DE537307C - Verfahren und Vorrichtung zur Reduktion von Metalloxyden, insbesondere Eisenerzen, ohne Schmelzen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Reduktion von Metalloxyden, insbesondere Eisenerzen, ohne Schmelzen

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DE537307C
DE537307C DE1930537307D DE537307DD DE537307C DE 537307 C DE537307 C DE 537307C DE 1930537307 D DE1930537307 D DE 1930537307D DE 537307D D DE537307D D DE 537307DD DE 537307 C DE537307 C DE 537307C
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Reduktion von Metalloxyden, insbesondere Eisenerzen, ohne Schmelzen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduktion von Metalloxyden, insbesondere Eisenerzen, ohne Schmelzen, bei dem das Erz in Anwesenheit von Reduktionsmitteln durch eine auf :einer bestimmten Temperatur gehaltene Reduktionszone stetig hindurchgeführt wird, in welcher von Heizkammern aus Wärme auf den Erzstrom übertragen wird.
  • Es sind schon Verfahren vorgeschlagen worden, bei welchen Erz und Reduktionsmittel in der Reduktionszone unmittelbar beheizt wurden. Nun ist es für ein Verfahren der vorliegenden Art von besonderer Wichtigkeit, daßeine bestimmte Temperatur in der Reduktionszone aufrechterhalten wird und die Möglichkeit gegeben ist, eine bestimmte Menge von Wärmeeinheiten zuzuführen. Wenn die die Temperatur erzeugenden Mittel unmittelbar an die Retorte angrenzen, so besteht leicht die Gefahr, daß das reduzierte Eisen an den Wandungen anhaftet.
  • Diesen Nachteil vermeidet die vorliegende Erfindung, und zwar wird gemäß der Erfindung die Übertragung der Wärme von den Heizkammern auf die Retorte über eine zwischen beiden angeordnete Ausgleichzone bewirkt. Durch dieses Mittel gelingt es, die Reduktionszone von einer Wärmeerzeugungszone aus zu beheizen, in welcher eine Temperatur von über 1300' C aufrechterhalten werden kann, so daß damit den Retorten eine erheblich größere Anzahl von Wärmeeinheiten zugeführt und die Redul,-ti.onsgeschwindigkeit gesteigert werden kann. Die Ausgleichkammern zwischen Wärmequelle und Reduktionszone machen es möglich, die Retortenwandungen gefahrlos aus Metall herzustellen und dadurch die Arbeitsgeschwindigkeit zu steigern und gleichzeitig die Herstellungskosten zu verringern.
  • Beim Durchgang durch die Reduktionszone wird das Erz zweckmäßig in einem Strom von verhältnismäßig großer Breite und geringer Tiefe geführt, so daß der Ausgleichzone eine große Fläche des Erzstromes dargeboten wird. Insbesondere sieht die Erfindung vor, daß das Erz durch die Ausgleichzone in zweckmäßig in einer Ebene nebeneinander angeordneten und vom Speicherraum im wesentlichen allseitig umschlossenen Einzelretorten geführt wird.
  • Die Erfindung sei im folgenden an Hand der Zeichnungen beschrieben. In diesen ist Fig. 1 .ein lotrechter Querschnitt durch ein Paar benachbarter Einheiten, die gemäß der Erfindung konstruiert sind.
  • Fig.2 ein waagerechter Querschnitt nach Linie 2-2 der Fig. 1, der im besonderen die bevorzugte Konstruktion und Anordnung der \@erbreniiungskammern, der Ausgleichkamniern und der auseinandergerückten Retorten zeigt, Fig. 3 ein lotrechter Schnitt nach Linie 3-, der Fig. i, der die Art der Teilung des Brenners auf einer Seite der Retorte zeigt, Fig. ,l ein ähnlicher Schnitt nach Linie 4.-¢ in Fig. i. Er zeigt die Lage der Brenner an der anderen Retortenseite.
  • Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie 5-5 in Fig.2 und zeigt die Art der Anordnung der Gasauslaßrohre und die Bildung der Querabstände zwischen den auseinandergerückten Retorten.
  • Fig.6 ist ein vergrößerter Einzelschnitt eines Teiles des Gasauslaßrohres, der die Art der Gasabnahme an einem beliebigen festgelegten Punkt zeigt, Fig. 7 ein Längsschnitt ähnlich Fig. i für eine andere Konstruktion der Reduktionsretorte, Fig.8 eine schaubildliche Teilansicht einer Art der Retortenanordnung gemäß Fig. 7, Fig.9 ein lotrechter Schnitt einer Einheit zur Durchführung des Verfahrens.
