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Schüttelsieb, bei dem dem die Siebfläche tragenden Rahmen eine im
wesentlichen kreisförmig verlaufende Bewegung erteilt wird. Für diese Anmeldung
ist- gemäß dem Unionsvertrage vom z. Juni rgii die Priorität auf Grund der Anmeldung
in den Vereinigten Staaten von.Amerika vom.r6..Juni rgig beansprucht. Die Erfindung
'betrifft eine Siebeinrichtung zur Scheidung von aus verschiedenen großen Teilchen
zusammengesetztem Schüttgut, wie Koks, Kohle u. dgl., nach der- Korngröße. Es sind
Einrichtungen dieser Art bekannt, bei denen der Siebfläche mit Hilfe von Exzentern
eine kreisförmig verlaufende Schwingbewegung erteilt wird. Von diesen Einrichtungen
unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung grundsätzlich durch die besondere
Art der der Siebfläche erteilten Schwingbewegung, durch die die kleinen Teilchen
des Arbeitsgutes besonderswirksam durcheinander gerütteltwerden, so daß sie leicht
durch das Sieb fallen können, während die großen Stücke durch, eine Art Prellung
auf größere Entfernung von der Siebfläche hochgeschleudert werden. Zu diesem Zwecke
ist die Siebfläche gemäß der Erfindung mit einem besonderen durch Antrieb in Schwingungen
zu versetzenden Siebrahmen derart lose
verbunden, daß sie an gewissen
Stellen ihres Schwingungskreislaufes infolge ihrer Trägheit hinter dem Siebrahmen
hereilt und sich von ihm entfernt, um später wieder mit ihm zusammenzuprallen, wodurch
eine Folge von Erschütterungen entsteht. Zweckmäßig ist die Verbindung der Siebfläche
mit dem Rahmen eine solche, daß sie nur an den Enden mit dem Rahmen starr verbunden
ist, während der mittlere Teil gegenüber dem Rahmen mehr oder weniger frei beweglich
bleibt. Der Antrieb des Siebrahmens erfolgt vorteilhafterweise in an sich bekannter
Art mittels Exzenter, die auf zwei parallel zueinander gelagerten synchrön angetriebenen
Wellen sitzen. Zur Beschränkung der Schwingbewegung auf die wirksamen Teile der
Maschine sowie zur Vermeidung unnötiger Erschütterungen wird die Schwingbewegung
der Siebplatte und ihres Rahmens zweckmäßig durch entgegengesetzt schwingende Massen
in Form von auf den Exzenterwellen unmittelbar neben den Exzentern angebrachten,
zweckmäßig einstellbaren Gegengewichten ausgeglichen. Um zu vermeiden, daß .die
Exzenter außer Synchronismus fallen, was beispielsweise bei Verbindung der Exzenterwellen
durch einen $ettenantrieb beim Bruch der Kette eintreten würde und leicht zu einer
Zerstörung der Maschine führen könnte, sind die Lager der einen Exzenterwelle, und
zwar bei Kettenübertragung diejenige der durch die Kette angetriebenen, in der Längsrichtung
der Siebplatte frei verschiebbar eingerichtet.
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In den Zeichnungen, die beispielsweise eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
darstellen, ist Abb. i ein senkrechter Längsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform;
Abb.2 ein senkrechter durch eine der Exzenterwellen gelegter Querschnitt; Abb.3
veranschaulicht die Anordnung der Gegengewichte in einem Querschnitt durch eine
der Exzenterwellen in größerem Maßstabe; Abb. 4 stellt ein Kurvendiagramm dar, das
ungefähr den Verlauf der Kreisbewegung des Siebes veranschaulicht.
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Die Siebeinrichtung ist auf einem Grundgestell gelagert, das aus zwei
Seitenteilen io und Endteilen 12, 13 zusammengesetzt ist. Das Gestell trägt auf
den geneigt verlaufenden oberen Seiten der Teile io Lagerböcke 16, 17, die, wie
Abb. i erkennen läßt, durch Stellschrauben 2o, die durch entsprechende Vorsprünge
der Gestellteile io hindurchgehen, eingestellt werden können. Diese Einstellbarkeit
der Lagerböcke hat einmal den Zweck, das gegenseitige Einrichten der von den betreffenden
Lagern getragenen Wellen, anderseits die Einstellung der die beiden Wellen miteinander
verbindende Antriebskette zu erleichtern.
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In den Lagern 16, 17 ruhen die beiden parallelen Wellen 22, 23, von
denen die erstere (Abb. x links) die Antriebswelle ist. Der Antrieb erfolgt durch
Vermittlung einer auf ihr linkes Ende aufgekeilten Riemscheibe 44 von einer beliebigen
Kraftquelle aus. Auf dem anderen Ende der Welle 22 sitzt ein (in den Zeichnungen
nicht sichtbares) Kettenrad, das durch eine Kette mit einem zweiten auf dem betreffenden
Ende der Welle 23 sitzenden Kettenrade in. Verbindung steht. Besitzen die beiden
Kettenräder, wie in dem der Darstellung zugrunde gelegten Fall angenommen ist, gleiche
Durchmesser, so laufen die Wellen 22, 23 synchron um.
