DE579524C - Verfahren und Einrichtung zum Eindampfen von Zellstoffablauge - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Eindampfen von ZellstoffablaugeInfo
- Publication number
- DE579524C DE579524C DEI40757D DEI0040757D DE579524C DE 579524 C DE579524 C DE 579524C DE I40757 D DEI40757 D DE I40757D DE I0040757 D DEI0040757 D DE I0040757D DE 579524 C DE579524 C DE 579524C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- evaporation
- gases
- liquor
- air
- steam
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D1/00—Evaporating
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D1/00—Evaporating
- B01D1/26—Multiple-effect evaporating
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C11/00—Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
- D21C11/10—Concentrating spent liquor by evaporation
- D21C11/103—Evaporation by direct contact with gases, e.g. hot flue gases
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Eindampfen von Zellstoffablauge mit Hilfe
von bei der Verbrennung von eingedampfter Ablauge entstehenden Gasen bzw. Dämpfen.
' 5 Die Erfindung kennzeichnet- sich in der
Hauptsache dadurch, daß die Gase bzw. Dämpfe nach unmittelbarer Berührung mit einzudickender Ablauge unter Kühlung bis
auf eine unter ihrer Kondensationstemperatur
to liegenden Temperatur zur mittelbaren Erwärmung von Ablauge, die mit Hilfe von
Luft oder anderen Gasen voreingedickt und gekühlt wurde, benutzt werden.
Infolge des großen Dampfbedarfes, der in der Zellstoffindustrie vorhanden ist, spielt die
Wärmewirtschaft eine wichtige Rolle im Betriebe derartiger Fabriken. Nach einem bekannten
Verfahren wird auf Wirtschaftlichkeit im Betriebe gezielt, in dem ein auf eine über der Siedetemperatur der einzudickenden
Lauge liegende Temperatur erhitztes Gas in Form von kleinen Bläschen durch die Lauge
getrieben wird, ohne daß dabei irgendeine Verwertung der nicht ausgenutzten Wärme
des abströmenden Gases zur weiteren Erwärmung von Lauge bezweckt wird. Bei einem anderen bekannten Verfahren, wo
Sulfitcelluloseablauge im Gegenstrom mit Feuergasen entschwefelt wird und wo die
Feuergase nachher einer Kondensierung zwecks Gewinnung von schwefliger Säure unterworfen werden, sieht man ebenfalls von
einer weiteren Ausnutzung der zurückbleibenden Wärme der Gase zu Eindickungszwecken
ab.
In der Sulfatzellstoffindustrie ist allerdings große Arbeit geleistet worden, um die Brennstoffkosten
durch zweckdienliche Anordnungen zu vermindern. Dieses hat man herbeiführen können durch Ausnutzung des. Heizwertes
der sogenannten Schwarzlauge. Die Schwarzlauge enthält das beim Kochen verwendete
Alkali, welches durch Eindicken und Verbrennung der Schwarzlauge zurückgewonnen
wird. In einigen Fabriken geschieht dieses Eindicken immer noch ausschließlich mittels umlaufender Trocken apparate und im
Rotierofen nebst zugehörigem Schmelzofen. Die eigentliche Eindickung erfolgt dabei mittels
umlaufender Trockenapparate sowie im Rotierofen, und die aus dem letzteren entweichende
eingedickte Trockensubstanz, die sogenannten Brände, wird im Schmelzofen verbrannt. Das Eindicken geschieht im Rotierofen
durch Ausnutzung des Heizwertes der organischen Substanz, die die Schwarzlauge selbst enthält. Der Ofen ist unter solchen
Verhältnissen nur ausnahmsweise selbstunterhaltend hinsichtlich des Brennstoffs."
Für gewöhnlich muß demselben noch Brennstoff zugeführt werden.
Eine derartige bekannte Anordnung ist in Fig. ι der Zeichnungen schematisch veranschaulicht.
Tn dieser Figur bezeichnet ι den Schmelzofen, 2 den Rotierofen, 3 die umlaufenden
Trockner und 4 den Schornstein. Die Lauge wird den Trocknern 3 durch das Rohr 25 zu-S
geführt und wird dann nach Verdampfung in denselben durch die Leitung 26 nach dem
Rotierofen 2 überführt. Die hier erhaltenen Brände werden bei 27 herausgenommen und
in den Schmelzofen 1 bei 28 hineingeführt.
