DE4041855A1 - Fahreinrichtung fuer wartungsautomat an spinn- oder zwirnmaschinen - Google Patents
Fahreinrichtung fuer wartungsautomat an spinn- oder zwirnmaschinenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahreinrichtung für einen
Wartungsautomaten an Spinn- oder Zwirnmaschinen, wobei dieser
Wartungsautomat auf einem Schienensystem zu Arbeitsstellen der
Maschine fährt und infolge notwendigen Wechsels der Maschinensei
te an der Stirnseite der Maschine einen Gleisbogen durchfahren
muß.
Der Wartungsautomat ist eine geschlossene Baugruppe, die aus
technologischen Gründen in einer Bewegungsebene an lokal unter
schiedlichen Stellen der Textilmaschine positioniert werden muß.
Zu diesem Zweck ist der Wartungsautomat auf einem Laufschienensy
stem gelagert. Das Laufschienensystem, das aus der äußeren und
inneren Laufschiene besteht, ist an dem Maschinengestell mittels
Stützen befestigt. Der Wartungsautomat stützt sich mit an einem
Ausleger befestigten Führungsrollen auf der inneren Laufschiene
ab, während die Lauf- und Führungsrollen des Wartungsautomaten
auf der äußeren Laufschiene geführt sind.
Entscheidend für das Fahrverhalten ist die Gestaltung des äußeren
Laufschienensystems mit Fahrwerk.
Das Fahrwerk des Wanderautomaten muß deshalb eine genaue Führung
gegenüber den Arbeitsstellen der Textilmaschine als auch bei der
Kurvenfahrt auf dem äußeren Gleisbogen gewährleisten. Die kriti
sche Transportbewegung des Wartungsautomaten entsteht bei der
Fahrt auf dem Gleisbogen. Infolge der relativ hohen Geschwindig
keit bei großem Gewicht und Volumen des Wartungsautomaten ent
steht bei der Kurvenfahrt eine bremsende und unruhige Transport
bewegung.
Bei einer bekannten Vorrichtung ist je ein Laufrad an beiden En
den des Fahrgestells des Wartungsautomaten starr angeordnet, wo
bei die Gabel des Laufrades mittels Kugelzapfen drehbar gelagert
ist. Die Ausbildung eines beidseitigen Spurkranzes ist an den
Laufrädern erforderlich, um die Spurtreue beim Transport zu si
chern. Bei Kurvenfahrt auf der Schiene kommt es infolge verschie
dener Umfangsgeschwindigkeiten beider Spurkränze eines Rades zu
einer hohen Gleitreibung, was zu spontaner Laufunruhe und Ver
schleiß führt.
Eine bekannte, weitere Entwicklung besteht darin, daß dieses
Laufrad mit beidseitigen Spurkränzen ausgerüstet ist, die gegen
über dem Laufrad voneinander unabhängig, drehbar gelagert sind.
Dennoch vermeidet diese Lösung den Verschleiß an den Reibungs
punkten und spontane Bremswirkungen nicht.
Eine andere Vorrichtung gemäß DE-OS 38 33 739 verzichtet auf
Spurkranzglieder am Laufrad. Neben dem Laufrad, aber mit diesem
in Verbindung stehend, sind auf den Seiten des Fahrgleises drei
Führungsrollen mit zur Lenkachse des Laufrades prallelen Achsen
angeordnet. Eine Besonderheit ist, daß davon mindestens zwei Füh
rungsrollen auf einer Randseite des Gleisbogens in unterschiedli
chen radialen Ebenen laufen und der Gleisbogen zwei unterschied
liche Radien aufweist. Da jedoch weiterhin mindestens zwei Lauf
räder starr über eine definierte Distanz miteinander gekoppelt
sind, bleibt eine Gleitreibung an den Laufrädern erhalten, die
noch keinen ausreichenden Ruhiglauf des Wartungsautomaten garan
tiert.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, bei Kurvenfahrt des Wartungsau
tomaten auf dem Schienensystem der Textilmaschine dessen Fahrei
genschaft zu verbessern, um eine ruhige, kontinuierliche Fahrbe
wegung des Wartungsautomaten unter Vermeidung von Gleitreibung
und spontanen Gierbewegungen des Laufrades zu erreichen.
