DE4202645A1 - Haarnaehrmittel und seine herstellung - Google Patents
Haarnaehrmittel und seine herstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Haarnährmittel und seine
Herstellung. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein
Haarnährmittel, das fermentierte Produkte enthält, die erhalten
worden sind, indem beispielsweise ein Gemisch aus Lipase und
Proteinase oder Reishefe auf ein Substrat, wie Reiskleie, das
pflanzliches Protein und pflanzliches Lipid enthält, angewandt
wird, sowie auf dessen Herstellung.
Der wahre Mechanismus von Haarausfall und Haarwuchs muß noch
entdeckt werden. Man nimmt jedoch allgemein an, daß die Haupt
ursachen für Haarausfall in einer Unterbrechung des Blutkreis
laufes, in niedrigem Stoffwechsel, übermäßigen männlichen Hor
monen, Hautentzündungen und Allergien zu suchen sind.
Ein Haar umfaßt den Teil außerhalb der Haut und den Teil inner
halb der Haut. Die Haarzwiebel an der Wurzel eines Haares um
faßt Gewebe genannte Papillarzellen. Zahlreiche Kapillaren um
geben eine Haarzwiebel und Papillarzellen nehmen Nährstoff auf
aus dem in den Kapillaren fließenden Blut, was zur Wiederholung
von Zellteilungen und Haarwuchs führt.
Werden jedoch die Zellen nicht ausreichend mit Blut versorgt,
so verlangsamt sich die Zellteilungsaktivität, was zu einer
Blockierung des Haarwuchses führt. Dementsprechend wird häufig
als unabdingbar für den Haarwuchs verlangt, daß der Blutkreis
lauf in der Haut gefördert und die Funktionen der Zellen akti
viert werden.
Haarfollikel, die ein Haar umgeben, besitzen Enzym genannte
5α-Reduktase, die durch Kombination mit männlichem Hormon in
5α-Dihydrotestosteron umgewandelt wird, welches dann über Blut
gefäße zu papillaren Zellen transportiert wird, die Aktivität
von deren Adenylcyclase verlangsamt und zu einer Verlangsamung
der Zellteilungen führt. Als Ergebnis wird das Haarfollikel
allmählich atrophiert, das Haar wird (daunen)weich, und dies
führt zur Kahlheit.
Wie oben beispielhaft erwähnt, gibt es eine Anzahl von Ansich
ten über den Mechanismus von Haarausfall und Haarwuchs, aber
keine von ihnen ist wissenschaftlich erhärtet worden. Gegenwär
tig gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Haarwuchsmittel auf
dem Markt, für die beansprucht wird, daß sie Substanzen enthal
ten, von denen die Lieferanten annehmen, daß sie entsprechend
ihrem Verständnis des Mechanismus wirksam sind, beispielsweise
um die Blutzirkulation in der Kopfhaut zu fördern und/oder Pa
pillarzellen zu aktivieren. Jedoch besteht nach wie vor Bedarf
nach einem Haarmittel, das tatsächlich wirksam gegenüber Haar
ist.
Unter diesen Bedingungen hat der Erfinder der vorliegenden An
meldung lange und anstrengende Forschungsarbeit unternommen und
schließlich das erfindungsgemäße Haarnährmittel entwickelt, das
ausgezeichnet auf Haar einwirkt, das fermentierte Produkte ent
hält, die durch Anwendung von z. B. einem Gemisch aus Lipase und
Proteinase oder Reishefe auf ein Substrat, wie Reiskleie, das
pflanzliches Protein und pflanzliches Lipid enthält, angewandt
worden sind.
Erfindungsgemäß wird ein Haarnährmittel bereitgestellt, das
fermentierte Produkte enthält, die durch Anwendung von z. B.
einem Gemisch aus Lipase und Proteinase oder Reishefe auf ein
Substrat, wie Reiskleie, welches pflanzliches Protein und
pflanzliches Lipid enthält, erhalten worden sind, sowie auch
dessen Herstellung.
Das Substrat kann beliebige Stoffe umfassen, die pflanzliches
Protein und pflanzliches Lipid enthalten. Das Enzym für die
Fermentation muß die Fähigkeit besitzen, das pflanzliche Pro
tein und das pflanzliche Lipid im Substrat zu zersetzen. Ein
solches Lipid kann Lipase und Proteinase sein. Andere Arten von
Enzymen, wie Amylase, können zusätzlich Verwendung finden.
