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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft einen Glasbaustein mit einer maßgenauen Umrahmung,
vorzugsweise aus Kunststoff, die auf ihren Außenseiten mit Vertiefungen für die
Aufnahme von vorspringenden Teilen zum paßgerechten Aneinandersetzen der Glasbausteine
versehen ist. Die Erfindung umfaßt ferner einen aus derartigen Glasbausteinen aufgebauten
Wandteil sowie ein Verfahren zum Einbauen solcher Glasbausteine in eine Wandöffnung
eines Bauwerks.
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Es sind Glasbausteine der gattungsgemäßen Art bekannt, bei denen die
maßgenaue Umrahmung mit nut- und federartigen Aussparungen bzw. Vorsprüngen versehen
ist, die beim Aufbau eines Wandteils aus solchen Glasbausteinen ineinandergreifen
und als Zentriermittel dienen (DE-AS 22 63 127). Die Umrahmung kann dabei auch so
ausgebildet sein, daß sie mit seitlichen Vorsprüngen versehen ist, die bis auf den
Rand eines anliegenden Glasbausteins reichen, während die Umrahmung des anliegenden
Glasbausteins um das Maß dieser Vorsprünge vom Rand zurückversetzt endet.
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Derartige umrahmte Glasbausteine werden ohne Mörtel verlegt, indem
sie an ihren Anlageflächen mit Hilfe eines Klebers miteinander verklebt werden.
Die ineinandergreifenden Vorsprünge und Vertiefungen, die sich jeweils durchgehend
über die Anlageflächen erstrecken, sollen das paßgerechte Verlegen der Glasbausteine
erleichtem.
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Die ineinandergreifenden Vorsprünge und Vertiefungen bei diesen bekannten
Glasbausteinen geben den zueinander
benachbarten Glasbausteinen
keinen gegenseitigen Halt, sondern verhindern lediglich das gegenseitige Verschieben
der Glasbausteine in einer Dimension.
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Bis zum Abbinden des Klebers ist also eine gegenseitige Verschiebung
der Glasbausteine in den beiden anderen Dimensionen möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Glasbaustein der eingangs
genannten Art so weiterzuentwickeln, daß der Aufbau eines Wandteils aus solchen
Glassteinen weiter vereinfacht und erleichtert wird.
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Die Glasbausteine sollen in ihrer gegenseitigen Lage zueinander in
allen drei räumlichen Richtungen festlegbar sein, und auch ohne die Zwischenschaltung
einer Klebeschicht zu einer fest zusammenhaltenden Wand miteinander verbunden werden
können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vertiefungen
in der Umrahmung derart leicht hinterschnitten sind, daß beim Zusammenwirken dieser
hinterschnittenen Vertiefungen mit den entsprechend geformten vorspringenden Teilen
bzw. Verbindungskörpern eine feste Steckverbindung der Glasbausteine gegeben ist.
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Die Glasbausteine sind dementsprechend mit Klemmverbindungselementen
versehen, wobei diese Klemmverbindungselemente in der Art von Druckknöpfen ausgebildet
sein können. Auf jeder Umfangsseite können mehrere solcher Klemmverbindungselemente
angeordnet sein. In diesem Fall sind zwei miteinander verbundene Glasbausteine in
ihrer Lage zu einander in allen drei räumlichen Richtungen festgelegt. Die Klemmverbindungselemente
können
aber auch leistenförmig ausgebildet sein und sich über die ganze Seitenlänge der
Steine erstrecken. Bei dieser Ausbildung der Klemmverbindung ist die Lage der Glasbausteine
zueinander in Längsrichtung einer Fuge variabel; infolgedessen können derart ausgebildete
Glasbausteine beispielsweise mit versetzten Fugen verlegt werden.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht auch darin, daß aus solchen
Glasbausteinen aufgebaute Wandteile oder Wände jederzeit wieder demontiert und in
die einzelnen Glasbausteine zerlegt, und die Glasbausteine ohne Nachteil zum Aufbau
einer anderen Wand wieder verwendet werden können.