Das zurückgewonnene Alkali wird aus dem Ofen ι durch die Leitung 29 herausgenommen.
In einigen Fabriken wird die Lauge eingedickt, ehe dieselbe nach dem Rotierofen fließt,
und zwar unter Zuhilfenahme von Dampf in Mehrkörperverdampfern. Durch diese Anordnung
kann ein Teil der bei der Verbrennung der organischen Substanz erzeugten Wärme für Dampferzeugung ausgenutzt
ao werden.
Eine derartige Anordnung ist in Fig. 2 dargestellt, wo ι einen Schmelzofen, 2 einen Rotierofen,
5 einen daran angeschlossenen Dampfkessel, 6 einen Ekonomiser und 4 den Schornstein bezeichnet. Dem Dampfkessel 5
ist ein System von Verdampfern 7 mit einem Kondensator 8 und einer Vakuumpumpe 9 angeschlossen.
Von dem nach den Verdampfern 7 führenden Dampfrohr kann eine Leitung 30 für andere Zwecke abgezweigt
werden. Die Lauge wird den Verdampfern 7 durch ein Rohr 31 zugeführt, strömt durch
die in Reihe angeordneten Verdampfer und entweicht durch die Leitung 32 nach dem
Rotierofen 2, wo die Brände bei 27 herausgenommen werden. Die Brände werden bei 28 in- den Schmelzofen 1 hineingeführt, und
das Alkali wird bei 29 herausgenommen.
Dieses System bringt aber neben den wärmetechnisc'hen Vorteilen beträchtliche
Übelstände mit sich.
Der Verbrennungsverlauf im Schmelzofen ι ist nahezu unkontrollierbar und äußerst
ungleichförmig. Dieses veranlaßt, daß die Dampferzeugung des Kessels 5 sehr ungleichförmig
wird (von der mittleren Dampferzeugung sind nur etwa 60 °/0 völlig konstant),
woraus folgt, daß umfassende Ausgleichvorrichtungen, wie z. B. Dampfakkumulatoren,
benutzt werden müssen. Da die Kessel hinter dem eigentlichen Rotierofen angebracht werden
müssen, wo die Rauchgastemperatur niedrig ist (etwa 700 ° C), wird die erforderliche
Kesselfläche unverhältnismäßig und un~ nötig groß und der Wirkungsgrad äußerst schlecht. Gemäß vorgenommener Untersuchungen
ist der Wirkungsgrad etwa 35 °/0, gerechnet auf den effektiven Heizwert der
Substanz. Schließlich kommt hinzu, daß ein großer Teil- des erzeugten Dampfes für die
Eindickung der Schwarzlauge verbraucht wird. Für eine mittelgroße Fabrik ist die für
Eindickung erforderliche Dampfmenge etwa 40 °/0 der von den Rotierofenkesseln erzeugten
Gesamtdampfmenge. Die Kessel werden somit mit einer Dampferzeugung belastet, die
nicht der übrigen Fabrikation zugute kommt. Selbstverständlich ist, daß diese Kosten die
nützlich erzeugte Dampf menge erheblich verteuern werden.
Auch die Eindickungsanlage an sich bildet eine teure Anlage, die eine völlig konstante
Dampfzufuhr fordert. Hierzu kommt, daß die Bedienung und der Betrieb dieser Anlage
infolge eintretender Inkrustationen teuer werden.
Aus obigem geht hervor, daß es möglich ist, die wirtschaftlichen und wärmetechnischen
Ergebnisse des Laugenregeneriervorganges sehr wesentlich zu verbessern, falls die 'eigentliche Aufgabe des Eindickens in
einer einfacheren Weise gelöst werden kann, als dies bisher der Fall gewesen ist.
Dies wird durch das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ermöglicht.
Eine zur Ausführung der Erfindung bestimmte Anordnung ist in Fig. 3 der Zeichnungen
schematisch veranschaulicht.
