DE4134599C1 - - Google Patents
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- B21B27/06—Lubricating, cooling or heating rolls
- B21B27/10—Lubricating, cooling or heating rolls externally
Description
Die Erfindung betrifft ein Warmwalzverfahren und ein
Warmwalzwerk gemäß Anspruch 1 und 6.
Beim Warmwalzen von Metallband in einem aus einem oder
mehreren Walzgerüsten bestehenden Walzwerk verformen sich
die Arbeitswalzen infolge von Erwärmung in einem solchen
Maß, daß mit ihnen ebene Bänder nicht mehr gewalzt werden
können. Um dieser Verformung entgegenzuwirken, ist es
bekannt (DE-C2 26 52 845), die Arbeitswalzen durch direktes
Aufsprühen von Kühlflüssigkeit auf deren Mäntel zu kühlen.
Dieses Aufsprühen geschieht primär auf der Auslaufseite der
Walzgerüste, wobei an den Arbeitswalzen, insbesondere auf
der Zulaufseite der Gerüste wenn das Aufsprühen der
Kühlflüssigkeit auch auf dieser Seite erfolgt, Abstreifer
angestellt sind, die verhindern sollen, daß die
Kühlflüssigkeit mit dem warmen einlaufenden Metallband in
Berührung kommt.
Darüber hinaus ist es bekannt, sowohl auf der Zulaufseite
als auch auf der Auslaufseite der Walzgerüste die
Arbeitswalzen durch Aufsprühen von Kühlflüssigkeit
ausschließlich und unmittelbar auf die Mäntel der
Arbeitswalzen zu kühlen (EP-B1 01 91 199). In diesem Fall
fehlen auf der Zulaufseite an die Arbeitswalzen angestellte
Abstreifer, so daß die Kühlflüssigkeit durch die
Walzendrehung in den Walzspalt und damit über die Breite des
einlaufenden Metallbandes ungleichmäßig verteilt mit dem
Metallband vor Eintritt in den Walzspalt in Kontakt gelangen
kann. Dies führt aufgrund der nicht gesteuerten bzw.
geregelten und damit nicht gleichmäßigen Abkühlung des
Bandes über seine Breite zur Ausbildung unerwünschter
Streifen (sog. "Kühlstreifen") auf den
Metallbandoberflächen, die in jedem Fall aus
Qualitätsgründen zu vermeiden sind. Zwar hat die Praxis
gezeigt, daß es mit dieser Art der Walzenkühlung möglich
ist, einer Verformung der Arbeitswalzen entgegenzuwirken;
es treten jedoch an den Oberflächen der Arbeitswalzen auch
bei Anwendung dieses Verfahrens nach wie vor
Oberflächenfehler in Form von umlaufenden Schälstellen
(Abtragungen) auf, die wie die Ausbildung der Streifen
ebenfalls nachteilig für die Oberflächenqualität der zu
walzenden Metallbänder sind.
Schließlich ist noch bekannt, nicht nur die Mäntel der
Arbeitswalzen, sondern auch das Band mit Kühlflüssigkeit zu
beaufschlagen (EP-B1 01 38 503). Wie dabei die
gleichzeitige Beaufschlagung des Metallbandes und der
Arbeitswalzenoberflächen, insbesondere auf der Zulaufseite,
im einzelnen verwirklicht werden soll, ist diesem
vorbekannten Stand der Technik jedoch nicht zu entnehmen.
Im Ausführungsbeispiel sind lediglich auf der Auslaufseite
des Walzgerüstes den Arbeitswalzen Sprühdüsen zugeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Warmwalzverfahren und ein Warmwalzwerk für Metallband zu
schaffen, mit dem es möglich ist, Metallbänder ohne durch
auf den Oberflächen der Arbeitswalzen auftretende Fehler
(Schälstellen bzw. Abtragungen) bedingte Oberflächenfehler
zu walzen.
Bei der verfahrensmäßigen Lösung dieser Aufgabe geht die
Erfindung von einem Verfahren zum Warmwalzen von Metallband
in einem oder mehreren Stichen aus, wobei dieses auf der
Zulaufseite und gegebenenfalls auf der Auslaufseite des bzw.
der Walzgerüste zusammen mit den Arbeitswalzen durch
Aufsprühen einer Kühlflüssigkeit gekühlt wird. Die
erfindungsgemäße Lösung besteht dabei darin, daß das
Aufsprühen von Kühlflüssigkeit auf der Zulaufseite in einem
sich über die gesamte Breite des Metallbandes möglichst nah
vor dem Walzspalt erstreckenden Bereich auf das Metallband
und auf die Mäntel der Arbeitswalzen erfolgt, derart, daß
die Temperatur an der Oberfläche der Mäntel der
Arbeitswalzen unmittelbar vor dem Walzspalt unterhalb der
Siedetemperatur der Kühlflüssigkeit liegt.