Die fermentierten Produkte durchlaufen ein Filtrierverfahren
und die Haarnährstoffe nach der Erfindung werden auf diese Wei
se erhalten. Sie sind unschädlich für den menschlichen Körper
und zeigen ausgezeichnete Wirkungen bei der Verhütung von Haar
ausfall sowie beim Haarwuchs.
Die Erfindung wird nachfolgend näher beschrieben.
Ein Substrat zur Herstellung eines Haarnährmittels nach der Er
findung kann irgendein Material sein, das pflanzliches Protein
und pflanzliches Lipid enthält. Es kann beispielsweise sein:
Körnerprodukte wie Reiskleie, Sake-Bodensatz, Weizen-Embryo
knospen, Fusuma-Kleie, Vollkornbuchweizen oder Vollkorn-
(Bauern)hof-Hirse, Bohnenprodukte wie Sojabohnen, Bohnenquark-
Abfall, Sojabohnenmilch, Adzuki-Bohnen, Sojabohnenmehl oder
Kaffeesatz, oder andere Stoffe wie Yam(wurzeln), Taros, Tee
satz, Honig, Sesam, Erdnüsse, Lotussamen, Ashitaba, Beefsteak
pflanzen, Wakame-Seegras oder Seetang. Reiskleie, Sake-Boden
satz, Fusumakleie, Kaffeesatz, Weizen-Embryoknospen, Sesam,
Bohnenquark-Abfall, Sojabohnen und Adzuki-Bohnen werden beson
ders bevorzugt, weil sie in guter Abstimmung pflanzliches Pro
tein und pflanzliches Lipid enthalten.
Enzyme, die erfindungsgemäß für die Fermentation eingesetzt
werden, müssen in der Lage sein, sowohl pflanzliches Protein
als auch pflanzliches Lipid in diesen Substraten zu zersetzen.
Es können Lipase und Proteinase sein und andere, wie Amylase,
können zusätzlich Verwendung finden. Außer Lipase und Proteina
se kann auch Reishefe, die in der Lage ist, zahlreiche Enzyme
in einem lebenden Körper zu erzeugen, eingesetzt werden.
Lipase, die erfindungsgemäß Verwendung findet, kann Spermato-
Lipase sein, die im sauren Bereich eingesetzt wird und die in
zahlreichen Schimmelpilzen, Hefe, Mikroorganismen, Körperflüs
sigkeiten enthalten ist, oder Enzym aus inneren Organen. Insbe
sondere können Pankreas-Lipase, Leber-2lipase, Tuberkelbakte
rien-Lipase, FIB-Lipase und Hima-Lipase Verwendung finden.
Die Proteinase, die erfindungsgemäß verwendet wird, soll vor
zugsweise sauer beim am besten geeigneten pH-Wert sein. In die
ser Hinsicht können Pepsin, Trypsin oder Chymotrypsin, die kei
ne irgendwie besonders aktive Base enthalten, ausgenommen den
Aminosäurerest des Enzyms selbst, und die kein besonderes Rea
gens für enzymatische Aktivitäten benötigen, verwendet werden.
Oder es können auch die meisten Enzyme oder Kathepsin, die/das
in pflanzlichem Enzym und in Tierzellen gefunden werden, wie
Papain oder Ficin, die durch ein Reduktionsmittel, wie Hydro
cyanat, Ascorbinsäure, Cystein oder Glutathion, aktiviert wer
den können, Verwendung finden. Im einzelnen können Chymotryp
sin, Trypsin, Pepsin, Carboxypeptidase, Kathepsin A, Kathepsin
B, Kathepsin C′, Kathepsin III, Kathepsin IV, Nierenacylase I,
Nierenacylase II, Leucinaminopeptidase, Aminotripeptidase,
Glycylglycin-dipectitase, Prolitase, Prolinase, Plasmin,
Thrombin, Papain, Ficin, Streptococcus-Proteinase, Cl, Histo
ryticum-Proteinase oder Peptidase zur Anwendung kommen.
