DE4041075A1 - Verglasungseinheit - Google Patents
VerglasungseinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verglasungseinheit, bestehend
aus einer Verglasung und einem die Verglasung umgebenden
Rahmen. Ferner betrifft die Erfindung einen Bausatz aus
mehreren Verglasungseinheiten.
Verglasungseinheiten sind in vielfaltiger Form bekannt und
üblich. Dabei wird in der Regel zunächst der Rahmen in eine
Wandöffnung eingebaut und anschließend die Verglasung darin
eingesetzt. Zu dieser schrittweisen Montage zwingen nicht
zuletzt die notwendigen Handarbeiten und Korrekturen beim
Einbau und das hohe Eigengewicht der Verglasung.
Erreichen bereits Mehrscheiben-Verglasungen beträchtliche
Gewichte, so wird die Handhabung vollends erschwert, wenn
noch eine Brandschutzfüllung hinzutritt. Aus dem Grunde
wurde auch bereits vorgeschlagen, die Brandschutzfüllung
erst nach dem Einsetzen der Verglasung einzubringen und
somit die Verglasung erst auf der Baustelle fertig zu
konfektionieren. Dies hat jedoch andere Nachteile zur
Folge. So wird damit ein Teil des Fertigungsprozesses der
Verglasung vom Werk auf die Baustelle verlagert. Dort
können aber keine so günstigen Arbeitsbedingungen erwartet
werden wie im Herstellwerk. Außerdem ist die Baustelle in
der Regel weiter entlegen, so daß zu den Erschwernissen bei
der Konfektionierung auch noch eine zusätzliche Verteuerung
durch notwendige Fahrtkosten etc. kommt.
Hier setzt nun die Erfindung an. Sie will eine
Verglasungseinheit vorschlagen, für die selbst bei
Verglasungen mit hohem Eigengewicht, wie
Brandschutzverglasungen, nur noch eine unkomplizierte
Montage auf der Baustelle erforderlich ist, welche schnell
und gefahrlos erfolgen kann. Ferner soll ein Bausatz aus
derartigen Verglasungseinheiten für größere Mauerwerks
öffnungen vorgeschlagen werden.
Gelöst wird die Aufgabe hinsichtlich der Verglasungseinheit
erfindungsgemäß dadurch, daß ein Rahmen mit allseits ebenen
Anschlußflächen und einer umlaufenden Nut zur Aufnahme von
Verbindungskeilen zur Anwendung kommt.
Bei dieser Ausführungsform lassen sich Rahmen sehr leicht
untereinander verbinden sowie in einer Mauerwerksöffnung
befestigen. Die einfache und schnelle Montagemöglichkeit
erlaubt es, statt großer Verglasungseinheiten, mehrere
mittlere oder auch kleine Verglasungseinheiten vorzusehen
und dabei schon werksseitig komplette Verglasungseinheiten
zu schaffen, welche insgesamt zur Baustelle transportiert
werden.
Damit reduzieren sich die auf der Baustelle erforderlichen
Arbeiten auf ein Minimum. Auch werden der Transport und die
Zwischenlagerung der Verglasungen sicherer, da nunmehr die
Verglasungen durch ihre Rahmen geschützt sind. Ebenso
entfällt auf der Bausteile die Handhabung scharfkantiger
Verglasungen und die davon ausgehende Verletzungsgefahr.
Für die vorgenannten Vorteile braucht nur eine
verhältnismäßig geringfügige Gewichtszunahme bei der - im
übrigen wesentlich vereinfachten - Handhabung in Kauf
genommen zu werden. So ergibt sich für eine komplette
Verglasungseinheit von etwa 1 m·1 m Fläche ein Mehrgewicht
von beispielsweise 10 kg gegenüber einer ungeschützten
(reinen) Verglasung, welche stets das Hauptgewicht (z. B.
100 kg und mehr) ausmacht.
Insbesondere eignet sich die erfindungsgemäße
Verglasungseinheit auch für eine Modulbauweise, bei der
Standardgrößen vorgesehen werden können. Damit lassen sich
bequem größere Fensterwände bilden; ebensogut können
anstelle größerer Verglasungseinheiten mehrere kleinere
treten.
Für alle Verglasungseinheiten gilt, daß sie allseits ebene
Anschlußflächen besitzen; diese verlaufen in der Regel
rechtwinklig zur Verglasungsebene. Damit erlangen die
Verglasungseinheiten eine hohe Standsicherheit und lassen
sich problemlos aneinander fügen. Nuten und
Verbindungskeile sorgen für eine exakte Ausrichtung und
einen festen Halt, welcher jedoch bei Bedarf auch wieder
gelöst werden kann.
