DE4209686C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von insbesondere knotenfreien Gewebe auf Luftdüsenwebmaschinen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von insbesondere knotenfreien Gewebe auf LuftdüsenwebmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von insbesondere knotenfreien, aus Kett- und
Schußfäden bestehenden Gewebe auf Luftdüsenwebmaschinen, wonach
textile Schußfäden von einem Fadenvorrat abgezogen und zeitlich
vor dem Schußfadeneintrag auf Unzulänglichkeiten (z. B. Knoten)
geprüft werden, das Ergebnis der Prüfung signalübertragend
einer die Webmaschine steuernden elektronischen Steuereinheit
zugeführt wird und wobei im Falle einer festgestellten Unzu
länglichkeit ein Webstop ausgelöst und daraufhin automatisch
ein in der elektronischen Steuerung installiertes Programm zur
Behebung der Unzulänglichkeit wirksam wird.
Nach der DE-PS 19 04 584 ist ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Erzielung eines knotenfreien Gewebes bekannt. Danach wird
bei dem Verfahren zur Vermeidung von Knoten im Gewebe der den
Knoten aufweisende Abschnitt des Schußfadens zunächst in das
Webfach eingetragen, dann die Webmaschine vor dem Schußanschlag
stillgesetzt und der Schußfaden auf der Einlaufseite abge
schnitten und der eingetragene Abschnitt des Schußfadens mit
dem Knoten wieder aus dem Webfach entfernt.
Das Wesen des Arbeitsverfahrens besteht darin, daß nach dem
Feststellen eines Knotens zunächst der knotenbehaftete Schußfa
den vollständig in das Gewebe eingetragen wird und die Webma
schine erst unmittelbar nach dem Eintragen des Schußfadens,
aber bevor er angeschlagen wird, stillgesetzt und anschließend
der fehlerhafte Schußfaden aus dem Gewebe herausgezogen wird.
Je nach Bindung des Gewebes kann dann unmittelbar danach oder
nach Rückschaltung des Bindungsrapports die Webmaschine wieder
angestellt werden.
Nachteilig bei dieser Lösung ist, daß zusätzliche Vorkehrungen
zur Entfernung des in das Gewebe eingetragenen,
knotenbehafteten Schußfadens vorgesehen sind. Diese Vorkehrun
gen sind kostenerhöhend und erfordern zudem einen entsprechend
hohen steuerungstechnischen Aufwand.
Aus der EP 0 292 044 ist ebenfalls ein Webverfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von knotenfreiem Gewebe bekannt, wonach auf
Luftdüsenwebmaschinen von einem Fadenvorrat, bestehend aus
Fadenspulen mit nicht gereinigtem Faden, also Faden mit z. B.
Knoten, Verdickungen usw., die Schußfäden direkt abgezogen
werden, nachfolgend der mit der Unzulänglichkeit behaftete
Schußfaden mittels zusätzlicher und erhebliche Kosten verursa
chender Vorkehrungen entfernt und daraufhin der weiter vom
Fadenvorrat abgezogene und als knotenfrei erkannte Schußfaden
in das Webfach mit Hilfe einer Schußeintragsvorrichtung einge
tragen wird.
Sollen Schußfaden unterschiedlicher Farben verwoben werden,
wird der Aufwand an zusätzlichen Vorkehrungen zur Entfernung
der ungereinigten Schußfäden besonders deutlich. Wird bei
spielsweise mit B verschiedenen Schußfaden-Farben gearbeitet,
wären 16 Fadenspeicher mit entsprechenden Zusatzeinrichtungen
erforderlich.
Eine derartige Lösung liegt nicht im betriebswirtschaftlichen
Interesse und ist daher nicht zu vertreten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zu dessen Durchführung anzugeben, das
gestattet, in Schußfäden vorhandene und erkannte
Unzulänglichkeiten, z. B. Knoten, vom Einweben ohne nennenswer
ten gerätetechnischen und steuerungstechnischen Aufwand aus zu
schließen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den in den Ansprüchen 1
und 4 angegebenen Merkmalen gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Ansprüchen 2 und 5 beschrieben.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin,
daß absolut knotenfreie Schußfäden in das Gewebe eingebunden
werden, d. h. mit Unzulänglichkeiten behaftete Schußfäden werden
gar nicht an das fertige Gewebe angeschlagen.
Damit erübrigt sich das bisher übliche Entfernen von an das
Gewebe angeschlagenen mit Unzulänglichkeiten behaftete Schußfä
den.
