DE413373C - Verschwelung bituminoeser Stoffe - Google Patents

Verschwelung bituminoeser Stoffe

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DE413373C
DE413373C DED45114D DED0045114D DE413373C DE 413373 C DE413373 C DE 413373C DE D45114 D DED45114 D DE D45114D DE D0045114 D DED0045114 D DE D0045114D DE 413373 C DE413373 C DE 413373C
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Germany
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smoldering
tar
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schwelgut
gas
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DED45114D
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Wintershall Dea Deutschland AG
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Deutsche Erdoel AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B1/00Retorts
    • C10B1/02Stationary retorts
    • C10B1/04Vertical retorts

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verschwelung bituminöser Stoffe. Bei der Schwelung von bituminösen Stoffen, wie Steinkohle, Braunkohle, Ölschiefer, Torf u. dgl., insbesondere solchen von großem Feuchtigkeitsgehalt und feinem Korn, welche größere Mengen von Rückständen hinterlassen, hat es sich gezeigt, daß die praktische Teerausbeute im Großbetrieb hinter der nach der sogenannten Schwelanalyse von G r a e f e gefundenen Menge zurückbleibt. Aber auch diese Schwelanalyse ergibt nicht die im Schwelgut .enthaltene volle Teermenge, was daraus zu entnehmen ist, daß die praktische Teerausbeute bei einem besonderen Verfahren, nämlich der Verschwelung von Braunkohlen-Briketts ini Strom heißer Gase mehr als roo Prozent gegenüber den Ausbeuten nach der Analyse von Graefe ergab.
  • Bei allen Schwelverfahren wird das Bitumen durch Wärmewirkung zuerst verdampft. Wieweit diese Bitumendämpfe hierbei und durch fernere Überhitzung chemische Veränderungen erleiden, gehört nicht hierher. Aufgabe einer geeigneten Schwelvorrichtung ist es, die im Schwelgut entwickelten Teerdämpfe 'heraus und in die Kondensation zu führen. Diese Aufgabe wird durch Spülung mittels heißer Gase oder Dämpfe erleichtert. In den unteren Temperaturlagen bis etwa, q.50° C geht aber bei den meisten bituminösen Stoffen eine Wasserdampf- und Schwelgasent- Wicklung neben der Teerentwicklung her. Diese Wasserdämpfe und Gase genügen im allgemeinen, die Teerentwicklung durch Herabsetzung der Tension zu fördern und den Teerdampf aus den Rückständen zu verdrängen. Es ist also bis zu dieser Temperaturgrenze eine künstliche Spülung oder ein Vakuum nicht erforderlich, jedenfalls haben sie erfahrungsgemäß keinen besonderen Einfluß auf die Menge des entwickelten Teeres., sondern nur auf seine Zusammensetzung und die Geschwindigkeit seiner Austreibung. Erst in den höheren Temperaturlagen geht die Gasentwicklung zurück, nachdem die Bildung von Wasserdampf aus der Materialfeuchtigkeit im allgemeinen schon vorher beendet wurde. Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß in diesen, Temperaturlagen von etwa 450'C aufwärts noch Teerreste in der Kohle vorhanden sind. Durch Wärmeeinwirkung verdampfen diese Teeranteile, sie werden jedoch, falls keine besonderen Maßnahmen getroffen sind, durch die hohe Adsorptionsfähigkeit der verschwelten Rückstände (Halbkoks) in diesen festgehalten, gegebenenfalls durch weitere Wärmewirkung zersetzt, oder kühlen. sich mit ihnen später ab und gehen für die Ausbeute verloren.
  • Die vorliegende Erfindung will diese Teerdämpfe dadurch vollständig aus den Rückständen entfernen, daß sie dieselben durch energische Spülung herauslöst. Zu diesem Zweck wird die an sich bekannte Schwelung mittels heißer Gase gewählt. Diese heißen. Gase sollen, jedoch nur anfangs, d. h. bis zu ihrer Abkühlung auf etwa 4503C herunter, durch das Schwelmaterial hindurchgeführt, später aber, d. h. bei Temperaturen unterhalb .150°C, nur außen an der Kohle vorbeigeleitet werden.
