DE4107283A1 - Spinnpraeparationen fuer synthetische filamentfasern - Google Patents
Spinnpraeparationen fuer synthetische filamentfasernInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Spinnpräparationen für
synthetische Filamentfasern, die als Gleitmittel Polyester mit
einem hydrophilen und einem hydrophoben Molekülteil enthalten. Bei
den Polyestern handelt es sich um Blockcopolymere von hydrophilen
Polyethylenglykolen und hydrophoben Diolen, ausgewählt aus der
Gruppe der Polypropylenglykole, Polytetrahydrofurane, Polycapro
lactondiole, Hydrierungsprodukte von Ricinussäureestern, Dimerdio
le, 1,2-Alkandiole und α,ω-Alkandiole, sowie um die Poly
ethylenglykole und hydrophoben Diole verknüpfende mehrwertige Car
bonsäuren und/oder deren Derivate.
Alle synthetischen Chemiefasern werden sofort nach dem Filament
bildungsprozeß mit Präparationsmitteln versehen, die für die Wei
terverarbeitung der Fasern unentbehrlich sind. Diese in der
deutschsprachigen Literatur zumeist als "Spinnpräparationen" be
zeichneten Präparationsmittel (vergleiche Ullmanns "Encyclopädie
der technischen Chemie", Band 23, Seiten 7-9, Verlag Chemie, Wein
heim 1983) vermitteln den Filamenten die erforderlichen Gleitei
genschaften zwischen den Filamenten untereinander und zwischen den
Filamenten und den Führungselementen der Spinnmaschinen. Neben der
Glätte und dem Fadenschluß werden von den Faserherstellern meist
noch folgende Bedingungen an Spinnpräparationen gestellt: antista
tische Wirkung, gute Benetzung des Filamentes, Temperaturbestän
digkeit, keine Metallkorrosion, keine Ablagerungen an den Streck-
und Texturierorganen, leichte Entfernbarkeit von der Faser und
physiologische Unbedenklichkeit. Da die Gleitmittel bei der Ent
fernung von der Faser, z. B. vor dem Färben, ins Abwasser gelangen
können, sind biologisch abbaubare Gleitmittel wünschenswert.
Die Gleitmittel in den Spinnpräparationen sollen vor allem den
Filamenten die erforderlichen Gleiteigenschaften verleihen.
Gleichzeitig müssen die Gleitmittel aber temperaturbeständig,
nicht korrosiv, von der Faser leicht entfernbar und physiologisch
unbedenklich sein, damit die Anforderungen an die Spinnpräparatio
nen erfüllt werden können. Typische Gleitmittel für Spinnpräpara
tionen sind pflanzliche, tierische und mineralische Öle oder auch
synthetische Ester, Silicone, Polyether, ethoxylierte Fettsäuren
und dgl. (vergleiche Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie,
Band 23, Seiten 7-9, Verlag Chemie, Weinheim 1983).
Spinnpräparationen für synthetische Filamentfasern sollten zudem
hohen thermischen Beanspruchungen standhalten, wie sie bei der
Texturierung von Polyester- und Polyamidfasern auftreten. Dement
sprechend werden als Gleitmittel derartiger Spinnpräparationen
häufig sogenannte Esteröle, das heißt Ester höherer Fettsäuren mit
langkettigen Fettalkoholen, verwendet. Anstelle der temperaturbe
ständigen Esteröle können gemäß der japanischen Offenlegungs
schrift JP-A-02/068 367 (vgl. Chemical Abstracts, Vol. 113: 25510f)
auch Blockcopolymere von Polyethylenoxid-Polypropylenoxid, die
sogenannten Pluronics, eingesetzt werden. Pluronics vermögen bei
höheren Temperaturen rückstandslos zu depolymerisieren. Bei der
Texturierung ist dies von besonderem Vorteil, da Ablagerungen an
Filamenten und Texturierorganen vermieden werden. Jedoch entwei
chen beim Texturieren die Bruchstücke der Pluronics, wie Aldehyde,
in die Atmosphäre, was schädlich für Mensch und Umwelt sein kann.
Des weiteren haben die Pluronics den gravierenden Nachteil, daß
sie so gut wie nicht biologisch abbaubar sind.
Aus der japanischen Offenlegungsschrift JP-A-63/235 576 (vgl. Che
mical Abstracts, Vol. 110: 156049y) sind Spinnpräparationen für
Polyesterfasern bekannt auf Basis von Polyestern, hergestellt aus
Dicarbonsäuren, Monocarbonsäuren sowie Tetrahydrofuran-Alkylen
oxid-Random-Copolymeren. Jedoch sind auch diese biologisch nur
schlecht abbaubar. Gemäß der japanischen Offenlegungsschrift JP-
A-62/006 982 (vgl. Chemical Abstracts, Vol. 107: 79426c) verleihen
aufgetragene Polyester aus Terephthalsäure, Ethylenoxid, Propy
lenoxid und/oder Butylenoxid sowie ggf. Monocarbonsäuren oder ein
wertigen Alkoholen synthetischen Fasern verbesserte "bindability"
und "weavability". Einen Hinweis auf die Bedeutung eines hydropho
ben und hydrophilen Molekülteils in Polyester ist nicht zu entneh
men. Auch handelt es sich ausschließlich um Polyester auf Basis
der aromatischen Terephthalsäure, die biologisch nur schlecht ab
baubar ist.
