in einem Builder
system nicht Alkalilieferant sein.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Substanzen
auf anorganischer Basis anzugeben, welche in Wasser leicht
in die Primärteilchen zerfallen und als Cobuilder eine
Sprengwirkung auf Agglomerate bzw. Kompakte ausüben. Gemäß
der Erfindung sind es Cogranulate aus Alumosilicaten und
kristallinen Natriumsilicaten mit Schichtstruktur, wobei
Alumosilicate der allgemeinen Formel
M2/n Al2O3·xSiO2·yH2O
verwendet sind, in welcher M für ein Alkali- oder Erdalka
limetall steht, n die Wertigkeit des Kations angibt, x 2
ist und y einen Wert zwischen 0 und 8 hat, und wobei die
Natriumsilicate ein SiO2/Na2O-Verhältnis von (1,8 bis
4,2):1 aufweisen.
Die erfindungsgemäßen Cogranulate können wahlweise auch
noch dadurch weitergebildet sein, daß
- a) sie mindestens 3 Gewichts% Natriumsilicate enthalten;
- b) sie als Alumosilicate Zeolith A enthalten;
- c) ihre Schüttdichte mindestens 700 g/l beträgt;
- d) die Natriumsilicate ein SiO2/Na2O-Verhältnis von (1,9 bis 2,1):1 aufweisen.
Ein Verfahren zur Herstellung der Cogranulate kann dadurch
gekennzeichnet sein, daß man die Alumosilicate und Natrium
silicate in Pulverform miteinander vermischt; daß man das
Gemisch einer Zone zuführt, in welcher es zwischen zwei
sich zueinander im entgegengesetzten Sinn drehenden Walzen
unter Druck zu einen Festkörper kompaktiert wird; daß man
den Festkörper zerkleinert; und daß man schließlich die ge
wünschten Korngrößen vom Über- und Unterkorn abtrennt.
Schließlich können die erfindungsgemäßen Cogranulate in
Wasch- und Reinigungsmitteln verwendet werden, beispiels
weise als Builder.
Die in den Cogranulaten gemäß der Erfindung enthaltenen
kristallinen Natriumsilicate mit Schichtstruktur sind lang
sam wasserlöslich, wodurch eine Schlammentlastung der Klär
anlagen erreicht wird.
Auf Grund der Wasserlöslichkeit der in den erfindungsge
mäßen Cogranulaten enthaltenen kristallinen Natriumsilicate
kann in der Wasch- bzw. Reinigungsmittelformulierung die
Komponente Soda gegebenenfalls ganz entfallen, da die kri
stallinen Natriumsilicate ein Alkalilieferant sind.
Da die Sprengwirkung der in den Cogranulaten gemäß der Er
findung enthaltenen kristallinen Natriumsilicate beträcht
lich ist, genügen im Cogranulat bereits kleine Mengen Na
triumsilicat, um Agglomerate bzw. Kompaktate von Alumosili
caten zu suspendieren.
Die wasserenthärtende Wirkung der in den erfindungsgemäßen
Cogranulaten enthaltenen kristallinen Natriumsilicate ist
mit ca. 75 mg Ca/g (gemessen an Wasser mit 30° dH bei 20°C
und pH 10,5) stark ausgeprägt.