In dieser Figur bezeichnet 1 einen Schmelzofen, 2 einen Rotier of en und 3 umlaufende go
Trockner, wie in Fig. 1. Die Rauchgasdampf-Mischung wird von diesen mittels eines
Ventilators 33 durch eine Sättigungsvorrichtung 10 und dann, ehe dieselbe den Schornstein
4 erreicht, durch eine Heizvorrichtung 11 getrieben. Der Heizvorrichtung 11 ist
durch Zu- und Rücklauf leitungen 12 und 13
für die Lauge ein Verdampfer 14 angeschlossen. Die Zirkulation der Lauge zwischen
der Heizvorrichtung 11 und dem Verdämpfer
14 wird mittels einer Pumpe 34 aufrechterhalten. Ein Teil der im Verdampfer
14 eingedampften Lauge wird durch eine Leitung 35 nach den umlaufenden Trocknern 3
geleitet.
Die Luft- bzw. Gas-Dampf-Mischung vom Verdampfer 14 wird hier durch eine Leitung
15 einer zweiten Heizvorrichtung 16 zugeleitet,
welche durch Zu- und Rücklaufleitungen 17 und i8 an einen Verdampfer 19 xio
angeschlossen ist, aus welchem die Gas-Dampf-Mischung durch die Leitung 20 entweicht.
Zwecks Aufrechterhaltung der Zirkulation ist auch hier eine Pumpe 36 vorgesehen,
mittels welcher auch ein Teil der durch das Rohr 37 zugeführten und im Verdampfer
19 eingedampften Lauge durch eine Leitung 38 dem Verdampfer 14 zugeleitet
wird: Luft: wird in die Verdampfer 14 und
bei 21 bzw. 22, z. B. durch die Ventilatoren 39 und 40, eingeblasen. Zwischen der
nach dem Schornstein führenden Leitung und
57»
der nach der Heizvorrichtung 16 gehenden
Leitung 15 ist eine Leitung 23 vorgesehen durch welche die Gas-Dampf-Mischung, die
gegebenenfalls als Heizmittel in der Heizvorrichtung 16 verwendet wird, von der Heizvorrichtung
11 abgeleitet werden kann. Diese Gas-Dampf-Mischung kann mittels desjenigen
Ventilators 33 vorwärts getrieben werden, welcher das Rauchgas durch die Sättigungsvorrichtung
10 und die Heizvorrichtung 11 durch Umstellung der Klappe 43 treibt. Die
Luft-Dampf-Mischung von dem Verdampfer 14 bzw. von der Heizvorrichtung 16 und vom
Verdampfer 19 kann nach dem Ofen 1 an Stelle von frischer Luft geleitet werden.
Die Rauchgas-Dampf-Mischung, die gegebenenfalls zunächst mit Wasserdampf in
der Sättigungsvorrichtung 10 gesättigt wird, wird durch die unmittelbare Berührung mit
der einzudickenden Ablauge auf so niedrige Temperatur gekühlt, daß Wasserdampf verflüssigt
wird. Das Kühlmittel besteht also hierbei aus der einzudampfenden Flüssigkeit, wie z. B. Schwarzlauge, welche die bei der
Verflüssigung frei gemachte Wärme aufnimmt. Dies findet in der Heizvorrichtung 11
statt. Die hierbei erwärmte Flüssigkeit wird von neuem gekühlt, indem Luft oder ein
anderes Gas oder eine Gasmischung von einer Sättigungstemperatur,, die niedriger ist als die
Temperatur der Flüssigkeit, in geeigneter Weise veranlaßt wird, Wasser aus der Lauge
zu verdampfen. Dies geschieht im Verdampfer 14 beispielsweise dadurch, daß das
Gas durch die Flüssigkeit gepreßt wird. Nachdem die Flüssigkeit im Verdampfer 14
abgekühlt worden ist, kehrt dieselbe durch die Leitung 13 zurück, um von neuem mit der
Rauchgas-Dampf-Mischung in der Heizvorrichtung 11 erwärmt zu werden usw. Zweckmäßig
erfolgt sowohl die ,Erwärmung als die Verdampfung im Gegenstrom. Die Heizvorrichtung
11 und der Verdampfer 14 bilden also zusammen ein Verdampfungsaggregat.