Aufwendige Arbeiten zur Beseitigung von z. B. Knoten im Gewebe
entfallen vollständig und schließlich kann auf entsprechende
Zusatzgeräte, die zur Beseitigung der Unzulänglichkeiten
erforderlich sind, vollständig verzichtet werden.
Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand des in der
Zeichnung dargestellten Funktionsablaufes für den Schußfaden
eintrag an einer Luftdüsenwebmaschine beschrieben.
In der Zeichnung sind nur die für den erfindungsgemäßen Verfah
rensablauf und die für die erfindungsgemäße Anordnung maßgebli
chen Elemente einer Luftdüsenwebmaschine schematisch darge
stellt.
Die in das von den Kettfäden 1 gebildete aus Unterfach 2 und
Oberfach 3 bestehende Webfach 4 einzutragenden Schußfäden 5
befinden sich in ihrer Gesamtheit auf dem Fadenvorrat 6.
Der betreffende Schußfaden 5 wird von einem Vorspulgerät 7
freigegeben und in abgemessenen Schußfadenlängen der Hauptdüse
8 zum Zwecke des Schußfadeneintrags in das Webfach 4 zugeführt.
Zwischen dem Fadenvorrat 6 und dem Vorspulgerät 7 ist ein
Sensor 9 eingebunden. Die von dem Schußfadenvorrat 6 abgezoge
nen Schußfäden 5 werden durch den Sensor 9 geführt und von
diesem auf Unregelmäßigkeiten in Schußfaden hin geprüft.
Der Sensor 9 steht über eine Signalleitung 10 mit einer die
Webmaschine steuernden elektronischen Steuereinheit 11 in
Verbindung. Die Steuereinheit 11 beinhaltet unter anderem ein
Programm 11a zur Auslösung von Steuerfunktionen an der
Webmaschine, um zu verhindern, daß Schußfäden 5 mit Unregelmä
ßigkeiten über die Hauptdüse 8 und Stafettendüsen 12 in das
Webfach 4 eingetragen und vom Profilriet 13 an das fertige
Gewebe 14 angeschlagen werden. Dazu gehört, daß das Programm
11a eine vom Sensor 9 signalisierte Unregelmäßigkeit der
elektronischen Steuereinheit 11 mitteilt, die dann einen
Webstop auslöst.
Mit 11b ist die Eingabe der zulässigen Unregelmäßigkeit im
Faden angedeutet.
In Abhängigkeit von der Stellung der Hauptwelle, d. h. von der
Drehwinkelposition der Webmaschinenhauptwelle zum Zeitpunkt des
Webmaschinenstops erfolgt ein Zurückdrehen selbiger, um die
Fachoffenstellung zu erreichen.
Ist die Fachoffenstellung herbeigeführt, wird eine solche Menge
an Fadenschüssen von dem über die Steuerleitung 15 angesteuer
ten Vorspulgerät 7 freigegeben und gleichzeitig von der über
die Steuerleitung 16 angesteuerten Hauptdüse 8 und den über die
Steuerleitung 17 angesteuerten Stafettendüsen 12 durch den
Eintragskanal 13a des Profilrietes 13 und damit durch das
Webfach 4 geschossen, daß der Schußfaden 5 mit der Unzuläng
lichkeit vollständig den Webbereich verlassen hat.
Wird während der Behebung der einen Unzulänglichkeit eine
weitere Unzulänglichkeit vom Sensor 9 festgestellt, erfolgt ein
Abbruch des Programms 11a. Das Programm 11a wird aufgrund der
weiteren Unzulänglichkeit erneut gestartet.
Die Menge an Schußfadenmaterial, die die Anzahl von Fadenschüs
sen repräsentiert, wird austragsseitig von einer pneumatischen
Saugeinrichtung 18 erfaßt und in den Behälter 19 aufgenommen.
Die von der Saugeinrichtung 18 erfaßte Menge an Schußfaden 5
ist erfindungsgemäß von einer in dem Programm 11a vorbestimmten
Anzahl an Fadenschüssen oder von einer vorbestimmten Zeitdauer
an Schußfolgen festgelegt. Diese Werte werden in der Regel von
Hand in die Webmaschinensteuerung eingegeben. Denkbar ist eine
Ermittlung dieser Werte aus innerhalb der Webmaschine wirksamen
Verarbeitungsparametern mittels eines Prozeßrechners. Dies ist
jedoch nicht Gegenstand der erfindungsgemäßen Lösung.
