-
Rahmen mit Füllung
-
Die
Erfindung betrifft eine Rahmenkonstruktion mit Füllelementen wie Verglasungen,
Paneelen o. dgl.
-
Technisches Gebiet
-
Bei üblichen
Fensterausbildungen mit beweglichem Flügel oder einer Festverglasung
werden seit langem Hohlprofile aus Kunststoff eingesetzt, wobei
die Füllelemente,
in der Regel Mehrscheiben-Isoliergläser, von der Rauminnenseite
in den Flügelrahmen
oder bei Festverglasungen in den Blendrahmen eingesetzt, verklotzt
und durch eine von der Innenseite eingeklipste Glasleiste gehalten werden.
Durch das Einsetzen der Füllelemente
von der Rauminnenseite mit innenliegender Glasleiste können die
Verglasungen nicht mehr von außen
entfernt oder im Reparaturfall eingesetzt werden.
-
Im
britischen Markt ist es im Gegensatz hierzu weit verbreitet, mit
einer außenliegenden
Verglasungsleiste zu arbeiten. Eine solche Konstruktion ist jedoch
im kontinentalen Europa aus Einbruchsschutz-Gründen nicht erwünscht.
-
In
bestimmten Anwendungsfällen,
insbesondere Fassadenkonstruktionen, Verglasungen oder Paneel-Rahmen-Konstruktionen,
die vor einem Sturz oder einer Stütze, Säule o. dgl. angebracht sind,
sind die Rahmen bzw. Füllungen
jedoch unter Umständen nicht
mehr von der Rauminnenseite zugänglich,
so dass bei der Montage oder im Reparaturfall die Notwendigkeit
besteht, die Paneele bzw. Verglasungen von der Gebäudeaußenseite
anzubringen.
-
Stand der Technik
-
Aus
der
EP 0 492 502 A1 ist
eine Verglasungseinheit sowie ein Bausatz aus mehreren Verglasungseinheiten
bekannt, bestehend aus einer Verglasung und einem die Verglasung
umgebenden Rahmen, wobei der Rahmen allseits ebene Anschlussflächen besitzt
und darin eine umlaufende Nut zur Aufnahme von Verbindungskeilen.
Zum einen ist bei dieser Konstruktion eine Zugänglichkeit der Füllungen
im Reparaturfalle nicht mehr gegeben, zum anderen werden für solche
Verglasungen spezielle Profile benötigt, die zu zusätzlicher
Herstellung und Lagerhaltung zwingen.
-
Aus
der
DE 101 57 793 C1 ist
ebenfalls eine Profilanordnung zur Befestigung von Plattenelementen
bekannt, bei der für
die Montage ggf. die Paneele von der Gebäudeaußenseite eingesetzt werden
können,
die aber im Reparaturfalle nicht mehr lösbar sind und zudem einer gesonderten
Konstruktion und Lagerhaltung bedürfen.
-
Aufgabe
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Rahmenkonstruktion und ein
Verfahren zum Einsetzen eines Füllelementes
in einen aus Rahmenprofilen zusammengesetzten Rahmen zur Verfügung zu
stellen, wobei möglichst
Standard-Profile eingesetzt werden sollen und dennoch eine Zugänglichkeit der
Rahmenfüllelemente
von der Gebäudeaußenseite
gegeben ist.
-
Darstellung der Erfindung
-
Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch eine Rahmenkonstruktion nach Anspruch 1 bzw.
ein Verfahren nach Anspruch 4, bevorzugt in Verbindung mit einem
oder mehreren der Merkmale der Unteransprüche.