Die bei der Verdampfung erhaltene Luftbzw. Gas-Dampf-Mischung vom Verdampfer 14 kann, falls ihre Temperatur nicht allzu
niedrig ist, zur Verdampfung weiter ausgenutzt werden, nämlich in derselben Weise
wie oben hinsichtlich der ursprünglichen Rauchgas-Dampf-Mischung angegeben worden
ist. Dieses erfolgt dadurch, wie in Fig. 3 gezeigt, daß die Gas-Dampf-Mischung vom Verdampfer
14 veranlaßt wird, Wärme mittelbar in einer zweiten Heizvorrichtung 16 an eine
Lauge abzugeben, welche durch die Leitung 17 nach einem zweiten Verdampfer 19 geleitet
wird, wo sie unter Zuhilfenahme frischer Luft oder frischen Gases gekühlt wird, worauf die Lauge durch die Leitung 18
und Pumpe 36 nach, der Heizvorrichtung 16 zurückkehrt. Die Heizvorrichtung 16 und der
Verdampfer 19 bilden somit ein zweites Verdampfungsaggregat. Die von der Heizvorrichtung
11 nach dem Schornstein 4 entweichende Gas-Dampf-Mischung kann, wie bereits
erwähnt, als Wärmeabgeber in der Heizvorrichtung 16 verwendet werden, denn diese
Heizvorrichtung wird selbstverständlich bei einer niedrigeren Temperatur als die Heizvorrichtung
11 arbeiten. Die betreffende Gas-" Dampf-Mischung wird der Heizvorrichtung 16
durch die Leitung 23 zugeführt. In derselben Weise kann man mit einem dritten Verdampfungsaggregat
usw. arbeiten.
Die Temperatur des aus den Trocknern 3 entweichenden Rauchgases schwankt beträchtlich,
dürfte aber im allgemeinen zwischen ioo° C und 2oo° C liegen. Die Sättigungstemperatur der Rauchgase, d. h. diej enige
Temperatur, bei welcher Kondensierung bei Kühlung einzutreten beginnt, schwankt auch
erheblich. Ihr höchster Wert dürfte 840 C bis 850C betragen. Da die Gase zwecks Erzielung
einer guten Wärmeübertragung bei dem mittelbaren Wärmeaustausch auf die Kondensationstemperatur
abgekühlt sein müssen, werden die Gase vor diesem mittelbaren Wärmeaustausch in der Weise gekühlt,, daß
man sie veranlaßt, durch eine auf einem in go zweckdienlicher Weise durchlöcherten Boden
befindliche Laugenschicht zu strömen, was in der Sättigungsvorrichtung 101 geschieht.
Es ist auch möglich, die umlaufenden Trockner durch Sättigungsvorrichtungen zu
ersetzen. Eine derartige Einrichtung ist bei-_ spielsweise in Fig. 4 dargestellt. In dieser
Figur bezeichnet 1 den Schmelzofen, 2 den Rotierofen, 10 die Sättigungsvorrichtung, 11
die Heizvorrichtung, 4 den Schornstein, 12 und 13 von der Heizvorrichtung nach dem
Verdampfer 14 führende Leitungen, in den die Lauge durch die Leitung 37 hineingeführt
wird, 15 dieAuslaßleitutag für diel 'Duft-Dampf-Mischung
und 21 den Lufteinlaß mit dem. Ventilator 39. Hierbei findet eine beträchtliche
Verdampfung in der Sättigungsvorrichtung 10 statt, ähnlich der in Fig. 3 gezeigten
Ausführungsform in den dort dargestellten umlaufenden Eindampf- und Sättigungsvorrichtungen.
Ebenso wie diese letztere Ausführung lediglich ein einziges Verdampfungsaggregat besitzen kann, kann die Ausführung
gemäß Fig. 4 mit zwei oder mehreren derartigen Aggregaten versehen werden.