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Beide Wellen sind in der Nähe ihrer Lagerstellen mit Exzentern 39
versehen, deren Bügel als Lager 49,700 ausgebildet sind. Diese Lager sind durch
Bolzen 53, 54 mit den Seitenteilen 56 des Siebplattenrahmens verbunden. Der letztere
besteht aus den durch Winkeleisen gebildeten Seitenteilen 56, die an den Enden durch
querverlaufende Winkeleisen 57 miteinander verbunden sind. Die querverlaufenden
Teile 57 sind mit Unterlegscheiben oder Abstandplatten 6o versehen, die die Siebplatte
61 tragen. Durch die Siebplatte 61, die Abstandscheiben 6o und die Winkeleisen
57 sind flachköpfige Schrauben 62 geführt, durch die die Siebplatte 61 auf beiden
Enden mit den Winkeleisen 57 fest verspannt wird. Zwischen den Seitenteilen 56 des
Siebrahmens und der Siebfläche sind Abstandstücke 63 vorgesehen, die mittels versenkter
Nieten 64 an die Winkeleisen 56 angenietet sind, während die Siebplatte 61 nur lose
auf ihnen aufliegt, so daß sie, wie weiter unten näher erläutert werden wird, eine
Schwingbewegung unabhängig vom Rahmen ausführen kann. Die die Exzenter der Welle
23 aufnehmenden Lager 7oo sind mit den Seitenteilen 56 nicht fest verbunden, können
vielmehr in mittels Bolzen 69 an diesen Seitenteilen befestigten Führungen 68 in
der Längsrichtung der Siebplatte gleiten und damit einer Vergrößerung oder Verkleinerung
des Abstandes zwischen den Wellen 22 und 23 Rechnung tragen. Eine solche Änderung
des Wellenabstandes kann durch eine entsprechende Einstellung der Lager 16, 17 oder
durch irgendeinen Wechsel im Abstande der Exzentermitten veranlaßt sein, wie er
beispielsweise durch zufälligen Bruch der Antriebskette sowie durch absichtlich
hervorgerufenen oder zufällig entstandenen Asynchronismus der Exzenter verursacht
sein kann. Zwischen den Lagern 16 bzw. 17 und den benachbarten Exzenterlagern 49
bz'. 700 sind auf den Wellen 22 bzw. 23 zweiteilige Ringe 35 mittels der
Keile 77 befestigt (Abb. 3). Diese Ringe dienen zum Anschluß von Gegengewichten
81, die mittels Muttern und Gegenmuttern 82 verstellbar auf den Stangen 79 angebracht
sind, die ihrerseits durch Muttern und Gegenmuttern 8o an den zweiteiligen Ringen
35 einstellbar befestigt sind.
Die Lage der Gegengewichte ist im
wesentlichen entgegengesetzt derjenigen der Exzenter, um die Erschütterungen beim
Arbeiten des Siebes von den Lagern 16, 17 und den sie tragenden Teilen fernzuhalten.
' In Abb. 4, die ein Diagramm des Bewegungskreislaufs des mittleren Teiles der Siebplatte
und des Siebrahmens darstellt, ist die neutrale Lage durch die wagerechte Linie
83 veranschaulicht. Der Siebrahmen und die Siebplatte heben sich zunächst gemeinsam.
Die betreffende Bewegung ist durch die mit 84 bezeichnete Kurve veranschaulicht.
Im weiteren Verlaufe der Bewegung bleibt dann die Siebplatte wegen ihrer Trägheit
sowie infolge des Umstandes, daB sie von den Abstandstücken 63 lediglich unterstützt,
nicht aber festgehalten wird, in der Bewegung zurück und folgt der mit 85 bezeichneten
gestrichelten Kurve. Der Siebrahmen, der durch die Exzenter zwangsläufig angetrieben
wird, folgt dagegen der kreisförmig verlaufenden Kurve. An der mit 87 bezeichneten
Stelle, wo die Siebplatte 61 finit den Abstandstücken 63 zusammentrifft "und ihre
Relativbewegung zum Siebrahmen plötzlich unterbrochen wird, erfolgt ein Stoß auf
die Siebplatte, deren Bewegring dann zunächst mit derjenigen des Rahmens wieder
zusammenfällt. An diese Stelle schließen 'sich dann Schwingungen von hoher Frequenz
an, denen die Siebplatte ausgesetzt ist und die durch die mit 88 bezeichneten Unregelmäßigkeiten
der Kurve 85 angedeutet sind. Diese Prellung mit der sich anschließenden Folge von
Erschütterungen ist von besonderer Bedeutung für die gute Wirkung der Einrichtung.
' Die Arbeitsweise der neuen Einrichtung ist im allgemeinen die folgende: Das Arbeitsgut
wird auf der rechten Seite der Maschine auf die Siebplatte aufgebracht. Es wandert
dann nach links, wobei die feinen Teilchen durch das Sieb fallen, während die gröberen
Teile auf der linken Seite der Siebplatte ausgetragen werden. Während der Wanderung
über die Siebplatte wird jedes Teilchen durch die zentrifugale Bewegung der Siebplatte
in die Höhe und nach links geworfen, welche Bewegung mit der Neigung der Siebfläche
zusammenhängt. Die zwischen der letzteren und den Teilchen des Arbeitsgutes auftretende
Prellung hat zur Folge, daß das Gut periodisch außer Berührung mit der Platte kommt,
wodurch sowohl die Durcharbeitung der Materialteilchen, wie auch die Wanderung des
Arbeitsgutes über die Siebfläche erleichtert wird. -Auch die Trennung der feinen
Teilchen von den gröberen wird durch den Prellvorgang erheblich gefördert. Die feinen
Teilchen können leicht durch das Sieb fallen, da dessen öffnungen jedesmal. beim
Hochschleudern des Gutes z frei werden und immer andere Teilchen des durcheinandergeschüttelten
Gutes beim Zurückfallen mit der Siebfläche in Berührung kommen.