DE4039131A1 - Verfahren und kessel zur kesselentleerung durch einen ausschubkolben - Google Patents
Verfahren und kessel zur kesselentleerung durch einen ausschubkolbenInfo
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- E03F7/00—Other installations or implements for operating sewer systems, e.g. for preventing or indicating stoppage; Emptying cesspools
- E03F7/10—Wheeled apparatus for emptying sewers or cesspools
- E03F7/103—Wheeled apparatus for emptying sewers or cesspools with a tank featuring one or more partition walls
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- B65D88/00—Large containers
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und auf einen Kessel nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 6 zur Durchführung des Verfahrens.
Derartige Kessel sind insbesondere Teile von Kesselwägen, mit einem
Schlammraum, der beispielsweise bei Gruben- oder Kanalleerungen mit
Schlamm gefüllt worden ist und an passendem Ort mit Hilfe des
Ausschubkolbens geleert werden soll. Für den Kolbenausschub wird
an der Kolbenrückseite ein pneumatisches Druckkissen aufgebaut, das
den Kolben vorschiebt. Zur Begrenzung der Folgen bei einem Unfall
sind jedoch die Kesselgröße und der Betriebsdruck für ein solches
Vorgehen beschränkt, um das unter Druck stehende Luftvolumen und
somit die gespeicherte Energie zu begrenzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, trotz dieser Beschränkung
auch längere Kessel mit Hilfe eines Ausschubkolbens zu entleeren.
Dies wird durch die in den Ansprüchen 1 und 6 gekennzeichnete
Erfindung erreicht. Gemäß der Erfindung wird der Ausschubkolben
etappenweise vorgeschoben, wobei ihm ein zweiter Kolben nachfolgt,
zwischen dem und dem Ausschubkolben der pneumatische Druck
aufgebaut wird. Der nachgeschobene Kolben wird am Ende jedes
Schritts arretiert, so daß der neue Kolbenhub und das neue
Druckvolumen sich nur auf die neue Schub-Teilstrecke des Ausschub
kolbens beziehen. Für die meisten Fälle dürfte ein Ausschieben in
zwei Schritten genügen, da bei Kesseln auf Fahrzeugen der Kessel
länge schließlich auch durch die Fahrzeuglänge Grenzen gesetzt
sind.
Verschiedene Variationen sind möglich für das Nachschieben des
zweiten Kolbens. Wird insgesamt nur zweistufig gearbeitet, so
erscheint es am zweckmäßigsten, auch den zweiten Kolben pneumatisch
vorzuschieben, wobei er den gleichen Kolbenhub durchmißt wie zuvor
der Ausschubkolben. Soll jedoch noch ein dritter und gegebenenfalls
weiterer Schritt angeschlossen werden, so ist zu prüfen, wie hoch
der Schubdruck für den zweiten Kolben sein muß, der ja nur sich
selbst und keinen Schlamm schieben muß. Genügt ein minimaler
Überdruck, so könnte es zulässig sein, auch die verlängerte Strecke
des zweiten Kolbens mit einem einzigen langen Druckraum zu
bedienen. Ist dies jedoch aus Unfallschutzgründen nicht möglich,
so müßte für einen mehrstufigen Ausschub eine Kaskade von Folgekol
ben vorhanden sein.
Der zweite Kolben kann sich konstruktiv vom ersten Kolben unter
scheiden. Wegen der geringeren Belastung ist eine leichtere
Bauform, z. B. nur als bewegliche Trennwand, denkbar. Er kann auch
durch andere als pneumatische Mittel transportiert werden,
beispielsweise mit Hilfe einer zwischen den Kolben wirksamen
Seilwinde oder einer anderen geeigneten Vorrichtung.
Beim zweistufigen Ausschieben und bei pneumatischer Betätigung der
Kolben besteht die Möglichkeit, den zweiten Kolben nach erledigtem
Hub des ersten Kolbens nachzufahren, oder aber auch, die beiden
Kolben in Anlage aneinander vorzuschieben, wobei das Druckkissen
hinter dem zweiten Kolben die gesamte Nutzarbeit erbringt.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 bis 4 jeweils in schematischer Längsschnittdarstellung einen
Kessel mit einem Ausschubkolben und einem zweiten Kolben in
verschiedenen Betriebsstellungen.
In einem langen Kessel 1 für einen Auflieger sind ein Ausschubkol
ben 2 und ein zweiter Kolben 3 längsverschieblich. Eine Bodenklappe
4 des Kessels 1 ist aufklappbar und in sämtlichen Figuren in
geöffnetem Zustand dargestellt.
