DE417582C

DE417582C - Regelungsvorrichtung fuer Gleich- und Wechselstrom-Hauptschlussmotoren mit einem Schneckenraduebersetzungsgetriebe zwischen Motorwelle und Arbeitsmaschine

Info

Publication number: DE417582C
Application number: DEO13831D
Authority: DE
Original assignee: Optische Anstalt CP Goerz AG
Current assignee: Optische Anstalt CP Goerz AG
Priority date: 1923-08-11
Filing date: 1923-08-11
Publication date: 1925-08-15

Description

Regelungsvorrichtung für Gleich- und Wechselstrom-Hauptschlußmotoren mit einem Schneckenradübersetzungsgetriebe zwischen-Notorwelle und Arbeitsmaschine. Zum elektromotorischen Antrieb für Büromaschinen benutzt man im Falle von Gleichstrom meist Nebenschlußrnotoren, -im Falle von Wechselstrom Zweiphaseninduktionsmo- -toren mit Hilfsphase und Fliehkraftschalter. Die Verwendung eines einzigen Motors in beiden Fällen, welche z. B. für den Austausch der Büromaschinen mit Filialen oder beim Wechseln der Stromart sowie zur Ersparnis der Lagerhaltung der liefernden Firma, sehr erwünscht wäre, hat sich jedoch bislang praktisch noch nicht durchführen lassen.
Ein geeigneter Motor für Gleichstrom und Wechselstrom ist an sich der bekannte Hauptschlußmotor mit unterteilten Kernen. Die Betriebseigenschaften dieses Motors sind jedoch insbesondere für den Antrieb von Büromaschinen nicht geeignet. Der Hauptschlußmotor geht nämlich im Leerlauf durch, und um dieses zu verhindern, bedarf es bei den bisher bekannten Einrichtungen umfangreicher Bremsvorrichtungen, die sich erwärmen und abnutzen, oder elektrischer Regelvorrichtungen, welche besonders bei Kleinmaschinen kostspielig, umständlich und betriebsunsicher sind.
Gegenstand der Erfindung ist eine außerordentlich einfache Regelungsvorrichtung für Hauptschluß:motoren, welche sich sowohl zum Antrieb durch Gleichstrom als auch durch Wechselstrom eignen, insbesondere zum Antrieb von Büromaschinen. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß Idas Übersetzungsgetriebe zwischen Motorwelle und Arbeitsmaschine als Schnekkenvorgelege ausgebildet wird, dessen Schnekkenwelle eine Längsverschiebung entgegen einer regelbaren Federkraft erlaubt, so daß diese Verschiebung eintritt, sobald der Druck, der auf die Schnecke durch die Arbeitsmaschine ausgeübt wird, größer ist als die Federkraft. Entgegen der Federkraft tritt dann die Ausschaltung eines mechanischen oder elektrischen Widerstandes ein, der im Leerlauf eingeschaltet ist und das Durchgehen des Hauptschlußm@otors im Leerlauf verhütet.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine rein mechanische Regelvorrichtung, Abb. a eine einstufige elektrische Regelvorrichtung und Abb. 3 eine mehrstufige elektrische Regelung.
In Abb. i ist M der Antriebsmotor, auf dessen Welle a fest die Schnecke b sitzt, die in das die Arbeitsmaschine antreibende Schneckenrad c eingreift. o ist eine Spiralfeder, die die längsbewegliche Motorachse nach rechts drückt, d ein Bund, der die Verschiebung der Motorwelle nach links begrenzt. Auf der Welle a sitzt fest die Bremsscheibe e, die im Leerlauf durch die Feder o gegen--das Bremskissen f gedrückt wird, welches seinerseits mit .dem Motorgehäuse starr verbunden ist. Läuft der Motor leer, so drückt die Feder o die Bremsscheibe gegen das Kissen f, erzeugt hierdurch einen Widerstand und verhindert das Durchgehen des Motors. Tritt beim Kuppeln des Schneckenrades c mit den Antriebsteilen der Maschine ein Widerstand ein, so schraubt sich infolge der Rückwirkung die Schnecke b mit der Achse a und der Bremsscheibe e nach links heraus, wodurch die Bremsscheibe vom Bremskissen abgehoben wird, d. h. es wird der Widerstand der Bremsregelung abgeschaltet.
Die Anordnung hat den Vorzug außerordentlicher Einfachheit, da zu dem vorhandenen Antrieb nur die Scheibe e und das Bremskissen f noch erforderlich sind. Die Bremse hat große Bremsflächen, d. h. geringen Verschleiß, günstige Wärmeableitung und den Vorzug, daß sich die beiden reibenden Glieder als Drehteil sehr billig herstellen und schleifen lassen. Das Bremskissen f kann auch aus Weichmetall, Leder, Holz oder Vulkanfiber hergestellt und auswechselbar angeordnet werden.
In Abb. z ist bezüglich des Antriebes die gleiche Anordnung vorhanden. Die Welle a trägt an ihrem linken Ende eine harte Kugel g, die gegen eine entsprechende Pfanne des Hebels h drückt, der seinen Drehpunkt in A hat und durch die Feder ai gegen die Kugel ä gepreßt wird. Am Ende des Hebels h ist eine Kontaktplatte i angebracht, die im Fahle eines Widerstandes im Antrieb analog der Funktion in Abb. i gegen die Gegenplatte i' gedrückt wird und dadurch den Widerstand k, der im Zuleitungsstromkreis des Motors liegt, abschaltet. Abb.3 zeigt eine mehrstufige Anordnung in sonst gleicher Ausführung, bei der je nach Stärke des achsialen Druckes die Feder li mehr oder weniger zurückgebogen wird und kleinere oder größere Teile des Widerstandes k abschaltet.
Die Gefahr starker Funkenbildung liegt nicht vor, da nur zwischen den zu schaltenden Kontakten verhältnismäßig geringe Spannungsdifferenzen vorhanden sind, und bei Abb. 3, wo ein größerer Widerstand angenommen ist, nur durch den einzelnen Kontakt Teile des ganzen Widerstandes geschaltet werden.
Ein zweiter Vorzug aller drei Ausführungen besteht darin, daß bei stärkeren Stößen im Antrieb diese durch die Federwirkung wesentlich gedämpft werden.
Man hat schon bei elektrischen Geschwindigkeitswechselgetrieben z. B. als Ersatz von Zahnräderwechselgetrieben vorgeschlagen, den Anker eines Elektromotors verschiebbar zu lagern, um eine stetige Änderung des Ankerdrehmomentes, je nach dem Arbeitsdruck der anzutreibenden Welle, die mit der Ankerwelle durch Schneckengetriebe gekuppelt ist, herbeizuführen. Beim Erfindungsgegenstand dagegen handelt es sich um einen Büromaschinenantrieb für Gleich- und Wechselstrom mit. Hauptschlußmotor, dessen Durchgehen im Leerlauf verhindert werden soll, und zu diesem Zwecke um eine unstetige stufenweise Änderung des Drehmomentes mittels Widerstände, die von dem sich unter dem Arbeitsdruck verschiebenden Anker geschaltet werden.