Polyester mit hydrophilen und hydrophoben Molekülteilen aus Mono
alkoholen, Dicarbonsäuren, sekundären Alkoholen, Polyethylenoxid
und ggf. Polypropylenoxid sind als Emulgatoren in epoxidharzhalti
gen Schlichten für Kohlenstoff- und Glasfasern aus der europäi
schen Patentanmeldung EP-A-03 93 665 bekannt. Nach der derartigen
Lehre ist es erfindungswesentlich, daß die Polyester am Polymeren
ende die Polyethylenoxid-Einheiten aufweisen, da nur endständige
Polyethylenoxid-Einheiten einen hydrophilen Charakter aufweisen
würden. Nebenbei sind diese Schlichten aus einem Epoxidharz und
den Polyestern als Spinnpräparationen für synthetische Fasern
gänzlich ungeeignet, da die klebrigen Epoxidharze die syntheti
schen Filamente zu sehr verkleben, wodurch es zu Fadenbrüchen
kommt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Spinnpräparationen für
synthetische Filamentfasern bereitzustellen, die Gleitmittel mit
verbesserter biologischer Abbaubarkeit enthalten. Zudem sollen die
Gleitmittel aufgrund eines hydrophoben Molekülteils gute Gleit
eigenschaften und mittels eines hydrophilen Molekülteils leicht in
Wasser eingearbeitet werden können. Eine leichte Entfernbarkeit
von der Faser und möglichst hohe Temperaturbeständigkeiten sollen
ebenfalls von den Gleitmitteln erfüllt werden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Spinnpräparationen mit
Blockcopolyestern, die über Estergruppen miteinander verbundene
hydrophobe Diole und die hydrophilen Polyethylenglykole enthalten,
die gestellte Aufgabe erfüllen.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind demgegemäß Spinn
präparationen für synthetische Filamentfasern, enthaltend ein
Gleitmittel mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gleitmittel ein Blockcopolyester ist,
hergestellt aus den Blöcken
- A) Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von 450 bis 20 000 und
- B) hydrophobe Diole ausgewählt aus der Gruppe der Polypropylen
glykole, Polytetrahydrofurane, Polycaprolactondiole, Hydrie
rungsprodukte von Ricinussäureestern, 1,2-Alkandiole, α,
ω-Alkandiole und/oder Dimerdiole und
die Blöcke A) und B) verbindenden aliphatischen Dicarbonsäuren mit 2 bis 36 C-Atomen, deren Anhydriden, deren Estern von nie drigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen und/oder Kohlensäuredi estern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen.
Die Herstellung der erfindungsgemäß enthaltenden Blockcopolyester
erfolgt durch Veresterung bzw. Umesterung der Kohlensäurediester,
der Dicarbonsäuren, deren Ester und/oder deren Anhydriden mit den
hydrophilen Polyethylenglykolen (Block A) und den hydrophoben Dio
len (Block B), vorzugsweise in Anwesenheit eines Veresterungskata
lysators und unter Entfernung des gegebenenfalls entstehenden
Reaktionswassers bzw. des freigesetzten Alkohols der Ester. Allge
meine Hinweise zur Führung einer Veresterungsreaktion sind bei
spielsweise Ullmann′s Encyclopädie der technischen Chemie, Band 91
(1980), Verlag Chemie Weinheim, Seiten 91-96 zu entnehmen.
Im Rahmen der Erfindung werden zum Aufbau der Blockcopolyester
Polyethylenglykole mit einem mittleren Molekulargewicht von 450
bis 20 000, vorzugsweise 600 bis 3000, insbesondere von 800 bis
2000, als hydrophile Diole (Block A) eingesetzt. Polyethylengly
kole sind handelsübliche Produkte und werden technisch beispiels
weise durch basenkatalysierten Angriff von Alkoholat-Anionen an
Ethylenoxid unter Ringöffnung und Polymerisation erhalten (ver
gleiche Ullmann′s Encyclopädie der technischen Chemie, Band 19
(1980), Verlag Chemie, Weinheim, Seiten 31-38). Innerhalb des an
gegebenen Molekulargewichtbereichs können die Polyethylenglykole
mit verschiedenen Molekulargewichten in beliebigen Mischungen als
Block A genommen werden. Möglich ist auch die Mitverwendung von
Polyethylenglykolen mit Molekulargewichten von 62 bis kleiner 450
in untergeordneten Mengen, vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 20
Gew.-% - bezogen auf Gesamtmenge an Polyethylenglykol. Für die
Emulgierbarkeit der Blockcopolyester ist ein Verzicht auf Poly
ethylenglykolanteile mit Molekulargewichten unter 450 von Vorteil.
Werden jedoch bei Raumtemperatur flüssige, nicht-kristalline
Blockcopolyester gewünscht, empfiehlt es sich, Polyethylenglykole
mit den niedrigen Molekulargewichten in den angegebenen Mengen
mitzuverwenden.
Zum Aufbau der erfindungsgemäß enthaltenden Blockcopolyester wer
den als Block B hydrophobe Diole, ausgewählt aus der Gruppe der
Polypropylenglykole, Polytetrahydrofurane, Polycaprolactondiole,
Hydrierungsprodukte von Ricinussäureester, 1,2-Alkandiole, α,
ω-Alkandiole und/oder Dimerdiole, eingesetzt. Polypropy
lenglykole sind handelsübliche Produkte und werden technisch ana
log den Polyethylenglykolen in Anwesenheit von Basen als Katalysa
toren unter Polymerisation mit beliebigen Molmassen hergestellt.
Um gute Gleiteigenschaften der erfindungsgemäßen Spinnpräparation
zu gewährleisten, ist es von Vorteil, Polypropylenglykole mit Mo
lekulargewichten von 400 bis 8000, vorzugsweise von 600 bis 4000
zu wählen, obgleich auch Propylenglykol, Dipropylenglykol oder
Polypropylenglykole mit Molekulargewichten bis 400 in Mengen von
0,01 bis 20 Gew.-% - bezogen auf Gesamtmenge an hydrophoben Diolen
- toleriert werden können.
Polytetrahydrofurane sind ebenfalls handelsübliche Produkte und
können durch ringöffnende Polymerisation von Tetrahydrofuran er
halten werden (siehe Ullmann′s Encyclopädie der technischen Che
mie, Band 19 (1980), Verlag Chemie, Weinheim, Seiten 297-299).
