DE4104876C2 - Fahrbare Gleisbaumaschine zum Bearbeiten der Schotterbettung eines Gleises - Google Patents
Fahrbare Gleisbaumaschine zum Bearbeiten der Schotterbettung eines GleisesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine fahrbare Gleisbaumaschine zum Bearbeiten der
Schotterbettung eines Gleises, mit einer Schotterkehrvorrichtung zum
Räumen bzw. Kehren von Schotter und gegebenenfalls weiteren, zum Auf
bewahren und/oder Einbringen von Schotter in das Gleis bzw. zum Schot
terplanieren bestimmten Vorrichtungen, wobei die Schotterkehrvorrichtung
aus wenigstens zwei durch Antriebe unabhängig voneinander höhenver
stell- und rotierbaren, in Gleisquerrichtung nebeneinander angeordneten
und elastische, radial abstehende Räumorgane aufweisenden Kehrwalzen
besteht, deren Rotationsachsen im wesentlichen in Gleisquerrichtung ver
laufen.
Es ist - gemäß AT 364 912 - eine gleisverfahrbare Maschine zur Behand
lung der Schotterbettung von Gleisen bekannt, bei der ein Schottersilo so
wie eine Schotterräumvorrichtung an einem Fahrzeugrahmen befestigt
sind. Die Schotterräumvorrichtung besteht aus zwei jeweils einer Schiene
zugeordneten Räumwalzenanordnungen, die jeweils drei beidseits der
Schiene angeordnete Teilwalzen aufweisen. Letztere sind mit elastischen,
radial angeordneten Schlauchstücken zur Schotterräumung ausgestattet und
unabhängig voneinander höhenverschwenkbar. Die Steuerung der vertika
len Verstellbewegung der jeweils quer zur Maschinenlängsrichtung verlau
fende Rotationsachsen aufweisenden Kehrwalzen erfolgt entweder manuell
oder mittels von Tastorganen abgegebener Signale. Dadurch kann den
beim Kehren von insbesondere Weichen- und Kreuzungsbereichen vor
kommenden Hindernissen, wie z. B. Radlenkern, Weichenzungen etc., ge
zielt durch das Hochschwenken der betreffenden Teilwalze ausgewichen
werden, ohne dabei die Räumung der übrigen Gleisbereiche unterbrechen
zu müssen.
Aus der US 2 550 979 ist eine fahrbare Gleisbaumaschine zum Bearbeiten
der Schotterbettung eines Gleises bekannt, die eine einzige durchgehende
Kehrbürste zum Kehren von Schotter im Gleisbereich aufweist. Zusätzlich
zum Kehren des Schotters im Gleisbereich kann auch ein Kehren im Flan
kenbereich der Schotterbettung erfolgen. Dazu sind zwei um eine in Gleis
längsrichtung verlaufende horizontale Achse verschwenkbare Kehrbürsten
vorgesehen, die durch eine manuelle Verstellung in eine Schräglage zur
Herstellung eines gewünschten Flankenwinkels der Schotterbettung bring
bar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine fahrbare Gleisbaumaschine
der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß die Schwellen eines Glei
ses in ihrem Längsverlauf unterschiedlich hoch eingeschottert werden kön
nen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß insgesamt drei
in Maschinenquerrichtung nebeneinander angeordnete und sich über den
gesamten Gleisquerbereich erstreckende Kehrwalzen angeordnet sind, wo
bei die Rotationsachsen der beiden äußeren, jeweils für das Kehren eines
schieneninnen- und -außenseitig gelegenen Blocks einer Zweiblockschwel
le ausgebildeten Kehrwalzen unabhängig voneinander in einem Neigungs
winkel zur Rotationsachse der mittigen Kehrwalze oder zur Gleisebene
verstellbar bzw. angeordnet sind.
Mit der erfindungsgemäßen Kehrwalzenanordnung besteht die Möglich
keit, die Schotterkehrvorrichtung an unterschiedliche Schwellenformen
anzupassen und damit auch bei eine geneigte Oberseite aufweisenden
Schwellenköpfen eine gleichmäßige Auffüllung der Schwellenfächer si
cherzustellen.
