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Ineßvorrichtung zum Sortieren von Röhren, Stäben u. dgl. Für diese
Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igii die Priorität auf Grund
der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vorn 11. Mai 1923 beansprucht.
In vielen Industriezweigen, wo Röhren oder Stäbe zum Verarbeiten gelangen, ist es
wesentlich, daß diese gleichen Durchmesser aufweisen. Dies gilt im besonderen Maße
von den in der Glühlampenfabrikation verarbeiteten Glasröhren und Stäben. Man läßt
daher diese Röhren, Stäbe usw. durch eine Sortierinaschine laufen, welche die Stücke
mit richtigem äußeren Durchmesser auswählt.
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Bei Maschinen mit hintereinander angeordneten Lehrensätzen, wo das
.Rohr oder der Stab an den beiden Enden mittels zweier, einen Satz bildenden Lehren
gemessen wird, tritt häufig der Fall ein, daß das eine Rohrende die zugehörige Lehre
passiert, während das andereEnde in der zugehörigenLehre hängenbleibt. Infolgedessen
nimmt in diesem Falle (las auszusortierende Rohr eine geeignete Lage an, wodurch
in der Maschine Klemmungen und Betriebsstörungen verursacht werden.
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Diesem Übelstande hilft die Sortiermaschine gemäß der Erfindung durch
Anordnung einer Einrichtung ab, welche verhindert, daß das auszusortierende Rohr,
wenn nur ein Ende desselben die zugehörige Lehre zu passieren imstande ist, eine
geneigte Lage annimmt, und anderseits das Ablegen des Rohres bewirkt, wenn beide
Enden desselben durch die zugehörigen Lehren hindurchgegangen sind. Gemäß der Erfindung
besteht die Einrichtung aus nvei auf einer gemeinschaftlichen Achse befestigten
und durch Gegengewichte ausgeglichenen Kippfingern, deren freie, zweckmäßig gegabelte
Enden das zwischen den Lehren befindliche Rohr aufnehmen und 1>e1 voller Belastung,
(1.1i. wenn beide Enden des Rohres die betreffenden Lehren passiert haben, umkippen,
wodurch das Rohr zur Ablage kommt, während sie bei teilweiser Belastung, (l. 1i.
wenn nur ein Ende des Rohres die Lehre passieren kann und auf nur einen Finger drückt,
infolge des Gegengewichtes in Ruhe verbleiben. In letzterem Falle verbleibt daher
(las Rohr in horizontaler Lage und kann durch irgendeine geeignete Übertragungsvorrichtung,
etwa schwingende Arme oder Sehtoren, in den nächsten Lehrensatz befördert werden.
In der Zeichnung ist die Sortiermaschine gemäß der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt einen Teil der Maschine in Ansicht, Abb.2 einen Teil
derselben in Draufsicht; Abb. 3 ist ein Schnitt nach Linie 3-3 der Abb. 2 und veranschaulicht
in Ansicht und vergrößertem Maßstabe die Einrichtung gemäß der Erfindung.
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Wie insbesondere aus Abb. i zu ersehen ist, ruht das Maschinengestell
auf Füßen io und besitzt an seiner vorderen Stirnseite einerf Zuführtisch i i für
eine größere Anzahl von Röhren oder Stäben. Dieser Tisch i i kann durch irgendwelche
geeignete Mittel entsprechend schräg eingestellt «-erden, so daß die auf ihn aufgegebenen
Werkstücke nacheinander der Maschine zurollen können. Am Ende des Tisches ist ein
geeigneter Ausheber oder Stößer vorgesehen, welcher das erste Rohr emporhebt und
auf eine geeignete Fallfläche 28
fallen läßt, von wo es in den ersten Lehrensatz
rollt.
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Jeder Lehrensatz besteht aus mindestens zwei Lehren, die je von zwei
exzentrischen Scheiben 34 gebildet werden, die auf im Maschinengeste1135 befestigten
Zapfen aufsitzen. Durch Drehung der Scheiben 3.. auf ihren Zapfen kann ihr Zwischenraum
entsprechend eingestellt werden. Das Maschinengestell35 besitzt zwischen den L ehrensätzen
geeignete Zuführflä chen3C, über welche die Röhren oder Stäbe geführt werden, bis
sie durch den ihnen eatsprechenden Lehrensatz hindurchfallen können. Das Überführen
der Röhren oder Stäbe von einem Lehrensatz zum anderen erfolgt durch Arme oder Sektoren
37, die nahe den Maschinenseiten auf den Enden von durchgehenden Wellen
38 angeordnet sind. jede Welle 38 besitzt außerdem einen Kurbelarln 39 (Abb.
