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Vorrichtung zum Abtrennen einzelner Bogen aus Papier, Karton u. dgl.
von einem Stapel. Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der in dem Patent
41345o beschriebenen Abtrennvorrichtung für Bogen aus Papier, Karton o. dgl. oder
ähnliches flächenförmig geschichtetes Arbeitsgut von einem Stapel, und zwar besteht
die Erfindung darin, daB durch den Vorschubwiderstand des Arbeitsstückes in dem
Nadelhalter eine den, Nadelvorschub bewirkende Druckspannung erzeugt wird, die bei
Änderung des Neigungswinke
's der Nadel zur Vorschubebene infolge
des alsdann geringeren Reibur gswiderstandes des Arbeitsstückes im Sinne des V4ors,chttbs
zur Wirkung kommt. Die Vorschubspannung und die Änderung des Neigungswinkels der
Nadel wird dadurch bewerkstelligt, daß der Nadel eine Schwingbewegung erteilt und
hierbei die Entfernung zwischen dem Angriffspunkt der Nadel an dem Arbeitsstück
und dem Angriffspunkt des die Schwingbewegung bewirkenden Antriebsteiles an der
Nadel verkürzt und ein zwischengeschalteter elastischer Teil zusammengedrückt wird.
Die Nadel iSt unter Druckspannung verschiebbar in tinem Halter gelagert, der mit
einem Antriebs;;lied. so gelenkig verbunden ist, daß die Nadel um ihren Stützpunkt
schwingt und zugleich eich in dem Halter verschieben kann. Die Srhwingbewegu:ng
der Nadel bzw. des Nadelhalters unter Zusammendrückung des auf die Nadel einwirkenden
Druckgliedes wird dadurch erreicht, daß der Nadelhalter an einem eine Kreisbewegung
Odereine schwingende oder geradlinige Hin- und Herbewegung ausführenden Zapfen ;ange'enkt
ist. Die Nadel kann so eingerichtet sein, daß ihre Spitze ein gewisses L-berge«-icht
besitzt und infolgedessen mit der Oberfläche des zu Oberst liegenden Arbeitsstückes
ständig in Berührung bleibt. Sie kann aber auch durch eine feste verstellbare Führung
so geführt sein, daß sie bei der Rückbewegung vom Bogen abgehoben wird und bei der
Vorwärtsbewegung unter einem bestimmten Winkel auf das zu Oberst liegende Arbeitsstück
auftrifft. Die Nadelführung kann auch mechanisch von einer unrunden Scheibe o. dgl.
mittels einer Hebelanordnung so gesteuert werden, daß die Nadel während der ganzen
Dauer ihrer Bewegung in einer bestimmten Bahn geführt ist.
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Bei flächenförmig geschichtetem Gut, z. B. Papierhagen, ist der Widerstand
der einzelnen Bogen gegen die Abtrennung vom Stapel je nach Beschaffenheit des Materials
verschieden und außerdem von der Größe der zu verarbeitenden Bogen abhängig. Es
muß bei den gebräuchlichen Bogenabtrennvorrichtungen zur Ermöglichung eines sicheren
Arbeitens jedesmal eine der verschiedenen Beschaffenheit des Materials entsprechende
Einstellung der Abtrennvorrichtung vorgenommen werden. Dies verursacht Zeitverlust,
Ärger und bei unsachgemäßer Behandlung Störungen und Materialverlust. Mit derneuen
Vorrichtung hingegen kann Material, das in Größe und Beschaffenheit sehr verschieden
ist, verarbeitet «-erden, ohne daß eine Neueinstellung der Vorrichtung erforderlich
ist. Diese Einrichtung ermöglicht sogar, solches verschiedenes Material durcheinander
störungsfrei zu verarbeiten. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand erläutert.
Abb. i bis 5 zeigen in Ansicht eine Abtrennvorrichtung für die Bogen eines ausgestrichenen
Stapels bei verschiedenen Stellungen der Nadel. In einigen Abbildungen sind Einzelheiten
zur deutlichen Darstellung fortgelassen, während sie in anderen Abbildungen (3,
4. und 5) hinzugefügt sind. Abb.6 zeigt .eine Ausführungsform der Vorrichtung mit
mechanisch gesteuerter Nadelführung. Abb. 7 erläutert andeutungsweise einen Nadelantrieb,
bei welchem das Nadelhaltergelenk eine geradlinige Hin- und Herbewegung ausführt.