  • Die Schwelung mittels hindurchgeleiteter heißer Gase ist an sich bekannt. Nicht bekannt ist jedoch die Beschränkung der Hindurchführung der Gase auf die höhere Temperaturlage allein. Der Vorteil der Erfin:-dunj# besteht in folgendem: Durch die Beschränkung der Durchleitung von heißen Gasen auf eine geringe Schicht .werden bedeutende Ersparnisse an Arbeit für die Gasumwälzung erzielt. Dadurch, daß in den tieferen Temperaturlagen das Heißgas nur an der Kohle vorbeigeleitet wird, wird ein übertritt von Staub in das Gas vermieden. Da ohnehin für die Heißgasschwelung Spülgase ohne Sauerstoffgehalt verwendet werden müssen, kann der Wärmeübergang in den tieferen Temperaturlagen ohne Zwi.sclienwand, wie sie z. B. beim Thüringer ScInv-elverfahren (Rolleofen) vorhanden ist, erfolgen. Diese Tatsache bringt den weiteren Vorteil mit sich, daß die heißen Spülgase bis auf eine Austrittstemperatur von etwa 120"' C abgekühlt werden können, gegenüber einer Abgastemperatur von a50 bis 350° C beim Rolleofen. Die hierdurch erzielten Wärmeersparnisse =sind von doppelter Bedeutung. Eimr.al ist der Wärmeaufwand für die Schwelung an sich geringer, und zum zweiten sind in der Kondensation weniger Wärmeeinheiten zu vernichten.
  • Durch besondere Ausbildung der Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann erreicht werden, daß auch in den höheren Temperaturlagen ein Mitreißen von Staub in die Spülgase mit Sicherheit vermieden wird.
  • Ein weiteres Kennzeichen des Verfahrens soll in der Regelung und Anpassung des Wärmeüberganges an die Eigenart des Schwelgutes und der Geschwindigkeit der Teerentwicklung bestellen. Erfahrungsgemäß ist in einzelnen Temperaturlagen der Schwelvorgang exothermisch und in anderen endotherwisc'h. Beispielsweise findet bei mitteldeutscher Braunkohle in Temperaturen zwischen 30o und ¢oo° C eine lebhafte Teerentwicklung statt, welche nur einer sehr geringen Wärmezufuhr bedarf. Es wird daher zweckmäßig sein, an dieser Stelle die Einrichtung so auszubilden, daß große Schwelgutgeschwindigkeiten (enge Querschnitte) erzielt werden; oder daß durch geeignete Wahl der wärmeübertragenden Einbauten eine geringe Wärmeübertragung stattfinde.
  • Die Einrichtung kann also durch geeignete Ausbildung der die Wärmeübertragung fördernden Maßnahmen und Vorrichtungen bewirken, daß dieser Wärmeübergang der Teerentwicklung und der Eigenart des Schwelgutes in allen Temperaturlagen angepaßt wird. Eine ä'hnlic'he Wirkung kann auch durch geeignete Bemessung der Länge des Heißgasweges und der Heißgasgeschwindigkeit erzielt werden.
  • Um sich wechselnden Betriebsbedingungen anpassen zu können, kann es -zweckmäßig ,sein, die Schwelgutquerschnitte und die Heißgasführung während des Betriebes zu ändern.