Vorrichtungsmäßig wird bei der Lösung dieser Aufgabe von
einem Warmwalzwerk für Metallbänder aus einem oder mehreren
Arbeitswalzen umfassenden Walzgerüsten ausgegangen mit den
Arbeitswalzen mindestens auf deren Zulaufseite zugeordneten
Sprühdüsen für eine Kühlflüssigkeit. Die erfindungsgemäße
Lösung besteht dabei darin, daß die auf der Zulaufseite
angeordneten Sprühdüsen auf bzw. in den Walzspalt
gerichtet sind, derart, daß die Mäntel der Arbeitswalzen und
das Metallband in einem sich über die gesamte Breite des
zu walzenden Metallbandes möglichst nah vor dem Walzspalt
erstreckenden Bereich mit Kühlflüssigkeit beaufschlagt
werden.
Mit der Erfindung wird die Kühlung von Arbeitswalzen in
Warmwalzwerken optimal genutzt, um die Mäntel der
Arbeitswalzen auf einer Temperatur zu halten, die für eine
Verformung der Mäntel unkritisch ist. Da jedoch nicht nur
die Mäntel der Arbeitswalzen gezielt mit Kühlflüssigkeit
beaufschlagt werden, sondern auch die den Arbeitswalzen
zugekehrten Seiten des einlaufenden warmen Metallbandes,
schützt die auf das Metallband aufgesprühte Kühlflüssigkeit
die Mäntel der Arbeitswalzen vor der Strahlungswärme des
Metallbandes. Eine Wiedererwärmung der bereits abgekühlten
Oberflächen der Arbeitswalzen kurz vor Eintritt in den
Walzspalt, wie dies nach dem aus der DE-C2 26 52 845
bekannten Verfahren mit Abstreifern auf der Zulaufseite
geschieht, findet damit nicht statt.
Da darüber hinaus das Aufsprühen der Kühlflüssigkeit auf
das Metallband auf einen unmittelbar vor dem Walzspalt
befindlichen Bereich beschränkt wird, wird das Metallband
auf beiden Seiten nur in einer sehr dünnen äußeren Zone
abgekühlt, so daß dies für die anschließende Verformung
zwischen den Arbeitswalzen unkritisch ist. Eine für den
Walzschritt bzw. die Verformung nachteilige Abkühlung des
Metallbandes über die Banddicke wird in jedem Fall
vermieden.
Die Kühlflüssigkeit besteht vorzugsweise überwiegend aus
Wasser. Dabei können dem Wasser übliche Schmiermittel
zugesetzt sein. Die Siedetemperatur der Kühlflüssigkeit
hängt somit von der Art und Zusammensetzung der
Kühlflüssigkeit ab. Es sollte eine solche Kühlflüssigkeit
verwendet werden, mit der die Oberflächentemperatur der
Arbeitswalzen unterhalb einer Temperatur von 90°C bis 110°C
gehalten wird. Vorzugsweise sollte die
Oberflächentemperatur auf einem Wert von < 75°C,
insbesondere < 50°C gebracht und gehalten werden. Der mit
Kühlflüssigkeit beaufschlagte, bis in den Walzspalt
reichende Bereich sollte in Walzrichtung eine maximale
Breite von 800 mm, vorzugsweise von weniger als 500 mm haben.
Die Kühlintensität der aufgesprühten Kühlflüssigkeit ist
nach einer Ausgestaltung der Erfindung dann besonders groß,
wenn die Sprühdüsen mit ihren Kernstrahlen auf die Mäntel
der Arbeitswalzen gerichtet sind. In diesem Fall trifft die
Kühlflüssigkeit primär zunächst auf die Mäntel auf und wird
in den Walzspalt und auf das Metallband abgelenkt. Dadurch
werden für eine gleichmäßige Kühlung des Metallbandes
günstige Turbulenzen erzeugt, so daß sich auf den
Metallbandoberflächen keine für die Bandqualität
nachteiligen Streifen ausbilden können bzw. diese vermieden
werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert, die schematisch in Seitenansicht einen Schnitt
durch ein Walzgerüst eines Warmwalzwerkes zeigt.
Das Walzgerüst weist eine untere und eine obere Arbeitswalze
1, 2 sowie diese abstützende Stützwalzen 3, 4 auf. In diesem
Walzgerüst wird ein einlaufendes warmes Metallband 5,
insbesondere Stahlband, mit einer Dicke D auf eine Dicke d
reduziert. Auf der Zulaufseite des Metallbandes 5 und auf
der Auslaufseite sind über die gesamte Breite des
Metallbandes verteilt Sprühdüsen 6, 7, 8, 9 für eine
Kühlflüssigkeit angeordnet. Während die auslaufseitigen
Sprühdüsen 8, 9 auf die Mäntel der Arbeitswalzen 1, 2
gerichtet sind, sind die zulaufseitigen Sprühdüsen 6, 7 im
wesentlichen auf bzw. in den Walzspalt gerichtet.
