DE2438379B2 - In wasser leicht loesliche oder dispergierbare polyester, ihre herstellung und verwendung - Google Patents
In wasser leicht loesliche oder dispergierbare polyester, ihre herstellung und verwendungInfo
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Description
Polyester und ihre Herstellung durch Kondensation von Glykoien mit Dicarbonsäuren und Dicarbonsäureestern
sind bereits in großer Zahl beschrieben worden und haben zum Teil große Verbreitung gefunden. So
werden z. B. Polyester, die im wesentlichen aus Terephthalsäure und Äthylenglykol erhalten werden, als
Fasermaterial benutzt
Auch sind bereits Polymischester beschrieben worden,
die je nach der eingesetzten Kombination von Glykoien und Dicarbonsäure recht unterschiedliche
physikalische Eigenschaften und demgemäß Anwendungsbereiche besitzen. So sind z. B. aus der französischen
Patentschrift 14 42 061 Polymischester bekannt, die zur Herstellung hochschmelzender Polyesterfilme
verwendet werden und auch die deutsche Auslegeschrift 11 10 412 beschreibt Polymischester, die unter Verwendung
von Polyäthylenglykolen aus ca. 10 Äthylenoxid-Einheiten erhalten werden und zur Herstellung von
Flächengebilden dienen. Demgegenüber werden in der US-Patentschrift 36 94 257 Polymischester aus Polyäthylenglykol
und langkettigen, aliphatischen Dicarbonsäuren beschrieben, die als Weichmacher eingesetzt
werden.
Es ist auch bereits bekannt, in Analogie zu den sauer
modifizierten Polyacrylnitrilfasern sauer modifizierte Polyesterfasern herzustellen. So werden in den US-Patentschriften
30 18 272, 31 64 566, 31 64 567, 31 66 531 faserbildende Polymischester beschrieben, die im
Molekül in statistischer Verteilung einen geringen Gehalt an Sulfogruppen aufweisen, die an Phenylkerne
gebunden sind. Solche Produkte können beispielsweise erhalten werden, wenn ein gringer Teil der verwendeten
Dicarbonsäure durch Sulfoterephthalsäure oder Sulfoisophthalsäure ersetzt wird.
In der US-Patentschrift 36 63 508 und der DT-OS 20 42 667 werden ebenfalls faserbildende Sulfonsäuregruppen
enthaltende Mischester beschrieben, die an Phenylkerne gebundene Sulfopropoxygruppen aufweisen.
Alle diese Sulfogruppen enthaltenden Polymischester werden zur Herstellung von textlien Fasermaterialien
verwendet, die sich mit basischen Farbstoffen leicht und in tiefen Tönen färben lassen.
Es sind auch bereits Polymischester beschrieben worden, die als Schlichtemittel für Pol) estergarne
verwendbar sein sollen.
Die Verarbeitung textiler Fäden in Form mehrfädiger Garne zu Textilgut durch Verweben ist nur möglich,
wenn das Kettgarn vor dem Verweben mit einem Schlichtemittel behandelt wird, das die Aufgabe hat, die
Einzelfäden bei den hohen mechanischen Beanspruchungen des Webens zusammenzuhalten und damit
Fadenbrüche und Fadenabrieb zu vermeiden.
Ein Maß für die Güte einer Schlichte in bezug auf die Stabilisierung des Fadens ist der sogenannte »Faden-Schluß«.
Der Fadenschluß kann gemessen werden durch die Aufspleißlänge in mm ein^s belasteten Fadens nach
dem Schnitt.
Ein gutes Schlichtemittel muli jedoch nicht nur die obengenannte Aufgabe, den Faden zu stabilisieren,
erfüllen, sondern es muß noch eine Reihe anderer spezieller Eigenschaften aufweisen, damit sein Einsatz
nicht zu Betriebsstörungen führt. Beispielsweise darf die Schlichte keinen klebrigen Abrieb an metallischen
Fadenführungsorgansn ergeben, der geschlichtete Faden soll eine möglichst geringe Metallreibung aufweisen,
und weder mit anderen geschlichteten Fäden noch mit Apparateteilen verkleben. Die Schlichtemittel sollen
in ausreichendem Maße in Wasser löslich oder dispergierbar sein und die gebrauchsfertigen, wäßrigen
Lösungen oder Dipersioücn dürfen keine Hautbildung zeigen, da diese Häute zu hartnäckiger Verschmutzung
der Fäden und unangenehmen Betriebsstörungen führen. Die Lösungen und Dispersionen müssen lange
Zeit homogen bleiben, damit keine unzulässigen Konzentrationsabweichungen auftreten; diese Stabilität
der Lösungen und Dispersionen muß auch in Gegenwart von Präparationsmitteln, die beim Schlichten
präparierter Fäden zwangsläufig in die Schlichtebäder eingeschleppt werden, erhalten bleiben. (Präparationen
sind für den störungsfreien Ablauf des Spinnvorganges unerläßlich und daher auf allen gesponnenen Synthesefasern
vorhanden.)
Besonders wichtig ist es auch, daß die Schlichte nach dem Verweben durch einfaches Spülen oder Waschen
vollständig von dem Textilmaterial entfernt werden kann, da dies eine Voraussetzung ist für störungsfreie
Weiterverarbeitung, wie z. B. für das Färben.
Aus der österreichischen Patentschrift 2 29 040 sind Polymischester aus Dicarbonsäuren, Polyalkylenglykolen
mit einem Molgewicht von über 6000 und mehrfunktionellen, aliphatischen Alkoholen bekannt,
die in Wasser quellbar oder auch bis zu einem gewissen Grad löslich sind. Diese Produkte sollen als Appretur-,
Schlichte- oder Präparationsmittel eingesetzt werden. Diese Produkte ergeben jedoch, als Schlichte eingesetzt,
nicht den gewünschten guten Fadenschluß und sind mit den üblichen Präparationen unverträglich. Sie haben
ferner den Nachteil, daß sie sich nicht ohne großen Aufwand in Lösung bringen lassen. So fallen die
Produkte als harte und gleichzeitig zähe Blockpolymerisate an, welche nur durch mühevolle mechanische
Bearbeitung, z. B. Abdrehen auf der Drehbank, zerkleinert und dann gelöst werden können. Auch zeigen
Lösungen dieser Produkte bereits in sehr geringer Konzentration außerordentlich hohe Viskositäten.
Polyester auf der Basis von aromatischen Dicarbonsäuren und Polyalkylenätherglykolen werden in der
deutschen Offenlegungsschrift 22 39 271 zum Bondieren
von Nähfäden eingesetzt Die Beispiele auf Seite 17 lassen aufgrund der hohen Trocknungstemperatur
schließen, daß die Bondierung permanent sein soll, daß also diese Polyester nicht für die Schlichtung von
Kettfäden geeignet sind.
Aus den deutschen Auslegeschriften 14 69 403 und 1619103 sind Polymischester aus Terephthalsäure,
Äthylenglykol, Polythylenglykol und einer eine saure, basische oder salzartige Gruppe enthaltenden Co-Komponente,
wie z. B. Sulfoisophthalsäure, bekannt, die als Schlichtemittel verwendet werden sollen. Desgleichen
werden in der deutschen Offenlegungsschrift 18 16 163 Polymischester beschrieben, die durch Kondensation
aus einem Diol einer Dicarbonsäure und einer difunktionell veresterbaren Komponente mit einer
direkt an einem aromatischen Ring gebundenen Sulfogruppe erhalten werden.
Diese Schlichten weisen jedoch Nachteile auf, die in der praktischen Anwendung zu erheblichen Schwierigkeiten
führen.