Mit den oben beschriebenen Vorrichtungen können, wie ausgeführte Versuche und Berechnungen
gezeigt haben, mit nur einem Aggregat ohne Schwierigkeit mehr als 75%
des Gesamtwärmeinhaltes der den Rotierofen bzw. die umlaufenden Trockner verlassenden
Rauchgase weiter zwecks Verdampfung aus-
genutzt werden. Wenn aber 75% mehr Wasser pro Einheit verbrannter Substanz
verdampft werden und der Ofen schon vorher nahezu selbstunterhaltend war, ist es klar,
daß man bei Anwendung einer Verdampfungsvorrichtung gemäß der Erfindung
dem Schmelzofen 1 einen großen Teil der von dem eigentlichen Rotierofen 2 entweichenden
eingedickten trocknen Lauge entziehen kann. ίο Diese Trockensubstanz kann nun zur Dampferzeugung
benutzt werden, und der hierfür benutzte Dampfkessel kann außerdem noch mit Gasen aus dem dem Kessel zugehörigen
Schmelzofen direkt gefeuert, d. h. er kann unmittelbar nach dem Schmelzofen verlegt werden,so
daß die Gase eine hohe Temperatur haben, wenn dieselben zum Dampfkessel gelangen.
Wenn man ferner auch die Wärme des von dem Verdampfer 14 (Fig. 3) entweichenden
Luft-Dampf-Gemisches in einem zweiten Aggregat 16 bis 19 ausnutzt, so wird weiteres
Wasser aus der Lauge verdampft. Auf diese Weise kann man diejenige Wärmemenge, die
im Ofen entwickelt werden muß, um die Lauge einzudicken, auf die Hälfte (oder einen
noch geringeren Betrag) gegenüber dem sonst erforderlichen Wert herabsetzen. Infolgedessen
wird etwa die Hälfte der Trockensubstanz der Lauge für andere Wärmezwecke verwendbar, d. h. im vorliegenden Falle für
die Erzeugung von Dampf, für Kochzwecke, zum Trocknen usw.
Eine derartige Ausführung ist in Fig. 5 dargestellt. Hier bezeichnen ia und i6
Schmelzöfen, wobei die Gase vom Ofen ia
zur Dampferzeugung in einem Kessel 41 ausgenutzt werden, aus welchem sie weiter durch
eine Sättigungsvorrichtung 42 nach dem Schornstein 4 strömen. Die Gase von dem Ofen ift strömen, wie bei der Ausführung gemäß
Fig. 4, durch den Rotierofen 2, die Sättigungsvorrichtung 10 in die Heizvorrichtung
11 nach dem Schornstein 4. An die Heizvorrichtung 11 ist, wie oben beschrieben, ein
Verdampfer 14 angeschlossen.
Durch die Konzentrierung der Lauge wird so viel Wasser atis derselben entfernt, daß die
aus dem Rotierofen 2 erhaltene Trockensubstanz nicht vollständig für den Wärmebedarf
im Ofen ih verbraucht wird. Die überschüssige
Menge an Trockensubstanz wird, wie bereits erwähnt, im Ofen 1" verbrannt,
und die dabei erhaltene Wärme wird im Dampfkessel 41 ausgenutzt. Ein Teil des
Wärmeinhalts der vom Dampfkessel entweichenden Gase kann in der Sättigungsvorrichtung
42 ausgenutzt werden, welche mit Lauge beschickt ist. Die Rauchgas-Dampf-Mischung,
welche in diesem Falle aus der Sättigungsvorrichtung 42 entweicht, hat eine verhältnismäßig niedrige Temperatur, z. B.
etwa 50° C. Diese Gas-Dampf-Mischung kann
für Heizung, Trockenzwecke u. dgl. verwendet werden. Man kann dieselbe auch zu Eindampfzwecken
verwenden, in welchem Fall man die Gase durch eine Heizvorrichtung usw. in derselben Weise wie die Gase aus den
Öfen i6 und 2 strömen läßt. Infolge des niedrigen
Wärmeinhalts der aus der Sättigungsvorrichtung 42 kommenden Gase sind es jedoch geringere Wärmemengen, die hierdurch
gewonnen werden können.