Claims

PATRNT-ANsPRÜcHE: i. Regelungsvorrichtung für Gleich-und Wechselstrom - Hauptschlußmotoren mit einem Schneckenradübersetzungsgetriebe zwischen Motorwelle und Arbeitsmaschine, dessen Schneckenwelle unter dem Arbeitsdruck entgegen einer vorgespannten Feder achsial verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Längsverschiebung, welche die Schneckenwelle (a) bei Leerlauf durch den Druck der Feder (o) erfährt, ein mechanischer oder elektrischer Widerstand (e, f oder k, k') eingeschaltet wird, der erst bei Normallauf, d. h. bei Überschreitung einer bestimmten Grenze des Gegendruckes der Arbeitswelle durch eine entgegengesetzte Längsverschiebung der Schneckenwelle (a) wieder ausgeschaltet wird. z. Regelungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die achsial verschiebliche Schneckenwelle (a) eine Bremsscheibe (e) trägt, welche bei Leerlauf durch die Feder (o) der Schneckenwelle (a) gegen eine feste Bremsscheibe (f) gedrückt wird. 3. Regelungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneckenwelle (a) einen Kontaktarm (li) mit ein oder mehreren Kontakten steuert, derart daß bei steigendean Arbeitsdruck des angetriebenen Schneckenrades (b) Widerstände (k oder k'), die bei Leerlauf in den Stromkreis des Elektromotors liegen, stufenweise abgeschaltet werden.