DE1961064A1 - Verfahren zur Herstellung fermentativ nicht spaltbarer Pflanzen-extraktkonzentrate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung fermentativ nicht spaltbarer Pflanzen-extraktkonzentrateInfo
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Description
DR. MÜLLER-BORE: DlPL.-lNG. GRALFS Dr. MANITZ DR.EEIJB1EIi
Braunschweig, 2. Dezember 1969
Unser Zeichen·. W/Schw-D
Firma D r a g ο c ο
Spezialfabrik konz. Riech- und Aromastoffe
Gerberding & Go. GmbH
545 Holzminden, Dragocostraße
Verfahren zur Herstellung fermentativ nicht spaltbarer Pflanzenextraktkonzentrate
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mit Wasser und/oder niedriggrädigem Alkohol rückstandslos verdünnbaren
Pflanz enextraktkonz entrat en.
Bekannt sind Verfahren zum Extrahieren von fermentativ nicht
spaltbaren, in organischen Lösungsmitteln löslichen Inhaltsstoffen aus Pflanzen, gemäß welchem Enzyme auf ein pflanzliches
Material zur Einwirkung gebracht werden, um hochmolekulare Stoffe, wie Cellulose, Hemicellulose, Pektin, Protein und Alginsäure, in der Pflanzenstruktur aufzulösen oder zu zersetzen, um
so die Pflanzenstruktur zu zerstören und das Extrahieren der gewünschten pflanzlichen Stoffe zu erleichtern. (DAS 1 184 897)
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, aus wässrigen Pflanzenextrakten unter Ausbeute erhöhung konzentrierte Wirkstofflösungen
herzustellen, die mit Wasser und niedriggrädigem Alkohol beliebig und rückstandslos verdünnbar herzustellen
sind. Die bisherigen Pflanzenextrakte für den Einsatz in der Kosmetik ließen sich bei einem hohen Trockenrückstand höchstens
mit dem jeweiligen organischen Extraktionsmittel oder ähnlichen Produkten auf die gewünschte Anwendungskonzentration
ausscheidungslos verdünnen. Außerdem liefen sie sich nur auf
einen je nach Pflanzenart bestimmten Extraktgehalt einstellen.
109825/2035
-2- Ί 96 106 A
Das neue Verfahren besteht darin, daß man das mit Wasser angesetzte,
gegebenenfalls zerkleinerte Pflanzenmaterial während der wässrigen Extraktion in an sich bekannter Weise mit Enzymen
abbaut, dann, gegebenenfalls nach Inaktivierung des Enzyms, die flüssigen Anteile vom Rückstand abtrennt und auf 20 - 30%, vorzugsweise
2590, Trockensubstanz einengt. Das Verfahren ist auch
so ausführbar, daß nur der wässrige und vorher von den pflanzlichen
Ausgangsmaterialien abgetrennte Extrakt abgebaut, gegebenenfalls nach Inaktivierung des Enzyms von vorhandenen Rückständen
abgetrennt und auf 20 - 30 %, vorzugsweise 25%, Trockensubstanz
eingeengt wird. Die Erfindung sieht vor, daß der enzymatische
Abbau in mehreren Stufen durchgeführt wird, von denen jede dieser Stufen auf den Aufschluß bestimmter Komponenten, wie
Stärke, Eiweiß oder Cellulose, unter ihren jeweils optimalen Bedingungen (Raumtemperatur, Ph-Wert, Reaktionszeit) abgestellt wirl
Erfindungsgemäß erhält man bei Verwendung von Enzymen wie Bakterienamylase,
Oellulase (einem Enzymkomplex aus Schimmelpilzen), Bakterienproteinase, Papäin u.a. bei der Extraktion rückstandslos
mit Wasser oder niedriggrädigem Alkohol verdünnbare, konzentrierte Wirkstofflösungen, die alle extrahierbaren Stoffe (neben
den Reinsubstanzen auch die Begleit stoffe) enthalten. Die Verwendung von alpha-Amylase brachte die besten Ergebnisse.
