DE417169C

DE417169C - Verfahren zur Gewinnung technisch reiner Lithiumverbindungen aus lithiumhaltigen Gesteinen

Info

Publication number: DE417169C
Application number: DEM78452D
Authority: DE
Original assignee: HANS WEIDMANN DR; Metallbank und Metallurgische Gesellschaft AG
Current assignee: HANS WEIDMANN DR; Metallbank und Metallurgische Gesellschaft AG
Priority date: 1922-07-20
Filing date: 1922-07-20
Publication date: 1925-08-07

Description

Verfahren zur Gewinnung technisch reiner Lithiumverbindungen aus lithiumhaltigen Gesteinen. In der Patentschrift 413721 ist ein Verfahren zur Gewinnung technisch reiner Lithiuntverbindungen beschrieben, bei dem man schließlich das aus lithiumarmen 'Mineralien als Fluorid abgeschiedene Lithium mit anorganischen oder organischen Salzen oder Verbindungen solcher Metalle umsetzt, deren Fluor ide unlöslicher sind als Lithiumfluorid.
Bei der weiteren Ausarbeitung des Verfahrens für den Großbetrieb hat sich nun ergeben, daß bei der Umsetzung der Salze in wässeriger Lösung die entstehenden unlöslichen Fluor ide, wie z. B. Calciumfluorid, leicht in einer sehr schwer filtrierbaren schleimigen Form gebildet werden. Dieser Übelstand kann nun dadurch behoben werden, claß man bei der Umsetzung des Lithiumfluorids nicht in wässeriger Lösung, sondern im Schmelzfluß arbeitet. Beim Erstarren der Schmelze, nach erfolgter Reaktion, scheidet sich z. B. das Calciumfluorid in körniger, d. h. kristallinischer Form ab und läßt sich beim Auslaugen der Schmelze leicht von der Lösung des Lithiumsalzes trennen.
Erhitzt man beispielsweise ein Gemenge von 2 Gewichtsteilen Calciumcarbonat und 1 Gewichtsteil Lithitunfluorid, so schmilzt die Masse bei etwa 65o ' C zu einer klaren, leicht beweglichen Flüssigkeit. Die wieder erstarrte Masse enthält alles Lithium technisch quantitativ als Lithiumcarbonat und das Fluor als Calciumfluor id. Das Lithiumcarbonat kann durch Auslaugen reit Wasser leicht von dem gut filtrierbaren Calciumfluor id getrennt werden.
Da Lithiumcarbonat aber große Mengen Wasser zu seiner Lösung benötigt, so ist es technisch vorteilhafter, das Lithium als leicht lösliche Verbindung, z. B. als Oxyd, zu gewinnen. In diesem Falle benutzt man das Gemenge von Lithiumfluorid und Calciumcarbonat gleichsam nur als Schmelzfluß und setzt gleichzeitig die berechnete Menge z. B. Ätzkalk zu. Man erhält auf diese Weise das Lithium als Lithiumoxv d, das sich leicht in Wasser löst und das entweder als Hydrat oder mit einer Säure neutralisiert in jedes gewünschte Salz übergeführt werden kann. Auch in diesem Falle sind die Ausbeuten fast quantitative.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung technisch reiner Lithiumverbindungen aus lithiumhaltigen Gesteinen, insbesondere Lithiumglimfner, nach Patent 41372r, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Umsetzung des Lithiumfluorids mit Salzen oder Verbindungen solcher Metalle, derenFluoride schwerer löslich sind als Lithiumfluorid, im Schmelzfluß gearbeitet wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Lithiumfluorid mit Calciumcarbonat und der zur Lithiumoxydbildung notwendigen Menge Ätzkalk u. dg1. geschmolzen wird.