Wie groß der Anteil der gesamten Trockensubstanzmenge ist, den man in dieser Weise
zur Dampferzeugung ausnutzen kann, wird in hohem Maße davon abhängig sein, welche
Ausnutzung die Rauchgase erfahren, ob die Eindampfvorrichtungen mit einem oder mehreren
Aggregaten arbeiten usw. Eine Berechnung zeigt aber, daß eine Ausnutzung von nur
70 °/o des Wärmeinhalts der Rauchgas-Dampf-Mischung und ein einziges Aggregat zur Eindampfung
der Lauge mit Luft oder anderen Gasen in der hier beschriebenen Weise ein wärmetechnisches Ergebnis ergibt, welches
ebenso gut ist wie das der jetzt verwendeten Systeme mit gewöhnlichen Verdampfern. Im
Vergleich mit den letzteren Systemen weist aber das oben beschriebene viele bedeutende
Vorteile auf, unter denen die folgenden erwähnt sein mögen:
Das System ist äußerst einfach und leicht zu bedienen, da ja in der Apparatur weder
Über- noch Unterdruck herrscht.
Die für die Dampferzeugung erforderliche Kesselfläehe wird um etwa 40% vermindert,
entsprechend demjenigen Teil der Kesselfläehe der jetzigen Systeme, welche Dampf
für die Verdampfungsanlage erzeugen.
Die für effektive Dampferzeugung erforderliche Dampfkesselfläche wird auch
wesentlich vermindert, wenn die Kessel direkt gefeuert werden und die Rauchgastemperatur
infolgedessen höher wird (etwa 12000 C gegenüber 7000 C der Abgaskessel gemäß dem
Vorstehenden). Dazu kommt, daß der Wirkungsgrad der Kessel infolge dieser höheren
Rauchgastemperatur viel besser wird, als dies der Fall bei dem jetzigen System ist.
Die Dampferzeugung der Dampfkessel wird viel konstanter als vorher, indem die im
Rotierofen eintretenden unkontrollierbaren Verbrennungsvorgänge auf die Dampferzeugung
nicht einwirken können.
Irgendwelche Inkrusten entstehen bei dem hier vorgeschlagenen System nicht, was darauf
beruht, daß Dampfbildung nur in der Flüssigkeit und nicht an Heizflächen stattfindet.
Schließlich sei auch erwähnt, daß diese Sättigungsvorrichtungen viel billiger werden
als die gegenwärtig angewandten Vakuumverdampfer.
Bisweilen kann jedoch der Übelstand eintreten, daß in den Sättigungsvorrichtungen
eine sehr kräftige Schaumbildung entsteht; insbesondere ist dies der Fall, wenn die
Schwarzlauge dünn ist und größere Mengen von Harzseife enthält. Es ist daher zweck-■
mäßig, teils die Seife in bekannter Weise von
ίο der Schwarzlauge abzutrennen, ehe dieselbe
zur Verdampfung gelangt, und teils mit einer Konzentration von mindestens io° Be (bei
900 C) zu arbeiten. Die Schaumbildung wird auch herabgesetzt, falls das freie Alkali in
der Schwarzlauge vermindert wird, z. B. durch Neutralisieren mit Säure. Ein derartiges
Neutralisieren kann beispielsweise mit sauren Gasen, sauren Flüssigkeiten oder sauren Salzen erfolgen. Als Beispiel der
ao ersten Art von Neutralisationsmitteln seien die Rauchgase bei der Eindickung von Sulfatlauge
erwähnt, die Kohlensäure, schweflige Säure und andere Säuren enthalten. Zweckmäßig
wird die einzudampfende Schwarzlauge oder ein Teil davon vor oder während der Verdampfung diesen Gasen ausgesetzt,
was beispielsweise in der Sättigungsvorrichtung geschehen kann. Ein Beispiel für saure
Flüssigkeiten besteht darin, daß der Schwarzlauge Sulfitlauge zugesetzt wird. Ein Beispiel
, für saure Salze ist Natriumbisulfat, welches bei der Sulfatfabrikation im allgemeinen
zur Deckung der Alkaliverluste verwendet wird. Das Natriumbisulfat wird der Schwarzlauge vor oder während der Eindampfung
der letzteren in entsprechender Menge zugesetzt.