Somit gewinnt die Erfindung nicht nur Bedeutung für die
Montage, sondern schafft gleichzeitig auch die Möglichkeit
einer einfachen und leichten Demontage sowie ggf.
Neugestaltung. Daß dies nicht nur eine theoretische
Möglichkeit darstellt, zeigt die ständig weitergehende
Entwicklung zu höherwertigen Verglasungen und das oft
anzutreffende Bestreben, bestehende Fensteranlagen
entsprechend umzurüsten. Hierfür bietet jedenfalls die
erfindungsgemäße Verglasungseinheit hervorragende
Voraussetzungen.
Das Ansetzen und Sichern von Verglasungseinheiten erfolgt
am besten schichtweise, wobei zunächst Verbindungskeile für
die untere Anschlußfuge eingesetzt werden müssen und die
hinzutretende Verglasungseinheit darüber abzusetzen ist.
Hiernach erfolgt eine seitliche Sicherung an die
benachbarte Verglasungseinheit durch Einsetzen eines
Verbindungskeils in den nach oben offenen Kanal, wie er von
den Nuten zweier benachbarter Verglasungseinheiten gebildet
wird.
Die Verbindungskeile brauchen lediglich formschlüssig in
die Nuten einzugreifen. Sie können sogar ein gewisses Spiel
in der Nut besitzen, ohne daß darunter der Zusammenhalt der
Verglasungseinheiten leidet. Vielmehr wird dadurch die
Montage erleichtert. Ebensogut lassen sich bei Bedarf die
Verbindungskeile auch wieder ziehen, d. h. aus den Nuten
lösen und kann in umgekehrter Reihenfolge eine Demontage
erfolgen.
Vorteilhaft besitzt die Nut einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt. - Solche Nuten sind hochwirksam,
lassen sich leicht herstellen und erfordern
Verbindungskeile von nur einfacher Form.
Zweckmäßigerweise ist die Nut in etwa doppelt so breit wie
tief. - Dadurch ergeben sich jeweils offene Kanäle mit
quadratischem Querschnitt und die Möglichkeit zur
Verwendung von Verbindungskeilen, bei denen jede Seite
gleichermaßen lagegerecht ist.
Nach einem weiteren Vorschlag besteht der Rahmen aus einem
lediglich die Stirnseiten der Verglasung überdeckenden
Rahmenprofil sowie seitlich daran angeschraubten
Glashalteleisten, wobei das Rahmenprofil die Nut trägt und
die Glashalteleisten zusammen mit dem Rahmenprofil die
Anschlußflächen des Rahmens bilden.
Dadurch läßt sich der gesamte Rahmen mittels recht
einfacher Bestandteile bilden, nämlich eines im
wesentlichen rechteckigen Rahmenprofils mit der Nut und in
der Regel einfacher Rechteckleisten für den Glasanschlag.
Über den Vorteil der einfachen Verwirklichung der
notwendigen Rahmen hinaus besitzt jene Ausführungsform noch
den weiteren Vorteil, daß ein einfaches Auswechseln einer
Verglasung möglich wird, ohne die entsprechende
Verglasungseinheit aus ihrem Verbund lösen zu müssen. So
genügt es nämlich, die Glashalteleisten an einer Seite
abzuschrauben, worauf die Verglasung an dieser Seite
herausgenommen werden kann.
Vorteilhaft ist das Rahmenprofil ein Hohlprofil aus Metall,
insbesondere Stahl.
Ein Bausatz aus mehreren Verglasungseinheiten ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung
kompletter Fenster, Fensterwände o. dgl. als
Maueranschlüsse sowie Aussteifungselemente Abschnitte von
flachen Profilleisten mit einer Nut sowie daraus oder
analog gebildete Stützen zum Anbringen innerhalb der
Fensterlaibung vorgesehen sind.
Die Profilleisten können praktisch identisch mit den zuvor
beschriebenen Rahmenprofilen sein, was eine besonders
rationelle Fertigung erlaubt. Sie können direkt an der
Brüstung bzw. an der Fensterlaibung angedübelt werden und
dienen dann als unterer bzw. seitlicher Maueranschluß;
ferner können sie als oberer Abschluß über den letzten
Verglasungseinheiten Verwendung finden. Werden zwei
Abschnitte solcher Profil leisten zusammengefaßt, ergibt
sich daraus insbesondere eine Stütze mit zwei seitlichen
Nuten und damit ein zwischen Sturz und Brüstung
anbringbares Aussteifungselement, an das seitlich
erfindungsgemäße Verglasungseinheiten angeschlossen werden
können.