Geeignete Polytetrahydrofurane haben ein Molekulargewicht zwischen
200 bis 8000, vorzugsweise 800 bis 6000.
Polycaprolactondiole sind ebenfalls handelsübliche Produkte und
können durch ringöffnende Polymerisation von ε-Caprolacton mit
aliphatischen und/oder aromatischen Diolen, beispielsweise nach
dem sogenannten Interox-Verfahren in Gegenwart von Lewis-Säuren
oder organischen Säuren, als Katalysatoren bei Temperaturen zwi
schen 20°C bis etwa 150°C hergestellt werden. Aufgrund der bio
logischen Abbaubarkeit werden bevorzugt Polycaprolactondiole, die
durch ringöffnende Polymerisation mittels α,ω-aliphati
schen Diolen mit 2 bis 36 C-Atomen, vorzugsweise geradkettigen,
gesättigten, aliphatischen Diolen mit 2 bis 22 C-Atomen herge
stellt worden sind. Prinzipiell sind jedoch alle Polycaprolacton
diole mit Molekulargewichten von 400 bis 4000 geeignet.
Hydrierungsprodukte von Ricinussäureester werden unter dem Namen
Loxanol® von der Anmelderin vertrieben. Es handelt sich hierbei um
Diole, die durch vollständige Hydrierung der Ricinusfettsäure
ester, vorzugsweise der Ricinusfettsäuremethylester, erhalten wer
den.
Die als hydrophobe Diole geeigneten 1,2-Alkandiole sind aus Grün
den der biologischen Abbaubarkeit vorzugsweise aliphatische, ge
sättigte 1,2-Alkandiole und insbesondere zudem unverzweigter Na
tur. Derartige 1,2-Alkandiole sind leicht zugänglich, beispiels
weise durch sauer katalysierte Ringöffnung von endständig epoxi
dierten Alkanen mit Wasser (siehe Ullmann′s Encyclopädie der tech
nischen Chemie, Band 7 (1980), Verlag Chemie, Weinheim, Seiten
227-235). Bevorzugt werden aliphatische, gesättigte, unverzweigte
1,2-Alkandiole mit 2 bis 24 C-Atomen, wie 1,2-Octandiol, 1,2-De
candiol, 1,2-Dodecandiol, 1,2-Tetradecandiol, 1,2-Hexadecandiol,
1,2-Octadecandiol und/oder deren technischen Mischungen.
α,ω-Alkandiole verfügen endständig über zwei Hydroxylgrup
pen und sind durch Hydrierung der entsprechenden Dicarbonsäuren,
deren Herstellung im folgenden noch beschrieben wird, zugänglich.
Ebenfalls aus Gründen der biologischen Abbaubarkeit werden alipha
tische, gesättigte, unverzweigte α,ω-Alkandiole bevorzugt.
Gute Gleiteigenschaften werden in dieser hydrophoben Gruppe bei
α,ω-Alkandiolen mit 6 bis 22 C-Atomen beobachtet. Beson
ders bevorzugt sind 1,8-Octandiol, 1,10-Decandiol, 1,12-Dodecan
diol, 1,14-Tetradecandiol, 1,16-Hexadecandiol, 1,18-Octadecandiol
und/oder deren technische Mischungen.
Die ebenfalls als hydrophobe Diole möglichen Dimerdiole können
durch Hydrierung von dimeren Fettsäuren und/oder deren Estern ge
mäß der deutschen Auslegeschrift DE-B-17 68 313 hergestellt wer
den. Als Edukte eignen sich Polymerisationsprodukte von einwerti
gen, ein- und/oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren und/oder de
ren Estern, die gewünschtenfalls in untergeordneten Mengen gesät
tigte Komponenten enthalten können. Geeignete Polymerisationspro
dukte leiten sich von Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Palmi
tolinsäure, Elaidinsäure und/oder Erucasäure und/oder Estern der
vorgenannten Fettsäuren und niederen aliphatischen Alkoholen,
und/oder aus Talg, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl oder Baumwoll
saatöl gewonnenen Fettsäuregemischen ab. Insbesondere geeignet sind
Dimeralkohole mit 24 bis 36 C-Atomen, die durch Hydrierung der
Dimerfettsäuren auf Basis von ungesättigten Fettsäuren mit 12 bis
18 C-Atomen zugänglich sind.
Selbstverständlich können beliebige Mischungen der aufgezählten
hydrophoben Diole zum Aufbau der Blockcopolyester eingesetzt wer
den. Gute Eigenschaften werden erzielt, wenn die hydrophoben Diole
ausgewählt sind aus der Gruppe der Polypropylenglykole mit einem
Molekulargewicht von 400 bis 8000, Polytetrahydrofurane mit einem
Molekulargewicht von 200 bis 8000, Polycaprolactondiole mit einem
Molekulargewicht von 400 bis 4000, Hydrierungsprodukte von Rici
nussäureestern, α,ω-aliphatischen Alkandiolen mit 6 bis 22
C-Atomen und/oder Dimerdiolen mit 24 bis 36 C-Atomen. Bevorzugt
werden die bereits näher beschriebenen Polypropylenglykole mit
Molekulargewichten von 400 bis 8000 und/oder Polytetrahydrofurane
mit Molekulargewichten von 200 bis 8000 und insbesondere aus
schließlich Polypropylenglykole mit Molekulargewichten von 400 bis
8000. Werden niedrigviskose Blockcopolyester gewünscht, ist es
von Vorteil, die hydrophilen und hydrophoben Diole (Block A und B)
mit monofunktionellen Alkoholen, vorzugsweise mit monofunktio
nellen aliphatischen, gesättigten Alkoholen mit 1 bis 22 C-Atomen
in Mengen von 0,01 bis 20 mol-% - bezogen auf Gesamtdiolmenge -
abzumischen.
