DE404769C - Verfahren zur Gewinnung von Strontiumhydroxyd - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Strontiumhydroxyd

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DE404769C
DE404769C DER59433D DER0059433D DE404769C DE 404769 C DE404769 C DE 404769C DE R59433 D DER59433 D DE R59433D DE R0059433 D DER0059433 D DE R0059433D DE 404769 C DE404769 C DE 404769C
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strontium
hydroxide
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sulfide
solution
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DER59433D
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English (en)
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Dr B C Stuer
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Rhenania Verein Chemischer Fabriken AG
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Rhenania Verein Chemischer Fabriken AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/02Oxides or hydroxides
    • C01F11/10Oxides or hydroxides from sulfides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Strontiumhydroxyd. Bekanntlich wird zur Gewinnung von Strontiumhydroxyd die Eigenschaft des Strontiumsulfids beiitttzt, sich beim Auflösen in Wasser in gleiche Teile Strontiumliy-droxy-(1 und Strontiumhydr osulfid zu zerlegen nach 2 Sr S + 2 H, O = Sr (SH), -E- Sr (OH),, wobei dann infolge der Schwerlöslichkeit des Hydroxvds dieses beim Erkalten auskristallisiert, während das leichtlösliche Strontiutnhydrosulfid in Lösung bleibt und durch Behandlung mit Kohlensäure in Strontiunikarhonat unter gleichzeitiger Gewinnung des Schwefels als Schwefelwasserstoff übergeführt «erden kann. Das Verfahren hat .aber den \achteil, daß (las sich ausscheidende Strontiumhydr oxyd stets mit erheblichen Mengen Sulfid bzw. Hydrosulfid verunreinigt ist und zur Reindarstellung noch einer Nachbehandlung inithletalloxyden zur Entschwefelung bedarf, was umständlich ist und die Verwertung des Schwefels vom angewandten Strontiunisulfid beeinträchtigt.
  • Demgegenüber hat sich nun gezeigt, (laß sich sofort reines Strontiumhydroxyd aus Strontiumsulfid gewinnen läßt, wenn eine Lösung von Schwefelstrontium mit Ammoniak behandelt wird, sei es, daß in diese gasförmiges Aimnoniak eingeleitet oder daß sie mit wä ßrigem Ammoniak versetzt wird; es fällt dann heim Erkalten annähernd die Hälfte des als Sulfid angewandten Strontiums als Hydroxyd rein und frei von Schwefel aus, die andere Hälfte bleibt als Hydrosulfid in Lösung. Diese enthält dann aber auch den gesamten angewandten Schwefel und läßt dessen vollständige Gewinnung als Schwefelwasserstoff bzw. als Schwefel ztt. Die Lösung enthält nach dem Abtrennen des kristallinischen, Hydratischen Strontiumhydroxyds noch das gesamte eingeführte Ammoniak, «-elches durch Erhitzen wieder ausgetrieben und wieder in Strontiunisulfidlösung eingeleitet werden kann. Das Ammoniak nimmt an cler Reaktion selbst nicht teil, wird somit nicht verbraucht; es bleibt immer wieder verwendbar, und der Prozeß ist dadurch als Kreisprozeß durchführbar.
  • An Stelle von einer wäßrigen Lösung von Schwefelstrontium kann man auch von festem Scliwefelstrontium ausgehen, «-elches dann tnit wäßrigem Ammoniak, zweckmäßig in einem Druckgefäß, erhitzt wird, während gegebenenfalls noch eine 2,#achbeliandlung mit Anunoniak stattfinden kann.
  • Bei der Behandlung mit Ammoniak wird nur die Hälfte des als Sulfid eingeführten Strontiums als Hydroxyd gewonnen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man das gesarnte Ströntium als Hydroxyd gewinnen kann, nenn man an Stelle von Ammoniak clie Hvdroxyde der fixen Alkalien verwendet, und zwar zweckmäßig in solchen Mengen, daß der Sulfidschwefel des Strontiums dabei in Alkalisulfid übergeführt wird im Sinne der Gleichung Sr S + 2 Na OH = Sr (0H)2 + eia! S. Größere Mengen Ätzalkalien anzuwenden, ist für die vollständige Fällung des Strontitnns als Hv(lroxv(1 nicht erforderlich und hat außerdem den Nachteil, (laß die Lösungen nach der Trennung voni ausgeschiedenen Strontiumhydroxyd dann noch freie Ätzalkalien enthalten, die nur schwer wieder gewinnbar und verwertbar sind. Weniger Ätzall;alien anzuwenden, als der Überführung des Sulfidschwefels in Alkalisulfid entsprechen würde, hat den -Nachteil, daß dann das Strontium nicht vollständig als Hydroxyd gefällt wird und dieses außerdem größere Mengen Sulfi(Iscliwefel enthält.
