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Gefriertruhe, Gefrierschrank oder Gefrieranlage Die Erfindung bezieht
sich auf Gefrieranlagen, bei denen ein Gefrierabteil mit einem oder mehreren Lagerräumen
für das gefrorene Gut, z. B. Fleisch oder andere Lebensmittel, vereinigt ist. Solche
Gefrieranlagen werden insbesondere als Gemeinschafts-Gefrieranlagen benutzt, wobei
jeder der Gemeinschaft sein eigenes Lagerabteil bzw. seinen eigenen Lagerraum hat
und das Gefrierabteil bzw. der Gefrierraum gemeinsam benutzt wird.
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Je nach der Größe des erforderlichen Lagerraums werden diese Gefrieranlagen
als Truhenanlagen, Schrankfachanlagen oder Sammelraumanlagen gebaut.
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In dem Gefrierabteil bzw. Gefrierraum soll das Gut rasch eingefroren
werden. Das wird dadurch ausgeführt, daß die in dem Verdampfer eines Kälteaggregats
abgekühlte Luft im Gefrierabteil mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit über
das einzufrierende Gut geleitet wird. Die Lagerung des eingefrorenen Gutes - wobei
an eine langfristige Lagerung gedacht ist - soll jedoch im Lagerraum möglichst bei
ruhender Luft und hoher Luftfeuchtigkeit durchgeführt werden, um Gewichtsverluste
zu vermeiden.
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Bei Truhenanlagen ist eine Ausführungsform bekannt, bei der in einem
Luftkühler abgekühlte Luft sowohl zum Einfrieren des Gutes in einem Vorfrierfach
bzw. Froster als auch zur Kühlung des Gutes im Lagerraum verwendet wird. In diesem
Fall ist also sowohl im Froster als auch im Lagerraum bewegte Kühlung vorgesehen.
Bei einer anderen Ausführungsform erfolgt die Kühlung durch Kühlplatten oder Glattrohre.
Bei dieser Ausführung der Kühlung kann ein Schnell- oder Vorfrierabteil nicht vorgesehen
werden.
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Bei größeren Anlagen, wie sie größere Schrankfachanlagen und Sammelraumanlagen
darstellen, sind
jeweils zwei Kältemaschinen vorgesehen,' wobei
die eine Kältemaschine zum Abkühlen der für das Gefrierabteil benötigten Kaltluft
und die zweite Maschine zur Kühlhaltung des Lagerraums bzw. der Lagerräume' dient.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Gefrieranlage mit
Gefrierabteil und ein oder mehreren: Lagerräumen einfacher und billiger-_auszuführen
und bei Anwendung nur eines einzigen Kälteaggregats und eines einzigen Kühlsystems
beide Vorgänge, nämlich Einfrieren des Gutes und Kühlhaltung des Lagerraums, auf
wirtschaftlich günstigste Weise vorzunehmen. .
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Gemäß der Erfindung ist jeder Lagerraum einer solchen Gefrieranlage
von einem ihn gegen. die Umgebung isolierenden Mantelraum umgeben und die Anordnung
so getroffen, daß die von dem--Kälteaggregat des Gefrierabteils erzeugte Kaltluft
auch den Mantelraum der Lagerräume durchströmt.
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Die den Mantelraum durchströmende Kaltluft nimmt von den Umfassungswänden
die Einstrahlungswärme aus der Urgebung auf. Da das Lagergut im gefrorenen Zustand
in den Lagerraum eingebracht wird, ist im Lagerraum selbst keine Wärme abzuführen.
Damit ist es möglich, eine relative- Luftfeuchtigkeit von etwa ioo °/o im Lagerraum
aufrechtzuerhalten. Eine solche hohe Luftfeuchtigkeit ist bei jeder anderen Kühlung,
bei der- zwischen der Oberflächentemperatur des Kühlers und- der-Lagerraum= temperatur
immer eine gewisse Differenz vorhanden sein muß, nicht möglich, da die Temperaturdifferenz
eine Luftentfeuchtung bewirkt.
