Schutzvorrichtung für Stanzen, Pressen, Eckenverbindemaschinen o.
dgl. Gegenstand der Erfindung ist eine Schutzvorrichtung, insbesondere Fingerschutzvorrichtung,
an obengenannten Maschinen mit Momentausrückkupplung, welche den an sich bekannten
Vorteil hat, daß die Bedienungsperson die Schutzvorrichtung zwangsweise benutzen
muß, da dieselbe sich nicht ausschalten läßt, und ferner, daß die Vorrichtung die
Maschine vor Beendigung des Preß- oder Arbeitsganges absolut zwangsweise zurr Stillstand
bringt, sobald unter dem geschützten Preß- oder Stanzorgan ein Hindernis, z. B.
eine Hand oder ein Finger, liegt. Als besondere Sicherheit ist auch noch zu erwähnen,
daß bei Außerwirksamkeittreten, z. B. Schadhaftwerden eines Teiles der Fingerschutzvorrichtung,
die Maschine vor Beendigung des Preß- oder Stanzvorganges auf jeden Fall zum Stillstand
gebracht wird.
Die nette Vorrichtung ist in einer Ausführungsform auf der Zeichnung
dargestellt, und zwar veranschaulicht: Abb. r eine Ausführungsform der Vorrichtung
in der Ausgangsstellung, also bei hochstehendem Preßstempel, Abb. 2 dieselbe Vorrichtung
kurz vor Beendigung des Hubes, wenn kein Hindernis unter dem Stempel gelegen hat,
Abb. 3 die Vorrichtung vor Beendigung des Hubes, nachdem die Fingerschutzvorrichtung
in Tätigkeit getreten ist, weil sich ein Hindernis unter dem Stempel befand und
die Maschine ausgerückt hat, Abb.4 und 5 die dabei angeNvandte.\lotrientausrückkupplung.
Die nicht zur Schutzvorrichtung gehörigen Teile der Stanze, Presse o. dgl. sind
nur schematisch dargestellt, während die zur Schutzvorrichtung gehörigen Teile ausführlich
dargestellt sind.
Der Stempelschlitten r bewegt sich abwärts bis auf den Amboß oder
die Matrize 2 und wird durch den Hebel 3 dadurch bewegt, daß die Rolle d. über die
auf der Antriebsachse befestigte Kurvenscheibe 25 läuft. Der Antrieb der Achse 26
erfolgt unter Vermittlung einer Momentausrückkupplung, wie in Abb. .4 beispielsweise
dargestellt ist. Der Mitnehmerbolzen 5 trägt einen Ansatz 6, welcher auf einer Weiche
7 des Ausrückhebels 8 aufläuft und dadurch aus dem Schwungrad 9 herausgezogen wird,
wodurch die Achse nach dem Arbeitshub zum Stillstand gebracht wird. Um die Maschine
in Tätigkeit zu setzen, genügt ein kurzer Zug an der Zugstange ro, die beispielsweise
durch Fußtritt bewegt werden kann. Es wird dadurch die Weiche 7 hinter dem Ansatz
6 des Bolzens 5 herausgezogen (Abb. 5), wodurch der Bolzen 5 durch Federdruck in
die Vorsprünge des Schwungrades 9 einschnappt. Dadurch wird die Antriebsachse 26
mit dem Schwungrad 9 gekuppelt und zwecks Bewirkung des Arbeitsganges mit herumgenommen,
bis der Hebel 8 mit der `.'eiche 7 wieder in der alten Lage liegt und den Ansatz
6 des M itneltmerbolzens 5 wieder aus der Kupplung herauszieht. Die Ausrückung geschieht
dann, wenn der Stempel r sich ungefähr in der höchsten Lage befindet (,Abb. r ).
Ein
wesentlicher Teil der Erfindung, also der Schutzvorrichtung, ist der Fühler ii,
von (lern auch mehrere, z: B. auch auf der anderen Seite, angebracht und miteinander
verbunden sein können, welcher (licht über oder nebea der Arbeitsfläche des Ambosses
oder der Matrize bzw. des Arbeitsstückes sich bewegen kann. Ist von dein Fühler
i i eine lange Arbeitsfläche zu bestreichen, so ist es vorteilhaft, den Fühler mit
einer besonderen Lenkvorrichtung in Verbindung zu bringen, wie in Abb. i his 3 dargestellt
ist. Bei kleineren oder kürzeren Arbeitsflächen genügt ein einfacher Kreisbogenausschlag.