-
Erfindungsgemäß wird zunächst eine
Rahmenkonstruktion verwendet mit einem aus Rahmenprofilen zusammengesetzten,
eine Rahmenöffnung definierenden
Rahmen, wobei der Rahmen bzw. die Rahmenprofile einen einstückig mit
dem Rahmenprofil verbundenen äußeren Glasanschlag
aufweisen. Soweit in dieser Anmeldung die Begriffe "Außenseite", "äußerer Glasanschlag" etc. verwendet werden,
ist damit die im bestimmungsgemäßen Anwendungsfall
von außen
zugängliche,
also zur Gebäudeaußenseite
weisende Seite der Rahmenprofile gemeint. Dementsprechend ist mit "innenliegend", "Innenseite" etc. die andere,
bei bestimmungsgemäßer Verwendung
der Rahmenkonstruktion zum Gebäudeinneren
zeigende Seite der Rahmenprofile gemeint.
-
Erfindungsgemäß wird wenigstens
ein Füllelement
verwendet, wobei nach einer ersten Alternative der Erfindung das
Füllelement eine
Breite aufweist, die weniger als die lichte Weite der Rahmenöffnung im
Bereich des äußeren Glasanschlags
beträgt, und
eine Höhe
die mehr als die lichte Höhe
der Rahmenöffnung
im Bereich des äußeren Glasanschlags beträgt. Das Übermaß der Höhe beträgt bevorzugt
15 bis 45 mm, insbesondere 20 bis 25 mm. Diese Ausführungsform
wird insbesondere bei Rahmenabmessungen verwendet, die eine größere Breite
als Höhe aufweisen,
also insbesondere für
Rahmen, die als Verkleidung eines Sturzes eingesetzt werden.
-
Alternativ
kann das Füllelement
eine Breite, die mehr als die lichte Weite der Rahmenöffnung im Bereich
des äußeren Glasanschlags
beträgt,
und eine Höhe,
die weniger als die lichte Höhe
der Rahmenöffnung
im Bereich des äußeren Glasanschlags beträgt, aufweisen.
Das Übermaß der Breite
beträgt bevorzugt
15 bis 45 mm, insbesondere 20 bis 25 mm. Diese Ausführungsform
wird insbesondere bei Rahmenabmessungen verwendet, die eine größere Höhe als Breite
aufweisen, also insbesondere für Rahmen,
die als Verkleidung einer Säule
oder Stütze eingesetzt
werden.
-
Wichtig
ist somit, dass das Füllelement
mit einer Seite in die durch den äußeren Glasanschlag definierte
Rahmenöffnung
passt, während
die andere Seite breiter ist als die entsprechende Rahmenöffnung.
An dieser Seite wird das Füllelement
somit durch den äußeren Glasanschlag
des Rahmens gehalten.
-
Zum
Einsetzen des Füllelements
wird dieses – bevorzugt
beginnend mit einer seiner längeren
Seiten – im
schrägen
Winkel durch die lichte Weite des äußeren Glasanschlags soweit
in den Falzbereich des Rahmens eingeführt, bis die zweite seiner
längeren
Seiten ebenfalls in den Falzbereich des Rahmens eingeführt werden
kann. Das Füllelement
wird anschließend
parallel zur Rahmenoberfläche
ausgerichtet und zentriert. Das Füllelement wird schließlich mit
einer zwischen dem Füllelement
und dem Glasanschlag angeordneten Dichtung fixiert und nach außen abdichtet.
Für das
Einsetzen des Füllelementes im
schrägen
Winkel muss eine ausreichende Falztiefe der verwendeten Profile
vorhanden sein.
-
Es
liegt dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass das Füllelement
beim erstmaligen Einsetzen in die Rahmenöffnung auch konventionell von
der Innenseite in die Rahmenöffnung
platziert wird, wobei anschließend
eine Fixierung der Füllung von
der Innenseite mittels Glasleisten erfolgt. Diese Möglichkeit
ist jedoch nur gegeben, wenn die Rahmenkonstruktion fabrikmäßig montiert
wird und als Ganzes an der Fassade o. dgl. befestigt oder in eine Wandöffnung eingesetzt
wird. Auch in diesem Fall ist durch die erfindungsgemäße Verwendung
des Füllelementes
mit definierter Breite und Höhe
ein Auswechseln des Füllelementes
im Reparaturfalle möglich.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Füllelemente
jedoch erst nach Montage der Rahmenkonstruktion vor Ort von außen eingesetzt.