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Vorzugsweise wird die durch den Mantelraum hindurchgeleitete Luftmenge
in Abhängigkeit von der Temperatur im Lagerraum geregelt. Die Regelung kann durch
eine Luftklappe oder auch z. B.. durch einen in seiner Drehzahl regelbaren Ventilator
erfolgen.
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Als Kältemaschine wird zweckmäßig eine solche verwendet, deren Kälteleistung
sich verändern läßt. Wird im Gefrierabteil Ware eingefroren und gleichzeitig der
Lagerraum gekühlt, so wird die volle Leistung der Kältemaschine eingestellt. Ist
das Vorfrieren beendet und ist nur noch eine Kühlhaltung der Lagerräume erforderlich,
so wird alle Luft durch die Mann telräume hindurchgeleitet und die Kälteleistung
der Maschine entsprechend reduziert: Die Veränderung der Kälteleistung kann auf
verschiedene Art erfolgen; beispielsweise durch Antrieb des Kälteaggregats mittels
eines polumschaltbaren Motors oder durch Einbau eines Leistungsreglers.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Gefrieranlagen hat außer den bereits
oben genannten noch folgende Vorteile. Ein Vorteil liegt darin, daß nur ein Kühlsystem
erforderlich ist, welches leicht mit Wasser oder Warmluft abgetaut werden kann,
ohne daß die Lagerraumtemperatur beeinflußt wird. Bei einem im Lagerraum liegenden
Kühlsystem kann das Abtauen ohne Schaden für das Kühlgut nur mittels Wasser oder
Heißgas erfolgen. Eine solche Abtaueinrichtung ist jedoch kostspielig und erfordert
technische Kenntnisse des Bedienungspersonals. Noch ein weiterer Vorteil liegt-
darin, daß die erfindungsgemäße Ausbildung solcher Gefrieranlagen gegenüber den
bekannten Aüsführungein gänz*'wesentlich billiger ist und daß kein Gewichfsverlüst
des Lagergutes selbst bei mangelhafter Verpackung eintritt.
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. Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Fig. = und 2 zeigen eine gemäß der Erfindung ausgebildete Truhenanlage
im Längsschnitt und im Grundriß, und -- Fig. 3 und q. zeigen eine Gefrierraumanlage
gemäß der Erfindung ebenfalls im Schnitt und im Grundriß. -Bei der. in Fig. t und
2 gezeigten Truhenanlage sind zwei Reihen von einzelnen Truhenabteilen i vorgesehen.
Am Ende jeder Reihe liegt jeweils ein Vorfrierfach,2, , neben welchem der Verdampfer
3 eines nicht gezeigten Kälteaggregats angeordnet ist. jeder Verdampfer 3 ist. allseitig
von Wänden umschlossen. Der Raum, in dem der Verdampfer liegt, hat eine Öffnung
q, die in den Zwischenraum 5 zwischen den Truhenabteilen i und der Ummantelung 6
führt, und außerdem--eine-in der oberen Wand vorgesehene Öffnung 7; in der ein Ventilator
8 läuft. Das Vorfrierabteil bzw. der Froster2 ist -airi Böden über eine Öffnung
9 mit dem Zwischenraum 5 verbunden. Diese Öffnung 9 kann durch eine Klappe io geregelt
werden. Oben hat der Froster 2 eine Verbindungsöffnung -ii zur Saugseite des Ventilators
B.
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Von dem zwischen den Truhenabteilen und dem Boden---vorgesehenen Zwischenraums
strömt die Luft am Ende der Anlage in einem seitlichen Mantelraum 12 nach oben und
von dort durch die Mantelräume 13 hindurch- ebenfalls auf die Saugseite des -Ventilators
8 zurück. Jedes Truhenabteil i und ebenso auch der Froster 2 ist über einen- eigenen
Deckel 1q. zugänglich. Außerdem ist für die Zugänglichkeit des Verdampfers 3 oberhalb
des Ventilators 8 ein Deckel 15
vorgesehen.
