DE41919C - Sicherheitsvorrichtung an Steigbügeln - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1887 ab.

Durch die nachstehend beschriebene Neuerung an Steigbügeln soll beim Stürzen vom Pferde verhindert werden, dafs der Reiter mit dem Fufs in dem Bügel hängen bleibt, um der Gefahr zu entgehen, von dem Pferde mitgeschleift zu werden.

Zu diesem Zwecke ist der Bügel so construirt, dafs der obere Quersteg durch den Fufs geöffnet wird, wenn letzterer nach oben bewegt wird, sobald er also in die Lage kommt, welche er bei einem etwaigen Sturz vom Pferde einnehmen würde.

Der Steigbügel erscheint dann als ein hufeisenförmiger, oben ganz offener Körper, der an seinen beiden Enden durch Riemen gehalten und am Sattel befestigt ist.

Auf der Zeichnung ist der Bügel dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Ansicht des Steigbügels,

Fig. 2 einen Grundrifs desselben.

Fig. 3 und 4 sind bezw. Vorder- und Hinteransicht.

Fig. 5 ist ein senkrechter Schnitt,

Fig. 6 eine Abänderung mit selbstfederndem Querbügel.

Fig. 7 und 8 stellen einen senkrechten Schnitt bezw. Grundrifs dieser Abänderung dar.

Der Steigbügel besteht aus den oben offenen Schenkeln A, die unten durch den Quersteg für den Tritt B fest verbunden sind bezw. aus einem Stück mit diesem hergestellt sind. An den nach oben stehenden Enden des Bügels werden die Riemen eingehängt und derselbe am Sattel befestigt.

Um den Schenkeln A des Bügels seitlichen Halt zu geben, ist ein oberer Quersteg C angeordnet, der jedoch nur scharnierartig mit dem einen Schenkel bei D verbunden und, wie Fig. ι und 2 erkennen lassen, mit dem anderen bei E wie die Falle eines Schlosses zusammengehalten wird. Dieser Schenkel ist deshalb mit der Kerbe F versehen, so dafs der Quersteg C hineinfallen kann. Das rechtwinklig umgebogene Ende wird durch die Feder G festgehalten.

Es kann daher der Quersteg um das Scharnier bei D gedreht bezw. geöffnet werden, und es geschieht dies, sobald ein entsprechend starker Druck nach hinten gegen C ausgeübt wird, wie es bei einem etwaigen Sturze des Reiters vom Pferde erfolgen müfste, indem dann der Vordertheil des Fufses gehoben und gegen den Quersteg anstofsen und ihn so aus seinem Verschlufs herausziehen würde.

Die Fig. 6, 7 und 8 zeigen eine abgeänderte Anordnung des Quersteges am Steigbügel. Dieser Quersteg H ist aus Federstahl hergestellt und unmittelbar um den rundgeformten Schenkel A¹ gewunden und damit befestigt, so dafs er das Bestreben hat,' selbsttätig in die Kerbe / des anderen Schenkels einzufallen und diesen zu halten. Durch einen Ruck oder Zug bei einem etwaigen Sturze wird er in ähnlicher Weise geöffnet, wie vorhin angegeben, und läfst den Fufs des fallenden Reiters frei.

Eine weitere Abänderung ist in Fig. 6 in punktirten Linien dargestellt. Die Abänderung besteht darin, dafs der Bügel zwar als ein geschlossener, aber wesentlich erhöht hergestellt wird.

Claims (1)

1. Die Anordnung des öffnungsfähigen Quersteges kann hierbei nach einer der beiden beschriebenen Arten angebracht werden.

   Patenτ-Anspruch:

   Ein 'Steigbügel, bei welchem der über dem Fufse befindliche Quersteg C bezw. H so angeordnet ist, dafs er zurückgeschlagen oder geöffnet wird, wenn beim Sturz des Reiters sich der Fufs im Bügel fängt und gegen den Quersteg andrückt, und zwar:

   a) durch Anordnung des um den Zapfen D drehbaren Quersteges mit besonderem Federverschlufs G;

   b) durch Anordnung des um den rundgeformten Steigbügelschenkel A¹ gewundenen Quersteges H als selbstschliefsender Federsteg.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.