So ist z. B. eine Schlichte gemäß der deutschen Offenlegungsschrift 18 16 163 in Wasser nicht löslich,
sondern nur dispergierbar. Dieser Nachteil hat eine Reihe von Schwierigkeiten bei der Schlichtung von
Webketten zur Folge:
Auf den Quetschwalzen, auf Fadenführungsorganen, im Schlichtetrog und in anderen Behältern, in welchen
diese Schlichte eingesetzt wird, bildet sich nach Stehen über Nacht infolge Verdunstung des Wassers bereits bei
Raumtemperatur eine zähe, gummielastische Haut, welche selbst durch warmes Wasser kaum benetzt wird
und somit nicht ohne weiteres in Lösung gebracht werden kann. Eine spontane Ausfaulung vor. Schlichten
in Form der erwähnten Haut beobachtete man ferner im Betrieb beim Verdünnen von wäßrigen Schlichteresten
mit Leitungswasser, (Gesamthärte 24), wie z. b. beim Reinigen der Schlichtewanne. Die Anwendung von
Alkali in Verbindung von Netzmitteln zur Lösung ist erforderlich. Eine derartige umständliche Reinigungsprozedur erschwert das betriebliche Arbeiten sehr bzw.
macht es unmöglich.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun neue, in Wasser leichtlösliche oder dispergierbare Polymischester
der allgemeinen Formel I
E-C-R1-C-fO-R'-O-C-R1-Cj-E (I)
R1 im statistischen Mittel zu 26 bis 90 Mol-% aus
Phenylresten, zu 10 bis 25 Mol-% aus Resten der Formei
OC3H6-SO3M
η so groß ist, daß das scheinbare mittlere Molekulargewicht
des Polyesters, gemessen im Dampfdruckosmometer in Dimethylformamid als Lösungsmittel,
zwischen 1000 und 3000 liegt,
ihre Herstellung und ihre Verwendung als Schlichte für Polyesterfasergarne und -filamentgarne.
Die Eigenschaften der Polymischester lassen sich
durch die Wahl der Zusammensetzung in gewissen Grenzen variieren. Für ihren Einsatz als Schlichte für
ίο Polyesterfasergarne ist die Härte der Schlichteauflage
von besonderer Bedeutung.
Wird in R1 der Anteil an o-Phenylenresten, an
Alkylenresten mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder an Cyclohexylenresten erhöht, so werden die Schlichten
weicher; dasselbe Ergebnis liefert eine Erhöhung des Anteils von Polyoxyäthylenresten in R2.
Härtere Schlichten werden erhalten, wenn in R' der Anteil aromatischer Reste und/oder in R2 der Anteil an
Alkylenresten mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und/oder an Resten der Formel
CH2 CH O CH2 CH
CH3 CH3
CH3 CH3
0-C3H6-SO3M
OC3H6-SOjM
-CH2-CH-O-CH2-CH-
CH3
CH,
25
30 erhöht wird.
Bevorzugt sind solche Polymischester der Formel I, in denen
R1 im statistischen Mittel zu 72 bis .88 Mol-% aus Phenylenresten, zu 12 bis 18 Mol-% aus Resten der
R1 im statistischen Mittel zu 72 bis .88 Mol-% aus Phenylenresten, zu 12 bis 18 Mol-% aus Resten der
Formel OC3H6-SO3M
oder
45
und zu O bis 49 Mol-% aus AlkyLenresten mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen und/oder Cyclohexylenresten besteht,
R2 im statistischen Mittel zu 51 bis 100 Mol-% aus Resten der Formel
-CH2-CH2-O-CH2-CH2-
zu 0 bis 49 Mol-% aus Alkylcnresten mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen oder Resten der Formel
-C3H6-SO3M
55
zu 0 bis 20 Mol-% aus Polyoxyäthylenresten und einem mittleren Molekulargewicht von 116 bis 600
und zu C bis 10 Mol-% aus Polyonyäthylenresten mit einem mittleren Molekulargewicht von 600 bis 2000
besteht,
Hydroxy, Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder den Rest - O - R2 - OH und
ein Proton oder ein Natrium-, Kalium- oder Ammoniumion bedeuten und
und zu O bis 10 Mol-% aus Alkylenresten mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und/oder Cyclohexylenresten
-(1,3) bzw. -(1,4) besteht und
R2 im statistischen Mittel zu 80 bis 100 Mol-% aus Resten der Formel
-CH2-CH2-O-CH2-CH2-
zu 0 bis 20 Mol-% aus Alkylenresten mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Resten der Formel
-CH2-CH-O-CH2-CH-CH3
CH3
zu 0 bis 10 Mol-% aus Polyoxyäthylenresten und mit einem mittleren Molekulargewicht von 116 bis 600
und zu 0 bis 5 Mol-% aus Polyoxyäthylenresten mit einem mittleren Molekulargewicht von 600 bis 2000
besteht, und die ein scheinbares mittleres Molekulargewicht von 1500 bis 2500 haben.
Die verschiedenen Arten von Resten, die für R1
stehen können, sind einerseits auf die verschiedenen Moleküle innerhalb des gesamten Polyesters statistisch
verieilt, und innerhalb des Einzelmoleküls je nach Art der Herstellung entweder ebenfalls rein statistisch oder
annähernd statistisch verteilt.
Die erfindungsgemäßen Polymischester werden durch Kondensation von Dicarbonsäuren der allgemeinen
Formel II
HOC—R1—C-OH
Il Il
ο ο
(ii)
oder deren Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butylestern mit Diolen der allgemeinen Formel ΠΙ
HO—R2—OH
(III)
unter den im Anspruch 2 angegebenen Kondensationsbedingungen erhalten. In den Formeln II und III
bedeutet
R1 Phenylenreste, Reste der Formel
R1 Phenylenreste, Reste der Formel
OC3H6-SO3M
OC3-H6-SO3M
OC3H6SO3M
Alkylenreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und/oder Cyclohexylenreste in den im Anspruch 2
angegebenen Mengenverhältnissen und
R2 Reste der Formel
R2 Reste der Formel
-CH2-CH2-O-CH2-CH2-,
Alkylenreste mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Reste der Formeln
-CH2-CH-O-CH3-CH-
CH,
CH3
und Polyoxyäthylenreste mit einem mittleren Molekulargewicht von 116 bis 600 und 600 bis 2000 in den
im Anspruch 2 angegebenen Mengenverhältnissen.
Werden die aufgezählten Nicderalkylestcr der Dicarbonsäuren als Ausgangsmaterialen verwendet, so arbeitet man zweckmäßigerweise in Gegenwart von üblichen Umesterungskatalysatoren, wie z. B. bei der Herstellung von Polyäthylenglykolterephthalat verwendet und in der US-Patentschrift 24 65 319 beschrieben werden. Beispielweise können als Umestcrungskalaly-ScHor Alkalihydroxyde wie Natrium- oder Kaliumhydroxyj oder Alkulialkoholatu, vor allem aber die Erdalkalioxydc oder -hydroxyde, insbesondere die entsprechenden Calcium- oder Magnesiumverbindungen sowie fL-rncr auch Zink- oder Cadmiumoxyd, Salze von
Werden die aufgezählten Nicderalkylestcr der Dicarbonsäuren als Ausgangsmaterialen verwendet, so arbeitet man zweckmäßigerweise in Gegenwart von üblichen Umesterungskatalysatoren, wie z. B. bei der Herstellung von Polyäthylenglykolterephthalat verwendet und in der US-Patentschrift 24 65 319 beschrieben werden. Beispielweise können als Umestcrungskalaly-ScHor Alkalihydroxyde wie Natrium- oder Kaliumhydroxyj oder Alkulialkoholatu, vor allem aber die Erdalkalioxydc oder -hydroxyde, insbesondere die entsprechenden Calcium- oder Magnesiumverbindungen sowie fL-rncr auch Zink- oder Cadmiumoxyd, Salze von
organischen Carbonsäuren, wie Natrium-, Calcium oder Zinkacetat oder -formiat, organische Titanverbin
düngen, insbesondere die Titanalkoholate, wie ζ. Β
Titanisopropylat oder Titanbutylat verwendet werden
s Die anzuwendenden Mengen sind vor allem von dei Wirksamkeit des jeweiligen Katalysators abhängig. Die
Katalysatormenge wird meist so gering wie möglich gehalten.