Als Ausgangsprodukte dienen die Extraeta aquosa spissa, die getrockneten,
vorher angefeuchteten Pflanzen oder deren Pflanzenteile sowie Prischpflanzen oder deren Teile.
Um ein möglichst breites Spektrum der störenden, unlöslichen 'flanzenbegleitstoffe zu erfassen, kann der enzymatisch^ Abbau
in mehreren Stufen stattfinden, in denen verschiedene Enzyme unter jeweils optimalen Reaktionsbedingungen nacheinander zum
lins atz kommen.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen folgende Beispiele
zur Herstellung verdünnbarer Pflanzenextrakt lösungen/
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1,6 kg frische Pflanzenteile von Kamille werden mit 0,3 kg
Bakterienprotease und 8,1 kg Wasser gemischt, bei pH 7 und
60° 0 vier Stunden fermentiert. Danach werden die flüssigen Anteile.von den Pflanzenrückständen getrennt und die erhaltene
Lösung auf vorzugsweise 25% Trockenrückstand eingeengt.
Beispiel 2 ;8Q kg getrocknete Hamamelisblätter werden mit 680kg
Wasser zwei Stunden bei 700G ziehen gelassen. Bann wurde filtriert
und auf Zimmertemperatur abgekühlt, 0,1% Bakterienproteas*
dem Filtrat zugesetzt und 22 Stunden unter Rühren einwirken gelassen.
Durch Aufkochen wird das Enzym inaktiviert, filtriert und das Filtrat im Vakuum auf einen Trockenrückstand von vorzugsweise
25% eingeengt.
80 gr. frische Birkenblätter werden mit 440 gr. Wasser bei 70°0
extrahiert, nachdem der pH-Wert auf 6 eingestellt ist. Die Extraktionszeit ist gleich der Einwirkzeit des ersten Enzymes
(0,1% Bakterienprotease), also zwei Stunden. Danach wird auf 400C abgekühlt und 0,1% Bakterienamylase und 0,1 % Gellulase C,
beide Enzyme in Wasser gelöst, zugegeben. Einwirkzeit unter Rühren 2 Stunden. Es wird weiter auf 300G abgekühlt und bei
einem pH-Wert von 5 mit 0,2% Papain unter Rühren 2 Stunden fermentiert.
Jede Stunde wird das verdampfte Wasser ergänzt. Die Aufschlemmung wird von den Rückständen befreit und im Vakuum auf
den gewünschten Trockenrückstand von vorzugsweise 25% eingeengt.
-Patentansprüche
4-^9-8/2Q-3S-
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von mit Wasser und/oder niedrig-"~
grädigem Alkohol rückstandslos verdünnbaren Pflanzenextraktkonzentrateni
dadurch gekennzeichnet, daß man das mit Wasser angesetzte, gegebenenfalls zerkleinerte Pflanzenmaterial
während der wässrigen Extraktion in an sieht bekannter Weise mit Enzymen abbaut, dann, gegebenenfalls nach Inaktivierung
des Enzyms, die flüssigen Anteile vom Rückstand abtrennt und auf 20 - 30%» vorzugsweise 2596» Trockensubstanz
einengt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur der wässrige und vorher von den pflanzlichen Ausgangsmaterialien
abgetrennte Extrakt abgebaut, gegebenenfalls nach Inaktivierung des Enzyms von vorhandenen Rückständen abgetrennt
und auf 20 - 30%, vorzugsweise 25%» Trockensubstanz eingeengt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der enzymatisch^ Abbau in mehreren Stufen durchgeführt
wird, von denen -jede dieser Stufen auf den Aufschluß bestimmter Komponenten, wie Stärke, Eiweiß oder Cellulose, unter
ihren jeweils optimalen Bedingungen (Raumtemperatur, PH-Wert,
Reaktionszeit) abgestellt wird»
BAD ORIGiNAL
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Families Citing this family (1)
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Also Published As
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