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Spielzeugboot. Die Erfindung betrifft ein Spielzeugboot, insbesondere
eine schwimm- und segelfähige Modelljacht, welche in bezug auf Ausstattung und Segelfähigkeit
einer solchen aus Hol? gleichwertig ist, dagegen sich ihr gegenüber ., durch Leichtigkeit,
geringes Gewicht, Materialersparnis und geringe Herstellungskosten auszeichnet.
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Gemäß der Erfindung ist das Boot Bekennzeichnet durch die Vereinigung
eines aus einem Stück wasserdicht gemachter Pappe gepreßten Rumpfes mit einem an
diesen stumpf I angesetzten Kiel und einer Querversteifung des Bordrandes.
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Hierdurch entsteht ein gut schwimmfähiges, gut aussehendes Spielzeugboot,
welches eine fugenlose, sehr leichte Rumpfhaut von verhältnismäßig elastischem,
wasserdichtem Material hat und gegenüber den Holzbooten wegen Vermeidung des Holzabfalles
als Massenartikel besonders wohlfeil in der Herstellung wird.
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Es ist bereits bekannt, bei Blechbooten die Rumpfhaut aus einem Stück
ausgestanztem Blech zu ziehen bzw. zu pressen und ein Kielblech und ein Deckblech
an diesen Blechrumpf anzulöten. Solche Blechboote beulen aber infolge des unelastischen
Materials leicht ein, der Decklack blättert ab, und die Boote werden unansehnlich
und rosten.
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Ferner ist es bekannt, solche Spielzeugboote statt aus Holz oder Blech
aus Zelluloid herzustellen, indem der Bootsrumpf aus einer Zelluloidplatte gepreßt
wird und an diesem
schalenförmigen Bootsrumpf ein Deck durch Randver
schweißung befestigt wird, nachdem vorher mittels eines eingebrachten Brettchens
und einer :Metallhülse mit Zelluloiduinkleidung eine Einsteckhülse für den :Mast
angebracht wurde, worauf am Rumpf ein Kiel aus einer geschlossenen flachen Zelluloidhülse
befestigt wird, in welche vor dem Schließen eine Blei-und Holzfüllung eingebracht
wurde. Abgesehen davon, daß die Herstellung eines solchen Zelluloidbootes nach Material
und Herstellungsverfahren außerordentlich umständlich und kostspielig ist, ist die
Gefahr des Einbeulens und Eingedrücktwerdens nur dann beseitigt, wenn verhältnismäßig
starke Zelluloidplatten verwendet werden, die aber wiederum die Herstellung durch
Warmpressen in der Form besonders kostspielig machen. Außerdem sind solche Zelfuloidboote
feuergefährlich.
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Von diesen Mängeln ist das neue Boot, bestehend aus der Viereinigung
eines gepreßten, wasserdichten und fugenlosen Papprumpfes mit einem stumpf angesetzten
Kiel und Querversteifung, frei.
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Die Zeichnung zeigt in Abb. i einen beliebigen Querschnitt durch ein
Boot gemäß der Erfindung, während Abb.2 das Pappwerkstück für den Rumpf und den
Umriß des Bordrandes des fertigen Bootes zeigt.
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Das Werkstück für den Bootsrumpf besteht aus einem ausgeschnittenen
Stück Pappe a -% an 2 bis 3 mm Stärke, welches die aus Abb. 2 ersichtliche Uinrißforin
hat, die in ihrer Fläche gegenüber der endgültigen Umrißform des Bordrandes bzw.
des Bootsdeckes einen nach dem Mittelspant zunehmenden überstehenden Rand hat. Dieses
Pappwerkstück wird nach dein Ausstanzen angefeuchtet und in bekannter Weise in der
Ziehpresse mittels einer Matrize oder Hohlform und einer Patrize oder Stempelform,
welche die genaue Form des fertigen Bootsrumpfes haben, unter einem Druck von 8o
bis ioo ooo kg gepreßt. Die so gewonnene Rumpfhaut wird, ehe sie ausgetrocknet ist,
in Leinöl getaucht und nach Eintrocknen desselben etwa 8 bis io Stunden bei einer
Temperatur von i2o bis 14o° im Gasofen gedörrt bzw. eirege. brannt. wodurch die
Rumpfhaut die nötige I-lärte und Wasserdichtheit bekommt. An der so hergestellten
Rumpfhaut wird das Kielholz b, an dein in bekannter Weise eine Bleibeschwerung angebracht
wird, stumpf angesetzt und mittels einer von innen eingeset7ten Widerlageplatte
c mittels Holzschrauben befestigt, so daß also die Rumpfhaut nur durch die Schraubenöffnungen
durchbrochen ist, im übrigen aber eine fugenlose harte und wasserdichte Rumpfhaut
von geringstem Gewicht und einer gewissen Elastizität bildet. 1ä iir die Querversteifung
wird eine volle oder durchbrochene Querwand d als Spant eingefügt; die Innenwandungen
und Spanten des Bootsrumpfes werden mit Bootslack lackiert, und der Bootsrumpf wird
entweder durch ein volles Holzbrett e von der Uinrißform des Bordrandes geschlossen
oder es treten an dessen Stelle für den Fall eines offenen Bootes lZuderbänke o.
dgl. An der Unterseite des Deckbrettes können am Bug und in der Nähe des Heckes
noch weitere Spantbr etter als Querversteifungen befestigt sein. Das Deckbr ett
bzw. die sonstigen Versteifungen des Bordrandes werden numnehr mittels Nägeln, welche
durch die Pappe des Bootsrumpfes am Rande hindurchgehen, fest mit dem Bootsrumpf
verbunden, und der ganze Bordrand wird durch eine aufgenagelte Bordleiste f weiterhin
versteift und damit mit dem Deckbrett oder den sonstigen Versteifungen fest verbunden.
Das fertige Boot wird dann mehrmals gestrichen, mit Bootslack lackiert und mit den
Masten, Segel und der Takelung versehen.
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Ein solches Spielzeugboot hat vollständig das Aussehen- einer Modelljacht,
wie sie bisher in teurer Ausführungsform aus Holz hergestellt «erden und ihrer hohen
Herstellungskosten wegen als Kinderspielzeug und Massenartikel nicht in den Handel
gebracht werden können, wobei außerdem die Herstellungskosten trotz der Vorzüge
insbesondere deshalb so gering werden, weil der Holzabfall, der bei Holzbooten etwa
75 Prozent beträgt, vermieden ist.
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Wenn in der Beschreibung von einem Stück wasserdicht gemachterPappe
gesprochen wird, so ist hierunter ein solches 'Material zu verstehen, welches sich
hinsichtlich der Preßbarheit und Wasserdichtheit ebenso verhält wie Pappe, beispielsweise
Preßspan oder Vulkanfiber.