Zum Aufbau der Blockcopolyester werden die hydrophilen Polyethy
lenglykole mit den hydrophoben Diolen (Block B) über Estergruppen
mittels aliphatischer Dicarbonsäuren mit 2 bis 36 C-Atomen, deren
Anhydriden, deren Estern der aliphatischen Dicarbonsäuren von
niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen und/oder Kohlensäuredi
estern niedriger Alkohole mit 1 bis 8 C-Atomen verbunden.
Aliphatische Dicarbonsäuren können beispielsweise durch oxidativen
Abbau höherer Monocarbonsäuren oder auch durch Carbonylierung er
halten werden. Eine Übersicht über Herstellungsarten mit Litera
turzitaten sind Ullmann′s Encyclopädie der technischen Chemie,
Band 10 (1980), Verlag Chemie, Weinheim, Seiten 135-143 zu ent
nehmen. Kohlensäurediester lassen sich nach den im Houben Weyl
"Methoden der organischen Chemie", 4. Auflage, Band E4, Seite 66,
folgende genannten Verfahren herstellen. Zur Umesterung sind Koh
lensäurediester niedriger Alkohole mit 1 bis 8 C-Atomen wie Di
methyl-, Di-n-Propyl-, Diisopropyl- und/oder Di-2-Ethylhexylcar
bonat geeignet. Von den aliphatischen Dicarbonsäuren werden be
vorzugt gesättigte α,ω-Dicarbonsäuren mit 2 bis 36 C-Ato
men wie Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adi
pinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure,
Brassylsäure, Thapissäure, Phellogensäure und/oder Tetratriacon
tandisäure. An Stelle der aufgezählten α,ω-Dicarbonsäuren,
bzw. in Abmischung mit diesen, können selbstverständlich auch de
ren Anhydride und/oder Ester, vorzugsweise Ester von niedrigen
Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen eingesetzt werden. Anstelle oder in
Abmischung mit den bevorzugten α,ω-Dicarbonsäuren können
auch Dimerfettsäuren zur Verbindung der Blöcke A und B eingesetzt
werden. Dimerfettsäuren werden, wie bereits erwähnt, durch Poly
merisation von einfach und/oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren
und unter deren Estern, die gewünschtenfalls neben ungesättigten
Komponenten auch gesättigte Komponenten enthalten können, in Anwe
senheit von Basen als Katalysatoren hergestellt. Obgleich aufgrund
ihrer verzweigten Struktur nicht bevorzugt, eignen sich Dimerfett
säuren auf Basis von Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Palmito
leinsäure, Eladinsäure und/oder Erucasäure. Selbstverständlich ist
es möglich, die aufgezählten Kohlensäurediester, aliphatischen
Dicarbonsäuren, deren Anhydride und/oder Ester mit aromatischen
Dicarbonsäuren wie Phthalsäure, Terephthalsäure und/oder
Isophthalsäure in Mengen von 0,01 bis 25 mol-% - bezogen auf ali
phatische Dicarbonsäuren - zu versehen, obgleich damit die biolo
gische Abbaubarkeit verschlechtert wird.
Werden wiederum niedrigviskose Blockcopolyester gewünscht, so kann
man - analog wie bei den Diolen - monofunktionelle aliphatische
Carbonsäuren mit 1 bis 22 C-Atomen in Mengen von 0,01 bis 20 mol-%
- bezogen auf Dicarbonsäure - beigeben.
Ganz besonders bevorzugt werden Spinnpräparationen, dessen Gleit
mittel ein Blockcopolyester ist, hergestellt aus
- A) Polyethylenglykolen mit einem Molekulargewicht von 600 bis 3000, vorzugsweise 800 bis 2000, und
- B) hydrophoben Diolen ausgewählt aus der Gruppe der Polypropylen
glykole mit einem Molekulargewicht von 400 bis 8000, Polyte
trahydrofurane mit einem Molekulargewicht von 200 bis 8000,
Polycaprolactondiole mit einem Molekulargewicht von 400 bis
4000, Hydrierungsprodukte von Ricinussäureestern, α,ω-
aliphatische Alkandiole mit 2 bis 24 C-Atomen und
die Blöcke A) und B) verbindenden aliphatischen α,ω- Dicarbonsäuren mit 2 bis 36 C-Atomen, deren Anhydriden, deren Estern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen und/oder Kohlensäurediestern von niedrigen Alkohlen mit 1 bis 8 C-Atomen.
Ganz besonders bevorzugt werden Spinnpräparationen, dessen Gleit
mittel ein Blockcopolyester ist, wobei
- B) hydrophobe Diole ausgewählt aus der Gruppe der Polypropylengly kole mit einem Molekulargewicht von 400 bis 8000 und Polyte trahydrofurane mit einem Molekulargewicht von 200 bis 8000, insbesondere Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht von 400 bis 8000, darstellt.
Die erfindungsgemäßen Spinnpräparationen enthalten Blockcopoly
ester als Gleitmittel, wobei sowohl die Gleiteigenschaften der
Gleitmittel als auch die Emulgierfähigkeit der Gleitmittel mitbe
stimmt werden durch das Gewichtsverhältnis des hydrophilen Blocks
A und des hydrophoben Blocks B. Noch ausreichende Gleiteigenschaf
ten können beobachtet werden, wenn das Gewichtsverhältnis der
Blöcke A : B 90 : 10, bis 1 : 99, beträgt. Steigende Mengen an hydrophi
len Polyethylenglykolen verbessern die Emulgierbarkeit; gut emul
gierbare Blockcopolyester werden bei Gewichtsverhältnissen der
Blöcke A : B von 20 : 80 erhalten.
Das Molekulargewicht und der Polymerisationsgrad in den Blockco
polyestern wird vor allem durch die molaren Verhältnisse der Hy
droxylgruppen der Diole (OH) zu den Carboxylgruppen der Dicarbon
säuren, deren Anhydride, Ester und/oder Kohlensäurediester (COOH)
bestimmt. Ausreichende Molekulargewichte erhält man, wenn man die
molaren Verhältnisse an Hydroxylgruppen zu Carboxylgruppen OH : COOH
im Bereich von 3 : 1 bis 1 : 3, vorzugsweise 1,5 : 1 bis 1 : 1,5 wählt.
