AT83447B - Verfahren und Vorrichtung zur Verkohlung von in Schachtöfen o. dgl. gleichmäßig fortbewegten festen Brennstoffen mittels eines kreisenden Gegenstromes neutraler Gase. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Verkohlung von in Schachtöfen o. dgl. gleichmäßig fortbewegten festen Brennstoffen mittels eines kreisenden Gegenstromes neutraler Gase.

Info

Publication number
AT83447B
AT83447B AT83447DA AT83447B AT 83447 B AT83447 B AT 83447B AT 83447D A AT83447D A AT 83447DA AT 83447 B AT83447 B AT 83447B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
charring
furnace
heater
gas
zone
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Paul Meyer
Original Assignee
Paul Meyer
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Paul Meyer filed Critical Paul Meyer
Application granted granted Critical
Publication of AT83447B publication Critical patent/AT83447B/de

Links

Landscapes

  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren und Vorrichtung zur Verkohlung von in Schachtöfen o. dgl. gleichmässig fortbewegten festen Brennstoffen mittels eines kreisenden Gegenstromes neutraler Gase. 



   Die Destillation fester Brennstoffe mit Hilfe eines als Wärmeträger dienenden neutralen Gasstromes auszuführen, ist wiederholt versucht worden. Gewöhnlich wird hiebei das Gas nach Abgabe der von ihm aufgenommenen kondensierbaren Destillationsprodukte wieder verwendet, so dass es im ständigen Kreislauf arbeitet. Es ist nicht bekannt geworden, dass eines dieser Verfahren praktische Bedeutung gewonnen hätte. Die Ursachen hiefür liegen teils in der Verkennung der Grenzen, die einem solchen Destillationsverfahren praktisch gezogen sind, teils in der Unvollkommenheit der vorgeschlagenen Arbeitsmethoden. Nach den vorliegenden Erfahrungen ist z. B. ein vollständiger Destillationsprozess (Verkokungsprozess), der also verhältnismässig hohe Temperaturen erfordert, auf dem angegebenen Wege im grossen kaum durchführbar.

   Dagegen ist eine Verkohlung im kreisenden Gasstrom bei niedriger Temperatur mit praktischem und wirtschaftlichem Erfolge durchzuführen, wenn gewisse Vorbedingungen beachtet werden. Ein derartiges Verfahren wird im folgenden beschrieben. Dieses Verfahren ermöglicht es, geeignete Brennstoffe, wie z. B. lignitische Braunkohle, Torf und Holz im kontinuierlichen Grossbetrieb zu verkohlen und das verkohlte Gut im gekühlten Zustande zu gewinnen. 



   Die Behandlung des in einem Schachtofen o. dgl. kontinuierlich fortbewegten Gutes erfolgt, wie üblich, durch einen Gegenstrom neutraler Gase, die im kalten Zustande unten in den Ofen eingeführt und zwecks Kühlung des verkohlten Gutes durch dasselbe hindurchgeleitet werden, wobei sie Wärme aufnehmen. Erfindungsgemäss wird der Gasstrom nun nach Verlassen der Kühlzone in-geeigneter Weise auf die erforderliche Verkohlungstemperatur (zweckmässig 300-3500) weiter erhitzt und hierauf durch das Frischgut geleitet. Nach üblicher entsprechender Reinigung, Rückkühlung und Entfernung des Gasüberschusses wird sodann der Gasstrom dem unteren Teil des Ofens erneut zugeführt. 



   Die Wiedererhitzung des Gasstroms auf die Verkohlungstemperatur kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. dadurch, dass der Gasstrom nach Verlassen der Kühlzone ganz oder teilweise aus dem Ofen herausgezogen, durch einen Erhitzer beliebiger Bauart getrieben und hierauf dem Ofen dicht unterhalb der Verkohlungszone wieder zugeführt wird. 



  Liefert der Destillationsprozess genügende Mengen brennbarer, unkondensierbarer Heizgase, so können diese zum Betrieb des Erhitzers'verwendet werden. Diese Arbeitsweise hat den Vorzug der Einfachheit und Zuverlässigkeit ; ausserdem kann hierbei die aus dem Betrieb des Erhitzers anfallende Abwärme zur Vortrocknung des Rohstoffes in einer besonderen Vorrichtung ausgenutzt werden. 



   Eine zweite Möglichkeit zur Wiedererhitzung des Gasstromes besteht darin, dass dem Gasstrom nach Verlassen der Kühlzone und vor seinem Eintritt in die Verkohlungszone eine entsprechende Menge frischer neutraler Gase zugesetzt wird, deren Temperatur selbstverständlich so hoch sein muss, dass die Mischung die erforderliche Verkohlungstemperatur aufweist. 



