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Baukörper für Sperrholzialöbel. Nach dem Hauptpatent 382817
ist bei der Herstellung hölzerner Möbel dadurch an Baustoff und Arbeitsaufwand gespart,
claß ein Formgerüst aus geraden Stäben und quer dazu stehenden dünnen, ebenen Formplatten
für die Bekleidung benutzt wird und als Bekleidung Sperrholzplatten dienen, die
mit dein Formgerüst in der beim Aufbringen durch clie Formplatten hervorgerufenen
Krümmung durch Verleimen o. dgl. in innige Verbindung gebracht sind.-Da sich die
Steifigkeit des Baukörpers aus der Steifigkeit des Formgerüstes und der Sperrholzplatten
in gekrümmtem Zustande zusammensetzt, kann das Formgerüst nach Maßgabe der Steifigkeit
der Sperrholzplatten in gekrümmtem Zustande zur Ersparnis von Holz schwächer gewählt
-,werden. Insbesondere hängt die Anzahl der Formplatten von der Steifigkeit der
Sper rholzbekleidung ab. Wählt man eine verhältnismäßig dünne Sperrholzbekleidung,
so muß eine größere Anzahl Formplatten verwendet werden, um dem Möbel schon die
zum Polieren erforderliche Steifigkeit zu geben. Die Anzahl der Formplatten muß
jedoch möglichst klein gehalten -,werden, da diese mit ihren Formflächen genau bündig
liegen und mit Rücksicht auf das Schwellen und Schwinden aus gleichem Holz bestehen
müssen. Die Stärke der Sperrholzplatten findet anderseits ihre ol;ere Grenze darin,
daß sich die Platten noch gut biegen lassen, damit ihr Aufbringen keine zu großen
Schwierigkeiten bereitet und sie sich dein Formgerüst lückenlos anschmiegen können.
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Nach der Erfindung läßt sich der Baukörper bei Verwendung verhältnismäßig
dünner Sperrholzplatten und einer kleinen Anzahl Formplatten herstellen. Dies ist
dadurch erreicht, daß als Bekleidung für das Formgerüst mehrere übereinanderliegende
Sperrholzplatten dienen, die gleichzeitig übereinander in der beim Aufbringen durch
die Formplatten hervorgerufenen Krümmung durch Verleimen o. dgl. in innige Verbindung
finit dem Formgerüst gebracht sind. Auf diese Weise kann der Sperrholzbekleidung
die insbesondere für das Polieren erforderliche Steifigkeit verliehen werden, wobei
die Sperrholzplatten so dünn sein können, daß sie sich leicht biegen lassen, und
die Anzahl der Formplatten auf die durch .die Abschluß- und Scheidewände des jeweiligen
Möbels bedingte Zahl Leschränkt sein kann.
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Die Sperrholzbekleidung kann ferner hierbei eine kleinere Stärke erhalten,
als wenn die Sperrholzplatten in gestrecktem Zustande miteinander verbunden und
darauf auf dem Formgerüst aufgelegt werden. Denn infolge der Aufbringung .der Sperrholzplatten
auf das Formgerüst in gekrümmtem Zustande sperren sich .die äußeren Fasern der innenliegenden
Sperrholzplatten und die inneren Fasern der nach außen Barüberliegenden Sperrholzplatten
gegenseitig. Es wird also beim Baukörper nach der Erfindung auch eine Ersparnis
an Sperrholz erzielt. Auch ist durch die gegenseitige Sperrung der gleichzeitig
aufgebrachten Sperrholzschichten die Gefahr auf ein Mindestmaß gebracht, daß sich
die Bekleidung wirft und dadurch vom Gerüst loslöst.
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Die große Steifigkeit des hölzernen Baukörpers ermöglicht auch, die
Sperrholzbekleidung mit einem Furnier zu versehen, so daß die Sperrholzplatten beliebig
geteilt sein und auch ohne Beeinträchtigung des äußeren Aussehens des Möbels Sperrholzabfälle
Verwendung finden können.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform eines mit dem Baukörper
nach der Erfindung ausgerüsteten Möbels dargestellt.
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Abb. r und 2 zeigen eine Tür in der Ansicht und im Querschnitt nach
der Linie A-B der Abt. r;
Abb. 3 zeigt einen Teil der Abb.2 in größerem
Maßstabe.
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Die dargestellte Tür besteht aus einem Gerüst und einer Sperrholzbekleidung.
Das Gerüst setzt sich aus wagerechten geraden und verhältnismäßig dünnen Formbrettern
i und aus diese miteinander verbindenden senkrechten ,geraden Leisten 2 zusammen.
