DE2404639A1

DE2404639A1 - Synthetisches textilgarn

Info

Publication number: DE2404639A1
Application number: DE2404639A
Authority: DE
Inventors: Jun Philip Parks Burks; Jun Quinton Edwin Cooke
Original assignee: EI Du Pont de Nemours and Co
Current assignee: EIDP Inc
Priority date: 1973-02-01
Filing date: 1974-01-31
Publication date: 1974-08-15
Also published as: FR2216386B1; NL7401458A; BE810420A; GB1440552A; JPS49102922A; US3859122A; IT1012544B; FR2216386A1

Description

E. I. DU POKT DE KEMOTJRS AND COMPANY 10th and Market Streets, Wilmington, Delaware 19 898, V.St.A.

Synthetisches Textilgarn

Die Erfindiong bezieht sich auf das Verstrecken und Falsch- drahttexturieren von Garn, und zwar insbesondere auf eine Appretur, die für das Strecktexturieren von Polyestertextilgarn verwendet werden kann.

Ein Garntexturierverfahren von grosser technischer Bedeutung besteht in dem lalsehdrallgeben, dem Wärmefixieren des Dralls und dem Zurückdrehen eines kontinuierlich durch das Verfahren geförderten Garns. In bisher bekannter Weise können verstreckte Garne falschdrahttexturiert werden, indem man sie bei Tem- " peraturen bis 240° C über einen Erhitzer zu einer Falschzwirnspindel laufen lässt, die mit Geschwindigkeiten bis 500 000 IT/min umläuft. Auf die Oberflächen der Garnfäden werden Appreturen aufgetragen, um sie gleitfähig zu machen, sie gegen Abrieb und Beschädigung durch Warme zu schützen, und die Ansammlung elektrostatischer Ladungen auf ein Minimum zu beschränken. Bei der Erfüllung dieser Aufgaben soll die Appretur keinen

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Rauch und keine festen Ablagerungen auf Vorrichtungsteilen bilden. Vom Gesichtspunkt des Umweltschutzes gesehen, soll die Appretur biologisch abbaubar sein und nicht zur Umweltverschmutzung beitragen. Es sind Appreturen bekannt, die sich zur Herstellung von texturierten Garnen von hohem Gütegrad aus den bisher üblichen verstreckten Garnen eignen; solche Appreturen, sind z.B. in der USA-Patentschrift 3 338 830 beschrieben.

Man hat bereits viele Versuche unternommen, um die Vorgänge des Verstreckens und des Falschdrahttexturierens zu einem einzigen Strecktexturierverfahren zusammenzufassen, bei dem man von unverstreckten oder unvollständig verstreckten Garnen ausgeht. Nach solchen Verfahren texturierte Garne zeigen häufig Ungleichmässigkeiten und Fadenbrüche, besonders wenn es sich um Polyestergarne handelt, die in modernen Maschinen bei verhältnismässig höheren Temperaturen und Umdrehungsgeschwindigkeiten der Drallgeber verstreckt und texturiert werden. Es wurde nun gefunden, dass die bisher bekannten Appreturen für diesen Zweck ungeeignet sind'. So muss z.B. die Oberflächenreibung der Fäden so gering sein, dass Fadenbrüche vermieden werden, sie darf aber andererseits wiederum nicht so gering sein, dass es bei der Falschdrahterteilung.zum Zwirnschlupf kommt. Yfenn das gedrehte Garn an der Falschdrahtspindel vorbeigleitet, entstehen Fehler in dem texturierten Garn. Die durch die bisher bekannten Appreturen bedingten Schwierigkeiten werden durch die Erfindung gelöst.

Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes synthetisches Textilgarn, das eine Appretur in Mengen von 0,1 bis 1,5 (insbesondere 0,2 bis 1) 'f vom Gewicht des Garns aufweist, und welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Appretur im wesentlichen aus

(a) einem als Gleitmittel wirkenden Esteröl der allgemeinen Formel R(ER*), in der R und R¹ Kohlenwasserstoffgruppen bedeuten, die keine aliphatischen ungesättigten Bindungen aufweisen, E die Esterbindung

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ΌΡ-989- X

«ι -co-

bedeutet, η den Wert 2 oder 3 hat und das Molekül insgesamt 25 bis 35 Kohlenstoffatome enthält, in Mengen von 50 Ms 60 Gewichtsteilen,

(b) einem als Emulgiermittel wirkenden nicht-ionogenen Tensid in Form eines Alkylenoxid-Addukts zum vollständigen Emulgieren des Esteröls in Wasser in Mengen von 40 bis 50 Gewi entstellen und

(c) einem wasserlöslichen Poly-(oxyathylen-oxy-1,2-propylen)-glykol, in welchem 1 bis 3 Gewichtsteile Oxyäthylengruppen auf jeden Gewichtsteil Oxypropylengruppen entfallen, und das eine Saybolt-Universal-Viseosität von 5000 bis 50 000 see bei 37,8° C aufweist, in Mengen von 0,5 bis 5 Gewichtsteilen besteht.

Ein als Gleitmittel bevorzugtes Esteröl ist Adipinsäureditridecylester. Andere, besonders geeignete Ester sind Phthalsäuredi-undecylester, Phthalsäuredi-n-decylester, .T'rimethylolpropantripelargonat und Phthalsäuredi-tridecylester.

Ein bevorzugtes nicht-ionogenes Emulgiermittel für das Esteröl bestent aus etwa 40 Gewichtsteilen Tetraoleat-laurat eines Reaktionsproduktes aus 1 Mol Sorbit und etwa 30 Mol Äthylenoxid und etwa 5 Gewichtsteilen eines Reaktionsproduktes aus 1 Mol STonylphenol und etwa 5 bis 6 Mol Äthylenoxid. Es sind ■-jedoch, zahlreiche geeignete nicht-ionogene Emulgiermittel bekannt .

Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass die Menge und die Viscosität des Poly-(oxyäthylen-oxy-1,2-propylen)-glykole für das zufriedenstellende Verhalten beim Strecktexturieren ausschlaggebend sind. Wenn die Menge oder die Yiscosität zu gering ist, kommt es zu Fadenbrüchen. Wenn andererseits die Menge oder die Viscosität zu hoch ist, entstehen Ungleiehmäs-

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sigkeiten in dem texturierten Garn infolge τοη Zwirnschlupf. Vorzugsweise enthält die Appretur 0,6 Ms 2 <fo Poly-(oxyäthylenoxy-1,2-propylen)-glykol, und dieses hat vorzugsweise eine Saybolt-Üniversal-Viscosität von 9000 see "bei 37,8 C.

Besonders wirksam ist die Appretur auf unvollständig verstrecktem Polyäthylenterephthalatgarn bei dessen Strecktexturierung; sie eignet sich aber auch für alle anderen synthetischen Textilgarne, auch solche, die bereits vollständig verstreekt sind.

Die neue Appretur ist zwar ganz allgemein für die Textilverarbeitung, geeignet, ist aber von besonderem Wert für Verfahren, bei denen Textilgarne wärmebehandelt werden und bei hoher Geschwindigkeit in reibende Berührung mit Metalloberflächen kommen. Besonders geeignet ist die Appretur für Garne, die dem Strecktexturierverfahren zugeführt werden. Man hat bereits teilweise verstreckte Garne als Ausgangsgut für das Strecktexturierverfahren verwendet. Eine neuere Entwicklung ist die Verwendung von Garnen, die aus der Schmelze ersponnen und mit sehr hohen Geschwindigkeiten, z.B. mit Geschwindigkeiten in der Grössenordnung von 3200 m/min, von der Spinndüse abgezogen werden. Ein solches Verfahren ist in der belgischen Patentschrift 787 882 beschrieben. Dabei werden die Garne so hochgradig orientiert, dass sie bei dem Texturierverfahren nur noch auf das etwa 1,5- oder 1,7-fache verstreekt zu werden brauchen, um eine ausreichende Zugfestigkeit zu entwickeln und sich für textile Verwendungszwecke zu eignen. Wenn die neuen Appreturen auf solchen Garnen beim Streektexturierverfahren angewandt werden, zeigen sie nur eine äusserst geringe Neigung zur Rauchbildung und zur Ablagerung von unlöslichen Rückständen auf Maschinenteilen, und sie verleihen dem Garn gerade die richtige Oberflächenreibung, um Fadenbrüche und Zwirnschlupf zu vermeiden. "Zwirnschlupf" bedeutet das Vorbeigleiten des gedrehten Garns an der Falschdrahtvorrichtung der Texturiermaschine. Diese Erscheinung führt zur Ausbildung von Ungleichmässigkeiten in dem Garn, die ihrerseits zur Ausbildung von