Bevorzugt werden höhere Molekulargewichte der Blockcopolyester, so
daß sich molare Verhältnisse von OH : COOH im Bereich von 1,2 : 1 bis
0,8 : 1 empfehlen.
Die erfindungsgemäßen Spinnpräparationen können in Abmischung mit
den beschriebenen Blockcopolyestern als Gleitmittel weitere aus
dem Stand der Technik bekannte Gleitmittel enthalten, wie Mine
ralöle, Fettsäureester mit 8 bis 22 C-Atomen im Fettsäurerest und
1 bis 22 C-Atomen im Alkoholrest, beispielsweise Palmitinsäureme
thylester, Isobutylstearat und/oder Talgfettsäure-2-Ethylhexyl
ester, Polyolcarbonsäureester, beispielsweise Kokosfettsäureester
von Glycerin und/oder alkoxylierten Glycerinen, Silikone, bei
spielsweise Dimethylpolysiloxan und/oder Polyalkylenglykole, bei
spielsweise Ethylenoxid-Propylenoxid-Mischpolymere (Chemiefasern,
Textil-Industrie, 1977, Seite 335). Neben den Gleitmitteln können
die erfindungsgemäßen Spinnpräparationen Emulgatoren, Netzmittel
und/oder Antistatika sowie ggf. die üblichen Hilfsmittel wie pH-
Wert-Regulantien, Fadenschlußmittel, Bakterizide und/oder Korro
sionsschutzmittel enthalten. Als Emulgatoren, Netzmittel und/oder
Antistatika, kommen anionische, kationische und/oder nichtionische
Tenside in Betracht, wie Mono- und/oder Diglyceride, beispiels
weise Glycerinmono- und/oder Glycerindioleat, alkoxylierte, vor
zugsweise ethoxylierte und/oder propoxylierte Fette, Öle, Fettal
kohole mit 8 bis 24 C-Atomen und/oder C8-C18-Alkylphenole, bei
spielsweise Ricinusöl mit 25 mol Ethylenoxid (EO) und/oder
C16-C18-Fettalkohol mit 8 mol Propylenoxid und 6 mol EO, ge
wünschtenfalls alkoxylierte C8-C24-Fettsäuremono- und/oder di
ethanolamide, beispielsweise gegebenenfalls ethoxyliertes Ölsäure
mono- und/oder diethanolamid, Talgfettsäuremono- und/oder dietha
nolamid und/oder Kokosfettsäuremono- und/oder diethanolamid, Al
kali- und/oder Ammoniumsalze alkoxylierter, vorzugsweise ethoxy
lierter und/oder propoxylierter, gegebenenfalls endgruppenver
schlossener C8-C22-Alkyl- und/oder C8-C22-Alkylenalkoholsulfonate,
Umsetzungsprodukte aus gegebenenfalls alkoxylierten C8-C22-Alkyl
alkoholen mit Phosphorpentoxid oder Phosphoroxychlorid in Form
ihrer Alkali-, Ammonium- und/oder Aminsalze, beispielsweise Phos
phorsäureester von ethoxylierten C12-C14-Fettalkoholen, neutrali
siert mit Alkanolamin, Alkali-und/oder Ammoniumsalze von
C8-C22-Alkylsulfosuccinaten, beispielsweise Natriumdioctylsulfo
succinat und/oder Aminoxiden, beispielsweise Dimethyldodecylamin
oxid. Bei dieser beispielhaften Aufzählung ist zu berücksichtigen,
daß eine Vielzahl der genannten Substanzen nicht nur eine Funktion
sondern auch mehrere Funktionen, besitzen können, so kann ein An
tistatikum gleichzeitig als Emulgator wirken.
Fakultative Bestandteile können die üblichen Hilfsstoffe sein. Als
Fadenschlußmittel sind die aus dem Stand der Technik bekannten
Polyacrylate, Fettsäuresarcoside und/oder Mischpolymerisate mit
Maleinsäureanhydrid (Melliand Textilberichte (1977), Seite 197)
und/oder Polyurethane gemäß der deutschen Offenlegungsschrift
DE-A-38 30 468, pH-Wert-Regulantien, beispielsweise C1-C4-Carbon
säuren und/oder C1-C4-Hydroxycarbonsäuren wie Essigsäure und/oder
Glykolsäure, Alkalihydroxide wie Kaliumhydroxid und/oder Amine wie
Triethanolamid, Bakterizide und/oder Korrosionsschutzmittel mög
lich.
Die erfindungsgemäßen Spinnpräparationen werden durch intensives
Vermischen der Blockcopolyester als Gleitmittel sowie gegebenen
falls weiterer Gleitmittel, Emulgatoren, Netzmittel, Antistatika
und/oder üblicher Hilfsstoffe bei 18 bis 25°C hergestellt.
Wie in der Textilindustrie üblich, werden die Spinnpräparationen
in Form ihrer wäßrigen Dispersionen auf die synthetischen Fila
mentfasern unmittelbar nach Austritt aus der Spinndüse appliziert.