Fermentierte Produkte können erhalten werden, indem Enzym auf
das genannte Substrat aufgebracht wird. Die fermentierten Pro
dukte wurden mittels HPLC analysiert, und es wurden die folgen
den Ergebnisse erhalten. Die Analysen wurden durchgeführt unter
Verwendung eines Detektors (LC-9A, Shimadzu Seisakusho, Co.,
Ltd.) und von Säulen (Länge 3 m). Als Elutionsschicht wurde
Acetonitril-Lösungsmittel eingesetzt, und die Säulentemperatur
wurde bei etwa 30°C gehalten; die Fließgeschwindigkeit betrug
etwa 10 ml/min.
Wie gefunden wurde, enthielten die fermentierten Produkte Fett
säuren, wie Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure,
Arachinsäure, Behensäure, Lignocerinsäure, Dodecensäure, Tetra
decensäure, Tetradecadiensäure, Pentadecensäure, Hexadecensäu
re, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Eicosaensäure, Eicosa
diensäure, Arachidonsäure, Eicosatriensäure, Dococensäure und
Docosahexansäure. Es wurde festgestellt, daß die fermentierten
Produkte auch Aminosäuren, wie Leucin, Isoleucin, Lysin,
Methionin, Cystein, Phenylalanin, Tyrosin, Threonin, Trypto
phan, Valin, Histidin, Arginin, Asparaginsäure, Alanin, Gluta
minsäure, Glycin, Prolin und Celin enthielten.
Wie aus den Ergebnissen der Analysen klar hervorgeht, enthalten
die fermentierten Produkte nach der Erfindung zahlreiche Amino
säuren und Fettsäuren. Man nimmt an, daß Aminosäuren in der
Weise wirken, daß sie die Papillarzellen mit Nährstoffen ver
sorgen, und von den Fettsäuren wird angenommen, daß sie die ka
pillaren Blutgefäße aktivieren und erweitern, das Haar mit
Feuchtigkeit versorgen, um ihm ein glänzendes Aussehen zu ge
ben, sowie die in den Haarfollikeln enthaltene 5α-Reduktase in
aktivieren, um das Weichwerden des Haares zu verhindern. Man
nimmt an, daß die Komponenten allein oder in Kombination mit
einander auch den Haarwuchs fördern. Es sei darauf hingewiesen,
daß die fermentierten Produkte auch Aminosäuren enthalten, die
Schwefel sowie ungesättigte Fettsäuren einschließen, und daß
von beiden angenommen wird, daß sie ausgezeichnete Wirkungen
auf den Haarwuchs ausüben.
Es wurde gefunden, daß die durch Anwenden von Reishefe auf das
Substrat nach der Erfindung erhaltenen Fermentationsprodukte in
kleinen Mengen Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6,
Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E, Kupfer, Eisen, Calcium,
Phosphor, Purin, Desoxyribonucleinsäure, Ribonucleinsäure,
Adenin, Guanin, Uracil, Cytosin und Xanthin enthalten, zusätz
lich zu den Komponenten in besagten fermentierten Produkten,
die unter Verwendung eines Gemisches aus Lipase und Proteinase
erhalten wurden, daß verschiedene Enzyme außer Lipase und Pro
teinase, wie Amylase, Glutaminase, Cellulase und Pectinase, in
der Reishefe erzeugt werden, die nicht nur das pflanzliche Pro
tein und pflanzliches Lipid zersetzen, sondern auch andere Kom
ponenten in dem Substrat. Es wird angenommen, daß diese anderen
Komponenten auch die Förderung des Haarwuchses durch Synergis
mus zwischen den Aminosäuren und den Fettsäuren unterstützen.
Die Haarnährmittel nach der Erfindung können zur Konservierung
gekühlt oder gekocht werden, ohne daß eine funktionelle Verän
derung oder eine Verschlechterung der Wirkungen der Haarnähr
mittel eintritt.
Nachfolgend wird ein Verfahren zur Herstellung des Haarnährmit
tels nach der Erfindung beschrieben. Das Verfahren umfaßt Stu
fen der Anwendung von Enzym auf ein Substrat, das pflanzliches
Protein und pflanzliches Lipid enthält, und des Filtrierens der
so erhaltenen fermentierten Produkte.
Die Fermentation wird unter wäßrigen Bedingungen vorgenommen.