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Gewebefehlern, wie Masse- und Farbunregelmässigkeiten, führen. Die Appretur gemäss der Erfindung trägt nicht zur Umweltverschmutzung "bei.

Der Diester oder Triester der neuen Appretur ist ein Kondensationsprodukt einer Dicarbonsäure mit mindestens einem Alkohol oder ein Kondensationsprodukt eines organischen Diols oder Triols mit mindestens einer Monocarbonsäure. Geeignete Dicarbonsäuren sind aromatische, aliphatische und alicyclische Dicarbonsäuren, von denen Adipinsäure bevorzugt wird. Geeignete Monocarbonsäuren sind aliphatisch^ und alicyclische Säuren, von denen Pelargonsäure bevorzugt wird, sowie aromatische Säuren, wie Benzoesäure. Geeignete Diole sind aromatische, aliphatische und alicyelische Diole, von denen Hexandiol-1,6 bevorzugt wird. Geeignete Triole sind z.B. Trimethylolpropan und Trimethyloläthan. Der Diester oder Triester der Appretur gemäss der Erfindung ist vorzugsweise frei von aliphatischen ungesättigten Bindungen und muss 25 bis 35 Kohlenstoffatome im Molekül enthalten. Wenn Di- und Triester mit aliphatischen ungesättigten Bindungen als Appreturbestandteile verwendet werden, hinterlassen sie bei Berührung mit heissen Maschinenteilen unerwünschte Lackablagerungen. Die Menge dieser unerwünschten lackablagerungen steigt mit dem Molekulargewicht des Esters und wird zu einem Problem, wenn man Ester mit mehr als etwa 35 Kohlenstoffatomen im Molekül verwendet. Wenn die Ester andererseits weniger als 25 Kohlenstoffatome im Molekül enthalten, kommt es zur Rauchbildung bei in der Wärme durchgeführten Verfahren. Die für die Appretur gemäss der Erfindung bevorzugten Ester sind Phthalsäuredi-undecylester, Phthalsäuredi-n-decylester, Adipinsäuredi-tridecylester, Trimethylolpropan tripelargonat und Phthalsäuredi-tridecylester.

Das erfindungsgemäss verwendete nicht-ionogene Emulgiermittel ist ein Addukt aus einem Alkylenoxid und einer organischen Verbindung mit einem reaktionsfähigen Wasserstoffatom. Geeignete Emulgiermittel wirken auch gleichzeitig als Gleitmittel.