Die Spinnpräparationen, die eine Temperatur zwischen 18 und 60°C
haben, werden dabei mit Hilfe von Auftragswalzen oder Dosierpumpen
über geeignete Applikatoren aufgebracht. Bevorzugt werden Spinn
präparationen in Form ihrer wäßrigen Dispersion, die einen Gesamt
aktivsubstanzgehalt zwischen 3 und 40 Gew.-%, vorzugsweise zwi
schen 5 und 30 Gew.-%, aufweisen. Bezogen auf den Gesamtaktivsub
stanzgehalt enthalten die erfindungsgemäßen Spinnpräparationen
35 bis 100 Gew.-% Gleitmittel,
0 bis 65 Gew.-% Emulgatoren, Antistatika und/oder Netzmittel
0 bis 10 Gew.-% pH-Wert-Regulantien, Bakerizide und/oder Korrosionsschutzmittel,
0 bis 65 Gew.-% Emulgatoren, Antistatika und/oder Netzmittel
0 bis 10 Gew.-% pH-Wert-Regulantien, Bakerizide und/oder Korrosionsschutzmittel,
wobei die Mengen so gewählt werden müssen, daß sie sich auf 100
Gew.-% addieren. Die in dieser Aufzählung genannten Gleitmittel
umfassen die beschriebenen Blockcopolyester ebenso wie die aus dem
Stand der Technik bekannten Gleitmittel mit der Maßgabe, daß min
destens 50 Gew.-%, vorzugsweise 75 bis 100 Gew.-% und insbesondere
100 Gew.-% der Gleitmittel, Blockcopolyester sind.
Die Auftragsmenge der Spinnpräparationen in Form ihrer wäßrigen
Dispersion liegt in dem für die Textilindustrie üblichen Bereich
zwischen 0,1 und 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Filament
fasern. Mit den erfindungsgemäßen Spinnpräparationen werden die
synthetischen Filamentfasern Polypropylen, Polyester und/oder Po
lyamid alleine oder auch in Mischung versehen. Die erfindungsge
mäßen Spinnpräparationen vermitteln den synthetischen Filament
fasern die erforderlichen Gleiteigenschaften. Auch während der
Texturierung der synthetischen Filamentfasern beweisen die erfin
dungsgemäßen Spinnpräparationen genügend hohe thermische Stabi
litäten, so daß keine bzw. nur geringe unerwünschte Ablagerungen
auf den Filamentfasern und/oder den Texturierorganen festzustellen
ist. Auch die Einkräuselung der in den erfindungsgemäßen Spinnprä
parationen behandelten synthetischen Filamentfasern ist leicht
möglich und beständig. Besondere Vorteile zeigen die erfindungsge
mäßen Spinnpräparationen aber vor allem in ihrer verbesserten bio
logischen Abbaubarkeit.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwen
dung von Blockcopolyestern, hergestellt aus den Blöcken
- A) Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von 450 bis 20 000 und
- B) hydrophobe Diole ausgewählt aus der Gruppe der Polypropylen glykole, Polytetrahydrofurane, Polycaprolactondiole, Hydrie rungsprodukte von Ricinusfettsäureestern, 1,2-Alkandiole, α, ω-Alkandiole und/oder Dimerdiole und
- die Blöcke A) und B) verbindenden aliphatischen Dicarbonsäuren mit 2 bis 36 C-Atomen, deren Anhydriden, deren Estern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen und/oder Kohlensäurediestern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen als Gleitmittel in Spinn präparationen für synthetische Filamentfasern.
Einzelheiten zu den verwendeten Blockcopolyestern, ggf. in Abmi
schung mit weiteren Gleitmitteln, Emulgatoren, Netzmitteln, Anti
statika und/oder üblichen Hilfsmitteln sind aus dem Vorstehenden
ebenso zu entnehmen, wie Einsatzmenge und Applikation der verwen
deten Blockcopolyester.
In einem Dreihalskolben versehen mit Rührer, Rückflußkühler, Was
serabscheider und Stickstoffeinleitung wurden 902 g Polypropylen
glykol (mittleres Molekulargewicht 1000) und
1 a) 84,6 g Bernsteinsäureanhydrid
1 b) 91,7 g Bernsteinsäureanhydrid
1 c) 78,6 g Bernsteinsäureanhydrid
1 d) 104,8 g Bernsteinsäueranhydrid
1 Stunde bei 150°C gerührt. Dazu wurden unter Stickstoff 0,25 g Zinn(II)octoat als Veresterungskatalysator, 220 g Polyethylengly kol (mittleres Molekulargewicht 1000) und 100 ml Xylol zugefügt und langsam auf 200°C bis 220°C, erwärmt. Entstehendes Wasser wurde azeotrop abdestilliert, bis der Blockcopolyester eine Rest säurezahl
1 a) SZ = 3
1 b) SZ = 4,2
1 c) SZ= 3,8
1 c) SZ= 6,0
aufwies. Zuletzt wurde Xylol im Vakuum entfernt. Man erhielt wachsartige, selbstemulgierbare Blockcopolyester.
1 b) 91,7 g Bernsteinsäureanhydrid
1 c) 78,6 g Bernsteinsäureanhydrid
1 d) 104,8 g Bernsteinsäueranhydrid
1 Stunde bei 150°C gerührt. Dazu wurden unter Stickstoff 0,25 g Zinn(II)octoat als Veresterungskatalysator, 220 g Polyethylengly kol (mittleres Molekulargewicht 1000) und 100 ml Xylol zugefügt und langsam auf 200°C bis 220°C, erwärmt. Entstehendes Wasser wurde azeotrop abdestilliert, bis der Blockcopolyester eine Rest säurezahl
1 a) SZ = 3
1 b) SZ = 4,2
1 c) SZ= 3,8
1 c) SZ= 6,0
aufwies. Zuletzt wurde Xylol im Vakuum entfernt. Man erhielt wachsartige, selbstemulgierbare Blockcopolyester.
In einem wie in Beispiel 1 versehenen Dreihalskolben wurden in
einem N₂-Strom unter Rühren 902 g Polypropylenglykol (MG 1000),
220 g Polyethylenglykol (MG 1000), 0,25 g Zinn(II)octoat, 100 ml
Xylol sowie 92,7 g Bernsteinsäure (Beispiel 2A) oder 114,7 g Adi
pinsäure (Beispiel 2B) langsam auf 200°C aufgeheizt. Das Wasser
wurde azeotrop abdestilliert, bis der Blockcopolyester eine Rest
säurezahl SZ = 2 (Beispiel 2A) bzw. SZ = 2,9 (Beispiel 2B) auf
wies. Nach Entfernung von Xylol erhielt man wachsartige selbst
emulgierbare Blockcopolyester.