  • In der anliegenden Abbildung ist beispielsweise eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens wiedergegeben, die in einem Schachtschweler.mit im Grundriß rechteckigem Querschnitt besteht. Das Schwelgut wird durch die Füllvorrichtung a in den Schwelschacht b eingeführt. Schwelschacht & ist durch stabvorhangartige Durchbrechungen mit zwei seitlichen Gaszügen i-! verbunden. Die Wanddurchbrechungen werden durch rostartige Stäbe gebildet, deren Material, Form und Lage den Wärmeübergang vom Heißgas an das Schwelgut ausschlaggebend beeinflussen können. Der Schwelschacht b ist in seinem unteren Teil in die Zwe:ge C=C gegabelt und vereinigt sich hiernach später wieder im Auslauf d. Die Regelung des Auslaufes erfolgt durch einen Schiebetisch. Das entschwelte Gut kann durch die Schleusen e der Einrichtung entnommen werden. Bei f werden heiße Gase oder Däa pfe von der erforderlichen maximalen Schwelten-_peratur eingeführt. Diese Gase oder Dä.. pfe treten im Querstrom durch die Schwelschächte c-c hindurch. Da diese Schwelschächte ebenfalls, durch stabvorhangartige Wanddurchbrechungen h begrenzt sind, ist die Stärke des Schwelgutes an allen Stellen annähernd -die gleiche. Die Heißgase werden daher in gleichmäßigem Strom hindurchtreten,und das sonst lästige Mitreißen von Staub wird vermieden werden. Hierauf steigen die Heißgase in den beiderseitigen Zügen 1-i empor und übertragen ihre Wärme teils durch Leitung durch die Roststäbe, teils durch Konvektion oder Gasstrahlung an das Schwelgut-Gleichzeitig nehmen die Heißgase aus dem Schwelgut die entstehende Teer- und '%Vasserdämpfe auf und führen sie durch die öffnungen 1-L in die Kondensation. Um vorzeitige Kondensation und Schlickbildungen im Schweler zu verhindern, muß an diesen Öffnungen eine Temperatur des Spülgas-Teerdampfgei-isches eingestellt werden, welche mit Sicherheit über dem Taupunkt der Teer- und Wasserdämpfe liegt. Durch geeignete Einbauten k oder sonstige an sich bekannte Maßnahmen kann die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung von Heißgas auf das Schwelgut geregelt werden.
  • Die stabvorhangartigen durchbrochenen Wände des Schwelschachtes können auch derartig beweglich angeordnet werden, daß sie z. B. während des Betriebes einander genähert oder voneinander entfernt werden können. Es kann auch eine Neigung der Flächen zueinander vorgenommen werden oder ein Heben oder Senken der Wände oder des unteren Sattelrostes g stattfinden. In allen diesen Fällen wird der Querschnitt des Schwelgutes ganz oder abschnittsweise verändert und damit die Verhältnisse der Wärmeübertragung und Teerentwicklung.
  • Erfindungsgemäß soll die Temperatur des Heißgases bei seinem Au--tritt aus dem Schwelgut bei h etwa 4.5o° nicht unterschreiten.
  • Selbstverständlich können auch noch andere Einrichtungen für die Durchführung des Verfahrens gewählt werden. So ist z. B. die Spaltung des Schwelgutstromes nicht Erfordernis, es kann zweckmäßig sein, den Vorgang nur in einseitig ausgebildetem Schwelgutstrom durchzuführen. Es ist auch möglich, das Verfahren in einer drehtrommelartigen Einrichtung anzuwenden: Die Stärke und Dicke des Schwelgutstromes wird von Körnung und Feuchtigkeitsgehalt des Schwelgutes abhängen und so gewählt werden müssen, daß die letzten Reste der Feuchtigkeit spätestens kurz vor Spaltung des Schwelgutstromes verdampft sind.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verschwelung bituminöser Stoffe, wie Steinkohle, Braunkohle, Ölschiefer u. dgl. mittels heißer Gase, dadurch. gekennzeichnet, daß diese das Schwelgut in den Terr peraturlagen über 45o' C durchspulen, während sie unterhalb 45o° C an dem Schwelgut vorbeigeleitet werden, und auf dasselbe durch Wärmeleitung, Konvektion und Gasstrahlung oder nur durch Wärmeleitung einwirken.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch Veränderung der Gasgeschwindigkeit sowie der Art und Länge des Gasweges die Wärmeübertragung auf das Schwelgut in allen Temperaturlagen. so geregelt wird, wie es die Geschwindigkeit und Eigenart der Teerentwicklung erfordert, wobei die Abgasteirperatur über den Taupunkt für Teer-und Wasserdämpfe .gehalten werden soll.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Veränderung der Schwelgutquerschnitte- im Schacht und oder der Durchsatzgeschwindigkeit die Wärmeübertragung auf das Schwelgut so geregelt wird, wie es die Geschwindigkeit und Eigenart der Teerentwicklung erfordert.
  4. 4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Einspruch i bis 3 in schachtartigen Kammern, dadurch gekennzeichnet, daß der unterhalb 4500 C erfolgende Wärmeübergang vom Heißgas an das Schwelgut durch Einbauten vermittelt wird, deren Stoff und Form der Eigenart des Schwelgutes und der Geschwindigkeit der Teerentwicklung angepaßt sind.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verstellen der Einbauten die Wärmeübertragung und die Schwelgutquerschnitte in den verschiedenen Temperaturlagen. verändert werden können.
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