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Zur Herstellung solcher Addukte geeignete Verbindungen sind Fettsäuren und Fettalkohole, die vorzugsweise ungesättigt sind und 12 bis 20 Kohlenstoff atome in ihrer Kette aufweisen, mehr-r wertige aliphatische Alkohole und Teilester derselben sowie Alkylphenole. Eine andere Klasse γοη geeigneten nicht-ionogenen Emulgiermitteln sind die Fettsäureteilester von Polyolen oder deren Äthylenoxid-Addukten. Äthylenoxid-Addukte haben bekanntlich infolge ihres Äthylenoxidgruppengehalts hydrophile Eigenschaften, und wenn der andere Teil des Addukts in erster Linie aus einer Kohlenwasserstoffkette besteht und infolgedessen hydrophob ist, ist zu erwarten, dass die Verbindung oberflächenaktive Eigenschaften aufweist. Im allgemeinen eignen sich für die Zwecke der Erfindung Äthylenoxid-Addukte mit einer Kette von mindestens etwa 10 Kohlenstoffatomen und mit mindestens 3 Äthylenoxideinheiten. Vorzugsweise enthalten die oberflächenaktiven Addukte mindestens etwa 10 Äthylenoxideinheiten in ihrem Molekül, da solche Verbindungen eine Appretur ergeben, die ein hohes WMerstandsvermögen. gegen die Ansammlung von elektrostatischen Ladungen und ausserdem ein verbessertes Benetzungsvermögen für die Fäden aufweist. Bevorzugte Tenside sind Addukte aus Äthylenoxid und Teilestern von Fettsäuren, die mindestens 12 Kohlenstoffatome aufweisen, mit Polyolen, die 3 bis 6 Hydroxylgruppen aufweisen, sowie die Produkte, die man durch Veresterung von Addukten aus Äthylenoxid und Polyolen, die 3 bis 6 Hydroxylgruppen aufweisen, mit Fettsäuren erhält, die 12 bis 22 Kohlenstoffatome aufweisen. Diese Produkte können Teilester oder Vollester sein und enthalten vorzugsweise 20 bis 50 Äthylenoxideinheiten im Molekül. Ein besonders bevorzugter Vertreter dieser Klasse von Tensiden wird hergestellt, indem man 1 Mol Sorbit mit etwa 30 Mol Äthylenoxid umsetzt und das Produkt mit etwa 5 Mol eines Gemisches aus 4- Teilen Oleinsäure und 1 Teil Laurinsäure verestert. Dieses Produkt ist unter der Bezeichnung "Atlas G-1144" von der ICI America, Inc. erhältlich. Im Sinne der Erfindung verwendet man vorzugsweise ein Gemisch aus diesem ⁿG-1144" mit einem Alkylphenoxy-polyoxyäthylen-äthanol, wel-

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ches vorzugsweise durch Kondensieren von etwa 5 oder 6 Mol Äthylenoxid mit 1 Mol Nonylphenol hergestellt wird und im Handel von der General Aniline and Film Corporation unter der Bezeichnung "Igepal CO-530" erhältlich ist. »Igepal CO-530" hat für sich kein genügendes Emulgiervermögen, um sich anstelle von "G-1144" verwenden zu lassen; jedoch führt die Kombination geringer Mengen von etwa 2 bis 10 Gewichtsprozent (bezogen auf das Gewicht der nicht-wässrigen Appreturbestandteile) dieses Emulgiermittels mit "G-1144" zu ausgezeichneten Ergebnissen. Eine Kombination von etwa 39 <fo »Atlas G-1144" und etwa- 5,5 ί> "Igepal CO-530" (beides bezogen auf die Gewichtsmenge der nicht-wässrigen Appreturbestandteile) wird bevorzugt. Es ist wesentlich, dass die nicht-ionogenen Emulgiermittel, den Ester der Appretur in Wasser vollständig emulgieren. Das Emulgiermittel soll unter den Anwendungsbedingungen beständig sein, d.h. es soll keine Neigung zur Bildung von Rauch und unlöslichen Ablagerungen zeigen, wenn das mit der Appretur versehene Garn mit heissen Oberflächen in Berührung kommt.

Das Poly-(oxyäthylen-oxy-1,2-propylen)-diol gemäss der Erfindung kann nach der USA-Patentschrift 2 425 845 hergestellt werden. Oas Gewichtsverhältnis von Äthylenoxidgruppen •fCH2-CH2-04 zu Propylenoxidgruppen -{-Ο^-ΟΗ-Ο-}· liegt zwischen

CH₅

etwa 3:1 und 1:1, damit das Material flüssig und wasserlöslich bleibt.