Der Wartungsautomat weist oberhalb der Stützschiene ein Fahrge
stell auf, das an seiner Unterseite Führungsrollen aufweist, die
den Wartungsautomaten auf der Schiene halten. Es ist vorgesehen,
daß an den beiden quer zur Schiene befindlichen Kanten des Fahr
gestells je ein Fahrwerk angeordnet wird.
Das Fahrwerk beinhaltet das Stützrad, das in einer beweglichen
Gabel gelagert ist. Die Achse des Drehlagers verläuft in der
mittleren Vertikalebene des Stützrades. In Verlängerung der
Gabelarme sind beidseitig der Schienenwandung paarig Führungsrä
der angeordnet, deren Drehachse parallel mit der Achse des Dreh
lagers ist. Das Drehlager ist über den Verbindungssteg mit dem
Schwenklager verbunden. Das Schwenklager wiederum ist mit dem
Fahrgestell verbunden. Bei linearer Bewegung des Fahrwerks ist
der Verbindungssteg parallel zur Fahrtrichtung beidseitig arre
tiert. Ein Schwenken des Verbindungssteges quer zur Schiene und
von der Maschine weg, wird durch einen starr fixierten Anschlag
vom Fahrgestell aus verhindert. Das Schwenken des Verbindungsste
ges quer zur Schiene, aber auf die Maschinenseite zu, ist durch
eine ausklinkbare Arretierung in Gestalt einer Klinke realisiert.
Bei linearer Bewegung des Wartungsautomaten wird somit der Wagen
sicher geführt und ein Verkanten verhindert. Ein solches Verkan
ten könnte anderenfalls auftreten auf Grund der Arbeit verschie
dener, im Wartungsautomaten installierter Baugruppen. Anderer
seits könnte ein solches Verkanten provoziert werden durch die
Schleppkette für die Energiekabel, da diese in der einen Bewe
gungsrichtung des Wartungsautomaten geschleppt wird, während sie
in der anderen Richtung geschoben wird.
Zum Fahrwerk gehört weiterhin ein Tastrad, das über ein Gestänge
verbunden ist, welches vertikal zur Klinke verläuft und im
Schnittpunkt zu dieser drehbar gelagert ist. Unmittelbar vor Be
ginn des Gleisbogens ist an der maschinenseitig abgewandten
Gleisseitenfläche und längs zur Fahrtrichtung ein Nocken von der
Länge der Distanz beider Tasträder angeordnet.
Bei der Gleisbogenfahrt des Wartungsautomaten wird eine ruhige,
gleitreibungsgeminderte Fahrt dadurch erreicht, daß die Stützrä
der des Fahrwerks in einem Drehlager gelagert sind, das eine An
passung des Stützrades an den Kurvenverlauf der Schiene er
möglicht. Um zu verhindern, daß sich dabei der Wartungsautomat zu
sehr der Maschine annähern muß, ist darüberhinaus vorgesehen, daß
das Drehlager über einen Verbindungssteg mit einem Schwenklager
verbunden ist, so daß dem Stützrad eine horizontale Schwenkbewe
gung gegenüber der Längsachse des Fahrgestells ermöglicht wird.
Diese drehbare Lageänderung wird jedoch erst ermöglicht, wenn zum
Anfang des Gleisbogens, das erste Tastrad durch erzwungene Fahr
bewegung auf den Nocken über das an der Klinke drehbar gelagerte
Gestänge die Klinke nach oben aushebt, die Klinke auf der Schmal
seite des Verbindungssteges absetzt und somit die Arretierung
einseitig aufhebt, so daß das Stützrad der Gleisbogenbahn fol
gend, relativ zum Fahrgestell schwenken kann.
Für eine kurze, nachfolgende Wegstrecke wird dies aber zwangswei
se unterbunden. Das Fahrgestell des Wartungsautomaten wird durch
die Anordnung Hilfsrolle und Hilfsschiene gezwungen bis zur Ent
riegelung des nachfolgenden Verbindungsstegs linear weiterzulau
fen und erst dann zu schwenken. Hilfsschiene und Hilfsrolle stüt
zen den Wartungsautomaten in dieser Übergangszone der Gleisbahn
ab und vermeiden einen ruckartigen Übergang zum Gleisbogen.