   Die Wiedererhitzung des Gasstromes kann endlich auch durch ständige Zuführung einer geringen Luftmenge in die Verkohlungszone des Ofens bewirkt werden. In diesem Falle kann jede anderweitige Wärmezufuhr unterbleiben Die erhebliche Verdünnung der dem Gasstrom beigemengten Luft verhindert eine weitgehende Verbrennung von Material, so dass der Wert der erzeugten Kohle kaum beeinträchtigt wird. 



   Die Bewegung des Gasstromes erfolgt in bekannter Weise mechanisch, z. B. mittels Ventilatoren. Da infolge der Entgasung fortwährend eine Vermehrung der Gase stattfindet, muss an einer bestimmten Stelle des Kreislaufes eine mit dem Zuwachs übereinstimmende Gasmenge abgezogen werden. 



   Der Druck im Ofen vermindert sich naturgemäss in der Bewegungsrichtung des Gasstroms, also von unten nach oben. Man kann aber das Druckniveau im Ofen im Verhältnis zum Druck der Aussenluft regeln, wenn man den Gasauslass mehr oder weniger drosselt. Bei genügender Grösse der Abzugsöffnung für den Gasüberschuss wird an dieser Stelle des Kreislaufs ungefähr die Spannung der atmosphärischen Luft herrschen. Von diesem Umstand wird vorteilhaft Gebrauch gemacht, indem man z. B. die Austragöffnung für das verkohlte Gut gleichzeitig als Abzugsöffnung für den Gasüberschuss benutzt. In diesem Fall ist es nicht nötig, eine besonders konstruierte Austragvorrichtung anzuwenden, die den Eintritt von Luft in den Ofen verhindert.

   Dagegen muss das Rohgut durch eine Begichtungsvorrichtung mit doppeltem Abschluss (nach Art der Generatorenbeschickung) eingebracht 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 werden. Versieht man die   Beschickungs-und   die Austragöffnung des Ofens je mit einem einfachen Abschluss, so können beide Öffnungen abwechselnd als Gasauslass dienen. Die Beschickungsvorrichtung bleibt geschlossen, während verkohltes Gut ausgetragen wird und umgekehrt unterbleibt das Austragen während der Beschickung. Sind beide Vorrichtungen geschlossen,   sox kann das Kreislaufsystem   ohne Gefahr schädlichen Lufteintritts an beliebiger Stelle geöffnet werden. 



   Eine Vorrichtung zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens veranschaulicht die Zeichnung. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus den beiden übereinander liegenden   Ofen schächten 1 und 2   mit dazwischen liegender Verengung   3,   aus dem Kondensator 4 und dem Erhitzer 5. Als Aufgabevorrichtung für das Verkohlungsgut dient der Doppelverschluss 6, als Austragvorrichtung der Drehtisch 7 mit feststehendem Abstreicher 8. Das durch den Gichtverschluss 6 eingebrachte Material wird während des Herabsinkens im Ofenschacht 1 ve kohlt und im Ofenschacht 2 gekühlt. Ein Ventilator 9 saugt das neutrale Gas aus dem Ofenschacht 1 durch den Kühler   4   und drückt es in den Ofenschacht 2.

   Ein zweiter Ventilator 10 entnimmt den vorgewärmten Gasstrom unterhalb der Verengung 3 aus dem Ofenschacht 2 und drückt das im Erhitzer 5 auf die Verkohlungstemperatur gebrachte Gas oberhalb der Verengung 3 in den Ofenschacht 1. Die Verengung 3 hat den Zweck, die Herausnahme des Gasstromes aus dem Ofen und seine Wiedereinführung zu   erleichtern.'Der   durch den Verkohlungsprozess entstehende   Gasüberschuss   entweicht in der dargestellten Ausführungsform durch die Öffnung 11, die gleichzeitig als Austragöffnung für das verkohlte Material dient. 