Vorzugsweise ist das erfindungsgemäss verwendete Poly-(oxyäthylen-oxy-1,2-propylen)-glykol ein Gemisch aus einer Verbindung von hohem Molekulargewicht (Gewichtsmittel etwa 15 500; Zahlenmittel 7900) und einer Verbindung von niedrigem Molekulargewicht (Gewichtsmittel etwa 3750; Zahlenmittel '310O) und hat selbst ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 10 und ein Zahlenmittel des Molekulargewichts von 4300. Ein solches Material ist im Handel von der Union Carbide Corporation unter der Bezeichnung "Ucon 75H-915O" erhältlich und hat eine

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Saybolt-Universal-Viscosität (SUS) von 9150 sec bei 37,8° C. Es ist wesentlich, dass die Viscosität des Polyoxyalkylendiols zwischen 5000 und 50 000 SUS bei 37,8° C liegt, und vorzugsweise beträgt die Yiscosität etwa 9000 SUS bei 37,8° C. Wenn die Viscosität zu niedrig ist, erleidet das mit der Appretur versehene Garn Fadenbrüche, und wenn die Viscosität zu hoch ist, kommt es beim Strecktexturierverfahren zum Zwirnschlupf. Wesentlich ist .es auch, dass die Appretur die Diolkomponente in Mengen von nicht mehr als 5 $> und vorzugsweise von nicht mehr als 2 fo enthält. Wenn die Appretur das Diol in Mengen von mehr als 5 # enthält, kommt es bei dem Strecktexturieren zum unerwünschten Zwirnschlupf, und wenn die Appretur das Diol in Mengen von weniger als etwa 0,5 $> enthält, kommt es beim Strecktexturieren zu Fadenbrüchen. Allgemein kann gesagt werden, dass man von dem Diol eine geringere Menge benötigt, wenn dieses eine hohe Viscosität aufweist, und umgekehrt. Es ist überraschend, dass so geringe Mengen dieses Bestandteils bei dem mit der Appretur versehenen G-arn eine so ausgeprägte Änderung des Verhaltens beim Texturieren herbeiführen, und ebenso überraschend ist es, dass dieser Bestandteil, wenn er in Mengen von mehr als 5 'f vorliegt, zu Schwierigkeiten beim Strecktexturieren führt.

Ausser den oben genannten Bestandteilen kann die Appretur auch noch geringere Mengen an anderen Mitteln, wie z.B. Bactericiden, Puffern, farbgebenden Mitteln, Oxydationsverzögerern und dergleichen, enthalten, die je nach Bedarf angewandt werden können.

Die Appretur gemäss der Erfindung wird vorzugsweise als wässrige Emulsion angewandt, deren Gehalt an nicht-wässrigen Bestandteilen oder "Feststoffen" etwa 1 bis 25 $ des Gesamtgewichts der Emulsion beträgt. Vorzugsweise beträgt die Konzentration der Emulsion 10 bis 15 ?°. Es wurde gefunden, dass besonders beim Strecktexturieren von Garnen, wie es in dem nachstehenden Beispiel beschrieben ist, hohe Emulsionskonzen-

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trationen, d.h. solche von mehr als 10 fi, zu bevorzugen sind, um in den Garnkörpern innerhalb kurzer Lagerungszeiträume einen gleichmässigen Feuchtigkeitsgehalt aufrechtzuerhalten.

Das Auftragen der neuen Appretur auf das Garn kann erfolgen, indem man das Garn über eine rotierende Walze leitet, die in die Emulsion eintaucht. Die Konzentration der Emulsion und die Geschwindigkeit der Walze werden so ausgewählt, dass auf das Garn etwa 0,1 bis 1,5 i° "Peststoffe", vorzugsweise etwa 0,2 bis 1 i* "Feststoffe", d_oh_o nicht-wässrige Bestandteile der Appretur, bezogen auf das Gesamtgewicht des mit der Appretur versehenen Garns, aufgetragen werden., Die "Feststoffe" werden bestimmt, indem man die Appretur aus dem Garn mit Tetrachlorkohlenstoff, extrahiert und den Tetrachlorkohlenstoffextrakt durch gravimetrische Analyse oder Infrarotabsorptionsanalyse auf seinen Gehalt an Appretur untersucht. ' .

