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Kühleinrichtung an Bord von Fischdampfern. Fisclhdampfer müssen, um
ergiebige Fangerträge zu erzielen, oft sehr entfernt gelegene Fischgründe aufsuchen.
Eine Hauptaufgabe ist es nun, die gefangenen Fische in gutem Zustande auf den Markt
zu bringen: info:gedessen müssen die Dampfer bedeutende Ei.:-vorräte mitführen oder
mit Kältemaschinen ausgerüstet sein.
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Fast allgemein kommt heute die Eiskühlung in Anwendung, und die Einrich:ung
der Fischdampfer ist in dieser Hinsicht ziemlich einheitlich. Im Vorschiff ist ein
Raum für die Lagerung der gefangenen Fische vorgcsehtn, der in der Mitte einen Laufgang
besitz: und dessen Seitenräume durch M'ände in schmale Abteilungen zerlegt werden.
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Bei der Ausreise nimmt das Schiff in einigen dieser Abteilungen zerkleinert;
s Eis mit. Die gefangenen und geschlachteten Fische werden nun in den Abteilungen
der Seitenräume, bei großen Fängen zuletzt auch noch in den Gang, auf und in zerkleinertes
Eis gepackt, und zwar in Schichten übereinander. Damit die Fische nicht unter dem
Druck der auf ihnen lastenden Eis- und Fischmassen leiden, wird die Stapelung durch
eingelegte Bretter, die den Druck auf die Seitenwände übertragen, unterbrochen.
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Die Stapelräume für die Fische haben bis jetzt entweder keine oder
nur mangelhafte Isolierung, und der Eisverlust ist infolgedessen sehr groß, da schon
während der Ausreise ei:. großer Teil des Eises wegschmilzt. Es muß aus diesem Grunde
ein erlieb:icher Eisübersc'huß mitgeführt werden, um die für das Einlagern der gefangenen
Fische erforderliche Eismenge zur Verfügung zu haben. Die großen mizuführenden Eisvorrä:e
steilen na:urgem,äli einen unerwünschten Ballast dar.
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Es ist nun versucht worden, auf den Fischdampfern Iä hemascliinen
zu verwendtn, um durch Raumkühlung den Schmelzverlust des tnitl-eführten Eises zu
vermindern oder auch ganz auf die Mitführung von Eis zu verzichten und lcdigiicli
durch künstliche Kühlung die Fische zu konservieren.
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Auch ist bereits vorgeschlagen worden, die Fische an Bord zu gefrieren
und in gefrorenem Zustande in den Heimathafen zu schaffen. Durch das Schnel'gefrier..-erffaliren
in Sole läßt sich dies ohne weiteres ermöglichen und bietet große Vorteile. Die
Kühlung der Räume, in denen die Fische in normalem oder gefrorenem Zustand aufbewahrt
werden, geschieht nun ganz allgemein in der für Landanlagen üblichen Weise durch
Kühlrohre, die an der Decke oder an den Wänden des Kühlraumes angeordnet sind. Während
nun bei Landanlagen diese Anordnung gut und einwandfrei ist, weil die Ware in dem
betreffenden Raum so untergebracht werden kann, daß sie allseitig von der kalten
Luft umspült wird, ist dies an Bord eines Schiffes nicht möglich, da der an und
für sich sehr beschränkte Raum für die Luftzirkulation in dieser Art nicht freigehalten
werden kann und die Fische außerdem gut verstaut werden müssen, damit die Ladung
bei der Schiffsbewegung sich nicht verschiebt.
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Der Zweck der Erfindung ist es daher, Einrichtungen zu schaffen, die
geeignet sind, gegenüber dem Bekannten an Raum zu sparen, trotzdem aber die Möglichkeit
einer genügenden Luftzirkulation geben. Dies geschieht in erster Linie dadurch,
daß die senkrechten Trennwände in dem Laderaum als KühIelemente ausgebildet sind.
Zu diesem Zweck gestaltet man die Wände doppelwandig aus und ordnet in dem so gebildeten
Hohlraum Kühlschlangen an, in denen das Kältemedium oder die_ gekühlte Sole zirkuliert.
Um auch eine genügende Luftzirkulation zu ermöglichen, können die Wände aus gewelltem
Blech o. dgl. bestehen und mit Luftlöchern ausgerüstet sein, oder aber es kann auch
Luft im Gegenstrom zur Bewegungsrichtung der Sole oben in die Hohlräume der Zwischenwände
eingeführt werden, die unten gekühlt in den Stapelraum eintritt.