Analog Beispiel 1 wurden 225 g Polypropylenglykol (MG 1000), 100 g
Bernsteinsäureanhydrid, 0,25 g Zinn(II)octoat, 880 g Polyethylen
glykol (MG 1000) und 100 ml Xylol umgesetzt. Das Wasser wurde so
lange azeotrop abdestilliert, bis der Blockcopolyester eine Rest
säurezahl SZ = 6 aufwies. Man erhielt einen wachsartigen Blockco
polyester, der als 10gew.-%ige Lösung in Wasser opaleszierendes
Aussehen zeigt.
Analog Beispiel 1 wurden 840 g Polytetrahydrofuran (mittleres Mo
lekulargewicht 1000), 100 g Bernsteinsäureanhydrid, 0,25 g
Zinn(II)octoat, 210 g Polyethylenglykol (MG 1000) und 100 ml Xylol
umgesetzt. Es wurde anschließend Wasser azeotrop abdestilliert,
bis der Blockcopolyester eine Restsäurezahl SZ = 7,5 aufwies. Nach
Entfernung des Xylols erhielt man einen wachsartigen Blockcopoly
ester.
Für die Herstellung einer wäßrigen Dispersion wurden 10 g des
Blockcopolyesters in 30 g Isopropanol gelöst und 60 g Wasser an
schließend eingerührt. Man erhielt eine feinteilige, stabile Dis
persion.
Analog Beispiel 1 wurden 525 g 1,10-Decandiol, 292 g Bernstein
säureanhydrid, 0,25 g Zinn(II)octoat, 225 g Polyethylenglykol (MG
1000) und 100 ml Xylol umgesetzt. Anschließend wurden 51 ml Wasser
azeotrop abdestilliert, bis die Restsäurezahl des Blockcopoly
esters SZ = 3 war. Der Blockcopolyester ließ sich nach Aufschmel
zen und Erwärmen auf 50°C in Wasser emulgieren.
In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler, Wasserab
scheider und Stickstoffeinleitung wurden 902 g Polypropylenglykol
(MG 1000), 118 g Diethylcarbonat, 220 g Polyethylenglykol (MG
1000) und 1,2 g Umesterungskatalysator Swedcat 5, Firma Swedstab,
unter Rühren im Stickstoffstrom langsam innerhalb von 6 Stunden
auf 200°C aufgeheizt und Ethanol abdestilliert, bis sich kein
Kondensat mehr bildete. Auf diese Weise wurden 77 ml Ethanol (67%
der theoretischen Menge) als Destillat aufgefangen. Man erhielt
einen wachsartigen Blockcopolyester, der in Wasser eine feintei
lige Dispersion ergibt. Dazu werden 10 Gew.-% Blockcopolyester mit
90 Gew.-% Wasser dispergiert.
Auf Polyesterfilamente (Garnart: pre-orientated yarn-PES; Fein
heit: dtex 167, Filamentzahl: f 34; Spinngeschwindigkeit 3300
m/Min) wurde eine 7,5gew.-%ige Spinnpräparation an Blockcopoly
ester der verschiedenen Beispiele in Wasser aufgetragen (Ölauflage
0,35 Gew.-%).
Folgende Parameter wurden bestimmt:
- - dynamische Reibungskoeffizienten gegen Keramik bei einer Ge schwindigkeit von 2 und 200 m/min, gemessen am Rothschild F-Me ter (Klima 20°C, 65% relative Feuchte),
- - elektrostatische Aufladung an Keramik bei einer Geschwindigkeit von 2 und 200 m/min, gemessen an Eltex Induktivvoltmeter (Klima: 20°C, 65% relative Feuchte),
- - stick/slip gemessen am Rothschild F-Meter (Umschlingung: 3 mm/min: 20) des gestreckten und ungestreckten Filamentes,
- - Einkräuselung gemessen nach Tex-Techno an Texto-Mat M,
- - die Heizer- und Scheibenbeurteilung der Texturierorgane (Tex turiermaschine der Fa. Barmag; Heizer: M-Typ; Keramikscheiben Anordnung 1-7-1 bei 220°C) erfolgte durch subjektive Notenver gabe (1 = sehr gut, 6 = schlecht),
- - thermische Beständigkeit gemessen als Masseverlust nach der Thermogravic Analyses-Methode (TGA) Thermal Analyst mit Therma waage TGA 951, DuPont, in % und als oxidative Zersetzung nach der Methode der Differential Scanning Colourimetrie (DSC) mit thermal Analyst 2100 mit DuPont Modul DSC 910, in °C,
- - biologische Abbaubarkeit nach dem "geschlossenen Flaschentest" gemäß Dr. Fischer, Fette-Seifen-Anstrichmittel Nr. 1 (1963), Seiten 37-42.
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, zeigen die Spinnpräparationen mit
den erfindungsgemäßen Blockcopolyester im Vergleich zu den han
delsüblichen vergleichbare Gleiteigenschaften, Stick/Slip-Werte,
Einkräuselungen sowie Heizer- und Scheibenbeurteilungen. Die elek
trischen Aufladungen sind zwar etwas schlechter, aber durchaus in
akzeptablen Bereichen, die durch Zusätze von Antistatika auf ge
wünschtes Niveau angehoben werden können. Auch die thermische Be
ständigkeit (siehe Tabelle 2 ) entspricht den hohen Anforderungen
der Faserhersteller. Den handelsüblichen Produkten eindeutig über
legen sind die Blockcopolyester in ihrer biologischen Abbaubarkeit
(siehe Tabelle 3).
