DE292864C - - Google Patents

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DE292864C
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starch
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/04Extraction or purification
    • C08B30/048Extraction or purification from potatoes

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 292864 KLASSE 89 k. GRUPPE
Dr. KUNO PECHE in WIEN.
Zusatz zum Patent 292482.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Januar 1914 ab. Längste Dauer: 22. November 1928.
Gemäß dem Patent 292482 werden zellulosehaltige Ausgangsprodukte behufs Überführung der Zellulose in einfachere Kohlehydrate der Einwirkung von zelluloselösenden Bakterien ausgesetzt, wodurch sich ein Schleim ergibt, der mit Hilfe von gespanntem Dampf, Alkalien oder Säuren oder auf biologischem Wege in vergärbaren Zucker umgewandelt werden kann.
Es wurde nun gefunden, daß dieses Verfahren auch zur Gewinnung der in zellulosehaltigen Ausgangsprodukten enthaltenen Stärke verwendet werden kann, da die zelluloselösenden Bakterien die Eigentümlichkeit besitzen, bei der Umwandlung der Zellulose in Schleim die Stärke des Zellinhaltes nicht anzugreifen. Es kann auf diese Weise neben der nutzbar gemachten Zellulose die durch deren Abbau zu niedrigeren Kohlehydrahten freigelegte Stärke ohne Verlust und ohne Veränderung der Stärke gewonnen werden.
Als Ausführungsbeispiel sei das folgende gegeben :
Die zu behandelnden Zellulose und Stärke enthaltenden Ausgangsprodukte, wie unterirdische und oberirdische Pflanzenteile, ζ. Β. scheibenförmig zerschnittene oder sonstwie grob zerkleinerte Kartoffeln, werden nach den Angaben des Hauptpatents mit einer Bakterienkultur geimpft, die von faulendem Rettich gewonnen werden kann, oder mit Rettichbrühe, in der sich die Kultur entwickelt, übergössen. Binnen 48 Stunden verwandeln sich die Zellhäute der Kartoffel in Schleim, während die Stärke sich zu Boden setzt. Durch Abgießen der schleimigen Flüssigkeit und Absitzenlassen kann man die Stärke rein erhalten.
Als stärkehaltiges Ausgangsprodukt für das beschriebene Verfahren kann man auch die bei der Stärkegewinnung abfallende Pulpe, welche sich in üblicher Weise auf Stärke nicht mehr lohnend verarbeiten läßt, anwenden.
Es ist bereits bekannt, stärkehaltige Rohstoffe der Einwirkung von Mikroorganismen (Schimmelpilzen, Bakterien) zu unterwerfen, welche durch Zerstörung der Interzellularsubstanz die Trennung der Zellwände von dem Stärkeinhalt erleichtern, und das so erhaltene Produkt alsdann auf Stärke weiter zu verarbeiten oder es zu verzuckern. So beschreibt z. B. die französiche Patentschrift 449155 die Zerstörung der Interzellularsubstanz von Getreidekörnern durch bestimmte
Schimmelpilze Die Zellulose bleibt dabei unangegriffen. Das Verfahren hat hauptsächlich den Zweck, bei der Herstellung von Maischen das Mahlen des Getreides zu ersparen und die Dämpfoperation abzukürzen. Dadurch, daß die Zellwände erweicht werden, soll das Verfahren auch für die Stärkefabrikation geeignet sein, da nur mehr eine sehr gelinde mechanische Bearbeitung nötig ist, um die Stärke in Freiheit zu setzen. Immerhin bleibt aber die Stärke mit der Zellulose gemengt;' das Auswaschen der freigelegten Stärke kann also nicht in Wegfall kommen. Im übrigen sollen . nach diesem bekannten Verfahren die Schimmelpilze gleichzeitig auch verflüssigend auf die in den Zellen enthaltene Stärke wirken, so
' daß notwendig Stärkeverluste eintreten müssen, da die Stärke zum Teil zu löslicher Stärke oder zu Dextrinen abgebaut wird.
Ganz ebenso liegen die Verhältnisse bei dem Verfahren der britischen Patentschrift 8447 vom Jahre 1909, nach welcher Diastase erzeugende Bakterien zur Behandlung von stärkehaltigen Ausgangsprodukten benutzt werden.
