DE412656C - Verfahren zur Gewinnung von Thiosulfat und Calciumsulfat aus ausgebrauchter Gasreinigungsmasse - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Thiosulfat und Calciumsulfat aus ausgebrauchter Gasreinigungsmasse

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DE412656C
DE412656C DEC35209D DEC0035209D DE412656C DE 412656 C DE412656 C DE 412656C DE C35209 D DEC35209 D DE C35209D DE C0035209 D DEC0035209 D DE C0035209D DE 412656 C DE412656 C DE 412656C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/64Thiosulfates; Dithionites; Polythionates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Thiosulfat und Calciumsulfat aus ausgebrauchter Gasreinigungsmasse. Es ist bekannt; daß bei der Verarbeitung ausgebrauchter Gasreinigungsmassen nach Kuhheim und Zimmermann zwei Faktoren die Ausbeute an Ferrocyan begrenzen i. Die durch die Einwirkung von Kalk auf Schwefel entstehenden Polysulfide zersetzen das Ferrocyanid unter Bildung von Rhodanid.
  • 2. Während des Aufschlusses entsteht durch Einwirkung von Ferrihydroxyd aus (Berlinerblau) und Calciumhydroxyd auf Calciumferrocyanid eine unlösliche Verbindung, welche beim Auslaugen in der blasse zurückbleibt. (G r u b e und D u 1 k , Zeitschrift für angewandte Chemie 1920, Seite 14.1.) Man hat daher vorgeschlagen, die Masse erst bei verhältnismäßig niedriger Temperatur mit Kalk aufzuschließen, auszulaugen und nachher bei höherer Temperatur unter Durchleiten von Luft oder Schwefelwasserstoff zu behandeln und nochmals auszulaugen. Das Ferrihydroxyd fällt dann bei dem zweiten Aufschluß als Schwefeleisen aus, so daß die entstandene schwerlösliche Doppelverbindung zwischen Calciumhydroxyd, Ferrihydroxyd und Calciumferrocyanid sich zersetzt. Die Ausbeute wird dadurch wesentlich verbessert, doch das Verfahren ist so umständlich, daß die Wirtschaftlichkeit des zweiten Auslaugens in Frage gestellt wird. Es wurde jetzt gefunden, daß der Aufschluß sich wesentlich schneller und vorteilhafter gestaltet, wenn man gleich bei höherer Temperatur arbeitet, und die dabei entstehenden Polysulfide durch Zusatz von Calciumbisulfit beseitigt.
  • Ca (HS03)2+ Ca S5 = 2 Ca S2 03 + H2 S + 2 S. Durch den auftretenden Schwefelwasserstoff wird auch. hier das Ferrihydroxyd als Schwefeleisen gefällt. Auf diese Weise hat man nicht nur einen schnelleren Reaktionsverlauf, sondern ein großer Teil des in der Gasmasse vorhandenen Schwefels wird in Thiosulfat übergeführt.
  • Es hat sich weiter als vorteilhaft herausgestellt, die Masse während des Aufschlusses durch Einblasen von Luft zu oxydieren, wodurch der Verbrauch an Bisulfit herabgesetzt wird. Auch arbeitet man, um Verdampfungskosten zu sparen, in möglichst konzentrierten Thiosulfatlösungen. Das Bisulfit kann man auch durch schweflige Säure ersetzen, z. B. durch Einblasen von Röstgasen. Beispiel. 5o g gemahlene Gasmasse (enthaltend 2,5 5 g Berlinerblau und 27 g Schwefel) werden mit heißem Wasser ausgezogen, in Natriumthiosulfatlösung (enthaltend 2¢o g Thiosulfat) eingetragen und unter Rühren erhitzt. Man setzt allmählich 26 g Calciumoxyd in kleinen Mengen zu, während die Temperatur auf 9o° gehalten wird. Jedesmal wird eine Probe abfiltriert und Calciumbisulfitlösung zugesetzt. Zeigt sich ein Niederschlag, dann sind Polysulfide anwesend, und man läßt so lange Calciumbisulfit zur Reaktionsmasse zulaufen, bis eine Probe keine Polysulfide mehr zeigt. Das Zulaufen von Bisulfit und der Zusatz von Kalk werden so reguliert, daß die Lösung dauernd alkalisch bleibt. Nach vier Stunden ist das Verfahren beendet, man filtriert von der Masse ab und wäscht aus. Das Filtrat wird schwach angesäuert und ein wenig gefällter Schwefel abfiltriert. Hierauf wird mittels überschüssigen Eisensulfats das Berlinerblan gefällt und abfiltriert. Man neutralisiert das Filtrat mit Kalk und filtriert vom gefällten Eisen ab. Dann wird in der Lösung der Calciumthiosulfatgehalt bestimmt. Die Lösung wird jetzt mit der berechneten Menge Natriumsulfat (4.6 g) zersetzt, um alles Calcium in Sulfat überzuführen. Das Calciumsulfat wird abfiltriert, ausgewaschen und die Natriumthiosulfatlösung zur Kristallisation eingedampft.
  • Ausbeute. 2,16 g Berlinerblau (Bestimmung nach Feld), 6o g Calciumsulfat und 8o g Natriumthiosulfat. Mutterlauge enthält 34o g Natriunithiosulfat. Die ,erhaltenen Produkte Calciumsulfat und Natriumthiosulfat sind rein und geruchlos.

Claims (3)

  1. PATENT-AH SPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Thiosulfat und Calciumsulfat bei der Verarbeitung ausgebrauchter Gasreinigungsmassen mittels Kalk, dadurch gekennzeichnet, daß man den Aufschluß unter Zusatz von Calciumbisulfit oder anderen schw.efligsauren Salzen zweckmäßig beihöherer Temperatur vornimmt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Aufschluß unter Einblasen von schwefliger Säure oder solche -enthaltenen Gasen vornimmt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2_ dadurch gekennzeichnet, daß man den Auf -schluß unter Einblasen von Sauerstoff enthaltenden Gasen vornimmt. ¢. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei dem Aufschluß Thiosulfatabfallaugen verwendet.
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