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Der ausgestrichene Stapel i wird auf einen Stapeltisch 2 durch endlose
Förderbänder 3 den Greiferwalzen ¢ bzw. den Förderbändern.5 einer Arbeitsmaschine
oder Fördervorrichtung zugeführt. An einem Zapfen 6 ,einer Kurbelscheibe 7, die
durch die Zahnräder 8, 9, io von einer Welle i i angetrieben wind, ist ein Gehäuse
13 ange'enkt, in welchem eine Nadel 12 unter .dem Druck einer Feder 14. verschiebbar
ge'.agert ist. Die Feder stützt sich mit dem unteren Ende gegen einen auf der Nadel
sitzenden Klemmring 15, der durch Anstoß an die untere Abschlußwand des Gehäuses
die N.adelhewegung nach unten begrenzt. Mit dem anderen Ende stützt sich die Feder
gegen ein Stellklötzchen 16, das mit einer Klemmschraube, ,die durch einen Schlitz
17 des Gehäuses hindurchgeführt ist, im Gehäuse 13 zur Einstellung der Federspannung
festgeklemmt werden kann. Die Nadel ragt oben und unten aus dem Gehäuse heraus,
ist also im Gehäuse verstellbar, so daß die Spitze mehr oder weniger weit aus dem
Gehäuse hervorgezogen werden kann.
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Die Kurbelscheibe 7 erhält eine dem Uhrzeigerumlauf entgegengesetzte
Drehung. Bei dem in Abb. i bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Nadelspitze,
deren Form verschieden sein kann, durch eine Führung -#8 eine bestimmte Stellung
und Richtung .angewiesen. Die Führung, welche in Abb. i bis 5 nur schematisch dargestellt
ist, ist verstellbar eingerichtet und kann drehbar oder fest angeordnet sein, sofern
die Nadel nur genügenden Spielraum hat, daß sie der durch den Weg des Kurbelzapfens
vorgeschriebenen Bahn zu folgen vermag. Die Führung kann auch weggelassen werden,
wenn die Nadelspitze ein gewisses Übergewicht besitzt, so daß sie wie beim Ausführungsbeispiel
des Hauptpatents leicht auf der Oberfläche des obersten Arbeitsstückes aufliegt
und darüber hingleitet.
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Abb. i zeigt die Nadel in der Stellung beim Auftreffen der Spitze
auf das zu fördernde Arbeitsstück. Abb.2 zeigt die Nadelstellung in dem Augenblick,
in welchem der Vorschub
des obersten Arbeitsstückes beginnt, die
Nadel alsa den Vorschubwinkel erreicht hat, den der gerade vorzuschiebende Bogen
erfordert. Der Kurbelzapfen hat sich gegenüber der Stellung in Abb. i um ein gewisses
Stück nach unten bewegt, wodurch die Nadel in dem Gehäuse zurückgeschoben und die
Feder zusammengedrückt ist. Zugleich hat sich die Nadel unter einem spitzeren Winkel
zur Vorschubebene eingestellt, so -daß der Reibungswiderstand des obersten Arbeitsstückes
sich vermindert und die Schubkraft sich der Varschubri.chtung genähert hat. Abb.3
zeigt die Nadelstellung am Ende des Vorschubs. Die Feder 1.4 hat sich entspannt
und die Nadel vorgestoßen, welche den obersten Bogen so weit vorgestoßen hat, daß
er mit seinem Vorderteil auf den Förderbändern 5 liegt und beim Niedergehen der
Taktrollen q. von den Bändern mitgenommen wird. Abb. 4. und 5 zeigen diü Stellung,
in welcher die Nadel am weitesten -zurückgezogen und die Nadelspitze durch die Führung
18 vom Bogen abgehoben ist.
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Bei dem in Abb.6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Nadel 12
bzw. das N.adeifü.hrungsgehäuse 13 mechanisch gesteu--rt, und zwar mittels einer
auf der Welle 1I sitzenden Hubscheibe ¢2 und ein-es von ihr beeinflußten Hebelgestänges,
bestehend aus einem mit einer Rolle 43 versehenen Schwingarm 44 und einem diesen
mit dem Nadelgehäuse verbindenden Glied 45. Die Kurve der Hubscheibe :12 ist so
gestaltet, daß die Nadel samt ihrem Führungsgehäuse um ihren Angriffspunkt an dem
Bogen schwingt. Die Kurbelscheibe 7, an welcher das Führungsgehäus e 13 ,angelenkt
ist, ist samt dem ihren Antrieb vermittelnden Zwischenzahnrad 9 in einem um die
Antriebswelle i i verstellbaren Lagerarm .16 gelagert, dessen freies Ende mit einer
Stellschraube -.7 verbunden ist. Hierdurch ist eine genaue Einstellung des _An.-griffswin.kels
der Nadel ermöglicht.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist das flächenförmig geschichtete
Gut, ein Bogenstapel, ausgestrichen ,dargestellt, so daß die einzelnen Stücke gegeneinander
verlagert sind. Die Vorrichtung kann aber auch zum Abtrennen von flächenförmig geschichtetem
Arbeitsgut durch Abstreichen des obersten. Stückes von einem senkrecht geschichteten
Stapel benutzt werden. Der Stapelnachschub geschieht dann durch Anheben des Stapels
entsprechend der Verminderung der Stapelhöhe durch das Abstreichen des jeweils obersten
Stückes.