30 kg Zeolith A wurden auf einem Kompaktor (Fa. Bepex GmbH)
mit einem Walzendurchmesser von 200 mm bei einer Linien
preßkraft von 30 kN/cm verpreßt und anschließend zu einem
Granulat mit d50= 480 µm aufgemahlen. Die Untersuchung des
Zerfalls des Granulates in Wasser (17°dH) erfolgte zeitab
hängig mit einem MICROTRAC Series 9200 (Fa. Leeds & Nothrup
GmbH) . Zusätzlich wurde das Calciumbindevermögen (KBV) mit
Hilfe einer calciumsensitiven Elektrode (Fa. Orion Research
Inc.) nach 10 Minuten bei 20°C und einem pH-Wert von 10,2
ermittelt:
29,7 kg Zeolith A und 0,3 kg Na2Si2O5 mit Schichtstruktur
(δ-Modifikation) wurden in einem EIRICH-Mischer vorge
mischt. Die Vormischung wurde analog Beispiel 1 verpreßt
und zu einem Granulat mit d50 = 510 µm aufgemahlen. Das
Granulat wurde wie in Beispiel 1 angegeben untersucht:
29,1 kg Zeolith A und 0,9 kg Na2Si2O5 mit Schichtstruktur
(δ-Modifikation) wurden in einem EIRICH-Mischer vorge
mischt. Die Vormischung wurde analog Beispiel 1 verpreßt
und zu einem Granulat mit d50 = 510 µm aufgemahlen. Das
Granulat wurde wie in Beispiel 1 angegeben untersucht:
21 kg Zeolith A und 9 kg Na2Si2O5 mit Schichtstruktur (β-
Modifikation) wurden in einem EIRICH-Mischer vorgemischt.
Die Vormischung wurde analog Beispiel 1 verpreßt und zu
einem Granulat mit d50 = 520 µm aufgemahlen. Das Granulat
wurde wie in Beispiel 1 angegeben untersucht:
Beispiel 3 wurde mit der Änderung wiederholt, daß 27 kg
Zeolith A und 3 kg Na2Si2O5 mit Schichtstruktur (δ-Modifi
kation) im EIRICH-Mischer vorgemischt wurden:
27 kg Zeolith A und 3 kg Kanemit (NaHSi2O5·3H2O) wurden
in einem EIRICH-Mischer vorgemischt. Die Vormischung wurde
analog Beispiel 1 verpreßt und zu einem Granulat mit d50 =
520 µm aufgemahlen. Das Granulat wurde wie in Beispiel 1
angegeben untersucht:
27 kg Zeolith A und 3 kg Makatit (Na2Si4O9·5H2O) wurden
in einem EIRICH-Mischer vorgemischt. Die Vormischung wurde
analog Beispiel 1 verpreßt und zu einem Granulat mit d50 =
534 µm aufgemahlen. Das Granulat wurde wie in Beispiel 1
angegeben untersucht:
Claims (7)
1. In Wasser leicht zerfallende Cogranulate mit hoher
Schüttdichte aus Alumosilicaten und kristallinen Natri
umsilicaten mit Schichtstruktur, wobei Alumosilicate der
allgemeinen Formel
M2/n·Al2O3·xSiO2·yH2Overwendet sind, in welcher M für ein Alkali- oder Erdal
kalimetall steht, n die Wertigkeit des Kations angibt,
x 2 ist und y einen Wert zwischen 0 und 8 hat, und wo
bei die Natriumsilicate ein SiO2/Na2O-Verhältnis von
(1,8 bis 4,2):1 aufweisen.
2. Cogranulate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie mindestens 3 Gewichts-% Natriumsilicate enthalten.
3. Cogranulate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß sie als Alumosilicate Zeolith A enthalten.
4. Cogranulate nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ihre Schüttdichte mindestens
700 g/l beträgt.
5. Cogranulate nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Natriumsilicate ein
SiO2/Na2O-Verhältnis von (1,9 bis 2,1):1 aufweisen.
6. Verfahren zur Herstellung der Cogranulate nach min
destens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Alumosilicate und Natriumsilicate
in Pulverform miteinander vermischt; daß man das Gemisch
einer Zone zuführt, in welcher es zwischen zwei sich zu
einander im entgegengesetzten Sinn drehenden Walzen un
ter Druck zu einem Festkörper kompaktiert wird; daß man
den Festkörper zerkleinert; und daß man schließlich die
gewünschten Korngrößen vom Über- und Unterkorn abtrennt.
7. Verwendung der Cogranulate nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 5 in Wasch- und Reinigungsmitteln.
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