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Hilfsantrieb durch die Sattelstütze bei Fahrzeugen. Zusatz zum Patent
349885 Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igii die Prioritätvauf
Grund der Anmeldung in Belgien vom 2o. April 1923 beansprucht. Nach dem Hauptpatent
werden die durch Stöße hervorgerufenen Schwingungen der,Sattelstütze von Fahrrädern
und ähnlichen Fahrzeugen in der Weise für den Antrieb nutzbar gemacht, daß die Sattelstütze
um die Tretkurbelachse schwingend angeordnet ist, so daß der Fahrer immer dieselbe
Lage zu den Pedalen behält. Hierbei erfolgt die Übertragung der Schwingbewegungen
der Sattelstütze um die Antriebsachse auf diese selbst durch ein Zahnsegment, das
durch eine an der Sattelstütze angelenkte Kurbel angetrieben wird und mit einem
auf der Antriebsachse sitzenden Freilaufzahnrad in Eingriff steht.
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Diese Getriebeanordnung wird nach der Erfindung durch eine andere
ersetzt, die wohlfeiler, haltbarer und leichter ist als sie. Die Sattelstütze ist
mit einem Anschlag versehen, der auf einen am Rahmen gelagerten Hebel wirkt und
diesen ausschwenkt. Hierdurch wird entgegen einer Federkraft eine am Hebel befestigte
Kette abwechselnd angezogen und frei gelassen, die über einen Mitnehmerring läuft,
der seinerseits durch ein Gesperre mit der Kurbelwelle verbunden ist. Die Ausnutzung
der Schwingungen, die die Sattelstütze durch Stöße erfährt, und damit die Ausnutzung
des Gewichts des Fahrers für den Antrieb wird hierdurch in sehr einfacher und zweckmäßiger
Weise erreicht.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht eines Fahrradrahmens mit der
Vorrichtung nach der Erfindung, Abb. 2 eine gleiche Ansicht des an der Pedalachse
sitzenden Triebwerkes, teilweise im Schnitt und in größerem Maßstab, Abb.3 eine
Darstellung der im Oberteil des Rahmens angeordneten Feder und Abb.4 bis 13 Einzeldarstellungen
der Getriebeteile der in den Abb. i und a dargestellten Vorrichtung.
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Bei der dargestellten Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes
ist, wie beim Hauptpatent, die Sattelstütze i so angeordnet, daß sie bei Stößen
während der Fahrt Schwingungen ausführen kann. Diese Schwingungen werden auf die
Tretkurbelachse übertragen. Dabei kann der Fahrer die Schwingungen durch sein Eigengewicht
vergrößern, um -die Triebkraft zu erhöhen.
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Bei der dargestellten Vorrichtung schwingt die Sattelstütze i um Auflager
32 mit Hilfe der unteren Gabel 33 (Abb. 12), in die die Sattelstütze i eingesetzt
ist. Das obere Ende der Sattelstütze i ist in dem gegabelten Teil 34 der oberen
Hinterradgabel 2 geführt.
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In dem oberen Rahmenrohr 3 ist eine Feder 4. befestigt, und zwar mit
ihrem einen Ende, während ihr anderes Ende mit einem Zwischenstück 5 (s. auch Abb.
4) verbunden ist. An das Zwischenstück 5 schließt sich eine zweite Feder 6 an, durch
die eine Zugstange 7 (Abb. 3) hindurchläuft. Die Stange 7 läuft in eine öse 8 aus
und umschließt mit dieser die Sattelstütze i, während sich das Ende 3 5 der Feder
6 auf einen Absatz an der hinteren Verbindungsmuffe zwischen dem Rohr 3 und dem
anschließenden nahezu senkrechten Rahmenrohr 2 abstützt.
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Das Gewicht des Fahrers sucht beständig die Federn .4 und 6 unter
Spannung zu versetzen und die Sattelstütze i rückwärts zu schwenken, während Stöße
diP Stütze i wieder nach vorn führen. Hierbei spielt die Feder 6 die Rolle eines
Stoßdämpfers. Man sieht also, daß die" Sattelstütze eine Anzahl Hin-und Herschwingungen
ausführt, die nach Belieben des Fahrers verstärkt werden können, wenn dieser sich
gegen die Lenkstange des Rades stemmt.
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Auf der Tretkurbelachse 25 ist ein Schaltrad 26 (Abb.2) aufgekeilt:
Um dieses ist mit sanfter Reibung ein Mitnehmerring 14 gelegt, der ein Fenster 24
(Abb. 9) und ein Lagerböckchen 15, deren Zweck später erklärt werden wird, besitzt.
Zu beiden Seiten dieses Ringes liegen Wangen 23 (Abb.13) eines besonderen Rahmens
zur Aufnahme des Getriebes zwischen Sattelstütze und Tretkurbelachse. An den. Wangen
23 ist bei 36 eine Feder io befestigt, deren freies Ende mit einer kurzen Kette
13 verbunden ist. Diese Kette i ; greift mittels einer öse 27 über einen Fortsatz
28 einer Schaltklinke 16. Die Klinke 16 ist drehbar mittels Zapfen 18 (Abb. io)
in den Lagerböckchen 15 (Abb.g) des Ringes 14 gelagert und kann mit ihrer Spitze
ig (Abb.2) durch das Fenster 24 (Abb.9) in das Schaltrad 26 eingreifen. Die Klinke
16 trägt ferner bei 17 (Abb. z) einen Zapfen zum Angriff einer Kette 12, deren Angriffsende
durch einen Zapfen z2 mit einem Hebel 2o verbunden ist, der seinerseits wiederum
um einen Zapfen 2 i in den Rahmenwangen 23 schwingen kann.
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An der Gabel 33 der Sattelstütze i sind Anschläge 3o vorgesehen, die
sich gegen die Vorsprünge 37 (Abb. i i und 2) des gegabelten Hebels 2o legen können.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Wenn
die Sattelstütze um die Lager 32 im Sinne des Pfeiles a schwingt (Abb. i
und 2), so treffen die Anschläge 3o auf die Vorsprünge 37 des Hebels 2o. Letzterer
dreht sich um den Bolzen 2 i und schwingt infolgedessen in Richtung des Pfeiles
b (Abb. 2) aus. Dabei übt er auf die Kette 12 einen Zug aus, und diese nimmt die
Klinke 16 mit dem Mitnehmerring 14, entgegen dem Zug der Kette 13 bzw. der Feder
io, mit. Die Klinke 16 greift mit ihrer Spitze ig in das Schaltrad 26 ein und dreht
dies vorwärts, überträgt also die Schwingung der Sattelstütze auf die Tretkurbelachse
25. Die Bewegung der Sattelstütze hört dann auf bzw. die Spitze ig schwingt zurück,
und die Kette i_3 zieht den Mitnehmerring 14 mit der Klinke 16 ebenfalls in die
Ausgangslage zurück. Dann ist die Klinke'16 bereit, von neuem bei einer Schwenkung
der Sattelstütze treibend auf das Schaltrad 26 und die Tretkurbelachse einzuwirken.
Es ist zweckmäßig, das Ende des Rohres 3 neben der Sattelstütze um die Tretkurbelachse
als Mittelpunkt zu krümmen.
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Man kann auch die Sattelstütze mittels eines einfachen Riegels oben
an einer geeigneten Stelle des Rahmens feststellen. Ferner liegt es auf der Hand,
daß noch weitere Abänderungen in den Einzelheiten der Bauart möglich sind, die Zeichnungen
stellen nur ein Ausführungsbeispiel dar.