Während Holzschwellen normalerweise eine ebene Oberseite aufweisen,
sind Zweiblockschwellen gegen die Schwellenköpfe zu mit schräger Ober
seite ausgebildet, die der Schienenneigung gegen die Gleismitte entspricht
(üblicherweise 1 : 20 bzw. auch 1 : 49). Die an den Schwellenkopf an
schließende Schotterbettoberfläche weist ebenfalls eine - je nach Bahnver
waltung verschiedene - Neigung auf, welche mit der Verstellung der äuße
ren Kehrwalzen im Winkel zur Gleisebene problemlos herstell- und bear
beitbar ist. Dabei bleibt durch die Ausbildung der Schotterkehrvorrichtung
als drei voneinander unabhängige Kehrwalzen mit jeweils eigenem Gehäu
se der Vorteil gewahrt, etwaigen Hindernissen im Gleis selektiv auswei
chen zu können. Die Schwellenfächer der Zweiblockschwellen sind über
den gesamten Bereich der einzelnen, jeder Schiene zugeordneten Blöcke
unter Berücksichtigung derer Neigung gleichmäßig einschotterbar. Unab
hängig davon kann die mittig angeordnete Kehrwalze für eine entsprechen
de Niveauabsenkung des Schotterbettes bis zur Oberkante der Blockver
bindung abgesenkt werden.
Einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung entsprechend ist jede äu
ßere Kehrwalze über das jeweilige Schwellenende hinaus verlängert aus
gebildet. Damit ist die Schwellenkopfeinschotterung mit der gleichen Nei
gung wie die anschließenden Schwellenfächer durchführbar.
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist für die Win
kelverstellung der Rotationsachsen der schienenaußenseitig gelegenen
Kehrwalzen jeweils ein eigener Achsverstell-Antrieb vorgesehen. Dies
vereinfacht die Bedienung der Maschine beträchtlich und ermöglicht so
eine rasche Einstellung des gewünschten Neigungswinkels der äußeren
Kehrwalzen von der Fahrkabine aus.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist jede der Rotations
achsen der schienenaußenseitig gelegenen Kehrwalzen an ihrem einen En
de durch ein Gelenklager fest mit dem Gehäuse der Kehrwalze verbunden,
während ein am anderen Ende befindliches Gelenklager jeweils höhenver
schiebbar in einer Führung im Gehäuse gelagert und mit dem jeweiligen
Achsverstell-Antrieb verbunden ist. Dadurch ist auf konstruktiv einfache
Weise und unabhängig von der Vertikalverstellung durch die Höhenver
stell-Antriebe eine Anpassung der Lage der Rotationsachsen an das jewei
lige Schwellenlängsprofil durchführbar.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die seitlich am Ge
häuse vorgesehene Führung oberhalb des Gelenklagers einen Anschlag zur
Anlage des Gelenklagers aufweist. Dies ermöglicht mit einer konstruktiv
sehr einfachen Lösung eine rasche Umstellung der Rotationsachse auf ei
nen bestimmten, durch den Anschlag definierten Neigungswinkel.
Schließlich ist noch eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vorgese
hen, wonach das Gehäuse jeder schienenaußenseitig gelegenen Kehrwalze
mit einem in Maschinenlängsrichtung verlaufenden, aus zwei hintereinan
der angeordneten Lenkerteilen gebildeten, am Maschinenrahmen befestig
ten Lenker verbunden ist, wobei die beiden Lenkerteile mittels einer
Flanschverbindung um die Längsachse des Lenkers gegeneinander ver
dreh- und miteinander verbindbar sind. Mit dieser sehr einfachen und robu
sten Anlenkung ist vor dem Arbeitseinsatz, z. B. mit Hilfe einer Gradver
stellung auf der Flanschverbindung, eine genaue und beliebige Winkelverstellung
durchführbar.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgestattete Gleisbaumaschine bzw. einen
Schotterpflug mit einer Kehrwalzenanordnung in Seitenansicht,
Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der Kehr
walzenanordnung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht der Kehrwalzen gemäß Pfeil
III in Fig. 2 und
Fig. 4 einen Teil eines weiteren Ausführungsbei
spieles der Erfindung im Schrägriß.
Eine in Fig. 1 ersichtliche, als Schotterpflug ausge
bildete Gleisbaumaschine 1 weist einen über Fahrwerke 2
auf einem aus Schienen 3 und Zweiblockschwellen 4 be
stehenden Gleis 5 verfahrbaren Maschinenrahmen 6 auf.