Oft empfiehlt sich jedoch, insbesondere bei seht
ίο reaktionsträgem Ausgangsmaterial, eine erhöhte Zugabe
von üblichen Veresterungskatalysatoren, um einen zeitlich zu langen Veresterungsverlauf abzukürzen.
Werden die Dicarbonsäuren in freier Form eingesetzt, so ist der Zusatz von Katalysatoren niehl
erforderlich. Zur Erzielung möglichst kurzer Reaktionszeiten können in diesem Fall stärkere organische
Säuren, wie z. B. Benzolsulfonsäure, p-ToluolsuIfonsäure
oder auch mäßig starke anorganische Säuren, wie z. B. phosphorige Säure dem Reaktionsansatz eingesetzt
werden.
Die Kondensation wird mit äquivalenten Mengen von Dicarbonsäuren bzw. deren Niederalkylrestern und
Diolen durchgeführt; es wird jedoch auch ein Überschuß bis zu 30 Mol-%, vorzugsweise bis zu 10 Mol-%
der Diole verwendet.
Wird ein Diol-Überschuß verwendet, erhält man Produkte in denen die Endgruppen E im wesentlichen
aus Resten der Formel —O—R2—OH bestehen. Wird
dagegen mit äquivalenten Mengen der Dicarbonsäure bzw. deren Niederalkylester und Diol gearbeitet, so
erhält man, wenn freie Dicarbonsäuren verwendet werden, Produkte, in denen E die OH-Gruppe bedeutet,
d. h. Polymischester mit freien Carboxylgruppen, wenn Niederalkyiester verwendet werden, Produkte mit
einem größeren Anteil von Endgruppen der Formel —O—R, wobei R der Alkylrest der Alkanol-Komponente
der verwendeten Niederalkylester ist.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polymischäther werden die Dicarbonsäuren bzw. deren Niederalkylester
so gewählt, daß, bezogen auf die Gesamtmenge an Dicarbonsäuren, 26 bis 90 Mol-%, vorzugsweise 72
bis 88 Mol-% Benzoldicarbonsäuren, 10 bis 25 Mol-%, vorzugsweise 12 bis 18 Mol-% von Dicarbonsäuren der
Formeln
oder
HOOC
HOOC
HOOC
HOOC
HOOC
COOH
COOH
OC3H6-SO3M
OC3H6-SO3M
C3H6-SO1M
COOH
und 0 bis 49 Mol-%, vorzugsweise 0 bis IO Mol-%
Alkandicarbonsäuren mit insgesamt 3 bis 8 Kohlenstoffatomen und/oder Cyclohexancarbonsäuren in den
Mischester einkondensiert werden. Die Diolkomponenten werden so gewählt, daß 51 bis 100 Mol-%,
vorzugsweise 80 bis 100 Mol-% aller verwendeten Diole
Diäthylengiylkol ist und 0 bis 49 Mol-%, vorzugsweise 0 bis 20 Mol-% Alkandiole mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen,
oder
HO-CH2-CH-O-CH2-CH-Oh
CH3
CH3
und 0 bis 20 Mol-%, vorzugsweise 0 bis 10 Mol-% Polyäthylenglykole mit einem mittleren Molekulargewicht
von 550 bis 600 und/oder 0 bis 10 Mol-%, vorzugsweise 0 bis 5 Mol-% Polyäthylenglykole mit
einem mittleren Molekulargewicht von 600 bis 2000 sind.
Als Benzoldicarbonsäuren kommen vorzugsweise Terephthalsäure und Isophthalsäure in Betracht. Ersetzt
man einen Teil dieser Säuren durch Phthalsäure, so erhält man weichere Schlichten.
Als Niederalkylester kommen die Ester dieser Säuren mit Alkanolen bis zu 4 Kohlenstoffatomen in Betracht,
wie z. B.
Terephthalsäure-dimethylester
Terephthalsäure-diäthylester
Terephthalsäure-dipropylester
Trephthalsäure-di-isopropylester
Terephthalsäure-dibutylester
Isophthalsäure-dimethylester
Isophthalsäure-diäthylester
Isophthalsäure-Dipropylester
Isophthalsäure-dibutylester
Isophthalsäure-di-isobtylester
Terephthalsäure und Isophthalsäure und gegebenenfalls
Phthalsäure bzw. deren Niederalkylester können einzelnen oder auch gemeinsam eingesetzt werden. Es
ist auch möglich. Ester und freie Säuren gemeinsam einzusetzen.
Von den obengenannten Sulfopropoxybenzol-dicarbonsäuren
ist die 5-Sulfopropoxy-isophthaIsäure für die Herstellung der erfindungsgemäßen Mischester bevorzugt.
Zur Modifizierung spezieller Eigenschaften der erfindungsgemäßen Mischester kann es zweckmäßig
sein, einen Teil der aromatischen Dicarbonsäure durch die anspruchsgemäßen aliphatischen Dicarbonsäuren zu
ersetzen. Man erhält in diesem Falle weichere Schlichten.
Wie bereits oben ausgeführt, können bis zu 49 Mol-%, vorzugsweise bis zu 10 Mol-% der verwendeten
Dicarbonsäuren Alkandicarbonsäuren mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen oder Cyclohexandicarbonsäuren
sein.
Hierbei werden Alkandicarbonsäuren mit insgesamt 3 bis 8 Kohlenstoffatomen verwendet bzw. deren
Niederalkylester, wie z. B. Malonsäure, Malonsäure-dimethyl-,
-diäthyl-, -dipropyl- oder -dibutylester, Bernsteinsäure, Bernsteinsäuredimethyl- oder -dibutylester,
Glutarsäure, Glutarsäure-diäthyl- oder -di-isopropylester, Adipinsäure, Adipinsäure-diäthyl- oder -di-isobutylester,
Pimelinsäure, Pimelinsäure-dimethyl-, -di-isopropyl- oder dibutylester, Korksäure, Korksäure-dimethyl,
-diäthyl-, -dipropyl- oder -dibutylester.
Vorzugsweise werden Alkandicarbonsäuren mit insgesamt 4 bis 6 Kohlensztoffatomen verwendet, d. h.
Bernsteinsäure, Glutarsäure und Adipinsäure bzw. deren Dimethylester.
Als Cyclohexandicarbonsäure bzw. deren Ester -, werden z. B. Hexahydroterephthalsäure, Hexahydroterephthalsäure-dimethyl-,
-diäthyl-, dipropyl-, -di-isopropyl- oder -dibutylester, Hexahydroisophthalsäure, Hexahydroisophthalsäure-dimethyl-,
-diäthyl, -dipropyl- oder -di-isobutylester eingesetzt. Bevorzugt ist der
κι Einsatz der Hexahydroterephthalsäure und der Hexahydroisophthalsäure
bzw. deren Methylester.
In die erfindungsgemäßen Polymischester kann sowohl eine einzelne als auch verschiedene Alkandicarbonsäuren
bzw. deren Ester einkondensiert werden. Es ist auch möglich freie Säuren und Ester gemeinsam zu
verwenden.
Bevorzugt sind solche Polymischester, in denen R1 2
oder 3 verschiedene Bedeutungen hat, d. h. bei deren Herstellung außer der Sulfopropoxy-benzoldicarbonsäure
oder deren Niederalkylester nur noch eine oder zwei verschiedene Dicarbonsäuren aus den obengenannten
Gruppen verwendet werden.