Selbstverständlich spielt es für die Erfindung keine Rolle, welche Ofenkonstruktion
für das Eindampfen und Brennen der Lauge zur Verwendung gelangt. Der Rotierofen kann somit durch einen Schachtofen ersetzt
werden usw. Es ist jedoch auf jeden Fall von größtem Interesse, die Temperatur der
Rauchgase möglichst hoch zu halten. Dieses geschieht dadurch, daß die Menge der Verbrennungsluft
im Ofen möglichst gleich der theoretisch erforderlichen Luftmenge gehalten
wird. Eine weitere Erhöhung der Sättigungstemperatur kann aber dadurch bewirkt werden,
daß die bei der Voreindickung der Lauge mit Hilfe von Luft anfallende Luft-Dampf-Mischung,
deren Sättigungstemperatur höher ist als die der Außenluft, als Verbrennungsluft
im Ofen verwendet wird.
Indem auf diese Weise anstatt gewöhnlicher Verbrennungsluft Luft zugeführt wird,
die mit Wasserdampf bei einer höheren Temperatur als der der äußeren Luft gesättigt ist,
wird erreicht, daß einerseits eine vorgewärmte Verbrennungsluft zur Verwendung gelangt und daß andererseits eine höhere Temperatur
der Brennstoffgase erzielt wird.
Derjenige Teil der bei der Verdampfung erhaltenen Luft-Dampf-Mischung, der nicht
als Verbrennungsluft im Ofen ausgenutzt wird, kann, wie erwähnt, zu Heizzwecken,
insbesondere zum Heizen von Wohnräumen usw., benutzt werden.
Selbstverständlich ist das oben beschriebene Verfahren auch beim Eindampfen von
Sulfitablauge anwendbar.
Claims (5)
1. Verfahren zum Eindampfen von Zeilstoftablauge
mit Hilfe von bei der Verbrennung von eingedampfter Ablauge entstehenden Gasen bzw. Dämpfen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gase bzw. Dämpfe nach unmittelbarer Berührung mit einzudickender Ablauge unter Kühlung
bis auf eine unter ihrer Kondensationstemperatur liegenden Temperatur zur
mittelbaren Erwärmung von Ablauge, die mit Hilfe von Luft oder anderen Gasen
voreingedickt und gekühlt wurde, benutzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Voreindickung
mit Hilfe von Luft anfallende Luft-Dampf-Mischung als Verbrennungsluft bei der Verbrennung der Ablauge
Verwendung findet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 zwecks Eindampfung von Schwarzlauge, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lauge vor dem Eindampfen in bekannter Weise von der Harzseife befreit wird.
4. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Sättigungsvorrichtung (10), in der die Gase durch eine oder mehrere
■Laugenschichten, gepreßt und mit Wasserdampf
gegebenenfalls gesättigt werden, eine an diese angeschlossene Heizvorrichtung (11), in der die voreingedickte Lauge
mittelbar erwärmt wird, sowie durch einen mit der Heizvorrichtung in Verbindung stehenden Verdampfer (14), in dem die
Lauge durch Luft voreingedickt und gekühlt wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizvorrichtung
(11) und dem Verdampfer (14) weitere Heizvorrichtungen (16) und Verdämpfer
(19) nachgeschaltet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE2039444X | 1930-02-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE579524C true DE579524C (de) | 1933-06-29 |
Family
ID=20424408
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI40757D Expired DE579524C (de) | 1930-02-21 | 1931-02-21 | Verfahren und Einrichtung zum Eindampfen von Zellstoffablauge |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2039444A (de) |
DE (1) | DE579524C (de) |
FR (1) | FR711901A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748514C (de) * | 1939-03-15 | 1944-11-06 | Walther Kunze Dr Ing | Verfahren zum Eindicken von Sulfitablauge unter Benutzung planmaessig bewegter kalter oder wenig warmer gasfoermiger Mittel wie Luft |
DE1040357B (de) * | 1953-12-18 | 1958-10-02 | Torsten Ramen | Verfahren zum Eindampfen von Sulfitablauge |