Die Anordnung am Eingang des Gleisbogens ist analog am Ausgang
des Gleisbogens installiert, um dort Stütz- und Verriegelungs
funktionen auszuführen.
Nach Weiterbewegung des Wartungsautomaten gleitet das nachfolgen
de Tastrad des zweiten Fahrwerks auf den Nocken und gibt ebenso
die einseitige Arretierung des Verbindungssteges für das zugehö
rige Stützrad frei, und das Stützrad kann entsprechend der Schie
nenkrümmung aus der linearen Fahrtrichtung und relativ zum Fahr
gestell schwenken, wobei die Laufrolle des Fahrgestells auf der
schiefen Ebene des Hilfsnocken abrollt.
In Abhängigkeit des Krümmungsradius gleitet das nachfolgende Ta
strad vorzeitig vom Steg des Nocken. Deshalb ist am oberen Steg
des Nocken die Außenkante im Mittelbereich angeschrägt, um den
Nocken das vorzeitige Verlassen des Steges zu erleichtern.
Nach Weiterfahrt des Wartungsautomaten und Verlassen des Nockens
durch die Tasträder bleibt die jeweilige Klinke geöffnet bis das
entsprechende Tastrad an der Gleisbogenausfahrt erneut auf einen
zweiten Nocken auftrifft und die betreffende Klinke anhebt und
diese verriegelt.
Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand von Zeichnungen
erläutert.
Es sind dargestellt in
Fig. 1 Zuordnung von Gleissystem und Wartungsautomat zur
Spinnmaschine,
Fig. 2 Ansicht des Fahrwerk I mit Fahrgestell,
Fig. 3 Gesamtansicht von unten auf Gleis mit Fahrgestell, Fahr
werk I und Fahrwerk II,
Fig. 4 Anordnung zur Arretierung des Verbindungssteges von Dreh
und Schwenklager,
Fig. 5 Ansicht von unten auf Fahrgestell zur Darstellung des
Mechanismus Hilfsschiene und Hilfsrolle.
Fig. 1 veranschaulicht, daß der Wartungsautomat (15) zwecks
Wechsel der Maschinenseite auf einem Gleisbogen mit zügiger Ge
schwindigkeit bei geringster Gleitreibung sowie ohne Verkanten
des Fahrwerks geführt werden muß.
Fig. 2 zeigt wesentliche Merkmale der Erfindung.
Das Schwenken sowohl des Fahrwerks I als auch das Fahrwerk II ge
genüber dem Fahrgestell (1) dokumentiert Fig. 3. Am Beispiel des
Fahrgestells (1) ist dargestellt, daß dieses im Gleisbogen in der
Ebene der Gleisoberfläche gegenüber der Längsachse des Fahrge
stells (1) um einen Schwenkwinkel α schwenken kann. Fahrwerk I
und Fahrwerk II sind entriegelt. Dies war nur möglich, weil mit
tels Hocken (7) und aufrollendem Tastrad (6) über das Gestänge
(11) die einseitige Arretierung des Verbindungsstegs (9) durch
die Klinke (10) entriegelt war. Das trifft auch für Fahrwerk II
zu. Mit Schwenkbarkeit des Fahrwerks I und Fahrwerks II werden
die Gierbewegungen der Stützräder (4) vermieden, so daß auf Spur
kränze verzichtet werden kann. Ebenso entfällt eine behindernde
Gleitreibung der Führungsräder (5).
Die Nocken (7), die bei Auffahrt des Tastrades (6) die Klinke
(10) zum Entriegeln bringen, sind im linearen Gleiswandungsab
schnitt vor Beginn und nach Ende des Gleisbogens angebracht. Die
Durchfahrtrichtung des Wartungsautomaten ist frei wählbar. Beim
Verlassen des Gleisbogens verriegelt das Tastrad über den Klin
kenmechanismus des jeweils vorderen Fahrwerks dessen Verbindungs
steg zuerst. Mit Weiterfahrt wird ebenso der Verbindungssteg des
nachfolgendes Fahrwerks über dessen Tastrad und Klinkenmechanis
mus verriegelt.
In diesem Zusammenhang ist Fig. 5 zu erörtern. Wenn der erste
Verbindungssteg (9) entriegelt wird, wird das Fahrgestell (1) (1)
durch die Anordnung Hilfsrolle (20) und Hilfsschiene (19) gezwun
gen bis zur Entriegelung des nachfolgenden Verbindungssteges (9)
linear weiterzufahren und erst dann zu schwenken, wobei die nach
geführte Laufrolle (14) auf dem Hilfsnocken abrollt.