Die Formbretter i, welche zweckmäßig aus der gleichen Holzart bestehen, haben an
ihren Umrißlinien eine gekrümmte Form (Abb. 2), die durch einfachen Sägenschnitt
hergestellt wird, und sind so geschnitten, daß ihre gekrümmten Kanten genau in gleicher
Flucht liegen. Auf dieses Formgerüst i, 2 wird bei der Herstellung des Möbels eine
Sperrholzbekleidung aufgelegt, die aus zwei Sperrholzschichten besteht, und zwar
aus den sich unmittelbar auf (las Gerüst legenden Sperrholzplatten 3, die sich aus
drei Holzschichten a, b, c mit gekreuzten Fasern zusammensetzen, und aus
sich auf die Sperrholzplatten 3 legenden Sperrholzplatten 4, die sich aus drei Holzschichten
d, e, f finit gekreuzten Fasern zusammensetzen.
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Die beiden Sperrholzschichten 3, 4 werden bei der Herstellung der
Tür gleichzeitig auf das Forrngerüst i, 2 aufgebracht, indem das Gerüst und die
Außenfläche der Sperrholzschicht 3 bzw. die Innenfläche der Sperrholzschicht 4 mit
Leim bestrichen wird und die Platten mittels negativem Block unter Pressen auf das
Gerüst gedrückt werden, bis der Leim abgebunden hat: Durch die gekrümmte Form der
Sperrholzbekleid@ung 3, 4 und deren innige Verbindung finit dem Formgerüst i, 2
erhält die Tür eine so große Steifigkeit, daß das Formgerüst nur mit z. B. drei
Formbrettern i versehen zu sein braucht, um an möglichst allen Stellen des Möbels
eine Krümmung der Sperrholzbekleidung zu erhalten. Ferner kann die Steifigkeit ohne
weiteres so groß gemacht werden, daß beim Polieren, insbesondere beim Abreiben mit
Bimsstein, die Sperrholzbeklei@dung nicht mehr durchfedert. Hierdurch ist die Erzielung
einer Hoch glanzpolitur ermöglicht.
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Bei der Krümmung der Sperrholzbekleidung werden .die Fasern der Holzschicht
c der Sperrholzschicht 3 gezogen und die Fasern der Holzschicht d der Sperrholzschicht
4 gedrückt. Das Sperrholz ist nun bestrebt, sich zu Strecken. Wie die Pfeile in
der Abb. 3 veranschaulichen, treten in den Holzschichten c und d einander entgegengesetzt
gerichtete Kräfte auf, was zur Folge hat, daß die äußeren Fasern der Schicht c und
die inneren Fasern der Schicht d ineinanderdringen. Hierdurch ist die Steifigkeit
der Sperrholz'bekleidung 3 und 4 noch weiter erhöht, so daß man für die gleiche
Steifigkeit mit dünneren Sperrholzplatten auskommt, und das Sperrholz hat nicht
mehr in dem Maße das Bestreben, sich vom Gerüst i, 2, besonders bei scharfer Krümmung,
loszulösen, .da sich die Kräfte an den Berührungsflächen der beiden Sperrholzschichten
3 und 4 einander entgegenwirken.
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Durch .das gleichzeitige Aufbringen der beiden Sperrholzschichten
3, 4 werden ferner die äußerste Schicht c der inneren Platte 3 und die innerste
Schicht d .der äußeren Platte 4, die zueinandergekehrt verleimt werden, gleichzeitig
der Leitnfeuchtigkeit ausgesetzt, so daß sie sich gleichzeitig dehnen und schrumpfen,
was zur Erhöhung der Festigkeit wesentlich beiträgt.
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Die Vorzüge des Baukörpers nach der Erfindung ermöglichen auch, die
Bekleidung 3, 4 mit einem Furnier 5 beliebiger Holzart zu bekleben, wie in der Abb.3
mit gestrichelten Linien dargestellt ist, und dieses Furnier zu polieren. Diese
Politur bleibt erhalten, da die Gefahr, daß sich die Sperrholzbekleidung verzieht,
was sich auf dem Furnier .bemerkbar machen würde, durch die hohe Steifigkeit der
Bekleidung auf ein Mindestmaß gebracht ist.
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Sn Stelle von zwei Sperrholzplatten können auch mehrere übereinander
auf dem Formgerüst aufgebracht sein.
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Bestehen die Sperrholzplatten in der üblichen Weise aus drei Schichten,
wobei die Fasern der beiden äußeren Schichten parallel zueinander verlaufen und
sich mit den Fasern der Mittelschicht kreuzen, so sind die Sperrholzplatten zur
Erhöhung der Steifigkeit, Erleichterung der Biegung und Erzielung einer guten Polierfläche
so auf das Formgerüst aufgebracht, daß die Fasern der beiden äußeren Schichten im
Winkel zur Ebene der Formplatten stehen.