Lipase und Proteinase oder Reishefe, die andere Enzyme, wie
Amylase, produziert, werden als Enzym eingesetzt. Die Lipase
und die Proteinase können getrennt oder zusammen in Form eines
Gemisches angewandt werden. Das Gemisch kann andere Enzyme, wie
Amylase, enthalten, um die zersetzende Funktion zu fördern und
andere Komponenten im Substrat zu zersetzen. Es wird bevorzugt
0,1 Gew.-% jedes Enzyms in dem Gemisch auf 100 (%, Teile) Sub
strat anzuwenden. Im Falle von Reishefe ist es, da die zerset
zende Funktion dieser Hefe schwach ist im Vergleich mit derje
nigen von Lipase oder Proteinase, besser, 1 Gew.-% Reishefe auf
100 des Substrates einzusetzen.
Die Fermentationstemperatur ist vorzugsweise Raumtemperatur
oder 35 bis 45°C, und als Pufferlösung können pH 6 bis 11
Chlorwasserstoffsäure/Kollidin, primäres Kaliumphosphat/sekun
däres Kaliumphosphat, Chlorwasserstoffsäure/Natrium-Veronal,
Chlorwasserstoffsäure/Trisaminomethan, Chlorwasserstoffsäure/
Borax, Borsäure/Natriumcarbonat, Chlorwasserstoffsäure/Amino
methylpropandiol, Ammoniumchlorid/Ammoniak, Glycin/Natrium
hydroxid, Borsäure/Natriumhydroxid, Chlorwasserstoffsäure/Na
triumdimethylglycinat, Natriumbicarbonat/Natriumcarbonat,
Borax/Natriumhydroxid, Borax/Natriumcarbonat, Chlorwasserstoff
säure/Natriumcarbonat, sek.Natriumphosphat/Natriumhydroxid oder
ähnliches verwendet werden. Jede Kombination oder Kombinationen
dieser Stoffe können ebenfalls in Form eines Gemisches einge
setzt werden.
Die Reaktionszeit für die Fermentation beträgt vorzugsweise 5
bis 10 h unter Rühren. Die Beendigung der Reaktion kann bei
spielsweise für Lipase festgestellt werden, indem man einen
vorbestimmten Farbstoff als Indikator zugibt und die Menge der
extrahierten Fettsäuren, die durch Hydrolyse eines Esters ent
stehen oder durch elektrische Titration unter Verwendung von
Alkali, feststellt. Wenn sich die obige Methode nicht leicht
durchführen läßt, wendet man Kolorimetrie für die Alkoholex
traktion bei der Hydrolyse an. Für Proteinase wird die
Ninhydrincolorimetrie angewandt, die eine Kolorimetrie der
Aminosäuren aufgrund des bläulichen Stoffes ist, der entsteht,
wenn Ninhydrin erhitzt wird. Läßt sich dieses nicht leicht
durchführen, so ist die Formoltitration von Srensen möglich.
Diese Methode macht Gebrauch von der Erscheinung der Divergenz
der Titrationskurve für α-Aminoradikal oder Iminoradikal in An
wesenheit von Formaldehyd. Für Sterilisation wird Sterilisation
im Autoklaven bevorzugt.
Ein Haarnährmittel nach der Erfindung wird erhalten, indem Was
ser oder Alkohol zu den fermentierten Produkten gegeben wird,
nachdem diese fermentierten Produkte filtriert worden sind. Das
so erhaltene Haarnährmittel kann als solches verwendet werden
oder es kann in Haarlotionen, Haarcremes, Haarflüssigkeiten,
Haartonics, in Pomade, Shampoo oder Haarspülungsmittel einge
mischt werden.
Man kann in das erfindungsgemäße Haarnährmittel (auch) einige
Komponenten einmischen, die häufig in gebräuchlichen Haarwuchs
mitteln Verwendung finden, wie die Durchblutung verbessernde
Mittel, Stoffwechselpromotoren, anti-männliches Hormon, entzün
dungshemmende Mittel, Antiallergiemittel, Feuchthaltemittel,
antibakterielle Mittel und/oder Kühlmittel. Dies sind bei
spielsweise Tocopherolacetat, Caproniumchlorid, Kohlensäure,
Hinokitiol, Pantonylethylether-benzoinat, Glycerid-pentadeca
nat, Vitamin H, Ethinyl-östradiol, Glythylricinsäure, Diphenyl
hydraminchlorid, Hyaluronsäure, Minisasanishiki-Extrakt, Mono
nitroguayacol, Togarashi-Tinktur, Shoukyo-Tinktur, Hydrocorti
son, Diphenhydraminchlorid, D-Pantothenylalkohol, Salicylsäure,
Milchsäure, Natriumlactat, Menthol u. a. mehr.