Entlang der Längserstreckung des Kessels 1 befinden sich drei
lösbare Arretierungen 11, 12 und 13 zum Festlegen der Kolben 2 und
3, sowie zwei Anschläge 14 und 15 zur Begrenzung der Kolbenbewe
gung. Die Arretierungen und Anschläge sind jeweils einfach
dargestellt, es können jedoch an den betreffenden Querschnitten um
den Kesselumfang verteilt auch zwei oder mehr Arretierungen bzw.
Anschläge vorhanden sein. Während der Anschlag 15 starr ist und ein
Austreten des Kolbens aus dem Kessel verhindert, ist der Anschlag
14 ein pneumatisch betätigter Bolzen, der in seiner Ruhestellung
wie der Anschlag 15 in den Kessel ragt, jedoch aus diesem zurückge
Zogen werden kann.
Das Kesselvolumen ist in drei verschiedene Abschnitte oder Räume
unterteilt, nämlich einen Raum 21, der den eigentlichen, beispiels
weise mit Schlamm beladenen Nutzraum des Kessels darstellt, einen
Raum 22, der zwischen den Kolben 2 und 3 liegt, und einen Raum 23,
der zwischen dem Kolben 3 und dem Kesselende liegt. Die Größen
diese Räume sind durch die Kolbenbewegungen veränderlich. Die
Kolben 2 und 3 bestehen außer der eigentlichen Kolbenwand in
üblicher Weise aus Führungsringen, die die Räume 22 und 23
teilweise umgeben. Im Bereich der Führungsringe greifen auch die
lösbaren Arretierungen 11, 12 und 13 an den Kolben 2 und 3 an.
Unter Berücksichtigung von Unfallschutzvorschriften darf für den
benötigten pneumatischen Druck und bezogen auf den Kesseldurch
messer die Druckraumlänge, und damit der Hub des Ausschubkolbens
2, nicht mehr als eine Länge L betragen.
Die dargestellte Konstruktion arbeitet folgendermaßen: Zunächst
sind gemäß Fig. 1 die Kolben 2 und 3 durch die Arretierungen 11 und
12 in ihrer jeweiligen Anfangslage festgehalten, nämlich aneinan
derstoßend am der Bodenklappe 4 gegenüberliegenden Kesselende. Die
Bodenklappe 4 wird geöffnet, und sodann wird die Arretierung 12
gelöst und über nicht dargestellte Rohrleitungen Druckluft in den
Raum 22 gefördert. Der Ausschubkolben 2 wird durch den sich
aufbauenden Druck in Richtung zur geöffneten Bodenklappe 4 bewegt
und schiebt dort den Schlamm aus, bis er nach Durchmessen der Länge
L am Anschlag 14 zum Stehen kommt (Fig. 2). Der Druck aus dem Raum
22 wird nun abgelassen und die Arretierung 11 wird gelöst,
woraufhin man die Druckluft in den Raum 23 fördert. Der zweite
Kolben 3, der nicht durch auszuschiebenden Schlamm gebremst wird,
kann schon durch relativ niedrigen Druck vorwärtsbewegt werden und
legt sich am Ende seines Hubs an der Rückseite des Ausschubkolbens
an (Fig. 3), woraufhin man den Druck im Raum 23 abläßt und die
Arretierung 13, die in einer den Kolbenkonstruktionen entsprechen
den Entfernung vom Anschlag 14 angeordnet ist, in Funktion setzt,
so daß sie den zweiten Kolben 3 fixiert.
Nun wird der Anschlag 14 aus dem Kessel zurückgezogen und wieder
Druckluft in den Raum 22, dessen Position im Kessel sich gegenüber
der Ausgangsstellung (Fig. 1) verändert hat, geleitet. Der zweite
Kolben 3 dient nun als eine Art Kessel-Trennwand, die den Druckraum
22 nach hinten begrenzt, während der Ausschubkolben 2 bis zum
Anschlag 15 vorgeschoben wird und der Schlamm aus dem langen Kessel
restlich herausgeschoben wird. Wiederum ist der Kolbenhub kleiner
oder gleich der Länge L.
Ersichtlich wird bei einem derartigen Vorgehen das Ausschieben
eines sehr langen Kessels ermöglicht, ohne daß der Druckluftraum
über das aus Unfallschutzgründen nicht überschreitbare Maß hinaus
vergrößert wird.