In dein Ausführungsbeispiel sitzt der Fühler i i an dem Hebel 12 und kann sich mit
dein oberen Ende in der Führung 13 frei auf und ab bewegen. Dadurch entsteht auf
dein unteren Ende des Fühlers eine annähernd geradlinige Bewegung. wodurch man befähigt
ist, den Fühler i i möglichst dicht an das Arbeitsstück bzw. den Amboß oder die
'Matrize anstellen zu können, so daß zwischen diesen Teilen kein Finger o. dgl.
hindurch kann. Der Fühler i i wird gesteuert durch den Hebel 15, welcher durch die
Zugstange 14 mit diesem verbunden ist. Der Hebel 15 ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet
und trägt auf denn unteren Ende eine Rolle 16, welche auf der Kurvenscheibe 17 läuft
und durch die Feder 18 auf die Rollenhahn gedrückt wird. Die Kurvenscheibe 17 ist
mit der Antriebswelle 26 fest verbunden und hat eine solche Form, daß der Fühler
i i ungefähr zu Beginn des Hubes des Preßstempels die ganze Arbeitsbahn bestreicht.
An dem Hebel 15 befindet sich ein Ansatz i9, welcher unter den Hebel 2o kurz vor
Beendigung des Hubes stößt. Der Hebel 2o ist auf dein gleichen Bolzen wie der Hebel
15 gelagert, sonst aber unabhängig von dieseln drehbar. Am Ende trägt dieser Hebel
eine Weiche 21, welche ähnlich wie die Weiche 7 die Maschine zum Stillstand bringen
kann. Inn Ruhezustande liegt der Hebel 20 mit der Weiche 21 so auf der Kupplung,
daß die Maschine vor Beendigung des Hubes durch Ausrücken des Bolzens 5 zum Stillstand
kommen muß, wobei die erreichte Hubtiefe des Stempels i so eingestellt ist, daß
ein Verletzen einer etwa darunterliegendeti Hand noch nicht eintreten kann. Der
Hebel 2o wird erst gehoben von dem Ansatz iy, nachdem der Fühler i i fast die ganze
Arbeitsfläche bestrichen hat, so daß dann, wenn der Fühler i i die ganze Hubbahn
beendet hat, der Ansatz 6 frei vorbeigeht. In der übrigen Zeit wird der Hebel 20
durch die Feder 22 in der Ruhelage auf der Kupplung gehalten. Wenn nun vor dem Fühler
i i zwischen dem Stempel i und dem Amboß 2 ein Hindernis, z. B. eine Hand 2:I oder
ein Finger, liegt, so schiebt der Fühler i i dieses entweder beiseite, aus dein
Gefahrbereich heraus, oder, wenn (las Hindernis stärker ist, beendet der Fühler
i i seinen Hub nicht ganz; es wird dadurch also auch nicht der Hebel 2o am Ende
des Fühlerhubes aufgehoben. Der Ansatz 6 des Kupplungsbolzens 5 läuft dann auf die
Weiche 21 auf und bringt die Maschine zum 'Stillstand, ehe der Stempelhub beendet
ist und ehe ein Verletzen einer etwa Barunterliegenden Hand eintreten kann. Um die
Maschine dann wieder in Gang zu bringen, genügt ein Druck auf den Handgriff 23 am
Hebel 2o, der die Weiche 21 aus dem MitnehmerbolzetT 6 heraushebt. Der die '-Maschine
Benutzende ist also genötigt, die Schutzvorrichtung zwangsweise zu benutzen; denn
wenn beispielsweise der Fühler i i oder irgendein anderes Zwischenglied an seiner
Wirksamkeit durch mutwilligen Eingriff oder durch Bruch oder Verbiegung eines Teiles
behindert wird, so muß die Maschine auf jeden Fall ausrücken, weil der Hebel 2o
nicht angehoben wird. Ein Hindernis vor dem Fühler ii wird also von diesem entweder
beiseite geräumt oder die Maschine muß zum Stillstand kominen, wenn es dem durch
Federzug 18 beeinflußten Fühler nicht gelingt, das Hindernis zu beseitigen, und
wenn der Fühler seine Schw ingungsbalm nicht ganz durchlaufen kann.