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Kühlanlage Es sind bereits Kühlanlagen bekannt, bei denen eine Kühlung
der Luft durch Kühlschlangen und einen von den Kühlschlangen umgebenen Eisblock
erfolgt.- Die Luftbewegung erfolgt hierbei nicht zwangsläufig mittels eines Ventilators,
sondern sie wird lediglich durch. die Änderung des spezifischen Gewichtes der Luft»
herbeigeführt. Die Kühlschlangen und der Eisblock wirken bei diesen Kühlanlagen
als Einheit zusammen und üben ihre Kühlwirkung ,auf die Luft gleichzeitig aus. Da
die den Eisblock umgebenden Kühlschlangen kälter als. - das von ihnen eingeschlossene
Eis sind, so üben die Schlangen eine Kühlwirkung ,auch auf den Block aus, wodurch
das Schmelzen des Eisblockes verzögert wird, indessen keine Regelung der Temperatur
der von dem Eisblock und den Kühlschlangen @eingeschlossenen Luft erfolgen kann.
Der Eisblock kann auch nicht als Feuchtigkeitsregler für die Raumluft wirken, da
seine Oberfläche der Kälteausstrahlung der Kühlschlangen mit unterliegt und sich
auf seiner- Oberfläche Teuchtigkeit niederschlagen, ,aber nicht von ihr abgegeben
werden könnte. - Aber auch .die unter Umständen auf- seiner Oberfläche entstehende
Feuchtigkeit würde sich auf den Kühlschlangen niederschlagen und hier ,anfrieren.
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Ferner hat man Luftkühler für Innenräume vorgeschlagen, bei denen
die Luft zunächst eisgekühlte Rohre durchströmt und alsdann mittels eines Ventilators
angesaugt und durch einen mit Eis gefüllten Korb hindurchgeführt wird, und zwar
derart, daß die Luft seitlich in den mit Eis gefüllten Korb eindringt und oben ausströmt,
wodurch auch die Kühlung und Befeuchtung des durch den Eiskorb dringenden Luftstromes
ungleich ausfällt, da die unten neindringende Luft stärker gekühlt und befeuchtet
wird als die oben. eindringende. Die durch" die Rohre hindurchtretenden Luftströme
werden vorgekühlt; alsdann erfährt der den Eiskorb durchfließende Luftstrom eine
Nachkühlung. Eine Temperaturregelung des gesamten Luftstromes kann hierbei nicht
erfolgen, sondern @es wird nur eine ungleiche Kühlung und eine vollständige Abkühlung
erst in dem nachgeschalteten Eiskorb herbeigeführt.
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Bei den maschinellen Kühlanlagen ist es schwer, eine' Temperatur von
beispielsweise etwa + o° zu halten, die für die gute Haltung von Lebensmitteln hauptsächlich
in Betracht kommt, außerdem wird bei der maschinellen Kühlung der umlaufenden Kühlraumluft
Feuchtigkeit entzogen.
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Durch den Feuchtigkeitsentzug der Luft tritt bekanntlich nicht nur
Bein wesentlicher Gewichtsschwund des eingebrachten Gutes ein, sondern auch ein
erheblicher Qualitätsverlust durch Austrocknung des enthaltenen Saftes, Eintrocknung
des Eiweißgehaltes und des Fleisches und der Fleischfaser bei Fleisch und Fisch
u.-dgl., wodurch Geschmack und Nährwert des Gutes leiden und die Bindekraft des
Eiweißes verlorengeht. Die Qualitätseinbuße solcher Ware ist gegenüber uneingetrockneter
frischer
Ware im Probevergleich unverkennbar, wobei es ganz gleich bleibt, ob es sich um
Fleisch, Fisch, Obst, Käse, Butter o. dgl. handelt.
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Die Erfindung betrifft eine Kühlanlage zur' Dauerfrischhaltung von
Lebensmitteln und anderen leicht verderblichen Stoffen mittels umlaufender gekühlter
Luft. Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß in der Umlaufleitung
ein mit Eisschrot gefüllter Behälter zur Regelung der Temperatur und des Feuchtigkeitsgseh.altes
des maschinell mittels Kühlschlangen vorgekühlten Luftstromes angeordnet ist.