Zumindest die zulaufseitigen Sprühdüsen 6, 7 sind als
Flachstrahldüsen ausgebildet, deren Sprühkegel mit einem
Winkeln in den Randbereichen derart überlappen, so daß
schon dadurch eine gleichmäßige Kühlung über die Breite des
Metallbandes 5 erreicht wird. Während die Kernstrahlen 10
der unteren Sprühdüsen 6 exakt in den Walzspalt gerichtet
sind, sind die Kernstrahlen 11 der Sprühdüsen 7 gegenüber
der Strahlrichtung in den Walzspalt um einen
Winkel α abgelenkt, so daß sie schräg auf den Mantel der
Arbeitswalze 2 treffen und hier in Richtung des Bandes 5
abgelenkt werden. Diese zweite Einstellung der Kernstrahlen
11 ist bevorzugt, weil es dadurch zu größeren Turbulenzen
der Kühlflüssigkeit kommt und der vom Sprühkegel mit einem
Öffnungswinkel β erfaßte Bereich auf dem Metallband 5 eine
kleinere Breite a hat als die Breite a′ des Sprühkegels mit
den exakt in den Walzspalt gerichteten Kernstrahlen 10.
Darüber hinaus bewirkt diese zweite Einstellung
insbesondere eine gleichmäßige Kühlung des Metallbandes
in den Bereichen mit der Breite a und a′.
Den Mänteln der Arbeitswalzen 1, 2 sind Temperaturfühler
12, 13 zugeordnet. Mit ihnen läßt sich die
Oberflächentemperatur der Mäntel feststellen, um das
aufzusprühende Kühlmittel bezüglich Temperatur und Volumen
derart einzustellen, daß die Mäntel der Arbeitswalzen 1, 2
mindestens unmittelbar vor dem Walzspalt eine Temperatur an
der Oberfläche haben, die unterhalb der Siedetemperatur der
Kühlflüssigkeit liegt. Für diese Bemessung können weitere
Einflußgrößen, wie die Durchlaufgeschwindigkeit des
Metallbandes 5 und gegebenenfalls die Oberflächentemperatur
des Metallbandes 5 berücksichtigt werden, die durch weitere
Fühler 14, 15 festgestellt werden können.
Claims (7)
1. Verfahren zum Warmwalzen von Metallband in einem
oder mehreren Stichen, wobei es auf der Zulaufseite und
gegebenenfalls der Auslaufseite des bzw. der Walzgerüste
zusammen mit deren Arbeitswalzen durch Aufsprühen einer
Kühlflüssigkeit gekühlt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufsprühen von Kühlflüssigkeit auf der Zulaufseite in einem
sich über die gesamte Breite des Metallbandes möglichst nah
vor dem Walzspalt erstreckenden Bereich auf das Metallband
und auf die Mäntel der Arbeitswalzen erfolgt, derart, daß
die Temperatur an der Oberfläche der Mäntel der
Arbeitswalzen unmittelbar vor dem Walzspalt unterhalb der
Siedetemperatur der Kühlflüssigkeit liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühlflüssigkeit überwiegend aus Wasser besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur an der Oberfläche der Mäntel der Arbeitswalzen
auf unter 90°C bis 110°C gebracht und gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur auf einem Wert unter 75°C, insbesondere unter
50°C gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der bis in
den Walzspalt reichende Bereich auf dem Metallband eine
maximale Breite (a, a′) von 800 mm, vorzugsweise von weniger
als 500 mm, hat.
6. Warmwalzwerk für Metallbänder (5) aus einem oder
mehreren Arbeitswalzen (1, 2) umfassenden Walzgerüsten mit
den Arbeitswalzen (1, 2) mindestens auf deren Zulaufseite
zugeordneten Sprühdüsen (6, 7) für eine Kühlflüssigkeit,
zur Verwendung bei einem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf
der Zulaufseite angeordneten Sprühdüsen (6, 7) auf bzw. in
den Walzspalt gerichtet sind, derart, daß die Mäntel der
Arbeitswalzen (1, 2) und das Metallband (5) in einem sich auf
die gesamte Breite des zu walzenden Metallbandes (5)
möglichst nah vor dem Walzspalt erstreckenden Bereich mit
Kühlflüssigkeit beaufschlagt werden.
7. Warmwalzwerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Sprühdüsen (7) mit ihren Kernstrahlen (11) auf die Mäntel
der Arbeitswalzen (2) gerichtet sind.
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