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Verfahren zur Darstellung von Küpenfarbstoffen und Zwischenprodukten.
Zusatz zum Patent q.o604i. Gegenstand des Patents 406041 ist ein Verfahren zur Darstellung
von Küpenfarbstoffen, das darin besteht, daß man Aldehyde der Fettreihe auf Perylentetracarb@onsäurediimide
mit wenigstens einer freien NH-Gruppe einwirken läßt.
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Es ist nun weiter gefunden worden, daß man zu andersartigen Produkten
gelangt, wenn man die Aldehyde in Gegenwart von Metallen, zweckmäßig in konzentriert
schwefelsaurer Lösung, mit den Perylentetracarb@onsäuredümiden in Reaktion bringt.
Man erhält so Produkte, die in ihren färberischen Verhalten von denen des Patents
4o6o4i verschieden sind. Ferner lassen sich auch solche Produkte im Gegensatz zum
Verfahren des Patents 406041 in neue Körper überführen, deren beide NH-Gruppen substituiert
sind.
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Die Art der Reaktionsprodukte hängt vz)n den angewandten Mengen Metall
und Aldehyd - ab. Mit geringeren Mengen (z. $. 2 Äquivalenten Metall und Aldehyd)
erhält man Küpenfarbstoffe, mit größeren Mengen (etwa 4 Äquivalenten und mehr) entstehen
dagegen Produkte, die den Farbstoff charakter fast ganz verloren haben, jedoch leicht
in Farbstoffe übergeführt werden können, z. B. durch Erhitzen mit hochprozentiger
Schwefelsäure. Beispiele. i. io Gewichtsteile Perylentetracarb,onsäurediimid werden
in etwa Zoo Gewichtsteilen Schwefelsäure von 66° B6 gelöst und bei etwa 450 mit
i Gewichtsteil Aluminiumpulver und i,8 Gewichtsteilen Paraformaldehyd verrührt.
Man läßt etwa 4 Stunden rühren. Das Reaktionsprodukt wird sodann durch Eingießen
in Wasser abgeschieden, filtriert und gewaschen.
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Getrocknet stellt der neue Farbstoff ein braunes Pulver dar, das sich
in konzentrierter Schwefelsäure mit bläulichroter Farbe löst. Die Lösung fluoresziert
scharlachfarben. Die Küpe ist bläulichrot. Auf Baumwolle erhält man kräftige Bordeauxtöne
von guten Echtheitseigenschaften. Der Farbstoff, welcher ohne Metallzasatz aus Perylentetracarbonsäurediimid
und Formaldehyd' erhalten wird, färbt auf Baumwolle rote Nuancen.
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2. ioGewichtsteilePerylentetracarbonsäurediimid werden in etwa Zoo
Gewichtsteilen Schwefelsäure von 66° B6 gelöst und bei Zimmertemperatur 3,4 Gewichtsteile
Kupferpulver und 1,6 Gewichtsteile Paraformaldehyd eingerührt. Man läßt etwa io
Stunden bei Zimmertemperatur rühren, scheidet dann das Reaktionsprodukt durch Einlaufenlassen
in
Wasser ab, filtriert und wäscht neutral. Der erhaltene Farbstoff
ist dem nach Beispiel i erhaltenen sehr ähnlich.
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3. 1 o Gewichtsteile Perylentetracarbonsäurediimid werden in etwa
Zoo Gewichtsteilen Schwefelsäure von 66° Be gelöst und nach Zusatz von 5 Gewichtsteilen
Paraform und 7,5 Gewichtsteilen Kupferpulver etwa io Stunden gerührt. Die Temperatur
steigt während der Reaktion um etwa 2o°. Die ursprünglich rotblaue Lösung wird gelbrot.
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Man läßt schließlich in Eis einlaufen, oxydiert, wenn nötig, durch
Einblasen von Luft, filtriert und wäscht neutral.
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Man erhält eine gelbbraune Substanz, die nur schwache Farbstoffeigenschaften
hat. Sie ist größtenteils in Alkalien mit rotbrauner Farbe löslich und läßt sich
methylieren. Beim Kochen mit verdünnten Säuren oder Alkalien verliert sie ihre Alkahlöslichkeit,
ohne aber Farbstoffch,arakter anzunehmen.
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Sie läßt sich dagegen durch Erhitzen mit Schwefelsäure höherer Konzentration
auf etwa i oo bis i 5 o'", durch Schmelzen mit Ätzalkalien oder mit Chlorzink oder
auch durch höheres Erhitzen für sich in einen Küpenfarbstoff, der Baumwolle in Bordeauxtönen
anfärbt, überführen. Die Cberführung geschieht am einfachsten in der Weise, daß
man die ursprüngliche Reaktionsmischung vor dem Ausfällen nachträglich auf i io
bis i2o° erhitzt.
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Methyliert man das Zwischenprodukt, so erhält man bei der überführung
in den Farbstoff ein gelbstichig färbendes Produkt.
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4.. io, 6 Gewichtsteile Tetrachlorperylentetracarbonsäurediimid werden
in etwa Zoo Gewichtsteilen Schwefelsäure von 66° Be gelöst und nach Zugabe von 1,3
Gewichtsteilen Paraformaldehyd und 2,6 Gewichtsteilen Kupferpulver etwa io Stunden
bei Zimmertemperatur gerührt. Der Farbstoff wird durch Einlaufenlassen in Wasser
abgeschieden, filtriert und gewaschen. Getrocknet stellt er ein dunkelbraunviolettes
Pulver dar. Er löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit bordeauxroter Farbe.
Die Hydrosulfitküpe ist blau. Baumwolle wird daraus kräftig blaustichig rot angefärbt.
5. 12 Gewichtsteile NN'-Di-(p-chlorphenyl'iperylentetracarbonsäurediirnid werden
in etwa Zoo Gewichtsteilen Schwefelsäure von 66'B6 gelöst und nach Zugabe von 1,3
Gewichtsteilen Paraformaldehyd und 2,6 Gewichtsteilen Kupferpulver etwa io Stunden
bei Zimmertemperatur gerührt. Man gießt in Wasser, filtriert und wäscht.
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Der Farbstoff verküpt sich violettrot, Baumwolle wird in gelbroten
Tönen angefärbt.
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Die schwefelsaure Lösung ist rotblau mit roter Fluorescenz.
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6. 12 Gewichtsteile N,N'-Di-(p-chlorphenyl )-perylentetracarbonsäurediimid
werden in etwa 22o Gewichtsteilen Schwefelsäure von 6C136
gelöst und nach
Zugabe von 7 Gewichtsteilen Kupferpulver und 4 Gewichtsteilen Paraformaldehyd etwa
io Stunden gerührt. Im Laufe der Reaktion, die unter gelinder Wärmeentwicklung vor
sich geht, wird die Lösung gelbrot.
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Das Reaktionsprodukt wird durch Eingießen in Eis abgeschieden, filtriert
und gewaschen. Es ist braungelb gefärbt und wie das nach Beispiel 3 erhaltene Produkt
ohne Farbstoffch,arakter. Es läßt sich jedoch leicht in einen Küpenfarbstoff überführen,
wenn man beispielsweise seine Lösung in Schwefelsäure von 6C136 auf etwa
i io bis 120" erwärmt. Der so entstandene Küpenfarbstoff gibt auf Baumwolle aus
violettroter Küpe ein gelbes Rot. Seine Lösung in konzentrierter Schwefelsäure ist
blauviolett.-