  • Eine der wichtigsten Aufgaben bei der Reduktion von Eisenerz ohne Schmelzen ist die Anordnung von geeignet festgelegten Zonen, durch welche das Erz hindurchgeht, und die Art und Zahl der Wärmeeinheiten, die in den verschiedenen Zonen zugeführt werden. Die Erfindung ist hauptsächlich auf die Ausgestaltung der Reduktionszone gerichtet und auf die Art der Regelung der \Värmeanwendung in dieser Zone.
  • Es wird vorzugsweise ein Satz von Einheiten vorgesehen. Von derartigen Reduktionseinheiten sind zwei in Fig. i dargestellt. Sie sind als Ganzes mit den Bezugsziffern 1 und 2 bezeichnet. Jede Einheit umfaßt insbesondere eine Vorwärmzone 3, eine Reduktionszone q. und eine Kühlzone 5. In der Ausführungsform ist jede Einheit oder Retorte lotrecht insoweit, als Zufuhrtrichter 6, gesamte Retortenlänge und Austrittskörper (Regelschieber) 6- lotrecht übereinanderliegen. Die Zufuhrtrichter 6 sind in der dargestellten Weise offen, weil die Einrichtung, die ununterbrochen arbeitet und imstande ist, sehr feine Erze zu reduzieren, die Mündung jeder Retorte bei sämtlichen Temperaturen so abgeschlossen hält, daß dadurch der Austritt von Gasen verhütet wird.
  • Es hat sich gezeigt, daß die wirksame Reduktion von Metalloxyden, insbesondere von Eisenerzen, am besten dadurch erzielt wird, daß man getrennte Zonen in der allgemeinen Reduktionszone bildet. Diese getrennten Zonen werden dann bei einer bestimmten, vorher festgelegten Temperatur erhalten. Es ist hier angenommen, daß drei solcher Zonen vorhanden sind, von denen die erste mit A, die zweite mit B und die dritte mit C in Fig. i bezeichnet ist.
  • Die Temperaturen, die in jeder besonderen Zone aufrechterhalten werden, können sich beträchtlich unterscheiden und ebenso die Menge von Wärmeeinheiten, die jeder Zone zugeführt wird. Bei der Reduktion von Eisenerz wurde festgestellt, daß die bevorzugte Temperatur für die Reduktion von Fe" 03 zu Fei 04 in der ersten Zone bis zu 5o0" C liegen soll, und zwar üi Anwesenheit eines entsprechenden Reduktionsmittels, das in von den beiden unteren Zonen aufsteigenden kohlenstoff- oder wasserstoffhaltigen Gasen bestehen kann. Die bevorzugte ,Temperatur für dis Reduktion von Fei O., zu Fe O in der Zone B liegt zwischen 500 bis 700° C, wobei im hohen Maße die aufsteigenden Gase der Zone C benutzt werden, die sich vorzugsweise m einem festgelegten Mischverhältnis befind-en, das zwischen 30 % CO bei 70 % CO-und 6o % CO bei 40 % C02 schwankt. Die in der Zone C aufrechterhaltene Temperatur liegt zwischen 700 und iioo° C, wobei der Betrag an CO zwischen etwa 6o % bis zu annähernd 95 % schwankt. Die Zufuhr von Wärmeeinheiten bei der Eisenerzreduktion beträgt 6o % zur Zone C für die Ausführung der Schlußreduktion, etwa 22 % zur Zone A und etwa 18 % zur Zone B. Diese Einzelheiten sind nicht besonders wichtig für die hier beanspruchte Erfindung, doch tragen sie zum Verständnis bei.
  • Umeine möglichst völlige Reduktion der Metalloxyde in der Reduktionszone zu erreichen, ist es vorteilhaft, im wesentlichen die gleiche Temperatur über den ganzen Beschickungsquerschnitt in den verschiedenen Zonen zu erzielen. Mit anderen Worten sollte die Durchdringung der Wärme im wesentlichen die gleiche in der Mitte jedes Erzstromes sein wie am äußeren Rande.