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Wird beider in Fig. i. und .2 gezeigten Truhenanlage im Froster 2
Ware eingefroren und sind gleichzeitig die Truhenabteile i kühl zu halten,. so wird
das Kälteaggregat auf volle Leistung eingestellt und die Klappe zo geöffnet, so
daß Kaltluft sowohl durch den Froster 2 als auch durch die Mantelräume 5, 12 und
13 hindurchströmt. Ist nun das Einfrieren der Ware beendet und die Ware in die bzw.
eines der Truhenabteile i eingebracht, so wird das Kälteaggregat auf geringere Leistung
eingestellt und die Klappe io zum_ Frosterabteil geschlossen.
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Die Deckel der .einzelnen Truhenabteile können in an sich bekannter
Weise wärmeisolierend oder ebenfalls doppelwandig ausgeführt und von Kaltluft durch=
strömt sein.
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Bei dem in Fig. -3 und q. gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein großer
Sammellagerraum 21 vorgesehen, der über eine Tür 23 von einem Vorraum 22 aus zugänglich
ist. Von dem Vorraum 22 führt eine Tür 24 ins Freie. Eine weitere Tür 25 verbindet'
den - Vorraum 22 mit dem Gefrierabteil 26. Im Gefrierabteil 26, sind in' bekannter
Weise eine Reihe von Rosten 27 vorgesehen, auf die die einzufrierende Ware gelegt
wird. Oberhalb dieser Roste 27 ist der Verdampfer 28 angeordnet, durch den von einem
Ventilator 29 Luft hindurchgeblasen wird. Ein Teil der durch das Gefrierabteil
bzw.
den Froster 26 hindurchgeleiteten Luft kann durch einen Kanal 3o direkt zur Oberseite
des Ventilators zurückkehren. Ein anderer Teil der Luft wird in den Mantelraum eingeführt,
welcher den Lagerraum 21 umgibt. Dieser den Lagerraum umgebende Mantelraum ist dadurch
gebildet, daß im Abstand von den Begrenzungswänden eine Verkleidung 32 aus Holz,
Kunststoff oder Metall vorgesehen ist. Am Boden kann der Mantelraum aber auch von
einer Hohlsteinschicht gebildet sein.
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Die unter den Boden des Sammelraumes in den Zwischenraum 33 eingeführte
Kaltluft strömt in den den Sammelraum seitlich umgebenden Zwischenräumen 34 hoch
und durch den Zwischenraum 35 an der Decke hindurch zur Oberseite des Ventilators
29 zurück. Die Rückströmöffnung ist durch eine Klappe 36
regelbar, wobei die
Regelung durch einen Regler 37 erfolgt, der von einem Temperaturfühler im Lagerraum
gesteuert wird und die Temperatur in diesem Raum z. B. auf -18 bis - 2o° hält.
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Wie im erstgenannten Beispiel ist vorgesehen, daß das Kälteaggregat
in seiner Leistung verändert werden kann, so daß bei Nichtbenutzung des Frosters
26 die Kälteleistung so eingestellt werden kann, daß sie gerade für die Kühlhaltung
des Lagerraums ausreicht.
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Es ist ersichtlich, daß der Verdampfer nach Abstellen des Ventilators
abgetaut werden kann, ohne daß dabei die Temperatur im Lagerraum beeinflußt wird.
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Die in Fig. 3 und 4 gezeigte Gefrieranlage kann als fertiges Aggregat
gebaut werden, das an beliebigen Stellen aufgestellt bzw. montiert werden kann.
Die Anlage kann aber auch ortsfest eingebaut werden, wobei als äußere Begrenzungswände
das Mauerwerk dient.