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Der Vorteil dieser Ausbildung der Kühlanlage besteht darin, daß die
Temperatur der Luft beim Durchgang durch das Eisschrot eine Feinregelung erfährt,
wie sie bei der maschinellen Kühlung allein nicht zu erreichen ist. Gleichzeitig
erhält die Luft, die bei der maschinellen Kühlung leicht zu trocken wird, den nötigen
Feuchtigkeitsgehalt, wodurch das schädliche Eintrocknen des zu kühlenden Gutes verhindert
wird.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweisse
dargestellt.
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Fig. i ist ein senkrechter Längsschnitt durch die Kühlanlage nach
der gebrochenen Linie I- I in Fig. 2.
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Fig.2 ist ein waagerechter Schnitt nach der Schnittlinie II-II in
Fig. i.
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Fig. 3 ist ein senkrechter Querschnitt durch einen Vorkühlraum nach
Linie II1-I11 in Fig. 2. Die als Beispiel gezeichnete Kühlanlage besteht im wesentlichen
aus zwei Vorkühlräumen i, seinem zwischen Vorküblraum und Kühlraum (Vorratsraum)
eingebauten Raum 2 für die Luftsaug- und Luftdruckvorrichtungen, z. B. für Exhaustor,
Ventilator, Zentrifugalventilator, Gebläse @o. dgl., und einem zur Aufnahme der
Lebensmittel o. dgl. bestimmten Kühlraum 3.
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In dem Vorkühlraum sind Kühlschlangen q. angeordnet, die von einer
nicht @.ä:rgsesteil=' :en Kälteerzeugungsmaschine mit Ammoniak o. dgl. gespeist
und gekühlt werden. Die Kühlschlangen q. sind, wie Fig. 3 erkennen äßt, zweckmäßig
an der Seite und an der Decke der Vorkühlräume i angeordnet. Um die Temperatur der
Luft vorregeln zu können, empfiehlt es sich, die Kühlschlangen q. in einzelnen je
für sich einschaltbaren und egelbaren Gruppen anzuordnen. Desgleichen :ann dann
auch, während die einen gespeist verden, an den ausgeschalteten Kühlschlangen ier
Eisbelag abgetaut werden. Jeder Vor-:ühlraum steht durch seine Leitung 5 mit der
.uftsaug- und Luftdruckvorrichtung 6 in Verbindung. Die Luftsaug- und Luftdruckvorrichtung
wird z. B. durch einen Elektromotor 7 angetrieben. Jede Luftsaug- und.
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,'.Druckvorrichtung 6 steht durch eine Leitung 8 mit einem Kältespeicher
9 in Verbindung.
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' ,>° Die Kältespeicher 9 sind Behälter, die mit `'einem aufgelagerten
Siebboden 36 und einer Eisschrotfüllung 37 versehen sind, durch deren Hohlräume
die Luft hindurchströmt. Die Behälter haben unter dem Siebloden einen Schmelzwasserabfluß
mit Siphon, um das Aufsteigen von Wärme in den Abflußrohren zu verhindern. Die Eisfüllung,
welche gewöhnlich die Temperatur o° C hat, führt dem Luftstrom Wärme zu für den
Fall, daß die Luft zu niedrige Temperatur hat; die Eisfüllung entzieht also in diesem
Fall dem Luftstrom Kälte. Umgekehrt wird der Luftstrom durch das Eis 37 herabgekühlt
für den Fall, daß er mit zu hoher Temperatur eintreten sollte. Hierdurch wird eine
Feinregelung der Lufttemperatur erzielt.
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Außerdem gibt der Kältespeicher an den durch ihn hindurchtretenden
Luftstrom auch gleich Feuchtigkeit ab, was für den nötigen Feuchtigkeitsgehalt der
Luft im Kühlraum wichtig ist, zumal die Kühlschlangen dem Luftstrom Feuchtigkeit
entziehen, die sich auf den Schlangen niederschlägt und dort gefriert.
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Von dem Speicher führt eine Leitung i o zu einer gemeinsamen Leitung
i i, durch welche die Luft in den Kühlraum 3 gelangt.
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Das für den Eiskältespeicher benötigte Eis läßt sich bei jeder maschinellen
Kühlanlage durch eine Eiserzeugungsanlage leicht herstellen; der Eisverbrauch ist
infolge der Vorkühlung des Luftstromes durch die Kühlschlangen gering.
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Die Kühlanlage kann, wie dies in den Zeichnungen der Beschreibung
dargestellt ist, ortsfest ausgeführt sein, sie kann sich aber auch in Eisenbahnwagen,
auf Schiffen oder anderen Beförderungsmitteln befinden; ebenso kann sie .als Kühlbehälter,
Kühlschrank usw. ausgebildet sein.