  • Eine Retorte langen und schmalen, rechteckigen Querschnittes erfüllt diese Aufgabe insbesondere dann, wenn ein verhältnismäßig grobes Erz und Reduktionsmittel gebraucht werden, weil üi diesem Falle die kleinen Gastaschen zwischen den Erzteilchen die Durchleitung der Wärmeeinheiten durch die Masse gestatten, wodurch es möglich wird, diese annähernd gleichförmig zu erhitzen. Um vorzüglich die gleichen Ergebnisse bei der Reduktion von feinen Erzen zu erzielen, ist jede Haupteinheit 1, 2 usw. in ,eine Mehrzahl von in der Längsrichtung parallel liegenden Retorten 7 unterteilt, wie am besten aus Fig.2 erkennbar ist. Jede Retorte 7, deren einzelne Teile durch Gasräume 8 getrennt sind, besitzt vorzugsweise rechteckigen Querschnitt. Dadurch bilden die Retorten zusammengenommen, wie Fig. zeigt, wieder eine Reduktionseinheit oder Gesamtretorte langen und schmalen Querschnittes.
  • Dadurch, daß man jede Retorte als Ganzes in bekannter Weise in eine Mehrzahl von kleinen Retorten zerlegt, hat man offenbar nicht nur den Vorteil eines langen, dünnen Erzstromes beibehalten, sondern bat außerdem diesen langen und dünnen Strom in eine Mehrzahl von getrennten Strömen zerlegt, wodurch es den Wärmeeinheiten ermöglicht wird, zwischen den Teilen hindurchzuströmen und dadurch die mittleren Teile der sich stetig bewegenden Erzströme besser zu erhitzen. Es werden nicht nur in dieser ZÄ'eise ZVärmeeinheiten durch den allgemeinen Strom von Erz hindurchgeleitet, sondern es ist auch in jede Retorte 7 eine Gasausleitungsröhre oder ein Abgasrohr 9 eingesetzt worden. Diese Abgasrohre sind vorzugsweise aus Metall. Da sie mit ansteigenden Gasen gefüllt sind, so ist .es klar, daß die Wärmeeinheiten nach der Mitte jeder Retorte zu befördert werden.
  • Jedes Abgasrohr 9 reicht vorzugsweise, wie am besten aus Fig. i erkennbar ist, bis zu einem Punkt unmittelbar über der Schlußreduktionszone abwärts; an bestimmten Punkten über dem Boden jedes Gasableitrohres sind vorzugsweise zusätzliche Aufnahmeöffnungen io zur Abführung der Gase an den bestimmten Punkten nach Maßgabe ihres Entstehens angeordnet. Eine Anordnung für die Ausbildung dieser Aufnahmepunkte ist in Fig.6 im größeren T#Iaßstab.e wiedergegeben. Es ist ersichtlich, daß infolge der verschiedenen .Temperaturzonen und bei der Verwendung von verschiedenen Oxyden und Reduktionsstoffen verschiedenartige Gase an verschiedenen Retortenpunkten entstehen; in manchen Fällen kann es sogar zweckmäßig sein, das Rohr 9 .abwärts durch die Reduktionszone hindurch fortzusetzen.
  • Die Wärmeeinheiten zur Bewirkung der Reduktion können von verschiedenen Quellen aus zugeführt werden. In der vorliegenden Ausführung wird die Wärme durch Brenner geliefert. Es sei zunächst die Konstruktion der Reduktionszone betrachtet. Hier ist ein Satz von in der Längsrichtung sich erstreckenden und im lotrechten Abstand liegenden Verbrennungskammern i i vorgesehen; diese Kammern sind am anderen Ende bei 1 2 verbunden, derart, daß ein schlangenförmig gewundener Weg für die Verbrennungserzeugnisse entsteht.
  • Die Brenner in jeder Zonenhöhe sind im Wechsel angeordnet; beispielsweise ist, wie Fig. 2 zeigt, der Brenner 13 an einem Ende der Verbrennungskammer ,an der gegenüberliegenden Seite der Reduktionsretorte angebracht. Auch Fig. 3 und 4. zeigen die besondere Art der Brenneranordnung.
  • Die lotrecht übereinanderliegenden undverbundenen Kanäle i i sind an ihren unteren Enden mit einem Satz von schlangenförmig gewundenen Kühlzügen 15 verbunden und am oberen Ende mit einer Folge von lotrecht übereinanderliegenden Vorwärmzügen 16, wie Fio-. 1, 3 und ? zeigen. Die Vorwärmzüge sind vorzugsweise am oberen Ende an einen Fuchs angeschlossen, der geregelt werden kann, damit die Aufwärtsbewegung der Heizgase in den Kanälen geregelt werden kann, die die Reduktionszone bestimmen, sowie auch in den Kanälen, die die Vorwärmzone festlegen.
