DE40637C - Neuerung an Petroleum-Gas-Freibrennern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4: Beleuchtungsgegenstände.

ADALBERT HAESNER in MÜNCHEN. Neuerung an Petroleum-Gas-Freibrennern.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. December 1886 ab.

Die vorliegende Einrichtung zeichnet sich gegenüber anderen Brennern durch ihre Einfachheit aus und durch die vorzügliche Leuchtkraft der durch sie erzeugten Flamme. Sie besteht aus einem Brennerdom D (in Fig. 1 im Längsschnitt und. in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt), welcher einen Flammenschlitz s in der Breite der zu erzeugenden Flamme hat. An diesen Schlitz setzen sich zwei schräg nach abwärts gehende Lappen I an, welche an die Dochthülse h anschliefsen. Die Zuführung der Verbrennungsluft erfolgt von unten in beliebiger Weise, und da die Brennertheile sehr stark erhitzt werden, müssen sie hinreichend gegen den Petroleumbehälter isolirt werden (am besten wird dies durch Asbest und Luftcirculation erzielt).

Beim Anzünden des Dochtes d erhitzen sich sofort die Lappen Z ■ und der Dom D. Wird nun der Docht heraufgeschraubt, dafs er je nach der Gröfse des Domes, in der Zeichnung 1 bis 2 cm, über die obere Kante der Dochthülse h heraussteht, so stöfst sich die Flamme zunächst an dem Brennerdom, wird von demselben zurückgeworfen, jedoch durch die Lappen Z verhindert, abwärts zu gehen. Von unten strömt Luft, die sich an den Domwandungen und den Lappen Z erwärmt, links und rechts von denselben in die Flamme und treibt dieselbe nach aufwärts. Das vom Dochte aufgesaugte Petroleum wird an dessen über die obere Dochthülsenkante herausstehenden Theil durch die starke Hitze des Domes und der Lappen verdampft bezw. in Gas verwandelt. Das nun erfolgende Mischen desselben mit der hoch erhitzten Luft bewirkt eine aufserordentlich intensive Verbrennung, so dafs sich die fast weifse, nicht rufsendende Flamme auf die ganze Breite des Schlitzes ausdehnt, und zwar ohne Verwendung eines Glascylinders oder einer Glasglocke. Durch Anordnung der Stege t kann die Wirkung noch erhöht werden.

Der Docht hat dreierlei Functionen zu leisten. Er saugt das Petroleum auf, sein unmittelbar über dem Dochthülsenende stehender Theil vermittelt die Petroleumverdampfung und der oberste Theil gibt die eigentliche Brennflamme.

Claims (1)

1. PATENT-Anspruch:

   An Petroleum-Gas-Freibrennern der Dom D mit Flammenschlitz s und schräg nach abwärts gehenden, an die Dochthülse h anschliefsenden Lappen Z zu dem Zwecke, um die Flamme durch den Brennerdom bis zu den Lappen I herunterzuziehen und dort in dieselbe die von unten zuströmende, durch den erhitzten Brenner vorgewärmte Luft und die sich am unteren Theile des etwas herausstehenden Dochtes entwickelnden Petroleumdämpfe einzuführen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.