DE1054825B (de) * | 1951-09-29 | 1959-04-09 | Laguilharre Pierre R | Verfahren und Einrichtung zur Verwertung der bei der Verbrennung von Ablaugen oder Destillationsschlempen des Natron- und Sulfitzellstoffaufschlusses erzeugten Waerme beim Eindampfen solcher Ablaugen |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL88965C (de) * | 1955-01-24 | 1900-01-01 | ||
US2936215A (en) * | 1956-12-19 | 1960-05-10 | Combustion Eng | Chemical recovery unit |
-
1931
- 1931-02-21 FR FR711901D patent/FR711901A/fr not_active Expired
- 1931-02-21 DE DEI40757D patent/DE579524C/de not_active Expired
- 1931-02-21 US US517544A patent/US2039444A/en not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748514C (de) * | 1939-03-15 | 1944-11-06 | Walther Kunze Dr Ing | Verfahren zum Eindicken von Sulfitablauge unter Benutzung planmaessig bewegter kalter oder wenig warmer gasfoermiger Mittel wie Luft |
DE1054825B (de) * | 1951-09-29 | 1959-04-09 | Laguilharre Pierre R | Verfahren und Einrichtung zur Verwertung der bei der Verbrennung von Ablaugen oder Destillationsschlempen des Natron- und Sulfitzellstoffaufschlusses erzeugten Waerme beim Eindampfen solcher Ablaugen |
DE1040357B (de) * | 1953-12-18 | 1958-10-02 | Torsten Ramen | Verfahren zum Eindampfen von Sulfitablauge |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR711901A (fr) | 1931-09-21 |
US2039444A (en) | 1936-05-05 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE112011104756B4 (de) | Anlage zur berührungslosen Schlammtrocknung mittels Rauchgasabwärme | |
DE3734292A1 (de) | Verfahren und anordnung zur kondensation von verbrennungsgasen | |
CH623888A5 (de) | ||
DE10330859A1 (de) | Verfahren zum Betrieb von emissionsfreien Gasturbinenkraftwerken | |
DE1054825B (de) | Verfahren und Einrichtung zur Verwertung der bei der Verbrennung von Ablaugen oder Destillationsschlempen des Natron- und Sulfitzellstoffaufschlusses erzeugten Waerme beim Eindampfen solcher Ablaugen | |
DE579524C (de) | Verfahren und Einrichtung zum Eindampfen von Zellstoffablauge | |
DE579074C (de) | Verfahren und Einrichtung zur Verwertung der Abwaerme von Zellstoffkochern | |
DE2727971A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur thermischen behandlung einer warenbahn | |
EP0151398B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Rauchgasentschwefelung bei Heizölfeuerungen | |
DE1960387B2 (de) | Verfahren zur absorption von gasfoermigem schwefeldioxid aus gasen | |
DE2805840C2 (de) | Verfahren zur Abwärmerückgewinnung | |
DE3314386C2 (de) | ||
DE2757783C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung flüssiger Abfälle | |
DE2832359A1 (de) | Verfahren bzw. anlage zum abtreiben von geloesten, korrosiven gasbestandteilen aus waessrigen loesungen | |
DE649672C (de) | Verfahren und Anlage zum Verdampfen von Fluessigkeit | |
DE627305C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Sulfit- oder Sulfat-Zellstoffablauge zwecks Rueckgewinnung der zur Aufschliessung des Zellstoffes benutzten Chemikalien | |
DE3402063C1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Rauchgasen | |
AT255246B (de) | Verfahren zum Entfernen von flüchtigen Säuren aus Dämpfen der Sulfatzellstoffherstellung | |
DE856287C (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkohol aus anfallender Sulfitablauge der Zellstoffindustrie | |
DE10114213C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung von Schwarzlauge | |
DE2442178A1 (de) | Verfahren zur behandlung von abgas aus einem brennofen | |
EP3251514B1 (de) | Mehrstufiges verfahren zur energiegewinnung in anlagen und anlage zur durchführung des verfahrens | |
AT78800B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Eindampfen von Sulfit- und Sulfatablaugen bei der Zell- und Strohstoffherstellung. | |
DE1442765C (de) | Verfahren zum Verdampfen waßn ger Losungen von Salzen | |
AT200113B (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Oxydation von in einer Flüssigkeit dispergierten, brennbaren Stoffen und Vorrichtung zu seiner Durchführung |