Nachdem nun z. B. die vorbestimmte Anzahl an Fadenschüssen die
Saugeinrichtung 18 erreicht hat, ohne daß die Schußfäden 5 der
Schußfolgen von einer eintragsseitig angeordneten Schußfaden
schere 20 durchgeschnitten sind, wird mit dem zuletzt abgegebe
nen Fadenschuß die Schere 20 über die Steuerleitung 21 ange
steuert. Die Schere 20 schneidet nun den Schußfaden 5 zwischen
der eintragsseitigen Gewebekante 14a und dem freien Ende des
Hauptdüsenrohres 8a. Der Schußfaden 5, des zuletzt abgegebenen
Fadenschusses wird von den aus den Stafettendüsen 12 abgegebe
nen Luftimpulsen durch den Eintragskanal 13a des Profilrietes
13 transportiert.
Am Ausgang des Profilrietes 13 passiert das abgeschnittene Ende
des Schußfadens 5 einen Schußfadenwächter 22. Dieser steht über
eine Steuerleitung 23 mit der Steuereinheit 11 in Verbindung.
Das Passieren des Schußfadenwächters 22 durch das vorgenannte
Schußfadenende wird der Steuereinheit 11 über die Steuerleitung
23 mitgeteilt. Daraufhin ist der Ablauf des Programmes 11a
beendet und der Webstop wird durch die Steuereinheit 11 aufge
hoben.
Die elektronische Steuereinheit 11 setzt nun die Webmaschine
wieder in Betrieb.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von insbesondere knotenfreien, aus
Kett- und Schußfäden bestehendem Gewebe auf Luftdüsenwebmaschi
nen, wonach textile Schußfäden von einem Fadenvorrat abgezogen
und einem Vorspulgerät zugeführt werden und die Schußfäden
zeitlich vor dem Schußfadeneintrag in das Webfach auf Unzuläng
lichkeiten (z. B. Knoten) geprüft werden, das Ergebnis der
Prüfung signalübertragend einer die Webmaschine steuernden
elektronischen Steuereinheit zugeführt wird und wobei im Falle
einer festgestellten Unzulänglichkeit ein Webstop ausgelöst und
daraufhin in an sich bekannter Weise eine Fachoffenstellung
herbeigeführt wird und nachfolgend automatisch ein in der
elektronischen Steuereinheit installiertes Programm zur Behe
bung der Unzulänglichkeiten startet derart, daß eine Menge
Fadenschüsse aus einem Schußfadeneintragsorgan abgegeben wird
ohne daß eintragsseitig die Schußfäden abgeschnitten werden,
welche Fadenschüsse das Offenfach der Webmaschine passieren,
austragsseitig aufgefangen und abgesaugt werden, daraufhin ein
Signal für den zuletzt aus der Menge der Fadenschüsse
abgegebenen Schußfaden der elektronischen Steuereinheit das
Ende des Programms mitteilt, daraufhin der Schußfaden
eintragsseitig vom bereitgehaltenen Schußfaden abgeschnitten,
nachfolgend zur elektronischen Steuereinheit zurückgekehrt, der
Webstop aufgehoben und die Webmaschine in Betrieb gesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge der Fadenschüsse
numerisch vorbestimmt dem Programm eingegeben ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge der Fadenschüsse von
einer vorbestimmten Zeitdauer an Schußfolgen in dem Programm
festgelegt ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
bestehend aus einem eintragsseitig ortsfest an oder neben der
Webmaschine angeordneten Fadenvorrat, dessen Faden einen die
Länge des Schußfadens abmessenden und freigebenden Vorspulgerät
zugeführt ist und dem Vorspulgerät eine den Schußfaden mittels
Druckluft ins Webfach eintragende Hauptdüse nachgeordnet ist,
wobei eine elektronische Steuereinheit, die im Zusammenhang mit
dem Schußfadeneintrag ablaufende Funktionen steuert, eintrags
seitig eine Schußfadenschere angeordnet ist und austragsseitig
mindestens ein Schußfadenwächter und eine Saugeinrichtung
vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwischen dem Fadenvorrat (6) und dem
Vorspulgerät (7) ein die Unzulänglichkeiten im Faden (5)
erfassender Sensor (9) eingebunden ist, durch welchen der vom
Fadenvorrat (6) abgezogene und dem Vorspulgerät (7) zugeführte
Schußfaden (5) geführt ist und der Sensor (9) mit der ein
Programm (11a) zur Behebung der Unzulänglichkeit beinhaltenden
elektronischen Steuereinheit (11) in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ausmaß der
Unzulänglichkeit zwischen dem Wert Null und einer zulässigen
Größe einstellbar ist.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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