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Tasteninstrument zur Vorführung von Farbenmusik. Die Erfindung erstreckt
sich auf ein Tasteninstrument zur verbesserten Vorführung von Farbenmusik.
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Bekanntlich stehen Musiktöne gewissermaßen in einem Parallelverhältnis
zu Farben oder Farbtönen und dein Erfinder ist es gelungen, ein ganz bestimmtes
Verhältnis zwischen der Schwingungszahl eines Musiktones und den Farbwellenlängen
rechnerisch nachzuweisen, aus dem die durch alle Oktaven hindurchlaufende Gleichheit
beider Empfindungen hervorgeht.
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Er dividiert nämlich eine ermittelte sobenannte Brückenzahl 364, 25o
durch die an sich feststehende Schwingungszahl eines Musiktones und erhält, wie
aus nachfolgender Aufstellung ersichtlich ist, eine Zahl, die einer feststehenden
Farbwellenlänge A, (uA) Lind damit einem bestimmten Farbtone entspricht.
SchwirrgungS- ergibt Farb- |
Tonlage Wellenlänge gleich Farbton |
zahl |
f 1 (U u) |
h 976,6 372 Rot |
ais 891,8 395 Rotviolett |
a 87o,o 418 Violett |
gis 87,1,2 443 Blauviolett |
9 775,0 470 Blau |
fis 731,6 479 Blaugrün |
f 69o,6 527 Grün |
Brückenzahl e 651,8 558 Gelbgrün |
364,950; dis 615,2 592 Gelb |
d 58o,6 627 Gelborange |
cis 548,9 664 Orange |
c 517,3 704 Rotorange |
h 488,3 745 Rot |
Das eingestrichene ais 460,9 790 Rotviolett |
= der Kammerton 45i;0 I832 Violett |
h 244 |
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Es sind also, wie hieraus ersichtlich, beide Empfindungsarten durch spezifisch scharf
begrenzte Itnpulsanzahlen erregt und nur durch die Höhenlage ihrer Oktaven voneinander
unterschieden.
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Durch vorliegende Erfindung sollen nun diese Forschungsergebnisse
ausgewertet und in eine für praktische Verhältnisse brauchbare technische Vorrichtung
eingegliedert werden.
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An sich sind Tasteninstrumente mit Farbenmusik bekannt, doch leiden
diese an dem Mangel, daß die Farbtöne nicht geschlossen und aneinandergefügt in
Erscheinung treten, sondern je nach der feststehenden Lage der Farbfelder .oder
Farbkörper getrennt erscheinen, so daß also ein geschlossener Akkord in nebeneinander
gruppierten oder zusammenhängenden Farbeneffekten nicht vorgeführt werden konnte,
wodurch die Aufnahme und Empfindungsfähigkeit gestört ist. Utn diesen Mangel zu
beseitigen, «erden nach vorliegender Erfindung die Farbtafeln oder Farbkörper beweglich
angeordnet und -derart gesteuert, daß sie ohne Rücksicht auf die Lage ihrer Bewegungsorgane
oder Tasten bei deren Betätigung sich abwechselnd einzeln .oder in Gruppen,
je
nachdem Töne oder Akkorde angeschlagen werden, hinter eine gemeinsame Schau- oder
Projektionsöffnung einstellen.
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Dadurch ziehen in wechselnder Folge die Einzel- oder Gruppenfarben
an der gleichen Stelle vor den Augen des Beschauers vorbei und übermitteln diesem
einen geschlossenen Gesamteindruck und machen ihn für die Farbenmusik aufnahmefähiger.
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Das Tempo des Spieles ist natürlich der Eigenheit der Farbenmusik
entsprechend ein langsameres wie beim gewöhnlichen Klavierspiel und entspricht etwa
demjenigen eines Harmoniumspieles.
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Die Zeichnung läßt das Tasteninstrument in einem Ausführungsbeispiele
erkennen, und zwar zeigt Abb. i in schematischer Darstellung eine schaubildliche
Anordnung, während Abb. 2 einen Längsschnitt durch den oberen Teil des ebenfalls
schematisch angegebenen Kastenaufbaues mit dem Schau- oder Projektionsschlitz darstellt.
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Die Tasten i einer Klaviatur wirken jede für sich unter Vermittlung
eines doppelarmigen Hebels 2 und eines anschließenden weiteren doppelarmigen Übersetzungshebels
3 durch Zugstangen q. auf Schwinghebel 6, die an ihrem oberen Ende in einem vorteilhaft
ovalen Rahmen 8, die den einzelnen Musiktönen entsprechenden Farbscheiben tragen.
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Die Schwinghebel 6 mit den Farbscheiben 8, von denen der Einfachheit
halber nur eine Gruppe zur Darstellung gelangt ist, stehen unter Wirkung von Rückholfedern
5, die den Bewegungsmechanismus in seine Ruhelage einschwingen.
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Die in den Ovalrahmen sitzenden Farbtafeln 8 liegen gestaffelt auf
bzw. hintereinander und sind unter Vermittlung eines biegsamen Zwischenstückes 7,
welches beispielsweise durch eine eng gewundene Schraubenfeder gebildet sein kann,
auf den Schwinghebeln 6 befestigt, derart, daß sie leicht nachgiebig gehalten sind
und die gegenseitige Bewegung nicht stören.
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In der Bahn der Schwinghebel 6 mit Farbtafeln 8 sitzt in der Vorderwand
eines Kastenaufbaues 9 ein Schau- bzw. Projektionsschlitz io, hinter den die Farbtafeln
einzeln oder in Gruppen je nach dem Tastenanschlage einschwingen, wobei. sie durch
eine Führungsfeder i i eingewiesen werden, derart, daß sie nebeneinander hinter
dem Schlitze io liegen.
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Die Außenseite des Schlitzes io ist durch eine Abdeckklappe 14 verschlossen,
deren Drehachsen unter Vermittlung des Winkelhebels 15 an den Kern 151 eines Relais
angeschlossen ist. In den Stromkreis des Relais ist bei 16 eine offene Kontaktstelle
eingebaut, die durch die Kontaktnasen 16' der Schwinghebel 6 geschlossen wird, sobald
der erste Hebel und damit die Farbscheibe 8 hinter den Schlitz io einrückt. Das
Relais kommt dann unter Strom, zieht den Kern 15 an und öffnet dadurch die Klappe
1q., so daß der Schlitz nach außen frei wird.
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Sobald die Rückschwingbewegung des Hebels 6 und der Farbscheibe 8
einsetzt, tritt Stromunterbrechung ein und die Klappe 14 kommt zum Schluß.
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Die hinter der Öffnung io stehenden Farbtafeln `-erden von einer Lichtquelle
12 zweckmäßig unter Zwischenschaltung eines Kondensators 13 beleuchtet und sind
damit durch den Schlitz io sichtbar oder werden hinsichtlich ihrer Farbwirkung durch
den Schlitz io auf eine im entsprechenden Abstande davor angeordnete Fläche projeziert.
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Die Farbbilder erscheinen im Sinne der Erfindung demnach in wechselnder
Folge je nach dem Tastenanschlage einzeln oder in Gruppen nacheinander. Die Farbenmusik
kann natürlich sowohl von einem tonlosen Tasteninstrument betätigt, als auch mit
einem tönenden Tasteninstrument verbunden «-erden, so daß neben der Farbenvorführung
auch gleichzeitig eine musikalische Darbietung erfolgt.