Die neue Appretur kann vor dem Verstrecken, z.B. nach dem Zusammenlaufen der gekühlten Fäden unter der Spinndüse, aufgetragen werden. Die Appretur kann aber auch beim Verstrecken,' z.B. im Verstreckungsbad, unmittelbar nach dem Verstrecken oder an einer anderen Stelle des Verfahrens aufgetragen werden.

Die Appretur gemäss der Erfindung kann auf synthetische Garne, z.B. auf Polyamidgarne, Polyolefingarne und dergleichen, aufgetragen werden, eignet sich aber ganz besonders für Garne aus Polyestern oder Copolyestern. Die Garne können aus beliebigen Polyestern bestehen; vorzugsweise bestehen sie aus PoIyäthylenterephthalat.

Definitionen und Messungen

Bruchdehnung und Festigkeit werden nach der ASTM-Prüfnorm D-2256-69 (unter Einfügung des Abschnitts 2 undUmnumerierung der übrigen Abschnitte gemäss Ausgabe vom 2. März 1971) bestimmt. Die Definition findet sich in "Option 3.3" "Elongation

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at Break" des Abschnitts 3. Me Prüfung erfolgt an geraden Mehrfadengarnen, die 24 Stunden vor der Untersuchung "bei 65 i» relativer Luftfeuchtigkeit und 21,1° C konditioniert werden. ■ Die. Messung erfolgt in einem Instron-Zugfestigkeitsprüfgerät. Die Probe ist 12,7 cm lang und hat 3 Drehungen je 2,54- cm. Die Gleitbackengeschwindigkeit des Prüfgerätes beträgt 25,4 cm/min, die Ausziehgeschwindigkeit 200 $/min und die Registrierblattgeschwindigkeit 12,7 cm/min. Die Festigkeit ist die höchste Belastung in Gramm, die vor dem Zerreissen des Garns erreicht wird, dividiert durch den Anfangstiter des Garns in Denier.

Der- Fadenreibungskoeffizient ist ein Maß für die Leichtigkeit, mit der die Fäden aneinander vorbeigleiten. Etwa 690 m Garn werden mit einem Spiralsteigungswinkel von 15 unter einer Aufwiekelspannung von 10 g um einen Zylinder herumgewickelt. Der Zylinder hat einen Durchmesser von 5,1 cm und ist 7,6 cm lang. Ein 30,5 cm langes-Stück aus dem gleichen Garn wird so über den Zylinder gelegt, dass es auf den Garnwicklungen parallel zu der Wicklungsrichtung aufliegt. An ein Ende des auf den Wicklungen aufliegenden Garns wird ein Gewicht angehängt, dessen Betrag in Gramm das 0,04-fache von dem Titer des auf den Wicklungen aufliegenden Garns in Denier beträgt, und am anderen Ende dieses Garns wird ein Spannungsmesser befestigt. Dann lässt man den Zylinder mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 0,0016 cm/sec um mindestens 180 rotieren, so dass der Spannungsmesser unter Spannung gesetzt wird. Die Spannung wird kontinuierlich verzeichnet. Der Fadenreibungskoeffizient f wird nach der folgenden Gleichung berechnet, die aus der bekannten Gleichung für die Reibung eines über einen Zylinder laufenden Treibriemens abgeleitet ist:

* = ~ ^ln Ct₂ShJ

In der obigen Gleichung bedeuten T₂ den Mittelwert von mindestens 25 verzeichneten maximalen Spannungswerten, T.. die durch das an das Garn angehängte Gewicht verursachte Spannung,

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In den natürlichen Logarithmus und TC die "bekannte Konstante 3,14159. Vierte von Messungen, "bei denen das Garn eine "bleibende Dehnung erleidet, werden ausser Betracht gelassen. Alle Werte werden bei 70° C bestimmt.