Reiskleie wurde als Substrat eingesetzt. Warmes Wasser,
1000 ml, wurde zu 500 g Reiskleie gegeben und gründlich mit
dieser vermischt. Das Gemisch wurde dann in ein geeignetes Ge
fäß, z. B. ein Glasgefäß oder ein Kunststoffgefäß, überführt und
Reishefe, 5 g, wurde zu dem Gemisch gegeben. Außerdem wurden
3 g Natriumbicarbonat als Puffer zugesetzt, um den pH-Wert zu
regeln. Das Gefäß wurde auf etwa 45°C erwärmt und konstant bei
dieser Temperatur gehalten. Das Gemisch wurde einen ganzen Tag
unter gelegentlichem Rühren stehengelassen. Das Gemisch wurde
zähflüssig, und diese zähe Flüssigkeit wurde durch ein Tuch
filtriert, um eine semitransparente Haarnährflüssigkeit von et
wa 1000 ml zu erhalten.
Sojabohnenmehl wurde als Substrat eingesetzt. Wasser, 600 ml,
wurde zu dem Sojabohnenmehl, 200 g, gegeben. Tierische Inne
reien, 100 g, vorbereitet und mit Wasser, 200 ml, versetzt; das
Gemisch wurde mit einem Glashomogenisator vermahlen, um ein
Homogenat zu erhalten. Dieses Homogenat wurde mit 1500 UpM
zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit, 100 ml, wurde
abgenommen und zu dem Substrat gegeben. Zu diesem Zeitpunkt
wurde auch Natriumcarbonat/Borsäure als Puffer zugesetzt, um
den pH-Wert auf 10,0 einzustellen. Das Gemisch wurde bei etwa
40°C stehengelassen. Die Enzymaktivitäten wurden unter Verwen
dung eines kletto-photoelektrischen Kolorimeters (Filter
Nr.540) beobachtet, und das Ende der Aktivitäten wurde nach et
wa 8 h beobachtet.
0,1 M Natriumcarbonat/Borsäure (pH = 10,0), 40 ml, wurde als
Puffer zu der als solche erhaltenen fermentierten Flüssigkeit
gegeben. Dann wurde Chymotrypsin bis zu 0,1 M zugesetzt. Das
ganze Gemisch wurde bei etwa 40°C stehengelassen. Das Ende der
Fermentation wurde bestätigt, indem entsprechend der Methode
von Conway die Menge an Ammoniak in Flüssigkeitsproben von je
weils 0,2 ml des Gesamtgemisches gemessen wurde. Nach etwa 10 h
hörte die Ammoniakentwicklung auf und die Fermentation war be
endet. Die fermentierte Flüssigkeit wurde dann filtriert, und
es wurde mit Wasser nachgewaschen. Auf diese Weise wurde eine
Haarnährflüssigkeit erhalten.
Adzuki-Mehl bzw. Rückstand wurde als Substrat eingesetzt. Das
Adzuki-Mehl, 200 g, wurde mit Wasser, 500 ml, versetzt und das
Gemisch in eine Suspension überführt. Getrennt davon wurde
Lipase, erhalten von FIB-Mycel, in 100 ml destilliertes Wasser
gegeben und dieses Gemisch dann etwa 2 min mit einem Knapp-
March-Blender gerührt und etwa 20 min bei Raumtemperatur
stehengelassen. Der nach Zentrifugieren des Gemisches mit
2000 UpM während 30 min erhaltene Überstand wurde zu dem Ge
misch aus Adzuki-Mehl und Wasser gegeben. Ein Britton-Robinson-
Puffer (Phosphorsäure, Essigsäure, Borsäure, Ätznatron) wurde
zugegeben, um den pH-Wert auf 9,0 einzustellen. Das Gemisch
wurde während etwa 8 h bei etwa 35°C geschüttelt. Der Fermenta
tionsprozeß wurde durch Titration mit 0,05 M alkoholischer
Chlorwasserstoffsäure beobachtet bzw. verfolgt.
