DE4126250C2 - Aus Spurträgern bestehendes Brückensystem - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Brückensystem aus mehreren, als Spurträger ausgebildeten gleichförmigen Brückenabschnitten, wobei ein Brückenabschnitt oder mehrere Brückenabschnitte zusammengebaut eine Brücke bilden.

Aus der DE-38 14 502 ist eine zerlegbare Fachwerkbrücke bekannt, deren baugleiche Brückenelemente aus zwei Fahrbahnplatten bestehen, die mit Querträgern miteinander verbunden sind.

Ein Brückenelement besteht aus zwei Fahrbahnplatten, zwei Untergurten und acht Diagonalstreben. Die acht Diagonalstreben und zwei Untergurte eines Brückenelementes sind teleskopier- und feststellbar.

Durch Verdrehen der Diagonalstreben erfolgt eine Entriegelung. Nach dem Auseinanderziehen oder Zusammenschieben kann der Stab in einer anderen Länge durch Verdrehen in eine andere Nut wieder verriegelt werden.

Bei dem Aufbau einer 14 m langen Brücke aus zwei Brückenelementen müssen acht Diagonalstreben durch mehrfache Drehbewegungen entriegelt und wieder verriegelt werden.

Eine 40 m lange Brücke besteht beispielsweise dann aus sechs Brückenelementen, somit sind bei der Verlegung vierzig Diagonalstreben durch mehrfache Drehbewegung zu entriegeln und anschließend zu verriegeln und insgesamt acht Diagonalstreben, zwei je Brückenelement, zu demontieren. Diese Art des Zusammenbaus der Brücken­ elemente erfordert einen enormen Zeitaufwand.

Aus der EP-OS 0 435 742 ist eine Brücke bekannt, die aus mehreren Brückenabschnitten zusammengesetzt ist, die aus Spurträger und Querrohren gebildet sind. Darüber hinaus weisen beide Enden der Spurträger feste Rampen auf, die kammartig geschlitzt sind und die ineinandersteckbar sind, wobei die zinkenartigen Vorsprünge der einen Rampe des einen Spurträgers den jeweils gegenüberliegenden Spurträger untergreifen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Brückensystem, insbesondere für den schnellen Einsatz bei der Überquerung von Gräben, Flüssen u. a. zu entwickeln, das aus baugleichen Abschnitten besteht, ein geringes Transportvolumen sowie wenige einfache Kuppelstellen aufweist und von einem Brückenverlegegerät verlegt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in der Weise gelöst, wie es in den Patentansprüchen angegeben ist.

Mit dem erfindungsgemäßen Brückensystem werden gegenüber den bekannten Systemen Vorteile erzielt, die darin bestehen, daß

• - eine stufenlose Einstellung der Brückenbreite zwischen minimaler und maximaler Spurbreite möglich ist,
• - die kammartig geschlitzten festen Rampen des Brückenelementes bei mehreren ineinandergesteckten Spurträgern Druckkräfte und entsprechende Biegemomente, die beim freien Vorbau auftreten, aufnehmen können,
• - das Brückenelement in Längsansicht, ähnlich wie ein Fischbauchträger, ausgebildet ist, wodurch sich nicht nur eine statisch günstige Form ergibt, sondern daß beim Zusammenbau einer Brücke, bestehend aus mehreren ineinandergesteckten Spurträgerpaaren, eine kontinuierlich gebogene Fahrbahnoberkante in Längsansicht entsteht, wodurch die Benutzung dieser Brücke durch Fahrzeuge mit geringer Bodenfreiheit problemloser ist als bei einer polygonal gebildeten Brücke.

Die Erfindung wird anhand von fünf Figuren näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 Draufsicht eines aus Spurträgern bestehenden Brückenabschnittes,

Fig. 2 kammartiger Schlitz in der festen Rampe des Spurträgerendes (Schnitt I-I),

Fig. 3 Spurträgerseitenansicht mit ausgeschwenkter Unterspannung,

Fig. 4 Schnitt durch längsverschiebbare Lagerung für das Zugseil mit Anschlag in der Kupplung,

Fig. 5 Seitenansicht von drei verschiedenen Brückenlängen.