Biologische Abbaubarkeit der reinen Blockcopolyester | |
Abbaubarkeit | |
Beispiel 1c|30% | |
Beispiel 3 | <80% |
Beispiel 4 | 33% |
Beispiel 6 | 30% |
Vergleich: Pluronic L64, Blockcopolyether mit 60 Gew.-% PO und 40 Gew.-% EO-Einheiten, MG 2900 | 0% |
Claims (10)
1. Spinnpräparationen für synthetische Filamentfasern, enthal
tend ein Gleitmittel mit verbesserter biologischer Abbaubar
keit, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitmittel ein Block
copolyester ist, hergestellt aus den Blöcken
- A) Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von 450 bis 20 000 und
- B) hydrophobe Diole ausgewählt aus der Gruppe der Polypropy
lenglykole, Polytetrahydrofurane, Polycaprolactondiole,
Hydrierungsprodukte von Ricinussäureestern, 1,2-Alkandio
le, α,ω-Alkandiole und/oder Dimerdiole und
die Blöcke A) und B) verbindenden aliphatischen Dicarbonsäu ren mit 2 bis 36 C-Atomen, deren Anhydriden, deren Estern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen und/oder Kohlensäu rediestern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen.
2. Spinnpräparationen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gleitmittel ein Blockcopolyester ist, wobei die
Blöcke A) und B) mit Kohlensäurediestern von niedrigen Alko
holen mit 1 bis 8 C-Atomen, α,ω-aliphatischen Dicar
bonsäuren mit 2 bis 36 C-Atomen, Estern von α,ω-ali
phatischen Dicarbonsäuren mit 2 bis 36 C-Atomen und niedrigen
Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen und/oder Anhydriden der α,
ω-aliphatischen Dicarbonsäuren mit 2 bis 36 C-Atomen
verbunden werden.
3. Spinnpräparationen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gleitmittel ein Blockcopolyester ist,
wobei Block B
- B) hydrophobe Diole ausgewählt aus der Gruppe der Polypro pylenglykole mit einem Molekulargewicht von 400 bis 8000, Polytetrahydrofurane mit einem Molekulargewicht von 200 bis 8000, Polycaprolactondiole mit einem Molekulargewicht von 400 bis 4000, Hydrierungsprodukte von Ricinussäure estern, α,ω-aliphatischen Alkandiolen mit 6 bis 22 C-Atomen und/oder Dimerdiolen mit 24 bis 36 C-Atomen dar stellt.
4. Spinnpräparationen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gleitmittel ein Blockcopolyester ist,
wobei Block B)
- B) hydrophobe Diole ausgewählt aus der Gruppe der Polypropy lenglykole mit einem Molekulargewicht von 400 bis 8000, Polytetrahydrofurane mit einem Molekulargewicht von 200 bis 8000 und insbesondere Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht von 600 bis 4000, darstellt.
5. Spinnpräparationen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gleitmittel ein Blockcopolyester ist,
hergestellt aus
- A) Polyethylenglykolen mit einem Molekulargewicht von 600 bis 3000, vorzugsweise 800 bis 2000, und
- B) hydrophoben Diolen ausgewählt aus der Gruppe der Polypro
pylenglykole mit einem Molekulargewicht von 400 bis 8000,
Polytetrahydrofurane mit einem Molekulargewicht von 200
bis 8000, Polycaprolactondiole mit einem Molekulargewicht
von 400 bis 4000, Hydrierungsprodukte von
Ricinussäureestern, α,ω-aliphatische Alkandiole
mit 2 bis 24 C-Atomen und
die Blöcke A) und B) verbindenden aliphatischen α,ω- Dicarbonsäuren mit 2 bis 36 C-Atomen, deren Anhydriden, deren Estern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen und/oder Kohlensäurediestern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen.
6. Spinnpräparationen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gleitmittel ein Blockcopolyester ist, wobei
- B) hydrophobe Diole ausgewählt aus der Gruppe der Polypropy lenglykole mit einem Molekulargewicht von 400 bis 8000 und Polytetrahydrofurane mit einem Molekulargewicht von 200 bis 8000, insbesondere Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht von 400 bis 8000, darstellt.
7. Spinnpräparationen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gleitmittel ein Blockcopolyester ist,
hergestellt aus den Diolen der Blöcke A) und B) und
verbindenden Dicarbonsäuren, deren Anhydriden, deren Estern
von niedrigen Alkoholen von 1 bis 8 C-Atomen und/oder
Kohlensäurediestern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8
C-Atomen in einem molaren Verhältnis von OH zu COOH von 3 : 1
bis 1 : 3, vorzugsweise 1,5 : 1 bis 1 : 1,5 und insbesondere 1,2 : 1
bis 0,8 : 1.
8. Spinnpräparationen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gleitmittel ein Blockcopolyester ist,
hergestellt aus den Blöcken A) und B) in einem Gewichtsver
hältnis von 90 : 10 bis 1 : 99.
9. Spinnpräparationen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spinnpräparationen in Mengen von 35
bis 100 Gew.-% Gleitmittel enthalten, wobei mindestens 50
Gew.-% der Gleitmittel Blockcopolyester sind.
10. Verwendung von Blockcopolyestern, hergestellt aus den Blöcken
- A) Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von 450 bis 20 000 und
- B) hydrophobe Diole ausgewählt aus der Gruppe der Polypropy
lenglykole, Polytetrahydrofurane, Polycaprolactondiole,
Hydrierungsprodukte von Ricinusfettsäureestern, 1,2-Alkan
diole, α,ω-Alkandiole und/oder Dimerdiole und
die Blöcke A) und B) verbindenden aliphatischen Dicarbonsäu ren mit 2 bis 36 C-Atomen, deren Anhydriden, deren Estern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen und/oder Kohlensäure diestern von niedrigen Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen als Gleitmittel in Spinnpräparationen für synthetische Filamentfasern.
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PCT/EP1992/000426 WO1992015749A1 (de) | 1991-03-07 | 1992-02-27 | Spinnpräparationen für synthetische filamentfasern |
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