Getrennt davon wurde auf dem Markt erhältliches Papain in Was
ser gelöst, und Schwefelwasserstoff wurde mehrere Stunden lang
in dieses Gemisch eingeleitet. Dann wurde dieses Gemisch mit
Alkohol versetzt, damit sich das Papain absetzte. Dann wurde
Wasser zu dem raffinierten/gereinigten Papain gegeben (Papain
1 g : Wasser 100 ml), und weiterhin wurde ein Britton-Robinson-
Puffer zugesetzt, um den pH-Wert auf 9,0 einzustellen, und die
ses Gemisch wurde zu der obigen Fermentationsflüssigkeit ein
schließlich des Substrates gegeben. Die gesamte Fermentations
flüssigkeit wurde bei etwa 40°C belassen. Das Ende der Fermen
tation wurde durch Titration mit Alkohol von Flüssigkeitsproben
von jeweils 0,2 ml aus der gesamten Fermentationsflüssigkeit
bestätigt. Die Fermentation war nach etwa 12 h beendet. Die
fermentierte Flüssigkeit wurde filtriert, und es wurde so eine
Haarnährflüssigkeit erhalten.
Bohnen-Quark-Abfall wurde als Substrat verwendet. Wasser,
500 ml, wurde diesem Bohnen-Quark-Abfall, 100 g, gegeben und
das Gemisch bei etwa 50°C gehalten. Getrennt davon wurde auf
dem Markt erhältliche Nieren-Lipase in destilliertem Wasser ge
löst (1%). Diese Nieren-Lipase-Lösung in destilliertem Wasser
(5 ml) wurde zu dem Gemisch gegeben. Phosphorsäure (0,6 M, pH =
7,0), 5 ml, wurde als Puffer zugegeben und das ganze Gemisch
während etwa 10 h bei etwa 40°C gehalten unter gelegentlichem
Rühren oder Schütteln. Das Ende der Fermentation wurde
bestätigt, indem das Aufhören der Kohlensäuregasentwicklung mit
Hilfe eines Warburg-Manometers beobachtet wurde.
Getrennt davon wurde auf dem Markt erhältliches Pepsin (Cudahy,
1/10 000 USP lösliches Pepsin), 10 g, in einer 29%igen Ethanol
lösung, 10 ml, gelöst und diese Lösung dann zu der Fermenta
tionsflüssigkeit gegeben. Ammoniumchlorid wurde ebenfalls zuge
geben, um den pH-Wert auf 7,5 einzustellen. Diese Flüssigkeit
wurde während etwa 20 h bei etwa 35°C stehengelassen. Dann wur
de sie mit Filtercell (5 g) filtriert. Der pH-Wert betrug zu
diesem Zeitpunkt 7,0. Die filtrierte Flüssigkeit wurde bei etwa
37°C stehengelassen. Das Ende der Fermentation wurde bestätigt,
indem Flüssigkeitsproben von jeweils 0,5 ml, entnommen aus der
filtrierten Flüssigkeit, außerhalb einer Conway-Vorrichtung an
geordnet wurden und jede Probe mit dem Kaliumcarbonat, 1 ml,
das in die Vorrichtung gegeben worden war, vermischt wurde. Das
Ende der Fermentation wurde festgestellt, indem die Änderungen
in der Menge an freigesetztem Ammoniak mittels Titration beob
achtet wurden. Das Ende wurde nach etwa 10 h bestätigt. Die so
erhaltene Flüssigkeit wurde auf übliche Weise filtriert, und es
wurde eine Haarnährflüssigkeit erhalten.
Die gemäß den Beispielen 1 bis 4 erhaltenen Haarnährflüssigkei
ten wurden mit Ethanol verdünnt und diese Mischungen täglich
einmal morgens und einmal abends bei Menschen und Mäusen ange
wandt. Nach 30-tägiger Anwendung wurde in beiden Fällen ein
außerordentlicher Haarwuchseffekt beobachtet. Vor allem bei den
Mäusen war der Haarwuchseffekt enorm.
Das Haarnährmittel gemäß Anspruch 1 enthält fermentierte Pro
dukte, die verschiedene Aminosäuren und Fettsäuren enthalten.