Die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polymischester bevorzugte Diolkomponente ist das
Diäthylenglykol der Formel
HO-CH2-CH2-O-CH2-CH2-Oh
Die Eigenschaften der Polyester, insbesondere ihre Härte lassen sich jedoch in gewissen Grenzen
modifizieren, wenn das Diäthylenglykol teilweise durch andere Diolkomponenten ersetzt wird. So ist es
möglich, bis zu 49 Mol-%, vorzugsweise bis zu 20 Mol-% des Diäthylenglykols durch andere Alkandiole
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder bis zu 20 Mol-%, vorzugsweise bis zu 10 Mol-% des Diäthylenglykols
durch Polyäthylenglykole mit einem mittleren Molekulargewicht von 150 bis 600 oder bis zu 10 Mol-%,
vorzugsweise bis zu 5 Mol-% des Diäthylenglykols durch Polyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht
von 600 bis 2000 zu ersetzen.
Alkandiole mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, die anstelle eines Teiles des Diäthylenglykols für die Herstellung der
erfindungsgemäßen Polymischester verwendet werden können, sind z. B. Äthylenglykol, Propylenglykol, Butandiol-(1,4),
Pentandiol, Hexandiol-(1,6), Dipropylenglykol. Das Einkondensieren dieser Diole führt zu Polymischestern
größerer Härte.
Bevorzugt werden Diole mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z.B. Äthylenglykol, Propandiol-(1,3) und
Butandiol-( 1,4) eingesetzt.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polymischester bevorzugte Polyäthylenglykole haben ein
mittleres Molekulargewicht von 150 bis 1000. Das Einkondensieren dieser Polydiole führt zu Produkten
geringerer Härte.
Vorzugsweise werden außer dem Diäthylenglykol nicht mehr als zwei verschiedene Glykole aus den
obengenannten Gruppen cinkondensiert.
Die Kondensation wird ausgeführt, indem die
w) Dicarbonsäuren oder deren Niederalkylester mit den
Diolen und, sofern Dicarbonsäure-Niederalkylester eingesetzt werden, einem der obengenannten Umestcrungskatalysatoren
so lange auf Temperaturen zwischen 130 und 25O0C erhitzt, bis das scheinbare, mittlere
h5 Moleklargewicht des Kondensationsproduktes zwischen
1000 und 3000, vorzugsweise zwischen 1500 bis 2500 liegt. Die Bestimmung des scheinbaren, mittleren
Molekulargewichts erfolgt im Dampfdruckosmometer
in Dimethylformamid als Lösungsmittel. Wegen der Dissoziation der Sulfonatgruppen liegt das wirkliche
Mittel des Molekulargewichts höher als der so gemessene, scheinbare Wert. Der Meßwert ist jedoch
ein hinreichend genaues Kriterium zur Charakterisierung des Kondensationsgrades der erfindungsgemäßen
Polymischester und zur Bestimmung des Endpunktes der Kondensationsreaktion.
Die Kondensationstemperatur ist abhängig von der Wahl der Ausgangsmaterialien. Werden die freien
Dicarbonsäuren für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polymischester verwendet, so arbeitet man
zweckmäßigerweise im höheren Teil, bei Verwendung der Diester dagegen im niederen Teil des oben
angegebenen Temperaturbereichs.
Bei Einsatz freier Dicarbonsäuren wird vorzugsweise bei 180 bis 2300C gearbeitet, bei Einsatz der Diester
dagegen vorzugsweise bei 150 bis 200° C.
Die für die Kondensation verwendeten Ausgangsmaterialien können alle zunächst gemischt und dann
gemeinsam auf die Reaktionstemperatur geheizt werden. Bei diesem Vorgehen liegen die Reste R1 und R2
sowohl in bezug auf den gesamten Polyestern als auch in bezug auf das Einzelmolekül in idealer, statistischer
Verteilung vor.
Die erfindungsgemäßen Produkte können aber auch dadurch erhalten werden, daß zunächst ein Teil der
Autgangsverbindungen vorkondensiert wird und der Rest anschließend in das Vorkondensat einkondensiert
wird.
Eine solche stufenweise Kondensation ist beispielsweise dann zu empfehlen, wenn neben Dicarbonsäuren
auch Dicarbonsäureester eingesetzt werden sollen.
In diesem Fall wird je nach dem Verhältnis der Grade
der Vorkondensation und der Nachkondensation die ideale, statistische Verteilung der Reste R1 und R2 im
Polymischester-Molekül mehr oder weniger gestört und durch eine blockartige Anordnung von Molekülbereichen
verschiedener statistischer Zusammensetzung abgelöst In bezug auf die Gesamtheit aller Moleküle
des Polymischesters ist jedoch die statische Verteilung der Reste R1 und R2 erhalten.
Die erfindungsgemäßen Polymischester eignen sich hervorragend als Schlichtemittel für Polyestergarne. Zu
diesem Zweck werden die erfindungsgemäßen Produkte in Wasser gelöst und die zu schlichtenden Fäden mit
diesen Schlichtelösungen imprägniert und anschließend getrocknet. Die Filmhärte des Schlichteauftrages kann,
wie oben beschrieben, weitgehend variiert werden.
Die Konzentration der erfindungsgemäßen Produkte in den Schlichtelösungen beträgt 4 bis 8 Gewichtsprozent.
Je nach der vom Faden gehaltenen Menge der Schlichtelösung ergeben sich nach dem Trocknen
Auflagen des Schlichtemittels zwischen I und 8 Gewichtsprozent, bezogen auf das Fadengewicht.
Im allgemeinen wird die Konzentration der Schlichtelösung und die vom Faden aufgenommene Menge
derselben so abgestimmt, daß auf glatte Filamentgarne 1 bis 5, vorzugsweise 2 bis 3 Gewichtsprozent, auf
texturierten Filamentgarnen 2 bis 8, vorzugsweise 3 bis 5 Gewichtsprozent an Schlichte aufgenommen werden.
Die mit den erfindungsgemäßen Polymischestern geschlichteten Fäden zeigen einen sehr guten Fadenschluß,
selbst bei sehr geringem Schlichteauftrag, weisen keine klebrigen und nur minimalen, staubigen Abrieb
auf und verkleben weder miteinander noch mit Apparateteilcn und zeigen ausgezeichnete Laufeigenschaften
in der Weberei.
Die Schlichtelösungen scheiden keinerlei schmierige oder klebrige Substanzen aus, bilden beim Stehen an der
Luft keine Haut und sind anstandslos mit Wasser verdünnbar und stabil gegen Präparationen.
Zur Anwendung der Schlichte eignen sich Garne aus hochmolekularen Polyestern bestehend aus aromatischen Dicarbonsäuren und bifunktionellen Alkoholen, vorzugsweise Polyäthylenterephthalat sowie aus hochmolekularen Copolyestern, die noch modifizierende ίο polyesterbildende Reaktionskomponenten enthalten.
Zur Anwendung der Schlichte eignen sich Garne aus hochmolekularen Polyestern bestehend aus aromatischen Dicarbonsäuren und bifunktionellen Alkoholen, vorzugsweise Polyäthylenterephthalat sowie aus hochmolekularen Copolyestern, die noch modifizierende ίο polyesterbildende Reaktionskomponenten enthalten.
Die erfindungsgemäßen Schlichten können sowohl
auf Filamentgarne als auch auf Fasergarne aufgebracht werden. Vorzugsweise dienen sie zum Schlichten von
Filamentgarnen, welche sowohl als glatte als auch als texturierte Garne vorliegen können.
Das zur Anwendung kommende Filamentgarn besteht aus einer Anzahl von endlosen Einzelkapillaren,
deren Zusammenhalt verschieden stark ist und entweder durch Drehung oder Luftverwirbelung erreicht
werden kann.
Die erfindungsgemäße Schlichte läßt sich nach der Verarbeitung der geschlichteten Fäden durch einfaches
Waschen mit Wasser bzw. verdünnter Sodalösung einwandfrei entfernen.
