DE406204C - Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Oxydationsprodukte von fossilem Material - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Oxydationsprodukte von fossilem Material

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DE406204C
DE406204C DEF49722D DEF0049722D DE406204C DE 406204 C DE406204 C DE 406204C DE F49722 D DEF49722 D DE F49722D DE F0049722 D DEF0049722 D DE F0049722D DE 406204 C DE406204 C DE 406204C
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nitric acid
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Expired
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DEF49722D
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Inventor
Dr Karl Daimler
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung -gerbend wirkender Oxydationsprodukte von fossilem Material. Bei der Einwirkung von Salpetersäure auf fossile Materialien pflanzlicher Herkunft, insbesondere Braunkohlen und Torf, entstehen wasserlösliche, gerbende Stoffe. Ähnliche Produkte erhält man unter Verwendung von Salpetersäure und nitrosen Gasen oder Salpetersäure und Salzsäure, sei °es bei abwechselnder, sei es bei gleichzeitiger Einwirkung auf die Fossilien. Auch kann man Salpetersäure und Luft gemeinsam anwenden bzw. mit Licht vorbehandelte Fossilien nachträglich mit Salpetersäure oxydieren.
  • Es wurde festgestellt, daß die so hergestellten wasserlöslichen, gerbenden und gleichzeitig das Leder braunfärbenden Produkte den die praktische Verwendbarkeit in der Gerberei äußerst beeinträchtigenden Nachteil haben, bei der üblichen Kombination mit anderen organischen Gerbstoffen, insbesondere natürlichen Gerbstoffen (Eichen-, Quebracho-, Sumachextrakt usw. ), dem Leder eine schmutziggraue bis schwarze Farbe verleihen. Als Erklärung dafür haben wir den erheblichen Eisengehalt des durch Oxydation gewonnenen Produkts ermittelt (meist z bis ,l Prozent vom Festgehalt), und zwar im folgenden Sinne: Fast alle natürlichen Gerbstoffe bilden mit löslichen Eisenverbindungen dunkelgefärbte Eisenlacke. Kommt nun der durch Einwirkung von Salpetersäure aus stark eisenhaltigen Braunkohlen erhältliche Gerbstoff mit obigen natürlichen Gerbstoffen zusammen, so tritt durch die Wechselwirkung des Eisens mit dem eisenempfindlichen Gerbstoff die Bildung des dunkelgefärbten Eisenlacks ein. Dieser lagert auf der Blöße ab und kann durch Waschen nicht, höchstens durch nachträgliche Zersetzung mit Säuren, wie z. B. Salzsäure, entfernt werden, eine Operation, die als unpraktisch und unrentabel kaum in Frage kommen dürfte.
  • Da nun von der Praxis Kombinierbarkeit der organischen Gerbstoffe untereinander und mehr oder weniger bräunliche Farbe solcher kombiniert gegerbter Leder gefordert, graue oder schwarze abgelehnt wird, so entstand die :\.ufgabe der Abstellung der Mißfärbung, wenn anders eine allgemeine Verwendbarkeit der Oxydationsprodukte pflanzlicher Fossilien als Gerbstoffe erschlossen werden sollte. Eine vorhergehende oder nachträgliche Entfernung des Eisens aus den Fossilien bzw. ihren Abbauprodukten erweist sich als undurchführbar. So kann man beispielsweise nicht daran denken, das Eisen aus den durch Einwirkung von Salpetersäure auf obige fossile Materialien pflanzlicher Herkunft, wie beispielsweise Braunkohle, entstandenen konzentrierten Reaktionsprodukten durch eisenfällende Mittel herauszubringen, da man ja zu diesem Zwecke die Lösung abstumpfen müßte. Dieses Verfahren wäre schon wegen seiner Unrentabilität sowie auch aus vielen anderen Gründen völlig unmöglich. Nachdem obige Erkenntnis von der Schädlichkeit des Eisens in dem Braunkohle-Salpetersäure-Gerbstoff gewonnen worden war, wurde der Weg beschritten, den Eisengehalt verschiedener Braunkohlenmaterialien zu untersuchen und, falls sich hier sehr erhebliche Verschiedenheiten im Eisengehalt ergeben würden, möglichst eisenarme Braunkohlen mit Salpetersäure umzusetzen. Es hat sich ergeben, daß die Braunkohlen in ihrem Eisengehalt außerordentlich verschieden und schwankend sind. So haben wir ermittelt, daß der Eisengehalt der Braunkohlen bekannter Herkunft im wesentlichen zwischen i bis q. Prozent schwankt, daß man aber auch eisenärmere Braunkohle erhalten kann, beispielsweise solche von o,5 Prozent Eisen.
  • Das vorliegende Verfahren betrifft nun die Herstellung von Gerbmitteln aus solchen Braunkohlen bzw. solchen fossilen Materialien pflanzlicher Herkunft, welche weniger als i Prozent Eisengehalt besitzen. Die daraus erhaltenen Gerbstoffe sind somit zwar nicht ganz eisenfrei, der Eisengehalt schadet aber bei diesem niedrigen Prozentgehalt nichts, da dazu eine viel stärkere prozentuale Höhe des Eisengehaltes erforderlich ist, die nicht erreicht wird, wenn anstatt der bisher üblichen wahllosen Verwendung von Braunkohle nur solche allerdings seltener vorkommende Braunkohlen zur Oxydation herangezogen werden, deren Eisengehalt, auf Trockensubstanz bezogen, etwa unterhalb i Prozent liegt. Aus solchen Fossilien hergestellte Oxydationsprodukte lassen sich z. B. mit Eichenrinde-, Quebracho-, Sumach-, Fichtenrindenextrakt usw. anstandslos kombinieren. Nach dem Verschneiden solcher eisenärmerer Oxydationsprodukte mit e'senempfindlichen organischen Gerbstoffen findet keine Graufärbung des da- 40 mit gegerbten Leders mehr statt. Beispiele. i. i 17 Teile einer mitteldeutschen brikettierten Braunkohle mit einem unter o, i Prozent Siegenden Eisengehalt werden zerkleinert und mit 325 TeIen einer 5oprozentigen Salpetersäure so lange erwärmt, bis die Salpetersäure und die nitrosen Gase verschwunden sind. Die evtl. gekugelte Masse wird, zweckmäßig nach partieller Abstumpfung, zum Gerben verwendet.
  • z. zoo Teile einer bei Kassel gewonnenen, höchstens o,5 Prozent Fes03 enthaltenden. huminsäurereichen Rohbraunkohle mit etwa 50 Prozent ZVassergehalt werden mit ioo Teilen Soprozentiger Salpetersäure umgesetzt bis zum Verschwinden der Reaktion auf Jodkaliumstärkepapier. Die erhaltene dickflüssige Masse dient als Gerbstoff.

Claims (1)

  1. PATRNT-ANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Oxydationsprodukte von fossilem Material pflanzlicher Herkunft, insbesondere Braunkohle, mit Hilfe von Salpetersäure, nitrosen Gasen oder sonstigen Oxydationsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß nur solche fossile Materialien in Anwendung kommen, deren Eisengehalt unter i Prozent liegt.
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