Es heißt dort zwar auf Seite 1, Zeile 26 und 27 der Patentbeschreibung: »Diese Diastasen lösen die aus Eiweißstoffen und Zellulose bestehenden Zellhäute, welche die Stärkepartikelchen einschließen, und setzen die Stärke in Freiheit«. Mit diesen zellulosehaltigen Zellhäuten ist aber die sogenannte Stärkezellulose gemeint, aus der die das Stärkekorn umhüllende Haut besteht. Es ist das aber keine eigentliche Zellulose, sondern ein pektinartiger Körper. Das geht klar hervor aus dem vergleichenden Hinweis auf die Malzdiastase (Zeile 22 und 23), ferner aus der ganzen Schilderung des Verfahrens (vgl. insbesondere auch Seite 3, Zeile 15 bis 17). Zum Zwecke der Stärkefabrikation müssen die behandelten Getreidekörner zerkleinert werden, worauf die freigelegte Stärke von der Zellulose durch mechanische Behandlung befreit werden muß. Da die verflüssigenden Bakterien auch den Stärkegehalt der Zellen verändern, sind dabei Stärkeverluste nicht zu vermeiden, vgl. hierzu Seite 3, Zeile 45 bis 52.
Auf eine Zerstörung der Interzellularsubstanz läuft auch das bekannte Völkersche Verrottungsverfahren zur Fabrikation von Stärkemehl aus Kartoffeln hinaus (Wagners Handbuch der Stärkefabrikation, 2. Auflage, 1884, S. 107 bis 110), nach welchem unter dem Einfluß von Feuchtigkeit, Luft und Selbsterwärmung ein Verrottungsvorgang herbeigeführt wird. In der verrotteten Masse befinden sich Stärkekörner, Faserstoff und Kartoffelschalenteile nicht mehr in fester Verwachsung, sondern in einem losen, teigartigen Gemenge nebeneinander, so daß es nunmehr möglich ist, eine vollständige Trennung der Stärkekörner von dem gröberen und feineren Faserstoff und den Kartoffelschalenteilen durch geeignete mechanische Vorrichtungen zu bewirken. Stärke Verluste sollen bei diesem Verfahren nicht eintreten. Hingegen ist das Verfahren viel umständlicher als das hier beschriebene, da es nicht nur eine sorgfältige Leitung des Verrottungsvorganges (Regelung der Feuchtigkeit, des Luftzutrittes und Temperatur) voraussetzt, sondern auch die mechanische Nacharbeit zur Gewinnung der freigelegten Stärke nicht überflüssig macht. Bei dem neuen Verfahren setzen sich die Stärkekörner nach der durch die zelluloselösenden Bakterien bewirkten Überführung der Zellulose in niedrigere Kohlehydrate quantitativ zu Boden, während die abgebaute Zellulose als schleimige Flüssigkeit darüber steht. Kartoffelschalen schwimmen obenauf (Korkstoff wird nicht angegriffen). Ferner wird die Zellulose im Gegensatz zu allen früheren Verfahren nutzbar gemacht, da das schleimige Abbauprodukt durch Einwirkung von Dampf, Alkalien, Säuren oder durch Fermentwirkung in direkt vergärbare Kohlehydrate übergeführt werden kann.
Auch eine Stärkegewinnung durch völlige Zerstörung der Zellulose durch Kleinlebewesen, die befähigt sind, die Zellulose in lösliche und gasförmige Spaltprodrukte zu zersetzen, ist schon ins Auge gefaßt worden. Abgesehen von der mit diesem Verfahren verknüpften völligen Preisgabe der Zellulose geht die Zerstörung derselben durch Fäulnis sehr langsam vor sich und ist gleichfalls von Stärkeverlusten begleitet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Stärke aus stärkehaltigen Rohstoffen, insbesondere Kartoffeln, Pulpe u. dgl., unter Freilegung der Stärke durch Einwirkung zelluloseabbauender Bakterien auf die Zellwände, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohstoffe der Einwirkung von die Zellulose in Schleim verwandelnden, die Stärke nicht verändernden Bakterien gemäß dem durch das Patent 292482 geschützten Verfahren unterworfen werden.
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DE (1) DE292864C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6623953B1 (en) 1998-12-31 2003-09-23 Ets. Robert Stiernon S.A. Enzymatic composition and method for seasoning wood
US7396549B2 (en) 2000-03-03 2008-07-08 Ets. Robert Stiernon, S.A. Method for producing oenological tannins and enzymatic composition

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US6623953B1 (en) 1998-12-31 2003-09-23 Ets. Robert Stiernon S.A. Enzymatic composition and method for seasoning wood
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