Die relative Viscosität (RV) der in dem Beispiel verwendeten Polyester ist ein Maß für das Molekulargewicht. Die relative Viscosität (RV) ist das Verhältnis der Viscosität einer Lösung von 0,8 g Polyester in 10 ml Hexafluorisopropanol, die 80 ppm Schwefelsäure enthalten, bei Raumtemperatur zu der Viscosität des schwefelsäurehaltigen Hexafluorisopropanols, in beiden Eällen bestimmt bei 25° C in einem Kapillarvisdosimeter und ausgedrückt in den gleichen Einheiten.

Die Verflechtungsstiftzahl ist die Garnlänge in cm, die an der Sonde 18 gemäss der USA-Patentschrift 3 290 932 vorbeiläuft, bevor die Sonde um 1 mm abgelenkt wird. Zum Ablenken der Sonde ist eine Kraft von 8 g erforderlich.

Beispiel

Polyäthylenterephthalat mit einer relativen Viscosität von 22, das 0,27 Gewichtsprozent TiO₂ als Mattierungsmittel enthält, wird bei 290° C durch eine Spinndüse mit 34 runden Öffnungen von je 0,051 mm Durchmesser und 5,17 mm Länge versponnen. Die frisch ersponnenen Fäden werden in einem Druckluftstrom von 21,1° C gekühlt und zu einem Paar von mit 3 109 m/min umlaufenden Zugwalzen geleitet, die sich 6,0m unter der Spinndüse befinden. Um diese Walzen werden die Fäden in einer "S"-Wicklung herumgeführt,' und sie laufen; dann in eine Verflechtungsdüse ein, die mit Luft von Raumtemperatur unter einem Druck von 4,22 kg/m gespeist wird und ein verflochtenes" Garn mit einer Verflechtungs stift zahl von 80 cm erzeugt. Das Garn wird dann unter herkömmlicher Lieferspannung zu einem Garnkörper aufgewickelt. Die Appretur wird auf das Garn aufgetragen, indem man das Garn in gleitender Berührung über eine zylindrische Appreturwalze leitet, die in eine Appreturemulsion ein-

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zen "befindet. Die auf dem Garn

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taucht und sich vor den Zugwalzen "befindet. Die auf dem Garn verbleibende Appreturmenge beträgt 0,5 Gewichtsprozent Peststoffe, bezogen auf das Gesamtgewicht des mit der. Appretur versehenen Garns. Die Appretur besteht aus 55,17 Teilen Adipinsäuredi-tridecylester, 38,67 Teilen "Atlas G-1H4", 5,56 Teilen "Igepal 00-530"-und 0,6 Teilen "Ucon 75H-915O». Das Garn hat eine relative Viscosität von 22, eine Bruchdehnung von 130 fo, einen Fadenreibungskoeffizienten von 0,31, eine Festigkeit von 2,3 g/den und einen Titer von 245 den.

Das Garn wird in einer "AROT-480"-Maschine (die von der Firma Ateliers Roannais de Constructions Textiles erhältlich ist) gleichzeitig verstreckt und falschdrahttexturiert. Die Maschine ist so ausgelegt, dass das Verstrecken gleichzeitig mit der Falschdrahttexturierung erfolgt. Bei dem Texturierverfahren wird das Garn von dem Garnkörper durch Zulieferwalzen (erste Walzen) zugeliefert und läuft dann aufwärts durch ein erhitztes Rohr zu einer Falschzwirnspindel. Das Garn wird von oberen Walzen (zweiten Walzen) abgezogen, die mit einer höheren Geschwindigkeit umlaufen als die Zulieferwalzen, um das Garn zu verstrecken. Diese Geschwindigkeitszunahme wird durch geeignete Wahl der Getriebe erreicht. Die Heizplatte in der Verzwirnungszone befindet sich auf einer herkömmlichen Temperatur von 210° C, und die Spindel läuft mit 391 000 U/min um und erzeugt ein Garn mit 23,6 Drehungen/cm bei einer Garngeschwindigkeit von 165 m/min. Die der Heizplatte folgende Kühlzone wird im vorliegenden Falle nicht verwendet. Das Garn läuft von den oberen Walzen mit einem Zulieferungsüberschuss von 12 <fo über einen auf 230° C befindlichen oberen Erhitzer zu einem dritten Walzenaggregat und von dort mit einem Zulieferungsübersehuss von -4 $ zu einem vierten Walzenaggregat und dann mit einem Zulieferungsüberschuss: von -2 fo zu einem Garnkörper. Das VerStreckungsverhältnis in der Texturierzone beträgt 1,58. Das texturierte Garn wird durch Auszählen der aus beiden Seitenwänden des Garnkörpers herausragenden gebrochenen Fäden bewertet, ein in der Technik allgemein angewandtes Verfahren.

