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Antriebsvorrichtung für Überhebetische. Der Antrieb für die Überliebetische
bei Duo-Blechwalzwerken ist in den verschiedensten Ausführungen bekannt. Als Antriebskraft
wird Dampf-, Luft-, Wasserdruck, Elektrizität oder die Reibung eines mehrmals um
einen rotierenden Zapfen geschlungenen Seiles benutzt.
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Dadurch daß die überhebetische verhältnismäßig rasch arbeiten und
in ihrer ganzen 1lasse nebst den daraufliegenden Blechen bei jeder Bewegung beschleunigt
«-erden müssen, erfordern sie bei direktem Antrieb sehr starke Antriebsmotore, die
bei dem fortgesetzten An- und Abstellen unwirtschaftlich arbeiten und wegen ihrer
Größe auch teuer in der Anlage sind. Die örtlichen Verhältnisse können unter Umständen
derart sein, daß die bekannten Kraftmittel, wie Dampf, Luft, Wasser, Elektrizität,
überhaupt nicht für diesen Zweck vorhanden sind oder nur in einer Stärke, welche
die Anlage der notwendigen großenAntriebsmotore nicht gestattet, und der Antrieb
gegebenenfalls von der Walzenstraße selbst abgeleitet «-erden muß. Ferner ist es
häufig aus wirtschaftlichen Gründen nicht angebraclit, daß ein besonderer Mann die
Bedienung des L`berhebetisches mittels eines um eine Rolle geschlungenen Zugseiles
betätigt.
Um wirtschaftlich arbeiten zu können, führten diese Erwägungen
dazu, den Antrieb für den Überhebetisch in der Art zu wählen, wie er sich schon
längst bei den Fallhämmern bewährt hat, mit der Änderung, daß der Überhebetisch
mittels einer Klinke in seiner oberen Stellung festgehalten werden kann. Die Ausführung
mit Reibungsrolle und flachem Zugorgan als Antrieb für Überhebetische ist nett,
trotzdem die einzelnen Teile sämtlich längst bekannt sind. Die Vorteile sind geringster
Kraftbedarf und sparsamster Betrieb. Die Zeichnung stellt die Anordnung dar in Abb.
r im Aufriß, in Abb. 2 im Grundriß.
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Das zwischen der Unterwalze a und der Oberwalze b herauskommende Blech
soll mittels des Überhebetisches c in die punktiert gezeichnete Lage d hochgehoben
werden, damit es über die Oberwalze hinweg auf die Einsteckseite gelangen kann.
Um dieses Ergebnis zu erreichen, wird zunächst die immer im Sinne des Pfeiles umlaufende
festgelagerte Antriebsrollee angebracht. An dieseAntriebsrolle wird mittels der
in den Hebeln f beweglich gelagerten Rolle g ein flaches Zugorgan 1i, angepreßt,
das infolge der Reibung mitgenommen wird. Dieses Zugorgan besteht aus einem l aterial
mit hohem Reibungskoeffizienten, wie Holz, Leder, Baumwolle, Hanf, Haare u. dgl.
-Nach einer bestimmten Länge, entsprechend dem Hube des Überhebetisches, ist das
Zugorgan h etwas dünner gehalten, damit an dieser Stelle die Reibung aufhört und
das Zugorgan nicht mehr weiter angezogen werden kann und unnötig abgenutzt wird.
An dem Zapfen i ist das Zugorgan h und die Zugstange k abgelenkt, welch letztere
wieder mit dem Hebel l verbunden ist. Der Hebel 1 sitzt auf der" festgelagerten
Welle in, mit der auch die Hebel n verbunden sind. Letztere greifen in den Punkten
o all die Wangen p des überhebetisches all. hie Wangen p sind außerdem in den Punkteil
q auf den Stützen r gelagert, die sich ihrerseits auf die festgelagerte Welle
s drehbar stützen.
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Cber dem Zugorgan, unterhalb des Überliebetisches, ist die Bodenplatte
t in den Zapfen ir seitlich beweglich gelagert. An dieser Bodenplatte greift zunächst
die Stange z, all, die ihrerseits an dein Hebel zc, angreift, der auf der Welle
s festgekeilt ist. Tann ist all der Bodenplatte t die Stange .r
l:efestigt,
«-elche dazu bestimmt ist, die Spo-rrklinke y zu lösen. Bei hochgehobenem L'berhel:etisch
legt sich der mit der Zugstange k verbundene Daumen- hinter die Sperrklinke @, damit
der überhebetisch nicht ungewollt zurückfallen kann.
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Zu erwähnen ist noch, daß A ein Anschlag ist für den Überhebetisch
in seiner untersten Lage, B und C sind Gegengewichte zum Ausgleichen der Gewichte
von Überhebetisch und Steuergestänge.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Der Arbeiter steht zwischen den beiden
Wangen auf der Bodenplatte t mit dem Gesicht nach den Walzen a und
b. Ist ein Blech von den Walzen .auf den überhebetisch c gelangt, dann verlegt
der Arbeiter sein Körpergewicht auf den rechten Fuß, wodurch sich die Bodenplatte
nach dieser Richtung senkt; durch die Stange v wird der Hebel w nach abwärts und
durch die Welle s sowie den Hebel f die Rolle g nebst dem Zugorgan 1c nach aufwärts
an die Antriebsrolle e festgedrückt. Durch die entstehende Reibung wird nunmehr
das Zugorgan h angezogen, und dieses zieht mit der Zugstange k, den Hebeln 1 und
ia den LTberhebetisch c in die Lage d. Infolge der eigenartigen Anlenkung der Hebel
st an den ZiTangen p macht der Überhebetisch nicht nur eine Aufwärtsbewegung, sondern
auch eine Bewegung nach der Oberwalze hin, wie punktiert gezeichnet, damit der Arbeiter
das Blech möglichst wenig zu bewegen hat, um es auf die andere Seite des Walzwerkes
gelangen zu lassen.
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Hat der L`berhebetisch seine oberste Lage erreicht, dann ist auch
der Daumen - hinter der Sperrklinke y und der dünnere Teil des Zugorgans h zwischen
den Rollen e und g angelangt, wodurch der Überhebetisch so lange in seiner obersten
Lage festgehalten wird, bis der Arbeiter sein Körpergewicht auf den linken Fuß verlegt.
Ist das geschehen, dann hebt sich die rechte Seite der Bodenplatte, die Stange
v zieht den Hebel w nach oben und damit die Rolle g nebst Zugorgan h nach
unten von der Antriebsrolle e weg, die linke Seite der Bodenplatte geht nach unten,
die Stange .r hebt die Sperrklinke y in die Höhe, der Daumen - wird frei und alle
bewegten Teile kehren infolge des Übergewichtes les Hebeltisches in die Ruhelage
zurück.