  • Durch Anordnung der Brenner zu beiden Seiten der Reduktionsretorte in der durch Fig. z veranschaulichten Weise wird die Temperatur offenbar in der besonderen Zone im Mittel ausgeglichen sein. Beispielsweise könnte die Temperatur an der Eintrittsseite des einen Brenners bei etwa i3ao" C liegen und am gegenüberliegenden Ende des Zuges etwa auf iogo° abfallen. Der Brenner an der gegenüberliegenden Retortenseite wird selbstverständlich so angeordnet, daß hier dieselben Verhältnisse vorliegen, mit dem Ergebnis, daß die Temperatur über die ganze Retortenlänge dann im wesentlichen konstant ist. Um aber mit noch größerer Sicherheit einen Temperaturausgleich über die Retortenlänge in einer bestimmten Ebene zu erhalten, ist ein Satz von lotrecht auseinandergerückten Ausgleichkammern 17 (Fig. 1 und 2) vorgesehen, die zwischen jeder Verbrennungskammer i i und der Längsreihe von Retorten 7 angeordnet ist.
  • Die Ausgleichkammern 17 sind durch die Querkanäle 8 miteinander verbunden, so daß die Temperatur rings um die Retorte 7 ziemlich genau die gleiche ist und für eine bestimmte Ebene oder für bestimmte Ebenen vorher festgelegt ist. Mit anderen Worten schaffen, wie sich aus Fig. i erkennen läßt, zur Aufrechterhaltung der Temperatur der Retorten in der Höhe der Zone C die gegenüberstehend angeordneten Brenner in den Enden der Verbrennungskammern i i in diesen Kammern eine bestimmte Temperatur, die über die Retortenlänge in der Zone C durch die zwischengefügten Ausgleichkainmern ausgeglichen wird.
  • Jede Ausgleichkammer kann von der benachbarten Verbrennungskammer i i getrennt sein. In Fig. a ist eine bevorzugte Anordnung dargestellt, wonach die .Trennwand i 8 am :einen Ende im gewissen Grade durchlässig ausführbar ist. Die Durchlässigkeit nimmt nach dem Ende der Kammer zu; gleiche Ergebnisse könnten auch erzielt werden, indem man die Dicke der -Trennwand an dem vom Brenner entfernt liegenden Ende geringer werden läßt, derart, daß: mit dem Abfall der Flammtemperatur des Brenners 13 auch die Dicke der Trennwand abnimmt, so daß die Wärmeeinheiten leichter durch die \%"and hindurch übertragen werden und eine gleichmäßige Temperatur in den Ausgleichkammern 17 aufrechtzuerhalten suchen. Auch die Retorte selbst könnte etwas porös, und die Wandungen 18 könnten gegen die Verbrennungskammer abgedichtet sein. Ob man die Wandungen 18 oder die Wandungen der Retorte 7 porös ausführen will, richtet sich danach, ob man ein festes oder gasförmiges Reduktionsmittel verwendet oder nicht. In einem Falle können die Verbrennungserzeugnisse in die Ausgleich- oder Speicherkammer eintreten, und im anderen Falle können die Gase aus den Retorten in die Ausgleichkammern übertreten und umgekehrt; in diesem Falle können die reduzierenden Gase durch die Ausgleichkammer zufließen.
  • Somit kann man, statt die Wände 18 dazu zu benutzen, das bewegliche Material in den Retorten abzugrenzen, Flammgase in den Verbrennungszügen, Ausgleichkammern ringsum und zwischen den verschiedenen Retorten 7 anbringen, die die im allgemeinen verhältnismäßig langen und schmalen Reduktionseinheiten umgeben. Auf diese Weise kann man eine verhältnismäßig hohe Reduktionstemperatur in der Mitte der Säule oder des Stromes erzielen, ohne zu hohe Temperaturen in der Nähe der Außenfläche der Erzsäule oder des Erzstromes zu haben. Man kann ,also bei der Reduktion von Eisenerz beispielsweise eine konstante Temperatur von etwa ioq.o° C in den die Reduktionszone umgebenden Ausgleichkammern haben, was dazu führt, daß in der Mitte der Erzsäule eine Temperatur von etwa 925° C vorliegt und daß man dabei eine endothermische, reduzierende Reaktion unterhält, indem man Fe O zu Fe reduziert. Dies beseitigt jede Tendenz des reduzierten Eisens, an den Retortenwandungen anzubacken, wie es bei .Temperaturen über etwa io4o° C eintreten würde; dadurch wird ein kontinuierlich frei sich bewegender Strom des Stoffes in jeder Retorte ge-:>ichert.