-
Nach
der vorliegenden Erfindung muss wenigstens ein Füllelement verwendet werden.
Die Füllung
kann jedoch aus mehreren Füllelementen
bestehen. Als Füllelemente
kommen insbesondere Einfach- oder
Mehrfachverglasungen, farblich beschichtete, emaillierte oder mit
Metallschichten versehene Gläser,
Metallpaneele, Kunststoffpaneele oder sonstige dem Fachmann bekannte
Füllungen
in Frage. Auch die Kombination aus Kunststoffpaneelen, Wärmedämmschichten
und Gläsern
ist möglich.
-
Bei
sehr dicken Füllungen
werden bevorzugt mehrere einzelne Füllelemente verwendet, die ggf. einzeln
von der Außenseite
in die Rahmenöffnung eingebracht
werden können.
Hierdurch ist es möglich,
ein höheres Übermaß der breiteren
Seite des Füllelementes
zu wählen.
Soweit Füllungen
verwendet werden, die aus mehreren Füllelementen bestehen, liegt
es innerhalb der vorliegenden Erfindung, nur das außenliegende
Füllelement
entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 zu wählen, während die
innenliegenden Füllelemente größere Maße aufweisen
können.
Letztere können dann
zwar nicht mehr von außen
eingebracht werden, eine nachträgliche
Reparatur des außenliegenden
Füllelementes
ist jedoch auch bei dieser Ausführungsform
möglich.
-
Als
Dichtung wird bevorzugt eine Keildichtung verwendet. Die Dichtung
hat einerseits die Aufgabe, die Füllung umlaufend zu halten und
zu fixieren, und andererseits gegenüber dem Glasanschlag dauerhaft
abzudichten. Die Dichtung kann daher erst nach Einsetzen der Füllung und
ggf. Abdichten der innenliegenden Fugen zwischen Füllelement
und Unterfütterungen
von der Rahmenaußenseite
eingepresst werden.
-
Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden für
die Rahmenkonstruktion Rahmenprofile verwendet, wie sie üblicherweise
für Blendrahmen
aus Kunststoff mit innenliegender Glasleiste dem Fachmann bekannt
sind. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt somit darin, handelsübliche Rahmenprofile
verwenden zu können.
Bevorzugt wird eine innenliegende Glasleiste verwendet, die höher ist
als der äußere Glasanschlag,
bzw. deren Höhe
so gewählt
ist, dass die durch die Glasleiste definierte Rahmenöffnung kleiner
ist als die durch den äußeren Glasanschlag
definierte Rahmenöffnung.
Hierdurch wird sichergestellt, dass die innenliegende Füllung mit
allen vier Kanten von der innenliegenden Glasleiste mit ausreichendem Überstand
gehalten wird.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnung
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie der Zeichnung
näher erläutert. Es
zeigen dabei:
-
1 eine Außenansicht
eines Teils einer Fassade
-
2 eine Außenansicht
eines Teils der Fassade
-
3 einen Schnitt durch die
Rahmenkonstruktion entsprechend 1;
-
4 einen Schnitt durch die
Rahmenkonstruktion entsprechend 2
-
5 das Einsetzen eines Paneels
von der Außenseite
-
Bester Weg zur Ausführung der
Erfindung
-
In 1 ist symbolisch ein Ausschnitt
einer Fassadenverkleidung in der Außenansicht dargestellt, die
mit der erfindungsgemäßen Rahmenkonstruktion
ausgeführt
wurde. In 1 sind Schnitte
eingezeichnet, die in 3 wiedergegeben
werden. Es handelt sich dabei um die Schnitte durch die Schmalseite
von Stützenverglasungen 2 bzw.
Sturzverglasungen 1, während
in 2 die entsprechenden Schnitte
durch die schmalen Seiten der entsprechenden Verglasungs-Einheiten
eingezeichnet sind, wobei diese Schnitte in 4 wiedergegeben werden.