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Die Hinterschneidung der Vertiefungen und die geometrische Ausbildung
der damit zusammenwirkenden Vorsprünge oder Verbindungskörper, sowie die Werkstoffe
für diese Verbindungselemente, sollen in Weiterbildung der Erfindung so gewählt
sein, daß die sich einander berührenden Flächen der Glasbausteine gegeneinander
gepreßt gehalten werden. Die zusammenwirkenden Klemmelemente,oder wenigstens eines
der zusammenwirkenden Teile, müssen also eine hinreichende Elastizität aufweisen,
um beim Zusammenstecken nachzugeben, und, sobald die Klemmteile ihre endgültige
Lage erreicht haben, die hinterschnittenen Halteflächen mit den Verbindungskörpern
in dichten Kontakt zu bringen, und so gleichzeitig die benachbarten Umfangflächen
gegeneinander zu pressen.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung kann die Umrahmung
auf zwei Seiten mit angeformten sich nach
außen leicht erweiternden
Vorsprüngen, und auf zwei Seiten mit entsprechend zu den Vorsprüngen geformten hinterschnittenen
Vertiefungen versehen sein.
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Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
die Umrahmung auf allen vier Seiten hinterschnittene Vertiefungen auf, die mit separaten,
in die Vertiefungen einsetzbaren Verbindungskörpern zusammenwirken. Besondere Vorteile
bietet diese Ausführungsform dadurch, daß die Verbindungskörper aus einem anderen
Material hergestellt werden können als die die Vertiefungen aufweisende Umrahmung.
Auf diese Weise ist es zum Beispiel möglich, die erforderlichen elastischen Eigenschaften
bevorzugt dem Verbindungskörper oder der Umrahmung zu geben. Beispielsweise kann
die Umrahmung dabei aus einem verhältnismäßig unnachgiebigen Material bestehen,
während die Verbindungskörper als solche allein oder überwiegend die erforderliche
Elastizität aufweisen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der
Erfindung anhand der Zeichnungen. Von den Zeichnungen zeigt Fig. 1 zwei erfindungsgemäß
ausgebildete und miteinander verbundene Glasbausteine als ausschnittsweise Schnittdarstellung
quer zur Umrahmung; Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1;
Fig.
3 einen Querschnitt durch einen mit einer Umrahmung versehenen Glasbaustein, dessen
Umrahmung mit seitlichen Dichtlippen versehen ist, und Fig. 4 einen aus den erfindungsgemäßen
Glasbausteinen zusammengesetzten Wandteil mit zusätzlichen Lochleisten zur weiteren
Fixierung und zum Einbau des Wandteils in das Bauwerk.
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Der Glasbaustein 1 besteht aus zwei Halbsteinen la und 1b, die unter
Bildung einer Schweißnaht 2 miteinander verschweißt sind. Anstelle von geschweißten
Glasbausteinen können selbstverständlich auch nach anderen Verfahren hergestellte
Glasbausteine mit der erfindungsgemäßen Umrahmung 3 versehen sein. Es ist sogar
möglich, statt eines vollständigen Glasbausteins zwei noch nicht miteinander verbundene
Halbsteine zu verwenden, und diese in der richtigen Position zueinander mit einer
Umrahmung zu versehen, die außer der erfindungsgemäßen Funktion gleichzeitig die
Aufgabe hat, für die feste Verbindung und die Abdichtung des zusammengesetzten Glasbausteins
zu sorgen.
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Die Umrahmung 3 ist als geschlossener maßgenauer Rahmen auf der gesamten
Umfangsfläche des Glasbausteines 1 angeordnet. Die Außenabmessungen der Umrahmung
3 haben verhältnismäßig enge Maßtoleranzen und sind so geformt und ausgebildet,
daß die Berührungsflächen sich dicht gegeneinander legen. Zweckmäßigerweise wird
die Umrahmung 3 aus einem aushärtenden Kunststoffschaum in einer entsprechenden
Form hergestellt,
in die der Glasbaustein 1 eingelegt, und anschließend
der spritzfähige Kunststoff injiziert wird.