Fig. 1 zeigt die Draufsicht eines Brückenabschnittes mit zwei parallel angeordneten Spurträgern (1), den festen kammartig geschlitzten Spurträgerenden (3) und den vier verschiedenen Teleskop-Querrohren (2), die jeweils durch Öffnungen (13) an der Innenwand eines jeden Spurträgers (1) geführt werden und in die rohrförmigen Halterungen (2a) eingreifen.

Fig. 2 zeigt den Schnitt I-I durch den kammartigen Schlitz (3) in der feststehenden Rampe am Ende des Spurträgers (1). Im Bereich der kammartig geschlitzten Spurträgerenden (3) werden in bevorzugter Weise nicht dargestellte Aufnahmenischen vorgesehen, in die die Anschläge an den Seilenden eingreifen können.

Fig. 3 zeigt die Seitenansicht des Spurträgers (1) mit ausgeschwenkten Stützen (9), wobei deutlich die Form des Fischbauchträgers zu erkennen ist, die durch die Oberkante (10) und die Unterkante (11) zwischen den Spurträgerenden (3) gebildet wird. Das hochfeste Zugseil (5) der Unterspannung (4) ist längsverschiebbar an den mit Kupplungen (8) versehenen Schwenkstützen (9) gelagert. Die Anschläge (6) am Zugelement (5) im Bereich zwischen den Schwenkstücken (9) sollen beim Einschwenken der Unterspannung verhindern, daß das Zugelement (5) einseitig über eine Kupplung (8) übersteht und dadurch die Aufnahme im Spurträger (1) erschwert. Die Anschlagpunkte (12) sind vorzugsweise an der äußeren Längswand in der Mitte des Spurträgers (1) angeordnet und dienen zur Befestigung, Arretierung, Lagerung und Spreizung des Brückenelementes (1) in eine geeignete (nicht dargestellte) Transport- und Verlegevorrichtung.

Während des Transportes sind die Schwenkstützen (9), die Kupplungen (8) und die Zugseile (5) in den Spurträger (1) eingeschwenkt.

Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die längsverschiebbare Lagerung des hochfesten Zugseiles (5) in den Kupplungen (8) mit dem Anschlag (6) am Seilende (7).

Fig. 5 zeigt die Seitenansicht von drei verschiedenen Brückenlängen. Fig. 5 oben zeigt eine aus drei Brückenabschnitten (1) und Fig. 5 Mitte eine aus zwei Abschnitten (1) zusammengesetzte Brücke mit entsprechend aneinandergekoppelten Unterspannungen (4). Fig. 5 unten ist eine einteilige Brücke (1), ohne ausgeschwenkte Unterspannung (4) dargestellt.

Bezugszeichenliste

1 Spurträger/einteiliger Brückenabschnitt
2 teleskopierbares Querrohr
2a rohrförmige Halterung
3 Rampe am Spurträger
3a zinkenartiger Vorsprung
3b zinkenartiger Vorsprung
4 einschwenkbare Unterspannung
5 Zugelement/Zugseil
6 Anschlag
7 Zugseilende
8 Kupplung
9 Schwenkstütze
10 Oberkante des Spurträgers
11 Unterkante des Spurträgers
12 Anschlagpunkte
13 Öffnungen

Claims (3)

1. Brücke aus wenigstens einem Brückenabschnitt, der aus Spurträgern gebildet ist, die mittels Quer­ träger miteinander verbunden sind und deren Enden jeweils eine Rampe aufweisen, die derart kammartig geschlitzt ist, daß hintereinander angeordnete Spurträger miteinander verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querträger teleskopierbare Querrohre (2) sind,
daß die zinkenartigen Vorsprünge (3a, 3b) der Rampe (3) des einen Spurträgers (1) den folgenden Spurträger (1) abwechselnd über- bzw. untergreifen und
daß jeder Spurträger (1) unterseitig ein einschwenkbares Zugelement (5) mit Anschlägen (6) an seinen Enden aufweist, das längsverschiebbar in mit Kupplungen (8) versehenen Schwenkstützen (9) gelagert ist.

2. Brücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand von Oberkante (10) und Unterkante (11) jedes Spurträgers (1) von den Spurträgerenden (3) zur Spurträgermitte stetig zunimmt, so daß der Spurträger (1) die Gestalt eines Fischbauchträgers besitzt.

3. Brücke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die teleskopierbaren Querrohre (2) in rohrförmige Halterungen (2a) der Spurträger (1) eingesteckt sind.