i), an welchem eine Stange .Io angreift, die anderseits am Kurbelarm 41 angeschlossen
ist, welcher auf einer Welle 41' sitzt. Auf diesen Wellen 4.1' sind Arme .I2 befestigt,
die durch eine Stange 43 miteinander verbunden sind. Eine der Wellen 4.1' trägt
ferner einen zweiten Arm 44, an dem eine Stange 45 angreift, die anderseits an
einen
auf einer Welle 2o, gehalten von einer Lagerkonsole 21, befestigten Arm 46 angeschlossen
ist. Auf der Welle 2o sitzt ein Kurbelarm 22, der durch eine Schubstange 23 mit
einer Kurbel 24 einer Welle 25 verbunden ist, die mittels Riemenscheiben 26 von
einem tor o. dgl. angetrieben wird. Die Welle 2o erhält auf diese Weise eine Schwingbewegung
, die durch die Stange d.5 auf die Verbindungsstange 43 übertragen wird, die ihrerseits
ihre Bewegung auf die Stangen 4o überträgt, welche infolgedessen eine auf und nieder
gehende Bewegung erhalten. Die Stangen .fo greifen, wie erwähnt, an den Armen oder
Sektoren 37 an, so daß diese auf und ab geschwungen werden.
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Beim Herabschwingen der Arme oder Sektoren 37 wird der Raum unterhalb
der Lehren freigegeben,so daß dasjeweils über dieExzenterScheiben gebrachte Werkstück,
sofern es einen gleichen oder geringeren Durchmesser als der eingestellte Lehrenabstand
besitzt, durchfallen kann, wobei es durch elastische Mittel, wie Federn 4.7, aufgefangen
wird. Besitzt das Rohr für den betreffenden Lehrensatz einen zu großen Durchmesser,
so bleibt es in demselben liegen und wird von den betreffenden aufwärts schwingenden
Sektorarmen 37 erfaßt und auf die nächste Fläche 36 gebracht, von der es in den
nächsten Lehrensatz abrollt. Hier wiederholt sich der gleiche Vorgang, wie vorberbescbrieben,
so claß die zugeführten Rohre entsprechend ihren Durchmessern selbsttätig getrennt
abgelegt werden.
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Es kann nun der Fall eintreten, daß das Rohr an einem Ende durch den
L ehrensatt hindurchgleitet, während sein anderes Ende zu dick ist und festgehalten
wird. Dies würde, wie schon eingangs erwähnt, zu einem Klemmen der Maschine führen,
wodurch Betriebsstörungen verursacht werden würden. Um diese zu vermeiden, sind
gemäß der Erfindung für ierlen Lehrensatz zwei Finger 48 vorgesehen, die auf einer
Welle 4.9 sitzen und durch Gegengewichte ausgeglichen sind. Die Ge-
gengewichte
bestehen zweckmäßig je aus einem Schraubenbolzen 52, auf welchem Schraubenmuttern
53 verstellt werden können. Die Finger 48 besitzen ferner einen vorstehenden Schenkel
54. Die Welle 49 ruht in zwei Konsolen 5o, die mittels Klemmschrau-1>en 51' auf
einer Stange 51 aufgel:lemmt sind. Die N ormalstellung der Finger .48 kann durch
auf der Welle 51 vorgesehene, exzentrische Scheiben 55 geregelt werden, an denen
die Gegengewichte 53 anliegen. Wie Abb. 3 zeigt, kommt das Rohr kurz vor dem Passieren
der engsten Stellen des Lehrensatzes auf die Schenkel 54. der Finger 48 zu liegen,
so daß die letzteren unter die Einwirkung des Rohrgewichtes kommen. Können beide
Enden des Rohres die Lehre passieren, so wirkt das ganze Rohrgewicht weiter auf
die Finger 48 ein und bringt diese zum Umkippen, so daß das Rohr sodann herunterfallen
kann. Die Gegengewichte 53 sind daher dem Rohrgewicht entsprechend bemessen.
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Liegt ein Rohr an einer Seite zwischen zwei Lehrenscheiben 34 fest,
so bleibt auf dieserMaschinenseite der zugeordneteFinger unbelastet, so daß die
ganze Fingereinrichtung in Ruhe und das Rohr in horizontaler Lage verbleibt. Beim
nächsten Aufwärtsschwingen der Arme oder Sektoren 37 wird daher ein solches ungleiches
Rohr erfaßt und in den nächsten etwas größeren Lehrensatz geleitet, woselbst es
alsdann gegebenenfalls zur Ablage kommen kann, wenn auf beiden Seiten die Fingereinrichtung
richtig zur Wirkung kommt.