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Auf diese Weise wird Gewähr dafür gegeben, daß in den Räumen stets
eine gleichmäßige niedrige Temperatur herrscht und außerdem für eine genügende Luftzirkulation
gesorgt ist. Unter Berücksichtigung des alten Verfahrens kommt man also zunächst
mit einer wesentlich geringeren Eismenge aus, da Schmelzverluste so gut wie vollständig
fortfallen; aber auch die zwischen Eis in den Räumen .aufgestapelten Fische halten
sich bLsser und länger, da sie einer gleichmäßig tiefen Temperatur ausgesetzt sind
und für eine genügende Durchlüftung Sorge getragen ist. Werden nach dem neuesten
Vorschlag die Fische selbst zum Gefrieren gebracht, so
können sie
dann einfach in dem auf tiefer Temperatur gehaltenen Lagerraum ummittelbar übereinandergestapelt
aufbewahrt werden.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i einen Teil eines Fischdampfers im Grundriß
und die Abb. 2 bis 8 verschiedene Ausführungsformen von Einzelheiten.
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Wie Abb. i erkennen l.äßt, sind im Vorderteil des Schiffskörpers g
eine Mehrzahl von Räumen io vorgesehen, die durch senkrechte Wände i i gegeneinander
abgetrennt sind. Zwischen den Räumen io ist ein Gang 1? freigelassen, durch den
die einzelnen Zellen zugänglich sind.
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Wie Abb. z und 3 erkennen lassen, bestehen die Zwischenwände i i aus
zwei dünnen Wänden 13 aus Blech oder- einem anderen guten Wärmeleiter, zwischen
denen ein Hohlraum 1:1 freigelassen ist. In diesem ist eine Rohrschlange 15 verlegt,
durch die das Kühlmittel oder die gekühlte Sole strömt. Die Rohrschlange 15 kann,
so wie dargestellt, wagerecht verlegt werden, sie kann aber auch senkrecht stehen.
Außerdem können die Rohre mit an sich bekannten Rippen oder ähnlichen, den Wärmeübergang
begünstigenden Vorrichtungen versehen sein.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 4. und 5 sind beispielsweise die
Wandungen 13 als gelochte Platten ausgeführt, so daß die Luft durch die Löcher 16
hindurchstreichen kann und der Kühleffekt auf diese Weise noch erhöht wird. In ähnlicher
Weise kann dadurch, daß die Wandungen 13, wie in Abb. 6 gezeigt, aus Wellblech bestehen,
die die Kälte übertragende Fläche vergrößert und die Luftzirkulation verbessert
werden. Auch in diesem Falle können natürlich die Wellbleche der Wandungen 13 noch
gelocht sein.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 7 und 8 ist durch parallel zur
Rohrschlange i 5 eingebaute Wandungen 17 ein besonderer jVeg für die oben bei 18
eintretende Luft geschaffen, indem diese im Gegenstrom zur Bewegungsrichtung des
Kältemittels bzw. der Sole durch den Hohlraum streicht und unten bei i9 gekühlt
in den betreffenden Raum austritt.
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Naturgemäß können neben diesen Kühlelementen noch die an sich bekannten
Systeme an den Wänden, am Boden oder an der Decke in Anwendung gebracht werden,
obwohl dies normalerweise nicht notwendig sein wird, da die durch die Zwischenwände
hervorgerufene Kühlung für den vorliegenden Zweck im vollsten Maße sich als ausreichend
erwiesen hat. Man wird infolgedessen von besonderen Kühlelementen .absehen, zumal
diese Platz wegnehmen, was bei dem an sich auf derartigen Schiffen beschränkten
Raum unerwünscht ist.
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Die dargestellten Ausführungsformen sollen nur als Beispiel dafür
gelten, wie die der Erfindung zugrunde liegende Idee sich in der Praxis umsetzen
läßt, ohne aber hierauf beschränkt zu sein; vielmehr richten sich die einzelnen
Konstruktionen in erster Linie nach der Form des Schiffes und nach der Anordnung
der Kühlräume in diesem. Abgesehen hiervon ist auch zu berücksichtigen, in welchen
Zonen der Fischdampfer zur Verwendung kommt und welchem Verwendungszweck die Fische
zugeführt werden sollen. Die Hauptvorteile, darin bestehend, daß einerseits an Platz
gespart wird, andererseits eine gleichmäßige Kühlung und Luftzirkulation ermöglicht
wird, sind ohne Rücksicht auf die Einzelausführung stets vorhanden, wenn gemäß der
Erfindung die Zwischenwände als Kühlelemente ausgebildet sind.