Vorteilhaft sind winkelförmige Verbindungskeile für einen
gleichzeitigen Eingriff in eine vertikale sowie horizontale
Nut vorgesehen. - Diese Verbindungskeile kommen jeweils an
den Ecken der Verglasungseinheiten zum Einsatz. Sie sind
besonders praktisch, da sie an den wirksamsten Stellen
angreifen, lagesicher sind und dabei klein und handlich
sein können.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden
nachstehend kurz anhand der Zeichnung für bevorzugte
Ausführungsbeispiele beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Verglasungseinheit mit noch
unvollständigem Rahmen in Vorderansicht,
Fig. 2 den Gegenstand von Fig. 1 mit vollständigem Rahmen
in Vorderansicht,
Fig. 3 den Gegenstand von Fig. 2 im Schnitt entlang der
Linie III-III,
Fig. 4 das Detail A von Fig. 3 in Vergrößerung,
Fig. 5 ein komplettes Fenster, aus einem erfindungsgemäßen
Bausatz gebildet, in Vorderansicht,
Fig. 6 das Detail B von Fig. 5 in einem Vertikalschnitt
durch die Nuten in Vergrößerung,
Fig. 6a einen Verbindungskeil in perspektivischer Ansicht,
Fig. 7 den Gegenstand von Fig. 5 im Schnitt entlang der
Linie VII-VII,
Fig. 8 den Gegenstand von Fig. 5 im Schnitt entlang der
Linie VIII-VIII und
Fig. 9 das Detail C von Fig. 7 in Vergrößerung.
Nach den Fig. 1 bis 4 ist werksseitig eine einbaufertige
Verglasungseinheit gebildet, welche im wesentlichen aus
einer Verglasung 1 und einem Rahmen 2 besteht. Die
Verglasung 1 ist hier eine Mehrscheiben-Verglasung mit
einer nicht näher dargestellten Brandschutzfüllung. Der
Rahmen 2 ist im einzelnen aus Abschnitten eines
Rahmenprofils 3, nämlich eines Hohlprofils aus Stahl, sowie
daran angeschraubten Glashalteleisten 4 gebildet. Das
Rahmenprofil 3 umgibt die Verglasung 1, wobei es deren
Stirnseiten 5 gerade überdeckt. Die einzelnen Abschnitte
des Rahmenprofls 3 können stumpf abgelängt oder auf
Gehrung geschnitten sein, was hier nicht näher dargestellt
ist. Zwischen der Verglasung 1 und dem Rahmenprofil 3 sind
Abstandhalter 6 angeordnet. Es handelt sich dabei um eine
übliche Verklotzung.
Erfindungsgemäß besitzt der Rahmen 2 allseits ebene
Anschlußflächen 7, welche hier von dem Rahmenprofil 3 und
den Glashalteleisten 4 gemeinsam gebildet werden. Dabei
weist das Rahmenprofil 3 eine Nut 8 auf, welche mit dem
Rahmen 2 umläuft. So gestaltete Verglasungseinheiten sind
leicht miteinander zu kombinieren und mittels
Verbindungskeilen 9 (vgl. Fig. 5 ff.) zu sichern, welche
von den Nuten 8 benachbarter Verglasungseinheiten bzw.
entsprechend ausgebildeter Mauer- oder Wandanschlüsse
aufgenommen werden.
Wie aus den Fig. 5 bis 9 ersichtlich, lassen sich,
ausgehend von den beschriebenen Verglasungseinheiten, recht
einfach komplette Fenster bilden. Dazu bedarf es lediglich
noch weniger Ergänzungsteile, welche mit den
Verglasungseinheiten zu Bausätzen zusammengestellt werden
können. Zu den Ergänzungsteilen zählen neben den bereits
erwähnten Verbindungskeilen 9 vor allem Abschnitte von
Profilleisten 10 und daraus oder analog gebildete Stützen
11. Die Stützen 11 reichen in der hier lediglich
konturenmäßig dargestellten Mauerwerksöffnung von dem Sturz
12 bis zur Brüstung 13 und sind ggf. auch an der übrigen
Fensterlaibung 14 angebracht. Im Bereich der Brüstung 13
sind zwischen den Stützen 11 Profilleisten 10 angeordnet,
nämlich direkt auf die Brüstung 13 aufgedübelt.