Beispiel 1
Ausführungsform A
Ausführungsform A
In einem Schliff-Vierhalskolben mit Rührer, Thermometer,
Gaseinleitungsrohr und absteigendem Kühler werden 291,5 g Diäthylcnglykol, 132,75 g 5-Sulfopropoxy-isophthalsäure-dimethylester,
194 g Terephthalsäuredimethylester, 218,25 g Isophthalsäuredimethylester
und 2 g Titanisopropylat in schwachem Kohlendioxidstrom auf 150° C geheizt. Die Temperatur wird im Laufe
von zwei Stunden auf 165° C gesteigert, im Laufe von
weiteren drei Stunden auf 190°C gesteigert, im Laufe von weiteren drei Stunden auf 190° C. Dann wird unter
weiterem Überleiten von Kohlendioxid noch zwei Stunden auf 220 bis 225°C geheizt. Hierbei destillieren
145 bis 150 g Methanol ab. Zum Schluß wird am Vakuum der Wasserstrahlpumpe von ca. 12 mm Hg
noch fünf Stunden auf 220 bis 225° C erhitzt, wobei unter anderem etwas überschüssiges Diäthylenglykol abdestilliert.
Als Ausbeute hinterbleiben 650 bis 655 g bernsteinfarbener, hochviskoser Rückstand, der beim
Erkalten zu einem festen, trockenen, klaren Harz erstarrt, das sich gut zerkleinern läßt und praktisch klar
in Wasser löst.
Der pH-Wert einer 30%igen wäßrigen Lösung beträgt 6,5 bis 6,8. Das Produkt zeigt ein scheinbares
Molekulargewicht von 1500 bis 1700.
Ausführungsform B
In der gleichen Apparatur wie oben werden 291,5 g Diäthylenglykol, 132,75 g Sulfopropoxy-isophthalsäuredimethylester,
194 gTerephthalsäure-dimethylester und 2 g Titanisopropylat unter Überleiten von Kohlendioxid
auf 150°C erhitzt und die Temperatur im Laufe von zwei
bo Stunden auf 165°C und dann im Laufe von drei Stunden
bis auf 190°C gesteigert, wobei ca. 80g Methanol abdestillieren. Man läßt dann den Kolbeninhalt auf 140
bis 15O0C abkühlen und rührt nun 186,75 g Isophthalsäure
von hoher Reinheit ein. Anschließend wird zunächst
b5 drei Stunden auf 220 bis 225°C unter weiterem
Überleiten von Kohlendioxid geheizt. Dabei werden nochmals ca. 40 g Destillat (diesmal überwiegend
Wasser) erhalten. Zum Schluß wird ein Vakuum von ca.
12 mm angelegt und unter gutem Rühren weitere fünf Stunden auf 220 bis 225°C geheizt. Als Ausbeute
hinterbleiben 654 g bernsteinfarbener Rückstand, der mit dem gemäß der Ausführungsform A erhaltenen
praktisch identisch ist.
Ausführungsform C
In der gleichen Apparatur wie oben werden 150 g Diäthylenglykol, 132,75 g Sulfopropoxy-isophthalsäuredimethylester,
194 gTerephthalsäure-dimethylester und 2 g Titanisopropylat, wie unter B beschrieben, geheizt,
wobei auch hier etwa 80 g Methanol abdestilheren. Man läßt dann den Kolbeninhalt wieder bis auf ca. 145° C
abkühlen und rührt nun 142 g Diäthylenglykol sowie 186,75 g Isophthalsäure ein und heizt zunächst 3
Stunden auf 220—2250C unter weiterem Überleiten von
Kohlendioxid. Dabei werden nochmals ca. 40 g Destillat (überwiegend Wasser) erhalten. Zum Schluß wird ein
Vakuum von ca. 12 mm Hg angelegt und unter gutem Rühren weitere 5 Stunden auf 220 bis 2250C geheizt. Als
Ausbeute verbleiben 641 g bernsteinfarbener Rückstand. Die 30%ige wäßrige Lösung zeigt nur einen
pH-Wert von ca. 5,4 und wird durch Zugabe von ca. 2 ml 25%iger Natronlauge auf pH = 6,5 eingestellt. Sie sieht
nun äußerlich genauso aus wie die Schlichten gemäß Ausführungsform A und B.
Als Ausbeute hinterbleiben 641 g Rückstand. Die 30%ige wäßrige Lösung dieses Produktes zeigt einen
pH-Wert von 5,4 und wird durch Zugabe von 2 ml 25%iger Natronlauge auf pH = 6,8 eingestellt. Sie
entspricht dann 30%igen Lösungen der gemäß Ausführungsformen A und B erhaltenen Produkten.
In analoger Weise erhält man Produkte mit etwas abgewandelten Eigenschaften, wenn man anstelle von
Terephthalsäure-dimethylester eine äquivalente Menge Adipinsäuredimethylester, Bernsteinsäuredimethylester
oder Hexahydroterephthalsäure-dimethylester einsetzt und wenn man anstelle der Isophthalsäure bzw. ihres
Dimethylesters eine äquivalente Menge Adipinsäure, Adipinsäuredimethylester, Bernsteinsäure, Bernsteinsäureanhydrid,
Bernsteinsäuredimethylester, Hexahydroterephthalsäure oder Hexahydroterephthalsäuredimethylester
einsetzt.
Die so erhaltenen Polymischester eignen sich sehr gut zum Schlichten von Polyesterfasern.
In einem Schliff-Vierhalskolben, ausgestattet wie in
Beispiel 1, werden unter Überleiten von Kohlendioxid 249,2 g Isophthalsäure-dimethylester, 70,8 g 5-Sulfopropoxy-isophthalsäuredimethylester,
233,2 g Diäthylenglykol und 1 g Titanisopropylat unter Rühren im Laufe einer Stunde auf 1500C geheizt. Methanol beginnt
nun abzudestillieren und man steigert die Temperatur im Laufe von drei Stunden allmählich auf 1.90°C.
Insgesamt werden etwa 101 g Methanol aufgefangen. Anschließend wird noch fünf Stunden an der Wasserstrahlpumpe
bei einem Vakuum von ca. 12 mm Hg auf 220 bis 2250C erhitzt. Man erhält 510 g eines hochzähen,
wasserlöslichen Rückstandes, der mit 1190 g warmem Wasser zu einer 30%igen Lösung verdünnt wird. Die
schwach opaleszierende Lösung läßt sich mit Wasser beliebig weiter verdünnen. Sie zeigt einen pH-Wert von
6,5. Das Produkt hat ein mittleres, scheinbares Molekulargewicht von 1250 bis 1300.
Wenn man den Rückstand noch zusätzlich 2 bis 3 Stunden im F^cinvakuum auf 220 bis 225°C heizt, so kann
man das mittlere, scheinbare Molekulargewicht auf 1700
bis 1800 steigern. Heizt man außerdem noch zwei bis drei Stunden im Feinvakuum auf 240 bis 250° C, so erhält
man ein Produkt vom mittleren, scheinbaren Molekulargewicht 2100 bis 2300.
Die so erhaltenen Polymischester eignen sich sehr gut
zum Schlichten von Polyesterfasern.