  • Das Verfahren kann sowohl mit einer I_hsung von Schwefelstrontittrn durchgeführt werden, die mit der erforderlichen Menge Ätznatron oder Ätzkali heiß versetzt und dann erkalten gelassen wird, als auch in der Weise, (laß festes Strontiumsulfid mit einer Lösung von Ätzalkalien erhitzt wird, wobei dann beim Erkalten das Strontitrmlrv(Iroxy(I auskristallisiert.
  • Die Behandlung von Schwefelstrontiuni mit den Hvdroxyden der fixen Alkalien hat den Vorteil. daß dabei fast das ganze Strontitrm als Hydroxyd gewonnen wird. Es ist aber stets mit einer gewissen Menge von Sulfiden verunreinigt, von der es durch Umkristallisation zu reinigen ist. Es hat sich aber gezeigt, daß sofort reines, sulfidfreies Strontitrtnliy(lroxyd erhalten wird, wenn eine Stroh tittnrstrlfidlösttng mit Hydroxyden der fixen Alkalien versetzt und dann mit Amn ioniak behandelt wird. Das Strontium-Iiv(iroxvd kristallisiert dann leim Erkalten wollig sulfidfrei aus in einer Menge, die fast der theoretischen entspricht.
  • Statt eine Lösung von Strontitnnsulfid mit kaustischer So(la oder kaustischem Kali zu versetzen, kann auch festes Rohschwefelstrontitun mit einer entsprechenden Lösung aus-Zogen und die so erhaltene Lösung mit gasförinigem oder -,i-äßrigetn Ammoniak behan-(lelt werden. Auch kann die Behandlung mit Anrnioniak in der Weise erfolgen, (laß (lie Liisunh zunächst heiß mit Ammoniak behandelt und Ammoniak noch während des Erkaltenlassens zugefügt wird. Beisl) iele.
  • i. In eine heiße und filtrierte Lösung von Schwefelstrontitun wurde Ammoniak bis zur Sättigung eingeleitet. Dann wurde erkalten gelassen, das auskristallisierte Strontiumhydroxy(l abgenutscht und mit kaltem Wasser ausgewaschen. Die Kristalle waren sulfi(lfrei. Die Ausbeute betrug 46-Prozent des als Sulfid angewandten Strontiums.
  • Das Filtrat von Strontitnnhydroxyd wurde erhitzt und das entweichende Ammoniak in eine neue Lösung von Schwefelstrontitun eingeleitet. Durch Einleiten von Kohlensäure in die anrmoniakfreie Lösung von Strontiumlrvdrostilfid wurde der Schwefelwasserstoff in Freiheit gesetzt und in einer Ausbeute von o0 Prozent des iin Sulfid angewandten Schwefels gewonnen.
  • 2. 3oo Teile einer Lösung von 'Schwefelstrontium, enthaltend 30,3 Teile Sr S, wurden mit 20,5 Teilen Ätznatron gekocht, die L iisung abfiltriert und abkühlen gelassen. Nach dein Erkalten bis auf etwa 2o° C wurden die ausgeschiedenen Strontiumhydroxydkristalle abgenutscht und ausgewaschen. 85,6 Prozent des als Strontiumsulfid angewandten Str ontnnns wurden so als Hydroxyd gewonnen, das nur 2,3 Prozent seines Strontiums als Sulfid enthielt. In der Mutterlauge waren noch o,4. Prozent des angewandten Strontituns enthalten.
  • 3. 5o Teile Strontiuinsulfid, das 72 Prozent Sr S enthielt, wurden mit 3oo Teilen Wasser und 25 Teilen Ätznatron gekocht, filtriert und in die heiße Lösung Ammoniak eingeleitet, bis diese 78 Teile NH, aufgenommen hatte. Beim Erkalten kristallisierte das Strontium-Iry(lroxy(1 aus, es wurde abgenutscht, durch Auswaschen von der Mutterlauge befreit und in einer Ausbeute von 92 Prozent des als Sr S angewandten Str ontiums erhalten. Das Hydroxyd enthielt nur o,2 Prozent seines Strontiumgelialtes als Sr S.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Strontiumhydroxyd aus Schwefelstrontium, dadurch gekennzeichnet, daß dieses mit kaustischen Alkalien in Gegenwart von Wasser behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, gekennzeichnet durch die Verwendung von Ammoniak in Gegenwart der Hydroxyde der fixen Alkalien.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch r und 2, gekennzeichnet durch die wiederholte Benutzung des aus der Mutterlauge des Strontiumhydroxyds ausgetriebenen Amnioniaks zur Abscheidung neuer Mengen von Strontiumhvdroxvd.
DER59433D 1923-09-28 1923-09-28 Verfahren zur Gewinnung von Strontiumhydroxyd Expired DE404769C (de)

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