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Bei dem Verfahren wird so gut wie keine Rauchbildung und im wesentlichen kein Garnschlupf festgestellt. Die Metalloberflächen bleiben frei von Lackablagerungen. Die Zahl der gebrochenen Fäden ist in der nachstehenden Tabelle angegeben. Dieses Garn wird als "Garn A" bezeichnet.

Man arbeitet nach dem gleichen Verfahren, jedoch unter Verwendung' von 1,2. Teilen Poly-(oxyäthylen-oxy-1,2-propylen)-glykol anstelle der 0,6 Teile. Dieses Garn wird als "Garn B" bezeichnet.

Man arbeitet nochmals nach dem gleichen Verfahren, jedoch mit nur 0,3 Teilen PοIy-(oxyäthy1en-oxy-1,2-propylen)-glykol anstelle der 0,6 Teile. Dieses Garn wird als "Garn C" bezeichnet.

Das Verfahren wird nochmals durchgeführt, wobei jedoch das Diol aus der Appretur fortgelassen wird. Dieses Garn wird als "Garn D" bezeichnet. · '

Die Anzahl der gebrochenen Fäden in diesein·Garnen ist in der nachfolgenden Tabelle angegeben.

Gehalt der Appretur an Fadenbruch-

Garn Poly-(oxyäthylen-oxypropylen)-Glykol zahl*

A ' 0,6 Teile 0,3

B 1,2 Teile ■ 0,5 '

C 0,3 Teile 1,8

D · 0 Teile 2,5

* Anzahl der gebrochenen Fäden je 454 g.

Wie die Tabelle zeigt, ist die Fadenbruchzahl bei denjenigen texturierten Garnen, die mit einer Appretur behandelt worden sind, die Poly-(oxyäthylen-oxypropylen)-glykol in Mengen von 0,6 bzw. 1,2 Teilen enthält, technisch zufriedenstellend, während die Garne, die mit Appreturen behandelt worden sind, die dieses Glykol gar nicht oder.nur in Mengen von 0,3 Teilen enthalten, eine zu grosse Anzahl von Fadenbrüchen erleiden.

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Claims

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Patentanspruch

Synthetisches Textilgarn, das eine Appretur in Mengen von 0,1 "bis 1,5 i° vom Gewicht des G-arns aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Appretur im v/es entlichen aus

(a) einem als Gleitmittel wirkenden Esteröl der allgemeinen Formel R(ER')_n, worin R und R¹ Kohlenwasserstoffgruppen "bedeuten, die keine aliphatischen ungesättigten Bindungen aufweisen, E die Esterbindung

-CO-

bedeutet, η den Wert 2 oder 3 hat und das Molekül insge-. samt 25 Ms 35 Kohlenstoffatome aufweist, in Mengen von 50 bis 60 Gewichtsteilen,

("b) einem als Emulgiermittel v/irkenden, nicht-ionogenen Tensid in Form eines Alkylenoxid-Addukts zum vollständigen Emulgieren des Esteröls in Wasser in Kengen von 40 bis 50 Gewichtsteilen und

(c) einem wasserlöslichen Poly-(oxyäthylen-oxy-1,2-propylen)-glykol, in welchem 1 bis 3 Gewichtsteile Oxyäthylengruppen auf jeden Gewichtsteil Qxypropyiengruppen entfallen, und das eine Saybolt-Universal-Viscosität von 5000 bis 50 see bei 37,8° C aufweist, in Mengen von 0,5 bis 5 Gewichtsteilen besteht.

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