   Die Vorteile des beschriebenen Verfahrens bestehen hauptsächlich in einer guten Wärmeausnutzung, in der Einfachheit des Betriebes, die trotz der Verschiedenheit der aufeinanderfolgenden Prozesse erreicht wird, in der zweckmässigen Druckregelung gegenüber der Aussenluft sowie in der kontinuierlichen Gewinnung einer gleichmässig beschaffenen, bereits ab-   gekühlten   Kohle. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :   1.   Verfahren zur Verkohlung von in Schachtöfen o. dgl. gleichmässig foitbewegten festen Brennstoffen mittels eines kreisenden Gegenstromes neutraler Gase, die zwecks Kühlung des verkohlten Gutes im kalten Zustande unten in den Ofen eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die neutralen Gase nach Verlassen der Kühlzone ganz oder teilweise auf mässige Verkohlungstemperatur erhitzt und hierauf durch das Frischgut geleitet werden. worauf der Gasstrom in bekannter Weise nach entsprechender Reinigung, Rückkühlung und Entfernung des Gasüberschusses dem unteren Teil des Ofens erneut zugeführt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasstrom nach dem Verlassen der Kühlzone ganz oder teilweise aus dem Ofen abgezogen, durch einen Erhitzer getrieben und hierauf dem Ofen dicht unterhalb der Verkohlungszone wieder zugeführt wird, wobei der Erhitzer durch im Ofen erzeugte brennbare Heizgase betrieben und die Abwärme des Erhitzers zum Vortrocknen des Rohstoffes verwendet werden kann.
    3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass die Wiedererhitzung des Gasstromes vor seinem Eintritt in die Verkohlungszone durch Zusatz frischer neutraler Heizgase von entsprechend hoher Temperatur erfolgt.
    4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass die Wiedererhitzung des EMI2.1 geringen Luftmenge in die Verkohlungszone bewirkt wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis , dadurch gekennzeichnet, dass der Gas- überschuss durch die Austragöffnung für das verkohlte Gut abgezogen wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gas- überschuss abwechselnd durch die Füllöffnung für das Frischgut und die Austragöffnung für das verkohlte Gut abgezogen wird.
    7. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 6, gekennzeichnet durch zwei übereinander angeordnete, durch eine Verengung (3) getrennte Schächte (1 und 2), von denen der obere als Verkohlungsraum und der untere (2) als Kühlraum dient.
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Erhitzeis dz der mit dem oberen Schacht (1) unten und mit dem unteren Schacht (2) oben durch Röhren verbunden ist, sowie eines Ventilators (10), der das Gas vom unteren Schacht durch den Erhitzer hindurch in den oberen Schacht fördert.
AT83447D 1918-06-29 1919-07-04 Verfahren und Vorrichtung zur Verkohlung von in Schachtöfen o. dgl. gleichmäßig fortbewegten festen Brennstoffen mittels eines kreisenden Gegenstromes neutraler Gase. AT83447B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL83447X 1918-06-29

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT83447B true AT83447B (de) 1921-04-11

Family

ID=19758717

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT83447D AT83447B (de) 1918-06-29 1919-07-04 Verfahren und Vorrichtung zur Verkohlung von in Schachtöfen o. dgl. gleichmäßig fortbewegten festen Brennstoffen mittels eines kreisenden Gegenstromes neutraler Gase.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT83447B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2533606A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum abkuehlen von koks
DE3013325C2 (de) Verfahren zur Trocknung und Vorerhitzung von Kohle unter Ausnutzung der fühlbaren Kokswärme bei der trockenen Kokskühlung bzw. -löschung
DE2910936C2 (de)
AT83447B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Verkohlung von in Schachtöfen o. dgl. gleichmäßig fortbewegten festen Brennstoffen mittels eines kreisenden Gegenstromes neutraler Gase.
DE2913666C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Hüttenformkoks
DE514317C (de) Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen
DE2929786C2 (de)
DE422999C (de) Verfahren und Vorrichtung zur ununterbrochenen Wassergaserzeugung
DE579524C (de) Verfahren und Einrichtung zum Eindampfen von Zellstoffablauge
CH90644A (de) Verfahren und Vorrichtung zur Verkohlung fester Brennstoffe im kreisenden Gasstrom.
DE478453C (de) Verfahren zur Anreicherung von Gasen und Daempfen in Gasgemischen
DE2653755A1 (de) Verfahren zum verringern des flugkoksauswurfes beim loeschen von gluehendem koks und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE1054431B (de) Verfahren und Einrichtung zur Ausfuehrung der katalytischen SO-Oxydation
DE680605C (de) Verfahren zur Herstellung von Eisenschwamm
DE2103065A1 (de) Verfahren und Anlage zur Kalzime rung von phosphorsauren Erzen oder ahn liehen Mineralien
DE2153677A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Karbonisierung von Kohle zur Herstellung von Koks
DE417688C (de) Verfahren zum Verschwelen von festen Brennstoffen im Drehrohrofen
DE745222C (de) Verfahren zum Verschwelen von Brennstoffen, insbesondere von bituminoesen Schiefern
DE2802212A1 (de) Verfahren zum aufarbeiten von holz fuer dessen metallurgische nutzung
DE672721C (de) Verfahren zum Vergasen von Kohle in Kohlenwassergasanlagen mit Wechselbetrieb
DE431503C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Brennstoffs
DE460012C (de) Schwelen wasserreicher Brennstoffe
DE527021C (de) Verfahren zur Wertverbesserung minderwertiger Brennstoffe
DE510915C (de) Verfahren zur Kuehlung von gluehendem Koks
DE559830C (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Destillation eines festen Brennstoffes