  • In Fig. 7 und 8 ist eine leicht abgeänderte Gestaltung wiedergegeben. Hier sind die einzelnen Retorten aus einem Satz von miteinander verbundenen Stücken 2o hergestellt, die durch Anschlüsse, wie bei 21 gezeigt, veri)unden sind. Die Ausgleichkammern 17 sind hier genau in der gleichen Weise ausgeführt wie bei Fig. i, aber die Wandungen der Rohreinheiten 2o bilden die Trennwände zwischen den Ausgleichkammern und den sich ununterbrochen bewegenden Erzströmen.
  • Es ist ferner bei dieser Ausführung ein vergleichsweise großer Durchlaß 22 zwischen den Ausgleichkammern 17 hergestellt mit dem Ergebnis, daß alle vertikal auseinandergerückten Ausgleichkammern gewünschtenfalls in Verbindung sein können. Die Rohre 2o können aus Metall oder aus keramischem Stoff bestehen. Dadurch, daß man Speicher oder Ausgleichkammern mit den angeführten Temperaturen anwendet, wird man offenbar metallische Retortenwände über die ganze Höhe jeder Einzelretorte benutzen können.
  • In der Ausführung nach Fig.9 ist eine Einheit gemäß der Erfindung von verhältnismäßig großer Höhe wiedergegeben; hier ist bei 23 die Vorwärmzone angegeben, bei 24 die Reduktionszone und die Kühlzone bei 25. Es ist nicht allein wichtig, die Temperatur jeder gegebenen Zone genau zu regeln und zu erhalten, sondern es ist auch weiter von Bedeutung, daß man genügende Wärmemengen an jedem oder an allen nötigen Punkten zuführt. Durch Vergrößern der Oberfläche der Retorte in der Vorwärmzone und der Reduzierzone wird nicht nur eine unbegrenzte Zufuhr von Wärmemenge sichergestellt, sondern man kann auch mehr Wärme zuführen, wenn es gewünscht wird, und demnach kann man die Reduktionsgeschwindigkeit vergrößern und damit auch den Durchfluß von Behandlungsgut durch jede Retorte.
  • Um diese wesentlich gesteigerte Geschwindigkeit von Reduktion und Strömung zu erreichen, ist die Einheit nach Fig.9 mit einem Satz von untereinander verbundenen Stücken 2o ähnlich den in Fig. 7 und 8 dargestellten. Diese sind in der Längsrichtung ähnlich der Anordnung gemäß Fig. 2 ausgestattet. Die Ausgleichkammern 17 liegen zu beiden Seiten jeder Reihe von Rohren 2o, und die Verbrennungs- oder Heizkammern i i liegen längs jeder Ausgleichkammer ähnlich der Anordnung nach Fig. i, 2 und 7.
  • Die Brenner in den Verbrennungskammern der vertikal übereinanderliegenden Zone liegen einander gegenüber, wie Fig. 2 es zeigte, und selbstverständlich kann jeder Brennersatz in jeder Verbrennungskammer -unabhängig geregelt werden, damit genau die Temperatur an den verschiedenen Punkten über die Höhe der Reduktionszone hin geregelt werden kann, womit gleichzeitig die Zufuhr der Wärmemenge an beliebig gewünschten Punkten gesteuert wird.
  • Infolge des Aufteilens jedes Längsstromes von Erz in ,eine Mehrzahl von Strömen und Anordnung einer Ausgleich- oder Speicherkammer ringsum die kleinen Retorten wird offenbar durch starke Vergrößerung der Oberfläche in der Reduktionszone und Anordnung von engeren Abstufungen darin die Möglichkeit geschaffen, mehr Wärme zuzuführen und damit die endothermische Wirkung in der Reduktionszone zu erreichen, wodurch die Bewegungsgeschwindigkeit des Stoffes durch die Retorten wesentlich zunimmt. Durch Vergrößerung der Retortenhöhe in Verbindung mit den Ausgleichkammern ist die Anordnung praktisch in Größe und Reduktionsgeschwindigkeit unbegrenzt.