Die Säuren, einzeln oder in Kombination, aktivieren kapillare
Blutgefäße und inaktivieren 5α-Reduktase, die in den Haarfolli
keln enthalten ist. Verglichen mit gebräuchlichen Haarwuchsmit
teln zeigt das Haarnährmittel nach Anspruch 1 eine bessere vor
beugende Wirkung gegenüber Haarausfall sowie einen besseren
Haarwuchseffekt. Das Haarnährmittel nach der Erfindung ist für
den menschlichen Körper überhaupt nicht schädlich, weil es ein
Fermentationsprodukt ist und das Substrat pflanzliches Protein
und pflanzliches Lipid umfaßt und unschädliches Enzym verwendet
wird.
Zum Haarnährmittel des Anspruchs 2: Die als Enzym verwendete
Lipase und Proteinase zersetzen das pflanzliche Protein und das
pflanzliche Lipid in dem Substrat wirksam und liefern eine hohe
Produktionsrate an fermentierten Produkten je Einheitsgewicht.
Das Haarnährmittel des Anspruchs 3 enthält neben Aminosäuren
und Fettsäuren Vitamin E, Kupfer, Purin, Nucleinsäure usw. in
geringen Mengen, und diese fördern zusammen mit den Aminosäuren
und den Fettsäuren zusätzlich den Haarwuchs.
Das Verfahren des Anspruchs 4 stellt ein Haarnährmittel nach
der Erfindung zur Verfügung, das kapillare Gefäße aktiviert und
5α-Reduktase, die in Haarfollikeln enthalten ist, inaktiviert.
Das Mittel wirkt daher vorbeugend gegenüber Haarausfall und
fördert den Haarwuchs sehr viel stärker als gebräuchliche Haar
wuchsmittel.
Das Verfahren des Anspruchs 5 liefert eine hohe Rate an fermen
tierten Produkten je Einheitsgewicht, weil Lipase und Proteina
se als Enzym eingesetzt werden, die das pflanzliche Protein und
das pflanzliche Lipid in dem Substrat wirksam fermentieren.
Das Verfahren des Anspruchs 6 liefert ein Haarnährmittel, das
neben Aminosäuren und Fettsäuren Vitamin E, Kupfer, Purin, Nu
kleinsäuren usw. in geringen Mengen enthält, und diese fördern
zusammen mit den Aminosäuren und den Fettsäuren zusätzlich den
Haarwuchs.
Das Verfahren des Anspruchs 7 bewirkt schnellere Zersetzung mit
Hilfe von Enzym, das zu einer wirksameren Zersetzung führt, und
ermöglichen daher eine bessere Produktionsrate eines Haarnähr
mittels je Einheitsgewicht.
Claims (7)
1. Haarnährmittel, das Fermentationsprodukte enthält, die
durch Anwenden von Enzym auf ein Substrat, das pflanzliches
Protein und pflanzliches Lipid umfaßt, erhalten worden sind.
2. Haarnährmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym Lipase und
Proteinase ist.
3. Haarnährmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym von Reis
hefe erzeugtes Enzym ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Haarnährmittels, umfassend
eine Stufe der Anwendung von Enzym auf ein Substrat, das
pflanzliches Protein und pflanzliches Lipid enthält, sowie eine
Stufe der Filtration der erhaltenen fermentierten Produkte.
5. Verfahren zur Herstellung eines Haarnährmittels nach An
spruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym ein Ge
misch aus Lipase und Proteinase ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Haarnährmittels nach An
spruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym von Reis
hefe erzeugtes Enzym ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Haarnährmittels nach einem
der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als Puffer dem Sub
strat eine oder irgendeine beliebige Kombination oder Kombina
tionen der folgenden Chemikalien mit pH-Wert 6 bis 11 zugesetzt
wird: Chlorwasserstoffsäure/Kollidin, primäres Kaliumphosphat/
sekundäres Kaliumphosphat, Chlorwasserstoffsäure/Natrium-Vero
nal, Chlorwasserstoffsäure/Trisaminomethan, Chlorwasserstoff
säure/Borax, Borsäure/Natriumcarbonat, Chlorwasserstoffsäure/
Aminomethylpropandiol, Ammoniumchlorid/Ammoniak, Glycin/Na
triumhydroxid, Borsäure/Natriumhydroxid, Chlorwasserstoffsäure/
Natriumdimethylglycinat, Natriumbicarbonat/Natriumcarbonat,
Borax/Natriumhydroxid, Borax/Natriumcarbonat, Chlorwasserstoff
säure/Natriumcarbonat, sekundäres Kaliumphosphat/Natrium
hydroxid.
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