Die Profilleisten 10 erfüllen dort die Funktion eines
unteren Mauerabschlusses, wobei sie gleichzeitig die
Stützen 11 in ihrer Lage und insbesondere ihrem
gegenseitigen Abstand sichern. Die Stützen 11 liefern
seitliche Anschlußmöglichkeiten für die erfindungsgemäßen
Verglasungseinheiten. Den oberen Abschluß bilden wiederum
Abschnitte der Profilleiste 10. Letztere ist hier identisch
mit dem Rahmenprofil 3, was besonders zweckmäßig ist.
Wie weiter ersichtlich, weisen die Rahmenprofile 3 und
Profilleisten 10 bzw. Stützen 11 rechteckige Nuten 8 auf,
welche hier doppelt so breit wie tief sind, so daß sich in
Kombination Kanäle für Verbindungskeile 9 mit quadratischem
Querschnitt ergeben. Die Verbindungskeile 9 sind im übrigen
winkelförmig ausgebildet (s. Fig. 6a) und gelangen dadurch
gezielt an den Ecken zum Einsatz, wo sie gleichzeitig in
eine vertikale und horizontale Nut 8 eingreifen (vgl.
insbesondere Fig. 6).
Im Bereich der Profilleisten 10 und Stützen 11 sind noch
Ausgleichsleisten 15 vorgesehen, um den von den
Glashalteleisten 4 geschaffenen überstand auszufüllen und
gleichzeitig zu isolieren; es handelt sich dabei um
Abschnitte aus einer Mineralfaserplatte. Schließlich sind
benachbarte Glashalteleisten 4 bzw. ggf. auch
Ausgleichsleisten 15 mitsamt ihrem Stoß von einem
Metallprofil oder einer Metallblende 16 überdeckt, was
einerseits für eine gewisse Dichtigkeit sorgt und
andererseits ein gestalterisches Mittel darstellt.
Bezugszeichenliste
1 Verglasung
2 Rahmen
3 Rahmenprofil
4 Glashalteleiste
5 Stirnseite
6 Abstandhalter
7 Anschlußfläche
8 Nut
9 Verbindungskeil
10 Profilleiste
11 Stütze
12 Sturz
13 Brüstung
14 Fensterlaibung
15 Ausgleichsleisten
16 Metallblende
2 Rahmen
3 Rahmenprofil
4 Glashalteleiste
5 Stirnseite
6 Abstandhalter
7 Anschlußfläche
8 Nut
9 Verbindungskeil
10 Profilleiste
11 Stütze
12 Sturz
13 Brüstung
14 Fensterlaibung
15 Ausgleichsleisten
16 Metallblende
Claims (7)
1. Verglasungseinheit, bestehend aus einer Verglasung und
einem die Verglasung umgebenden Rahmen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) allseits ebene
Anschlußflächen (7) besitzt und darin eine umlaufende
Nut (8) zur Aufnahme von Verbindungskeilen (9)
aufweist.
2. Verglasungseinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nut (8) einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt besitzt.
3. Verglasungseinheit nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nut (8) in etwa doppelt so
breit wie tief ist.
4. Verglasungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) aus einem
lediglich die Stirnseiten der Verglasung (1)
überdeckenden Rahmenprofil (3) sowie seitlich daran
angeschraubten Glashalteleisten (4) besteht, wobei
das Rahmenprofil (3) die Nut (8) trägt und die
Glashalteleisten (4) zusammen mit dem Rahmenprofil
(3) die Anschlußflächen (7) des Rahmens (2)
bilden.
5. Verglasungseinheit nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rahmenprofil (3) ein
Hohlprofil aus Metall, insbesondere Stahl ist.
6. Bausatz aus mehreren Verglasungseinheiten nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bildung kompletter Fenster, Fensterwände o. dgl. als
Maueranschlüsse sowie Aussteifungselemente Abschnitte
von flachen Profilleisten (10) mit einer Nut (8)
sowie daraus oder analog gebildete Stützen (11) zum
Anbringen innerhalb der Fensterlaibung vorgesehen sind.
7. Bausatz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
winkelförmige Verbindungskeile (9) für einen
gleichzeitigen Eingriff in eine vertikale sowie
horizontale Nut (8) vorgesehen sind.
Priority Applications (2)
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