  • Diese vergrößerte Bewegungsgeschwindigkeit gestattet offenbar ;eine stark gesteigerte Zufuhr von Wärmemenge. Dem muß aber entgegengewirkt werden durch :eine größere Absorption merkbarer Wärme in der Kühlzone. Um dieser Aufgabe Rechnung zu tragen, ist eine Anfangskühlzone z6 vorgesehen, die vorzugsweise mit Flüssigkeit oder Flüssigkeitsdämpfen gespeist wird, und die die Aufgabe hat, die Temperatur des reduzierten Erzes rasch von etwa 925 auf etwa 2oo° C herunterzubringen, und eine zweite Kühlzone 27, in welcher das Kühlmittel vorzugsweise kalte Luft ist, die in den Verbrennungskammern nach Aufnahme von Wärme aus dem Erzstrom, und nachdem sie diesen von Zoo auf etwa 38°C abgekühlt hat, benutzt wixd.
  • Das -obere Ende der Retorte in Fig.9 ist offen gelassen mit Rücksicht darauf, daß das verhältnismäßig feine Erz und das verwendete Reduktionsmittel ausreicht, die Retorte ständig abzuschließen. Der Boden der Retorte ist zweckmäßig durch einen Schieber 28 abgeschlossen, der den Schiebern 6a unter den Retorten 7 der ersten Ausführungsform ,ähnelt und der einen peri.odischen Abzug des reduzierten Erzes gestattet, ohne daß gleichzeitig Luft zur Retorte strömt. Die Einheit nach Fig.9 ist nicht mit einem Gasabzug ausgerüstet, weil es klar ist, daß ein solcher Abzug nicht unbedingt nötig für den praktischen Betrieb der Einheit ist. Es kann ,aber auch der Abzug 9 gemäß Fig. 7 gewünschtenfalls verwendet werden, um ein gasförmiges Reduktionsmittel einzuführen, statt die durch die Reaktion gebildeten Gase abzuleiten.
  • Die neue Ausgleich- und Speicherkammer ist gleich gut verwendbar sowohl. für kleine wie für große Einheiten und zur Reduktion beliebiger Erzarten. Die Wirkung ist in allen Fällen die gleiche.
  • Die reichliche Umspülung jeder Stelle durch die Möglichkeit unbegrenzter Zufuhr von Wärme bestimmter Temperatur, wie sie durch die Speicherkammern geschaffen wird, ist jedoch bei großen Einheiten besonders wertvoll. Die Steigerung der Bewegungsgeschwindigkeit des Erzes ist fast unbegrenzt, weil ohne Rücksicht auf die notwendigen Wärmeeinheiten im Verhältnis zur Reduktionsgeschwindigkeit diese Wärmemenge immer verfügbar ist, ohne daß die Wandtemperatur der Retorte zu hoch gesteigert werden müßte.
  • Soweit das Verfahren der Wärmeübertragung in Frage kommt, können die Retortenwände, die das Erz leiten und umschheßen, fast beliebig gebaut sein; in Fig. i erfolgt der UmsIchluß durch keramische Wandungen, in Fig.8 durch Metallwandungen oder Rohre bzw. durch Metallkästen. Er kann ,auch durch Metallkästen erfolgen, welche durch die Ausgleichkammern hindurchgeführt werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSpRÜcHE: i. Verfahren zur Reduktion von Metalloxyden, insbesondere Eisenerzen, ohne Schmelzen, bei dem das Erz in Anwesenheit von Reduktionsmitteln durch eine auf einer bestimmten Temperatur gehaltene Reduktionszone stetig hindurchgeführt wird, in welcher von Heizkammern aus Wärme .auf den Erzstrom übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Cbertragung der Wärme von den Heizkammern .auf die Retorte über zwischen beiden angeordneten Ausgleichzonen erfolgt.
  2. 2. Reduktionsofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurchgekennz:eichnet, daß die Führung des Erzes durch die Ausgleichzone in vom Ausgleich- bzw. Speicherraum im wesentlichen allseitig umschlossenen Einzelretorten (7) .erfolgt, die - zweckmäßig in einer Ebene nebeneinander angeordnet sind.
DE1930537307D 1929-10-22 1930-02-25 Verfahren und Vorrichtung zur Reduktion von Metalloxyden, insbesondere Eisenerzen, ohne Schmelzen Expired DE537307C (de)

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