-
Wie
in 3 dargestellt, ist
die Rahmenkonstruktion aus Blendrahmenprofilen 3 zusammengesetzt,
wobei die Blendrahmenprofile 3 auf Gehrung geschnitten
und in dem Fachmann bekannter Weise im Eckbereich miteinander verschweißt wurden.
Die Blendrahmenprofile 3 weisen eine große Verstärkungskammer 5,
eine vorgelagerte Kammer 6, die der besseren Wärmeisolierung
dient, sowie den Glasanschlag 4 auf. Der Falzbereich ist
mit dem Bezugszeichen 12 gekennzeichnet. Das einteilige
Paneel 13 besteht aus einer innenliegenden Kunststoffplatte 14,
der Wärmeisolierung 15 und
der außenliegenden
emaillierten Glasscheibe 16 aus ESG.
-
In 3 erkennt man, dass die
innenliegende Glasleiste 8 eine größere Höhe aufweist wie der äußere Glasanschlag 4,
so dass die Überdeckung von
der Innenseite gesehen größer ist
als die Überdeckung
von der Außenseite.
Im dargestellten Beispiel betrug die Überdeckung einschl. der außenliegenden
Dichtung 11 22 mm, während
die Überdeckung
von der Innenseite im dargestellten Schnitt 32 mm betrug. In 3 ist weiterhin die Klotzbrücke 7 und
der Verglasungsklotz 17 dargestellt, wobei diese Komponenten
in diesem Bereich nur dann verwendet werden, wenn das in 3 rechts liegende Profil 3' das untere
horizontale Profil eines Rahmens bildet.
-
In 4 ist ein Schnitt durch
die jeweilige Schmalseite eines Rahmens gemäß 2 dargestellt. Man erkennt, dass das
Paneel 13 eine etwas geringere Breite aufweist als die
lichte Öffnung
des Rahmens von der Außenseite,
während
von der Innenseite gesehen die Glasleisten 8 das Paneel 13 noch
hinreichend überdecken,
um dieses auch an dieser Seite sicher zu halten. Von der äußeren Seite wird
das Paneel jedoch ausschließlich
von der Dichtung 11 fixiert und dabei abgedichtet.
-
In
dem in 4 dargestellten
Schnitt sind weiterhin Auffütterungen 9 dargestellt,
die zwischen den Klotzbrücken 7 und
den Paneelen 13 liegen. Nach Einsetzen der Paneele 13 wird
abschließend der
zwischen Auffütterung 9 und
Paneel 13 liegende Spalt mit Silikonmasse abgedichtet.
-
Mit 5 wird das Einsetzen des
Paneels 13 in den Rahmen von der Außenseite verdeutlicht: Zunächst wird
das Paneel 13 mit der in 5 nach
links weisenden Kante in den Falzbereich des Blendrahmenprofils 5 eingeschoben,
bis die gegenüberliegende
Kante des Paneels 13 über
die äußerste Kaste
der rechts liegenden äußeren Glasanschlags 4 geschoben
werden kann. Nach Einkippen des Paneels 13 in den Falzbereich 12' wird das Paneel 13 im
Rahmen zentriert, fixiert und gegenüber den Auffütterungen 9 abgedichtet.
Abschließen
werden die Dichtungen 11 in den Spalt zwischen Paneel 13 und
den äußeren Glasanschlägen 4 eingedrückt, so
dass das Paneel 13 umlaufen durch die Dichtung 11 gehalten
und abgedichtet wird.
-
- 1
- horizontale
Sturzverglasung
- 2
- vertikale
Stützenverglasung
- 3
- Blendrahmenprofil
- 4
- Glasanschlag
- 5
- Verstärkungskammer
- 6
- Kammer
- 7
- Klotzbrücke
- 8
- innenliegende
Glasleiste
- 9
- Auffütterung
- 10
- Abdichtung
- 11
- außenliegende
Dichtung
- 12
- Falzgrund
- 12'
- Falzgrund
- 13
- Paneel
- 14
- Kunststoffplatte
- 15
- Isolierung
- 16
- ESG-Scheibe
- 17
- Verglasungsklotz