In einem Schliff-Vierhalskolben, ausgerüstet wie in Beispiel 1, werden 256 g Diäthylenglykol, 150 g PoIyäthylenglykol
600, 88,5 g 5-Sulfopropoxy-isophthalsäure-dimethylester,
194 g Terephthalsäuredimethylester und 3 g Titanisopropylat gut verrührt und unter
Überleiten eines gleichmäßigen Kohlendioxidstromes im Laufe einer Stunde auf 150°C geheizt. Die
Temperatur wird dann im Laufe von weiteren drei Stunden unter gutem Rühren bis auf 1900C gesteigert,
wobei insgesamt ca. 70 g Methanol abdestillieren. Nun iäßt man das Reaktionsgemisch vorübergehend auf
1400C abkühlen und rührt bei dieser Temperatur 207,5 g Isophthalsäure (99gewichtsprozentig) ein. Dann wird
das Gemisch 3 Stunden weiter am absteigenden Kühler auf 220 bis 225°C geheizt, wobei etwa 40 g Wasser
abdestillieren. Anschließend wird bei derselben Temperatur unter weiterhin gutem Rühren 5 Stunden lang ein
Vakuum von ca. 15 mm angelegt. Man erhält schließlich 735 g hochviskosen Polymischester, der mit 1715 g
warmem Wasser zu einer 30%igen Lösung eingestellt wird. Piese Lösung ist heil und durchscheinend, dabei
aber noch ziemlich viskos. Der pH-Wert liegt bei 5,4 und wird durch Einrühren von ca. 5 ml 25%iger Natronlauge
auf 6,5 erhöht. Mit Wasser kann diese Lösung in jedem Verhältnis verdünnt werden.
Das mittlere, scheinbare Molekulargewicht beträgt ca. 1450. Das Produkt eignet sich sehr gut zum
Schlichten von Polyesterfasern.
In einem Schliff-Vierhalskolben mit Rührer, Thermometer, Gaseinleitungsrohr und absteigendem Kühler
werden 93 g Propandiol-1,3, 162 g Diäthylenglykol, 132,5 g 5-Sulfopropoxy-isophthalsäuredimethylester,
194 g Terephthalsäuredimethylester und 2 g Titanisopropylat vorgelegt. Dann wird unter gutem Rühren in
mäßigem Stickstoffstrom zunächst rasch auf 150°C, dann ganz allmählich im Laufe von 3 Stunden weiter bis
auf 1900C geheizt. Man regelt die Temperatursteigerung so, daß das frei werdende Methanol annähernd
gleichmäßig abdestilliert. Wenn kein Methanol mehr
so übergeht wird der Kolbeninhalt auf 145° C abgekühlt, und es werden 185 g Isophthalsäure (99gewichtsprozentig)
eingerührt, Unter weiterem Überleiten von Stickstoff wird nun noch 3 Stunden auf 220 bis 225° C
geheizt, wobei etwa 40 g Wasser abdestillieren. Zum Schluß wird noch 5 Stunden bei der gleichen
Temperatur ein Vakuum von 10 bis 15 mm angelegt und man erhält 620 g eines auch bei dieser Temperatur
schon hochzähen, bernsteinfarbenen Polymischester, der mit warmem Wasser zu einer hellen, praktisch
(,ο klaren 30%igen Lösung verdünnt wird. Die Lösung hat
einen pH-Wert von 6,9. Das scheinbare Molekulargewicht des Produktes liegt bei 1670. Das Produkt ist
ausgezeichnet als Schlichte für Polyestermaterial zu verwenden.
In der gleichen Versuchsanordnung wie bei Beispiel 1
werden ebenfalls unter Kohlendioxid 162 g Diäthylen-
glykol, 93g Propandiol-(1,3). 132,75 g 5-Sulfopropoxyisophthalsäure-dimethylester
und 2 g Titanisopropylat auf 150°C erwärmt und dann die Temperatur im Laufe von 2 Stunden bis auf 165°C gesteigert. Im Laufe von
weiteren 3 Stunden wird die Temperatur von 165°C bis
auf 190°C weiter gesteigert. Man läßt dann auf ca. 145° C bis abkühlen und rührt bei dieser Temperatur
eine vorher bereitete Mischung von 187 g Isophthalsäure
(99gewichtsprozentig) und 100 g Bernsteinsäureanhydrid ein. Der Kolbeninhalt wird dann unter Kohlendioxid
3 Stunden am absteigenden Kühler bei 220 bis 225° C gut gerührt und anschließend noch 5 Stunden bei
der gleichen Temperatur an der Wasserstrahlpumpe bei einem Vakuum von 10 bis 15 mm. Man erhält 581 g
bernsteinfarbenen Polymischester, der mit 1356 g warmem Wasser zu einer 3O°/oigen Lösung verdünnt
wird. Falls der pH-Wert der praktisch klaren Lösung etwas zu tief liegt, wird er durch Einrühren von 25%iger
Natronlauge auf pH = 6,5 bis 7 gestellt. Das scheinbare Molekulargewich 1 dieses Produktes beträgt ca. 1580.
Das Produkt ist ein ausgezeichnetes Schlichtemittel für Polyesterfasern.
Anstelle von 2 g Titanisopropylat kann man mit gleicher Wirksamkeit auch 2 g Titanbutylat oder 2 bis
3 g Zinkacetat verwenden.
Die 30%ige Lösung des Produktes ist völlig klar und transparent wie eine echte wäßrige Lösung.
Im Gegensatz dazu ist eine 3O°/oige wäßrige
Polyesterschlichte aus einem käuflichen Polymischester aus 90 Mol-% Isopthalsäure, 10 Mol-% 5-SuIfophenoxyisophthalsäure
und Diäthylenglykol trübe und setzt im La;ife einiger Monate einen Bodensatz ab. Eine 3O°/oige
wäßrige Polyesterschlichte, welche analog obigem Beispiel 5 aufgebaut ist, aber die gleiche Menge
Sulfoisophthalsäure anstelle von Sulfopropoxy-isophtalsäure enthält, ist sehr trübe und setzt bereits nach
wenigen Tagen einen starken Bodensatz ab.
Man verwendet die gleiche Versuchsanordnung wie bei Beispiel 5 und arbeitet ebenfalls unter Kohlendioxid.
Darin wird eine Mischung von 265 g Diäthylenglykol, 22,5 Butandiol-(1,4), 132,5 g 5-Sulfopropoxy-isophthalsäure-dimethylester,
194 g Terephthalsäure-dimethylester und 2 g Titanisopropylat auf 150°C erwärmt. Die
Temperatur wird dann im Laufe von 2 Stunden von 15O0C auf 165° C und im Laufe weiterer 3 Stunden auf
190°C gesteigert. Nun werden nach Abkühlung auf ca. 145°C 187 g Isophthalsäure von 99gewichtsprozentiger
Reinheit eingerührt und zunächst 2 Stunden im schwachen Kohlendioxidstrom auf 220 bis 225° C
geheizt, dann wird bei der gleichen Temperatur für 2 Stunden das Vakuum der Wasserstrahlpumpe angelegt
und zum Schluß noch 2 Stunden ein Feinvakuum von ca. 0,5 mm. Man erhält 647 g bernsteinfarbenen Polymischester,
den man mit Wasser gut zu einer 3C°/oigen fast klaren Lösung verdünnen kann. Der pH-Wert liegt etwa
bei 6,0 und wird durch Zugabe von 25%iger Natronlauge auf 6,5 bis 7,0 angehoben. Das Produkt hat
ein scheinbares, mittleres Molekulargewicht von 1715
und ist als Schlichtemittel für Polyesterfasern sehr gut geeignet.
