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Signalvorrichtung zur optischen Anzeige von Stromschließungen, insbesondere
von Stromschließungen zur optischen Kenntlichmachung von Schlagsignalen in Bergwerken.
In industriellen und gewerblichen Betrieben, namentlich in Bergwerksbetrieben, werden
häufig akustische Signale durch Einzelglockenschläge gegeben, die durch wiederholtes
Schließen eines Kontaktes hervorgerufen werden. Die Glockenschläge folgen einander
in verschiedener Anzahl und in verschiedenen Zeitabständen. Ein Nachteil dieses
seit langer Zeit ausgeübten Verfahrens besteht darin, daß das Signal nach dem Verklingen
der Glockenschläge nicht mehr überwacht werden kann. Da die genaue Beobachtung der
Signale für die Sicherheit des ganzen Betriebes von großer Wichtigkeit ist und anderseits
sehr verschiedenartige Signale vorkommen (z. B. 3 '-, 3 J- 2 oder q.+ 2 3 usw. Schläge),
hat sich das Bedürfnis herausgestellt, die akustischen Signale auch optisch kenntlich
zu machen. Es sind schon Signalvorrichtungen hergestellt worden, die diesen Zweck
erfüllen, jedoch handelt es sich hierbei um verwickelte Einrichtungen, die nicht
genügend betriebssicher arbeiten.
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Nach der Erfindung ist der obenerwähnte Zweck durch eine verhältnismäßig
einfache und betriebssichere Vorrichtung erreicht. Die Erfindung besteht darin,
daß ein Laufwerk vorgesehen ist, durch welches in Abhängigkeit von den Stromschließungen
Stromkreise, die zur Beeinflussung einer Reihe von optischen Signalen, z. B. von
Glühlampen, dienen, derartig überwacht werden, daß die optischen Signale in einem
dem Zeitabstand zwischen den Stromschließungen entsprechenden Raumabstand sichtbar
gemacht werden.
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Die neue Vorrichtung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Abb. r veranschaulicht die zur Einschaltung der Signallampen erforderliche
Schaltungsanordnung.
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Abb. 2 veranschaulicht ein Beispiel der Anordnung der Signallampen
im Lampengehäuse. An der Sendestelle ist eine zweckmäßig als Taste ausgebildete
Stromschließvorrichtung S G vorgesehen. Diese Taste wird beim jedesmaligen Niederdrücken
über einen Kontakt k an Erde gelegt. Hierdurch wird ein Stromkreis, Erde, Kontakt
k, Taste S G, Kontakt ki, Leitung r, Läutewerk L, Batterie geschlossen, so daß ein
Glockenschlag mittels des Läutewerks L hervorgerufen wird. Außerdem wird beim Niederdrücken
der Taste S ('r ein Relais A, wie folgt erregt: Erde, Kontakt k, Taste
SG, Leitung 2, Erregerwicklung 3 des Relais A, Batterie.' Das Relais Ä, schließt
seine Kontakte q., 5, 6. Über Kontakt
5 legt sich das Relais A.
in einen Haltestromkreis. Erde, Widers;and w, Kontakt 5, Haltewicklung 7, Batterie.
Durch Schließen des Kontaktes 4 wird ein Drehmagnet D eines als Schrittschaltwerk
ausgebildeten Laufwerkes W wie folgt erregt: Erde, Kontakte 4, 8, Leitung 9, Selbstunterbrecherkontakt
i o, Drehmagnet D, Batterie. Der Drehmagnet D kann statt durch einen Selbstunterbrecherkontakt
auch durch eine beliebige andere Vorrichtung absatzweise erregt werden.
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Das Schrittschaltwerk W wird jetzt in Gang gesetzt. Dieses Schrittschaltwerk
ist mit zwei Stromschließgliedern w1 und w2 versehen, die doppelarmig ausgebildet
und auf einer gemeinsamen, isoliert gelagerten Welle r befestigt sind. Der Kontaktarm
w1 kommt bei jedem Arbeitsgang vom ersten bis zum vorletzten Schritt nacheinander
mit den einzelnen Kontakten einer Reihe untereinander verbundener Kontakte a in
Berührung. Sobald der Kontaktarm w, den ersten Kontakt a berührt, während an der
Sendestelle die Taste S G noch niedergedrückt ist, wird ein Relais T wie folgt erregt:
Batterie, Welle r, Kontaktarm w1, Kontakt a, Leitung i i, Relais
T,
Leitung 2, Taste SG, Kontakt k, Erde. Das Relais T öffnet seinen
Kontakt 8, so daß der Stromkreis für den Drehmagneten D unterbrochen und das Schaltwerk
W stillgesetzt wird. Das Schaltwerk läuft infolgedessen nur dann weiter, wenn die
Taste S G an der Sendestelle freigegeben und daher das Relais T stromlos ist. Hierdurch
ist verhütet, daß bei sehr langsamer Signalgebung das Schaltwerk W schneller durchläuft,
als das betreffende Signal Zeit beansprucht.
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Der Kontaktarm w2 kommt bei jedem Arbeitsgang nacheinander mit Kontakten
b1, b,
usw. in Berührung, von denen jeder mit einem der zur Überwachung
von Signallampen L, L2 usw. dienenden Relais Hl, H., usw. verbunden ist. Die Signallampen
L1, 12 usw. sind in einer geraden oder gekrümmten Reihe in einem Gehäuse G (Abb.
2) des Empfängers angeordnet und durch einen Schlitz 17 dieses Gehäuses sichtbar.