An diesem sind eine Fahr- bzw. Arbeitskabine 7, ein
höhenverstellbarer Mittelpflug 8, Flankenpflüge 9 so
wie eine Kehrwalzenanordnung 10 angeordnet. Eine Ener
giezentrale 11 sorgt sowohl für die Vorfahrt der Gleis
baumaschine 1 in der durch einen Pfeil 12 angegebenen
Arbeitsrichtung als auch für die Beaufschlagung der
verschiedenen Arbeitsaggregate. Die - in Fig. 2 und 3
im Detail noch näher dargestellte - Kehrwalzenanordnung
10 ist entlang einer Führung 13 mittels eines am Maschi
nenrahmen 6 angelenkten Höhenverstell-Antriebes 14 ver
tikal verschiebbar und besteht im wesentlichen aus einer
mittigen Kehrwalze 15 und zwei bezüglich der Maschinen
querrichtung außenseitig gelegenen und eigene Gehäuse
16 aufweisenden Kehrwalzen 17 sowie Querförderbändern
18 mit diesen zugeordneten Schotterleitplatten 19. Die
beiden äußeren Kehrwalzen 17 sind jeweils durch eigene
Höhenverstell-Antriebe 20 unabhängig voneinander bzw.
von der mittigen Kehrwalze 15 höhenverstellbar. Weiters
weisen alle Kehrwalzen 15, 17 jeweils eigene Rotations-
Antriebe 21 sowie elastische Räumorgane 22 auf, welche
radial auf einer Rotationsachse 23 der mittigen Kehr
walze 15 bzw. auf Rotationsachsen 24 der äußeren Kehr
walzen 17 angeordnet sind. Letztgenannte Rotationsachsen
24 sind an ihrem einen Ende durch ein Gelenklager 25
fest mit dem Gehäuse 16 verbunden, während das am an
deren Ende befindliche Gelenklager 26 in einer Führung
27 im Gehäuse 16 höhenverstellbar gelagert und mit
einem am Gehäuse angelenkten Achsverstell-Antrieb 28
verbunden ist. Ein Anschlag 29 ist ebenfalls am Gehäuse
16 angeordnet und jeweils einem Gelenklager 26 zugeordnet.
Wie insbesondere in Fig. 3 ersichtlich, erstrecken sich
die äußeren Kehrwalzen 17 jeweils über den gesamten Block
der Zweiblockschwelle 4 und einen an den Schwellenkopf
anschließenden, zur Einschotterung der Schwelle dienen
den Schotterbereich. Die mittige Kehrwalze 15 weist eine
der Blockverbindung 43 entsprechende Länge auf und weist
im Vergleich zu den beiden äußeren Kehrwalzen 17 eine
tiefere Arbeitsposition auf.
Im Arbeitseinsatz der erfindungsgemäßen Gleisbaumaschine
1 wird - zusätzlich zu den Mittel- und Flankenpflügen 8,
9, die je nach Erfordernis eingesetzt werden - die Kehr
walzenanordnung 10 mittels des Höhenverstell-Antriebes
14 in die Arbeitsstellung abgesenkt. Dabei wird die Ro
tationsachse 24 jeder äußeren Kehrwalze 17 durch Beauf
schlagung der Achsverstell-Antriebe 28 im Neigungswin
kel α zur Rotationsachse 23 der mittleren Kehrwalze 15
so weit verstellt, bis die Lage der Kehrwalzen 17 an
die Neigung des Schwellenblocks angepaßt und somit eine
gleichmäßige Verfüllung der Schwellenfächer gewährlei
stet ist. Weiters wird auch die zur Erhöhung des Quer
verschiebewiderstandes an die Schwellenblöcke anschlie
ßende Schotteroberfläche 30 durch die Kehrwalzen 17 in
derselben Ebene planiert, wobei überflüssiger Schotter
über die Schotterleitplatte 19 und das Querförderband
18 auf der einen oder anderen Schotterbettflanke abwerf
bar ist. Der Anschlag 29 stoppt die Verstellbewegung
der Rotationsachse 24 bei Erreichen des gewünschten
Neigungswinkels α.