In einem Schliff-Vierhalskolben mit Rührer, Thermometer,
Gaseinleitungsrohr und absteigendem Kühler werden 292 g Diäthylenglykol, 353 g Isophthalsäure von
99%iger Reinheit, 133 g 5-Sulfopropoxy-isophthalsäuredimethylester
in Form des Natriumsalzes und 3j Titanisopropylat gut vermischt Unter Überleiten eine;
schwachen Kohlendioxidstromes wird das Reaktionsge misch im Laufe einer Stunde auf 1500C geheizt Die
Temperatur wird im Laufe von drei Stunden auf 19O°C
gesteigert, dann wird drei Stunden auf 220 bis 225° C
geheizt und schließlich (nach Wechseln der Vorlage weiter drei Stunden bei 220 bis 225° C in einem Vakuunvon
ca. 12 mm Hg gehalten. Es verbleiben ca. 664 £ bernsteinfarbener Rückstand. Fine 30%ige klare Lösung
dieses Produktes in Wasser zeigt einen pH-Wer von ca. 5,9. Durch Zugabe von 1 ml 25%igei
Natronlauge kann er auf 6,8 erhöht werden. Da· scheinbare Molekulargewicht der Schlichte wurde zt
1300 bestimmt
Durch längeres Erhitzen der Polykondensationschmelze
im Vakuum kann das Molekulargewicht ir einfacher Weise vergrößert werden.
a) Eine Fadenschar, bestehend aus 6960 parallelen Polyester-Filamentgarnen vom Titer dtex 50 f 20 Z 350
matt wird auf einer Breitschlichtmaschine mit einer Schlichte gemäß Beispiel 1 behandelt, in dem die
Fadenschar mit einer Geschwindigkeit von 30 m/min durch eine 5°/oige wäßrige, auf 55° C erwärmte Lösung
dieser Schlichte geleitet und anschließend abgequetscht wird. Sodann wird sie über ein Aggregat von sieben
Heiztrommeln, welche auf Temperaturen von 90/100/ 110/110/110/100/90°C(Verweilzeit 24 Sekunden) eingestellt
sind, geführt Die getrocknete Fadenschar streicht daraufhin über eine Walze, welche in ein 1000C heißes
Schmelzwachs, bestehend aus einem Fettsäureäthylenglykolester, eintaucht und deren Umfangsgeschwindigkeit
zur Fadengeschwindigkeit im Verhältnis 1 :225 steht, und wird am Ende auf einem sogenannten
»Kettbaum« aufgebäumt. Der Gesamtauftrag an Schlichte, Nachwachs und Präparation beträgt 3,6%,
darunter entfallen auf die Schichte ca. 2,3%.
Die Reinigung der Schlichtmaschine bereitet keine Schwierigkeiten. Der auf den Walzen und im Trog
entstandene Schlichtefilm löst sich sofort in warmem, sodahaltigem Wasser wieder auf.
Zur Herstellung eines Gewebes wird der geschlichtete und gewachste Kettbaum auf dem Webstuhl als
Webkette eingesetzt, während als Schußmaterial der gleiche Polyesterfaden zur Anwendung gelangt.
Zur Beurteilung der Laufeigenschaften des geschlichteten Materials auf dem Webstuhl mißt man die Anzahl
so der Störstellen in Form von Kapillarbrüchen und Aufflusungen sowie den Abrieb am Webriet, am
Schützen und an den Fadenführungsorganen. Nach Verwebung von 500 m Kette waren nur 8 Störstellen
vorhanden, was einem ausgezeichneten Laufverhalten entspricht. Der sich gebildete Abrieb am Webriet war
minimal und störte den Webvorgang nicht.
b) Zum Vergleich wird eine Fadenschar, bestehend aus 6960 Polyester-Filamentgarnen gemäß Beispiel 8a
mit einer 6%igen käuflichen Polyester-Schlichte, welche in etwa der Monomerenzusammensetzung 90 Mol-%
Isophthalsäure, 10 Mol-% Sulfoisophthalsäure und 100 Mol-% Diäthylenglykol, entspricht, unter den im
Beispiel 8a angegebenen Bedingungen geschlichtet. Der Gesamtauftrag beträgt 4,5 Gewichtsprozent, davon
reine Schlichte ca. 3,2 Gewichtsprozent.
Während des Schlichtens, besonders nach kurzzeitigem Stillstand, bildet sich an den Rändern der
Schlichtetröge und an den Quetschwalzen der Schüchte-
709 585/318
maschine eine gummiartige zähe Haut, welche nur durch Anwendung von Soda und Netzmitteln unter
mechanischem Abbürsten langsam wieder in Lösung zu bringen ist Beim Reinigen der Schlichtetröge mit
Leitungswasser fällt augenblicklich ein gummielasti- s scher Niederschlag aus, welcher ebenfalls nur durch
Zusatz von Soda und Netzmitteln wieder in Lösung geht
Die geschlichtete Kette lief in der Weberei trotz höherem Auftrag nicht besser. Ein betriebliches
Arbeiten wird durch die Schwierigkeit des Reinigens der Apparaturen unmöglich gemacht Ein weiterer
Nachteil ist die geringe Ablösegeschwindigkeii beim Entschlichten des Gewebes, die einen wesentlich
höheren Wasserverbrauch bedingt. Auch die Gefahr, daß durch unvollkommene Entschlichtung beim Färben
oder Bedrucken der gewebten Materialien Kettstreifigkeit hervorgerufen wird, wird wesentlich erhöht.
Entsprechend Beispiel 8a wird eine Fadenschar aus 11500 parallelen Polyester-Texturiergarnen vom Titer
dtex 76 f 24 S 180 glzd. PI, Type W2 mit einer Schlichte
nach Beispiel 6 behandelt. Die Konzentration der Schlichte beträgt 4%, die Temperatur sämtlicher
Heiztrommeln 110°C, und der Wachsaustrag wird durch
Einstellung der Umfangsgeschwindigkeit der Wachswalze auf 1 :120 erhöht. Der Gesamtauftrag an
Schlichte, Nachwachs und Präparation beträgt 4%, davon reine Schlichte ca. 3%.
Die geschlichtete Kette lief auf dem Webstuhl gut. Störstellen und Abrieb waren weit unterhalb der
vorgeschriebenen Grenzen.
Beispiel 10
a) Ein einzelnes, ungedrehtes, Iuftverwirbeltes PoIyester-Filamentgarn
vom Titer dtex 50 f 20 DFV matt wird auf einer Laborschlichtmaschine analog den Bedingungen einer großen Schlichtmaschine mit der
wäßrigen Lösung einer Polyesterschlichte gemäß Beispiel 5 verschiedener Konzentration geschlichtet.
35 Die Fadengeschwindigkeit beträgt 30 m/min, die Temperatur
des Schlichtebades 55°C. Im Luftkanal wird der Faden bei 140°C 3,2 Sekunden vorgetrocknet, dann auf
2 Heizgaletten bei 100° C 3,4 Sekunden kontaktgetrocknet und am Ende nachgewachst, wie in Beispiel 8
beschrieben, wobei die Umfangsgeschwindigkeit der Wachswalze zur Fadengeschwindigkeit im Verhältnis
1 :500 steht Der Gesamtauftrag an Schlichte, Nachwachs und Präparation ist in folgender Tabelle
angegeben, wovon auf N ach wachs und Präparation ca. 0,6 Gewichtsprozent entfallen. Nach Klimatisierung im
Normklima wurde der geschlichtete Faden einem Abriebtest an einer Nähnadel, welche sich mit 1500
Touren/min bewegt, unterworfen. Während einer 6stündigen Versuchsdauer kam es nur zu geringfügigem
Abrieb durch Nähnadel und Umlenkorgane. Die Zahl der Störungen wird mit Hilfe eines Flusenzählers
registriert, durch welchen der Faden nach Verlassen der Nähnadel gleitet. Der Fadenschluß wird nach zwei
Methoden gemessen: erstens durch die Geschlossenheit der 20 EinzelkapiUaren nach dem Abriebtest, wobei die
Beobachtung ohne Meßgerät beim Umspulen erfolgt und der Fadenschluß in Noten von 1 bis 5 abnehmend,
bewertet wird, zweitens durch die Aufspleißlänge in mm eine belasteten Fadens nach dem Schnitt.
Zur Entschlichtung wurde der geschlichtete Faden 10 Sekunden mit Leitungwasser (Härte 22 bis 24), dem
0,1% Netzmittel zugesetzt ist, bei 80°C behandelt. Während dieser Zeit hat sich die Schlichte vollständig
abgelöst.
b) Unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 9b wird ein einzelnes, ungedrehtes, Iuftverwirbeltes Polyester-
Filamentgarn vom Titer dtex 5Of 20 DFV matt mit einer käuflichen Polyesterschlichte aus 90 Mol-%
Isophthalsäure, 10 Mol-% Sulfoisophthalsäure und Diäthylenglykol bei verschiedenen Konzentration der
Schlichte-Lösung geschlichtet und das Laufverhalten des geschlichteten Fadens geprüft.