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Die Umrahmung 3 ist auf ihren Außenflächen 4 mit Vertiefungen 5 versehen,
deren Durchmesser sich zum Glasbaustein 1 hin erweitert, so daß die seitlichen Begrenzungsflächen
der Vertiefungen 5 die gewünschten Hinterschneidungen bilden. Im Querschnitt können
die Vertiefungen 5 zweckmäßig kreisförmig sein, so daß der von einer Vertiefung
5 gebildete Hohlraum z.B.
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die Form eines flachen Kegelstumpfes hat, dessen Basisfläche zum Glasbaustein
hin gerichtet ist. Auf jeder der vier Seiten der Umrahmung 3 sind bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel zwei Vertiefungen 5 angeordnet.
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Als Verbindungskörper 6 dienen doppelkegelstumpfförmige Körper 6,
von denen jede Hälfte der Gestalt und Größe einer Vertiefung 5 entspricht. Form
und Abmessungen dieser Verbindungskörper 6 sind so gewählt, daß in zusammengestecktem
Zustand über die Mantelflächen der Kegelstümpfe die Anlageflächen 4 der Umrahmung
gegeneinandergepreßt werden.
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Die Umrahmung 3 kann grundsätzlich aus mineralischem Material oder
aus Kunststoff bestehen, wobei sich, wie bereits erwähnt, insbesondere geschäumte
Kunststoffe hierfür eignen. Das Material der Umrahmung kann verhältnismäßig unnachgiebig
sein. Die Verbindungskörper 6 hingegen bestehen in diesem Fall aus einem Elastomer
mit einer Shore-Härte von etwa 60 bis 65 Grad.
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Es kann zweckmäßig sein, die Umrahmung 3 selbst aus einem Material
mit einer gewissen Elastizität herzustellen, um sowohl die Klemm..)?¢tion der Verbindungselemente
als auch die Dichtfunktion zu verbessern.
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In diesem Fall ist es besonders vorteilhaft, wenn die Schmalseiten
8 der Umrahmung 3 um etwa o,3 bis o,5 mm überhöht werden, wie es in Fig. 3 dargestellt
ist.
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Auf diese Weise werden an den beiden äußeren Rändern der Umrahmung
3 Dichtlippen 1o gebildet, die sich beim Zusammensetzen der z.B. neun Glasbausteine
verformen und so für eine gute Abdichtung in den Fugen des Wandteils sorgen.
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Die Glasbausteine können, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, grundsätzlich
zu beliebig großen Wandteilen 12 zusammengesetzt werden. Um den Zusammenhalt bzw.
die Festigkeit eines solchen Wandteils weiter zu erhöhen können- ebenfalls unter
Zuhilfenahme von Verbindungskörpern 6 Lochleisten 13 auf die Schmalseiten des Wandteils
aufgeklemmt werden. Die Lochleisten 13 können aus Metall oder aus Kunststoff bestehen,
und an der Baustelle auf die erforderliche Länge geschnitten werden.
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Bei der Montage eines Wandteils aus diesen Glasbausteinen in einer
Rohbauöffnung wird zunächst eine Lochleiste 13' von einer der Breite des Wandteils
entsprechenden Länge auf der Beton- oder Mauerwerksunterlage 14 befestigt, beispielsweise
mit Hilfe von Dübeln. Sodann werden die Glasbausteine jeweils auf zwei Seiten mit
den Verbindungskörpern 6 versehen, und entsprechend der Wandöffnung zusammengesteckt.
Anschließend werden die drei freien Schmalseiten
des Wandteils
mit Lochleisten 13 umgeben.
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Der zwischen der Rohbauöffnung und den Lochleisten verbleibende Fugenraum
kann sodann ausgeschäumt werden.
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Bei großflächigen Wänden kann man zur Armierung bzw.
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Versteifung in der Längs- oder in der Querrichtung in einer oder in
mehreren Fugenreihen eine zusätzliche dünne Lochleiste von etwa 0,5 mm Dicke aus
nichtrostendem. Stahl anordnen.