Fig. 4 stellt eine andere Ausführungsform der Erfindung
dar, in der eine äußere Kehrwalze 31 durch einen Rota
tions-Antrieb 32 beaufschlagbar und in einem Gehäuse 33
angeordnet ist, welches mittels eines Höhenverstell-An
triebes 34 hochgeschwenkt werden kann. Das Gehäuse 33
ist weiters mit einem etwa in Maschinenlängsrichtung
verlaufenden und an einem Maschinenrahmen 35 befestig
ten Lenker 36 verbunden, der aus zwei Lenkerteilen 37
und 38 besteht. Letztere sind durch eine Flanschver
bindung 39 miteinander verbunden, deren Flansche um die
Längsachse des Lenkers 36 zueinander verdreh- und in
verschiedenen Stellungen fixierbar sind. Damit ist eine
Rotationsachse 42 der äußeren Kehrwalzen 31 im Winkel
zur Gleisebene verstellbar. Eine Gradeinteilung auf
der Flanschverbindung 39 zeigt das Maß der Winkelver
stellung an, die manuell und in Übereinstimmung mit
dem jeweiligen Schwellenlängsprofil erfolgt. Der im
Arbeitseinsatz von der Kehrwalze 31 über eine Schotter
leitplatte 40 hochgeförderte Schotter wird von einem
Querförderband 41 zur einen oder anderen Seite des
Gleises gefördert.
Claims (6)
1. Fahrbare Gleisbaumaschine zum Bearbeiten der Schotterbettung eines
Gleises, mit einer Schotterkehrvorrichtung zum Räumen bzw. Kehren von
Schotter und gegebenenfalls weiteren, zum Aufbewahren und/oder Ein
bringen von Schotter in das Gleis bzw. zum Schotterplanieren bestimmten
Vorrichtungen, wobei die Schotterkehrvorrichtung aus wenigstens zwei
durch Antriebe unabhängig voneinander höhenverstell- und rotierbaren, in
Gleisquerrichtung nebeneinander angeordneten und elastische, radial ab
stehende Räumorgane aufweisenden Kehrwalzen besteht, deren Rotations
achsen im wesentlichen in Gleisquerrichtung verlaufen, dadurch gekenn
zeichnet, daß insgesamt drei in Maschinenrichtung nebeneinander ange
ordnete und sich über den gesamten Gleisquerbereich erstreckende Kehr
walzen (15, 17; 31) angeordnet sind, wobei die Rotationsachsen (24) der
beiden äußeren, jeweils für das Kehren eines schieneninnen- und -außen
seitig gelegenen Blocks einer Zweiblockschwelle (4) ausgebildeten Kehr
walzen (17) unabhängig voneinander in einem Neigungswinkel (α) zur
Rotationsachse (23) der mittig angeordneten Kehrwalze (15) oder zur
Gleisebene verstellbar angeordnet sind.
2. Maschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede äußere
Kehrwalze (17) über das jeweilige Schwellenende hinaus verlängert ausge
bildet ist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für
die Winkelverstellung der Rotationsachsen (24) der schienenaußenseitig
gelegenen Kehrwalzen (17) jeweils ein eigener Achsverstell-Antrieb (28)
vorgesehen ist.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Rotationsachsen
(24) der schienenaußenseitig gelegenen Kehrwalzen (17)
an ihrem einen Ende durch ein Gelenklager (25) fest
mit dem Gehäuse (16) der Kehrwalze (17) verbunden ist,
während ein am anderen Ende befindliches Gelenklager
(26) jeweils höhenverschiebbar in einer Führung (27)
im Gehäuse (16) gelagert und mit dem jeweiligen Achs
verstell-Antrieb (28) verbunden ist.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die seitlich am Gehäuse (16) vorgesehene
Führung (27) oberhalb des Gelenklagers (26) einen An
schlag (29) zur Anlage des Gelenklagers (26) aufweist.
6. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gehäuse (33) jeder schienenaußensei
tig gelegenen Kehrwalze (31) mit einem in Maschinen
längsrichtung verlaufenden, aus zwei hintereinander
angeordneten Lenkerteilen (37, 38) gebildeten, am Ma
schinenrahmen (35) befestigten Lenker (36) verbunden
ist, wobei die beiden Lenkerteile (37, 38) mittels einer
Flanschverbindung (39) um die Längsachse des Lenkers
(36) gegeneinander verdreh- und miteinander verbind
bar sind.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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