Die Prüfungsergebnisse der gemäß den Beispielen 9b und 9c geschlichteten Fäden sind in folgenden Tabellen
gegenübergestellt:
Konz. | Ges.-Auftr. | Abrieb | Flusen | Schiebe- flusen |
Faden schluß |
Schnittfaden schluß |
|
(S) | (mm) | ||||||
Beispiele 10a (erfindungsgemäße Schlichte) |
10 8 7 |
4,7% 3,64% 2,35% |
3-4 2-3 2 |
42 18 27 |
6
2 5 |
1,2 1,5 1,8 |
6 7 16 |
Beispiel 10b (Vergleich) |
6 4,5 |
4,0% 3,3 |
3 2-3 |
423 34 |
to to | 1,8 1,8 |
10 20 |
3 | 2,0% | 3-4 | 138 | 6 | 2-3 | 47 |
Der Vergleich innerhalb gleicher Fadenaufträge zeigt, daß man bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Polymischester als Schlichte einen deutlich besseren Fadenschluß und damit einen geringeren Abrieb und
eine geringere Flusenzahl erzielt als mit der bekannten,
handelsüblichen Schlichte.
Beispiel 11
a) Ein einzelnes Polyester-Filamentgarn vom Titer dtex 50 f 20 DFV matt wird entsprechend Beispiel 9b
auf einer Laborschlichtmaschine mit einer Polyesterschlichte, hergestellt gemäß Beispiel 7, geschlichtet. Der
Gesamtauftrag beträgt 2,45%.
Bei der . Prüfung war an der Nähnadel und den Umlenkorganen keine Spur eines Abriebes festzustellen
und der Faden lief einwandfrei.
b) Zum Vergleich wird der Faden mit einer Schlichte behandelt, welche in ihrer Zusammensetzung der
Schlichte gemäß Beispiel 7 entspricht, jedoch anstelle von Sulfopropoxyisophthalsäure Sulfoisophthalsäure
enthält. Der Gesamtauftrag beträgt 3,95%. Beim Abriebtest zeigen sich alsbald extrem starke Aufflusungen,
die nach kurzer Zeit zum Fadenbruch führten.
19 20
c) Ein einzelnenes Polyester-Filamentgarn vom Titer Die Reinigung des Schlichtetroges gestaltete sich
dtex 50f 20 DFV matt wird auf einer Laborschlichtma- ähnlich schwierig wie bei der in Beispiel 10b
schine mit einer bekannten Polyesterschlichte 90 Mol-% verwendeten bekannten Schlichte. Auch das Laufver-
Isophthalsäure, 10 Mol-% Sulfoisophthalsäure und 10 halten war sehr schlecht: beim Abriebtest ergeben sich
Mol-% Diäthylenglykol behandelt. Der Gesamtauftrag 5 ein sehr schlechter Fadenschluß und zahlreiche Flusen,
beträgt 2,56%. welche bald zum Fadenbruch führten.
Claims (3)
1. In Wasser lösliche oder leicht dispergierbare Polymischester der allgemeinen Formel I
E-C-R1-C-
OR^-O-C-R'-C-E
OC3H6-SO3M
OC3H6-SO3M
OC3H6SO3M
CH,
CH3
zu O bis 20 Mol-% aus Polyoxyäthylenresten mit
einem mittleren Molekulargewicht von 116 bis 600 und zu 0 bis 10 Mol-% aus Polyoxyäthylenresten
mit einem mittleren Molekulargewicht von SOO bis 2000 besteht,
Hydroxy, Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder den Rest - O - R2 - O H und
ein Proton oder ein Natrium-, Kalium- oder Ammoniumion bedeutet und
η so groß ist, daß das scheinbare mittlere Molekulargewicht des Polyesters, gemessen im
Dampfdruckosmometer in Dimethylformamid als Lösungsmittel, zwischen 1000 und 3000 liegt.
2. Verfahren zur Herstellung in Wasser löslicher
oder leicht dispergierbarer Polymischester gemäß Anspruch 1 durch Kondensation von 1 Mol Dicarbonsäure
der allgemeinen Formel
HO—C—R1—C-OH
O O
!0
R1 im statistischen Mittel zu 26 bis 90 Mol-% aus
Phenylenresten, zu 10 bis 25 Mol-% aus Resten der Formel
15
20
25
30
und zu 0 bis 49 Mol-% aus Alkylenresten mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und/oder Cyclohexylenresten,
besteht, ,
R2 im statistischen Mittel zu 51 bis 100 Mol-% aus Resten der Formel
-CH2-CH2-O-CH2-CH2-,
zu 0 bis 49 Mol-% aus Alkylenresten mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und/oder Resten der Formel
-CH2-CH-O-CH2-CH-
40
45
50
55
60
65 estern, worin R1 aus organischen Resten besteht, von
denen ein Teil Sulfonatgruppen enthält, mit 1 bis 1,3 Mol Diolen der allgemeinen Formel
HO-R2-OH
wobei
51 bis 100 Mol-% der verwendeten Diole Diäthyienglykol,
0 bis 49 Mol-% Alkandiol mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
HO—CH,-CH- O—CH,- CH-OH
CH3
CH,
und 0 bis 20 Mol-% Polyäthylenglykole mit einem mittleren Molekulargewicht von 150 bis 600
und/oder 0 bis 10 Mol-% Polyäthylenglykole mit einem mittleren Molekulargewicht von 600 bis 2000
sind, bei Temperaturen zwischen 130 und 2500C, bis das scheinbare, mittlere Molekulargewicht des
Kondensationsproduktes, gemessen im Dampfdrukkosmometer in Dimethylformamid als Lösungsmittel,
zwischen 1000 und 3000 liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicarbonsäuren
HO—C-R1 — C—OH
Il Il
ο ο
zu 26 bis 90 Mol-% aus Benzoldicarbonsäuren, zu 10 bis 25 Mol-% aus Dicarbonsäuren der Formel
HOOC
HOOc'
HOOC
HOOC
N
N
N
HOOC7
COOH
COOH
OC3H6-SO3M
QC3H6-SO3M
^0-C3H6-SO3M
COOH
und zu 0 bis 49 Mol-% aus Alkandicarbonsäuren mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen und/oder Cyclohexandicarbonsäuren
bestehen, wobei M ein Proton oder ein Natrium-, Kalium- oder Ammoniumion bedeutet.
3. Verwendung der in Wasser löslichen oder leicht dispergierbaren Polymischester gemäß Anspruch 1
als Schlichte für Polyesterfasergarne und -filamentgarne.
oder deren Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butyl-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742438379 DE2438379C3 (de) | 1974-08-09 | 1974-08-09 | In Wasser leicht lösliche oder dispergierbare Polymischester, ihre Herstellung und Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742438379 DE2438379C3 (de) | 1974-08-09 | 1974-08-09 | In Wasser leicht lösliche oder dispergierbare Polymischester, ihre Herstellung und Verwendung |
Publications (3)
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DE2438379A1 DE2438379A1 (de) | 1976-02-19 |
DE2438379B2 true DE2438379B2 (de) | 1978-02-02 |
DE2438379C3 DE2438379C3 (de) | 1978-09-21 |
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Family Applications (1)
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DE19742438379 Expired DE2438379C3 (de) | 1974-08-09 | 1974-08-09 | In Wasser leicht lösliche oder dispergierbare Polymischester, ihre Herstellung und Verwendung |
Country Status (1)
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Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1974
- 1974-08-09 DE DE19742438379 patent/DE2438379C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2438379A1 (de) | 1976-02-19 |
DE2438379C3 (de) | 1978-09-21 |
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