Das Fahrgestell schwenkt mit der Frontseite um den Schwenkwinkel
(α) so, daß das nachfolgende Tastrad nach Entriegelung des zwei
ten Verbindungssteges bereits den Nocken seitlich verläßt und zur
Erleichterung des Übergangs die Kante des Nockens angephast ist.
Fig. 4 zeigt wie der Verbindungssteg (9) im Querschnitt jeweils
durch den Anschlag (8) und die Klinke (10) arretiert wird. Mit
Entriegelung wird die Klinkennase auf dem Rücken des Verbindungs
stegs (9) gelagert. Die Breite des Verbindungsstegs (9) ist dabei
so dimensioniert, daß die Klinkennase bei maximalem Schwenkwinkel
α des Verbindungsstegs (9) diesen nicht verlassen kann.
Die Wiederverriegelung des Verbindungssteges erfolgt dadurch, daß
mit beginnender Geradeausfahrt der Verbindungssteg wieder an den
Anschlag (8) geführt und die Klinkennase über den Rücken des Ver
bindungsstegs hinaus geführt wird und in die Arretierungsstellung
einrastet.
Claims (5)
1. Fahreinrichtung für Wartungsautomat an Spinn- oder Zwirnma
schinen, wobei der Wartungsautomat auf einem Gleissystem ge
führt ist und dessen Fahrgestell an beiden Stirnseiten mit je
einem Stützrad, das Fahrwerk bildend, starr verbunden ist,
und in Verlängerung beider Gabelarme ein paarweiser Satz Füh
rungsräder an der Gleiswandung anliegt, dadurch gekennzeich
net, daß ein auf der Gleisbahn befindliches Stützrad (4) in
einem Drehlager (3) angeordnet ist, dessen Lenkachse mit der
mittleren Vertikalachse des Stützrades (4) übereinstimmt und
dieses Drehlager (3) über einen Verbindungssteg (9) mit einem
am Fahrgestell (1) installierten Schwenklager (2) verbunden
ist, wobei dieser Verbindungssteg (9) zu je einer Seite durch
einen fixierten Anschlag (8) und einer schwenkbaren Klinke
(10) arretiert ist.
2. Fahreinrichtung für Wartungsautomat an Spinn- oder Zwirnma
schinen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seit
lich an der Schiene, aber vertikal zur Gleisoberfläche ein
Gestänge (11) geführt ist, wobei ein Ende im Klinkensteg
drehbar angeordnet ist und das andere Ende ein Tastrad (6)
hält, dessen Drehachse horizontal zur Gleisoberfläche liegt.
3. Fahreinrichtung für Wartungsautomat an Spinn- oder Zwirnma
schinen, gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je
weils ein Nocken (7) am Anfang und Ende einer Gleisbogenwan
dung in Richtung linearen Schienenansatz angeordnet ist, wo
bei die Längsachse des Nocken (7) mit der Gleisoberfläche pa
ralell liegt, und die Nockenlänge der Distanz zweier Tasträ
der entspricht.
4. Fahreinrichtung für Wartungsautomat an Spinn- oder Zwirnma
schinen, gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
längsseitigen Enden des Nocken (7) zu je einer schiefen Ebe
ne, die auf die Oberfläche des Nocken führt, ausgebildet sind
und die der Gleiswandung abgewandte Oberflächenkante im Mit
telbereich angephast ist.
5. Fahreinrichtung für Wartungsautomat an Spinn- oder Zwirnma
schinen gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß mit
Entriegelung des Verbindungsstegs (9), der zuerst in den
Gleisbogen einfährt, bis zur Entriegelung des nachfolgendes
Verbindungsstegs (9) der Wartungsautomat mittels einer am
Fahrgestell (1) befestigten Hilfsrolle (20) an der Hilfs
schiene (19) abgestützt und für diese definierte Wegstrecke
linear geführt wird, wobei beim Verlassen des Gleisbogens und
mit Verriegeln des Verbindungssteges Hilfsschiene und Hilfs
rolle ebenso zur Anordnung kommen.
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