DE17954C - Neuerungen an Sicherheitssteigbügeln - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

THOMAS DANCER in MALMESBURY (England). Neuerungen an Sicherheitssteigbügeln.

Patentirt im Deutschen Reiche vom l. Juli 1881 ab.

Diese Neuerung bezieht sich auf die Anwendung von Sattelstangen zur Verbindung der Steigbügelriemen mit dem Sattel, welche Stangen bei einfacher Construction stark und sicher in ihrer Wirkung sind und sich, wenn der Reiter vom Pferde geworfen wird und mit einem oder beiden Füfsen im Steigbügel hängen bleibt, von selbst öffnen und den Steigbügelriemen herauslassen, so dafs der Reiter befreit wird.

Ich nehme eine Platte, welche mittelst Niete an dem Sattel befestigt wird. An dieser Platte .befestige ich scharnierartig zwei Stangen, eine senkrechte, welche am Scharnierende mit einem Vorsprung bezw. einer Nase versehen ist, und eine waagrechte, welche am Scharnierende leicht gebogen ist. Das untere Ende der senkrechten Stange ist mit einem Loch versehen, und das freie Ende der waagrechten Stange mit einer Spitze, welche in jenes Loch der senkrechten Stange hineinpafst; letztere enthält ferner eine Feder, welche in eine am Ende der waagrechten Stange befindliche runde Vertiefung greift, so dafs die beiden Stangen fest mit einander verbunden sind und eine vollständige Sattelstange bilden, um deren waagrechtes Stück der Steigbügelriemen sich legt.

In beiliegender Zeichnung ist Fig. 1 die vordere Ansicht einer Sattelstange (an der linken Seite des Pferdes). Die Fig. 2 und 3 sind Ansichten derselben, vom hinteren bezw. vorderen Ende gesehen. Fig. 4 zeigt die durch den Rückwärtszug des Steigbügelriemens geöffnete Sattelstange und Fig. 5 die Stange in der Lage, in welcher die einzelnen Theile sich kurz vor dem Oeffnen befinden, wenn der Reiter auf der entgegengesetzten Seite des Pferdes abgeworfen wird.

Die Platte α ist an den Sattel genietet; die senkrechte Stange b ist bei c am hinteren Ende der Platte α scharnierartig befestigt; d ist der Vorsprung der Stange b, e ist die waagrechte Stange, deren Ende f, mit welchem es scharnierartig am vorderen Ende der Platte α aufgehängt ist, gebogen ist; g ist das Loch im unteren Ende der senkrechten Stange b; dasselbe ist auch mit einer Feder j versehen, welche in einem Einschnitt oder einer Vertiefung spielt, die sich in der Seitenfläche des Loches g befindet; h ist das spitze Ende der Stange e und mit einer runden Vertiefung i versehen, so dafs, wenn das spitze Ende h der Stange e durch das Loch g gesteckt wird, die Feder j in die Vertiefung i eingreift und die beiden Stangen fest zusammenschliefst, wie Fig. 1 zeigt, während die runde Form der Vertiefung bewirkt, dafs die beiden Theile durch einen Zug oder Druck getrennt werden können; k ist der Steigbügelriemen, welcher um die horizontale Stange e greift.

Wird bei dieser Construction der Sattelstange ein Reiter von seinem Pferde geworfen und der Fufs desselben verwickelt sich in dem Steigbügel, so übt der Steigbügelriemen auf die Sattelstange einen Druck aus, welcher die beiden Stangen trennt und den Steigbügelriemen befreit. Fällt z. B. der Reiter auf der linken Seite des Pferdes herab, so dafs der Riemen

des Steigbügels gegen die Enden der Stangen b und e (wie die punktirten Linien in Fig. ι andeuten) zieht, so werden die beiden Stangen von einander gelöst (s. Fig. 4) und der Steigbügelriemen geht von selbst von der Stange e herab. Wird der Reiter nach der entgegengesetzten Seite abgeworfen, so zieht der Steigbügelriemen die Stangen b und e nach oben und der Vorsprung d der Stange b, welcher gegen die Platte α drückt (s. Fig. 5), bewirkt die Lösung der Stange e von der Stange b und so die Befreiung des Steigbügelriemens.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Die Sicherheitssattelstange, bestehend aus folgenden mit der Sattelplatte α verbundenen Theilen, einer oben mit Vorsprung d und unten mit Loch g und Feder j versehenen Scharnierstange b und einer an einem Ende mit der Sattelplatte a, am anderen Ende zugespitzten und mit Vertiefung versehenen gekröpften Stange /.
   Die Gesammtconstruction der im Anspruch 1. bezeichneten Theile in Verbindung mit dem Sattel und den Steigbügeln.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.