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Beim Ingangsetzen des Schaltwerkes W kommt der Kontaktarm tv= mit
dem ersten Kontakt b1 in Berührung und bleibt infolge der oben beschriebenen Erregung
des Relais T stehen, solange die Taste S G an der Sendestelle niedergedrückt gehalten
wird. Über den Kontaktarm w kommt jetzt folgender Stromkreis zustande: Batterie,
Weile r, Kontaktarm w2, Kontakt b1, Leitung 12, Wicklung 13 eines Relais H, Leitung
2, Taste S G, Kontakt k1, Erde. Das Relais HI spricht an und schließt seine Kontakte
14 und i9. Über diese Kontakte 14 und i9 legt sich das Relais Hl in einen Haltestromkreis:
Batterie, Haltewicklung 15, Kontakte 14, 19, Leitung 16, Ausschalter AS,
Erde. Der Ausschalter A S
ist allen Relais Hl, H#, usw. gemeinsam zugeordnet
und kann beispielsweise mit dem Bremshebel der Fördermaschine verbunden sein. Über
den Kontakt i 9 wird außerdem die Glühlampe L1 in folgenden Stromkreis eingeschaltet:
Batterie, Lampe L1, Kontakt i9, Leitung 16, Ausschalter AS, Erde. Die Lampe L1 leuchtet
daher in dem Gehäuse G (Abb. 2) auf. Bei Freigabe der Taste S G fällt der Anker
des obererwähnten Relais T ab und schaltet durch Schließen des Kontaktes 8 wieder
den Erregerstromkreis für den Drehmagneten D ein, so daß das Schaltwerk W weiterläuft.
Wird die Taste S G wieder niedergedrückt, um das zweite Glockensignal zu geben,
so wiederholt sich der beschriebene Vorgang, und es wird diejenige Lampe zum Aufleuchten
gebracht, auf deren Einschaltekontakt, z. B. b.., der Kontaktarm w-, inzwischen
gelaufen ist.
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Nach der Zeichnung 2 ist angenommen, daß beispielsweise ein Signal
3 -@- 3 + 2 gegeben wird, d. h. ein solches, welches aus 3 kurz nacheinanderfolgenden
Schlägen, einer längeren Zwischenpause, aus weiteren 3 kurz nacheinanderfolgenden
Schlägen, einer längeren Zwischenpause und schließlich aus 2 kurz aufeinanderfolgenden
Schlägen besteht.
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Wie aus der Beschreibung hervorgeht, wird das Fortschaltewerk W während
des Drückens der Taste S G festgehalten, wobei durch den Kontaktarm w=' auf dem
berührten Kontakt jeweils ein Relais H erregt wird' und eine bestimmte Lampe aufleuchtet.
Wird die Taste S G losgelassen, so läuft das Schalwerk W weiter, ohneweitere H-Relais
zu erregen und ohne weitere Lampen L zum Leuchten zu bringen. Es ist gemäß der Abb.2
im gewählten Beispiel angenommen, daß die kurze Zwischenpause zwischen dem Loslassen
und dem Drücken der Taste S G so bemessen ist, daß das Schaltwerk einen Kontakt
leer durchläuft, während bei der längeren Zwischenpause (nach drei Schlägen) vier
Kontakte leer durchlaufen werden. Diesen Zeitabständen entspricht auch die räumliche
Wirkung. Es brennen in nahen Abständen, getrennt durch je eine nichtleuchtende Lampe
die Lampen L1, L3, L5, darauf folgt ein Zwischenraum von vier nichtleuchtenden Lampen,
es folgen die leuchtenden Lampen io, i2, 14 usw. Selbstverständlich könnte die Signalgebung
auch in einem anderen Takte, beispielsweise mit Zwischenpausen, die doppelt so lang
hinsich-,lich der Zeit- und Raumabstände sind, erfolgen. In diesem Fall würden z.
B. für dieselbe Signalgebung die Lampen 1, 4, 7, 16, 19, 22, 31, 34 leuchten.
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Sobald das Schrittschaltwerk W seinen Arbeitsgang
beendet,
kommt der Kontaktarm wi mit dem letzten von den Kontakten a der Reihe isolierten
Kontakte in Berührung. Hierdurch wird die Haltewicklung 7 des Relais A über den
Kontakt 6 kurzgeschlossen: Batterie, Welle r, Kontaktarm w1, Kontakt e, Leitung
18, Kontakt 6, Kontakt 5, Haltewicklung 7 von A, Batterie. Das Relais
A wird daher aberregt und öffnet an seinem Kontakt ¢ den Stromkreis für den
Drehmagneten D, so daß das Schaltwerk W stillgesetzt wird.
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Sämtliche während einer akustischen Signalabgabe eingeschalteten Lampen
bleiben brennen, so daß das ganze Lampensignal räumlich festgelegt und übersehbar
ist.
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Nach Ausführung des Signals werden durch öffnen des Schalters A S
die Anker sämtlicher in Wirkung gesetzten Relais Hl, H., usw: zum Abfallen gebracht,
so daß alle eingeschalteten Lampen Li, L;; usw. verlöschen. Der Empfänger ist jetzt
wieder zur Aufnahme eines neuen Signals frei.
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Da zur Sicherheit des Betriebes eine re-elmäßige Lberwachung der Glühlampen
L" L., usw. zweckmäßig ist, können mittels eines Handschalters W S sämtliche Lampen
auf einmal zum Aufleuchten gebracht werden. Ein etwa vorliegendes Signal wird wegen
des hiervon unabhängigen Stromkreises, Erde, WS,
Arbeitskontakt, Li, Erde,
hi°rdurch nicht beeinflußt. Nach Rückstellung des Handschalters W S leuchten nur
die ber;its durch die Relais Hl, H., usw. eingeschalteten Lampen weiter, während
die übrigen Lampen verlöschen.