Die Verlegungen der Leitungen und Ventile bietet dem Fachmann keine
Schwierigkeiten. Die Einspeisungspunkte bzw. Drucksablaßpunkte sind
vorgegeben, in gewissem Umfang kann auch an mit den Kolben
verbundene flexible Leitungen gedacht werden. Der Ablauf der
einzelnen Arbeitsschritte kann alternativ von Hand oder automatisch
gesteuert werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Kesselentleerung durch einen Ausschubkolben
(2), der pneumatisch im Kessel um eine aus Unfallschutzgrün
den begrenzte Länge (L) vorgeschoben wird, wodurch der
Kesselinhalt durch eine geöffnete Endklappe (4) ausgeschoben
wird, dadurch gekennzeichnet, daß man dem vorgeschobenen
Ausschubkolben (2) einen zweiten Kolben (3) im Kessel (1)
folgen läßt, den man nach Annäherung an den ersten Kolben an
der Kesselwand (13) arretiert, woraufhin man den Ausschubkol
ben (2) erneut, und zwar durch pneumatischen Druckaufbau im
Raum (22) zwischen den beiden Kolben (2, 3), um die begrenzte
Länge L vorschiebt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
für einen sehr langen Kessel die Vorschubschritte mehrmals
wiederholt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man den zweiten Kolben (3) dem Ausschubkolben (2) durch
pneumatischen Druckaufbau im Raum (23) an der Rückseite des
zweiten Kolbens (3) nachschiebt.
4. Verfahren nach dem auf Anspruch 2 rückbezogenen Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur Einhaltung der Längenbe
grenzung für jeden Teilraum mit Druckaufbau dem zweiten
Kolben (3) noch einen oder mehrere weitere(n) Kolben in
gleicher Weise folgen läßt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
den zweiten Kolben (3) dem Ausschubkolben (2) im ersten
Vorschubschritt unmittelbar folgen läßt, indem man die beiden
aneinanderliegenden Kolben gemeinsam durch pneumatischen
Druckaufbau an der Rückseite des zweiten Kolbens 3, um die
begrenzte Länge (L) vorschiebt.
6. Kessel, insbesondere Schlammkessel, mit einem in Längsrich
tung des Kessels pneumatisch vorschiebbaren Ausschubkolben
(2) und mit einer stirnseitigen Endklappe (4), zur Durchfüh
rung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kessel (1) hintereinander
wenigstens zwei Kolben (2, 3) angeordnet sind, daß in
Abständen entlang der Kolbenschubrichtung Anschläge (14, 15)
und lösbare Kolbenarretierungen (11, 12, 13) angeordnet sind
und daß die Anschläge (14, 15) - gegebenenfalls mit Ausnahme
des bzw. der der Endklappe (4) unmittelbar benachbarten
Anschlags/Anschläge (15) - aus der Verschiebebahn der Kolben
zurückziehbar sind; und daß sich eine pneumatische Drucklie
ferdüse in jedem derjenigen Kesselbereiche (22) befindet oder
in jeden derjenigen Kesselbereiche (22) verbringbar ist, die
dann zwischen den beiden Kolben (2, 3) liegen, wenn der
Ausschubkolben (2) an einem Anschlag (14) und/oder der zweite
Kolben (3) an einer Arretierung festgehalten ist, und diese
Kesselbereiche außerdem über steuerbare Druckablaßventile
verfügen.
7. Kessel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich im
Kessel auch hinter dem zweiten Kolben eine Drucklieferdüse
und ein stationäres Druckablaßventil befinden.
Priority Applications (2)
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DE19904039131 DE4039131A1 (de) | 1990-12-07 | 1990-12-07 | Verfahren und kessel zur kesselentleerung durch einen ausschubkolben |
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DE19904039131 DE4039131A1 (de) | 1990-12-07 | 1990-12-07 | Verfahren und kessel zur kesselentleerung durch einen ausschubkolben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4039131A1 true DE4039131A1 (de) | 1992-06-11 |
DE4039131C2 DE4039131C2 (de) | 1992-10-15 |
Family
ID=6419838
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904039131 Granted DE4039131A1 (de) | 1990-12-07 | 1990-12-07 | Verfahren und kessel zur kesselentleerung durch einen ausschubkolben |
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EP (1) | EP0490257A1 (de) |
DE (1) | DE4039131A1 (de) |
Cited By (2)
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- 1990-12-07 DE DE19904039131 patent/DE4039131A1/de active Granted
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- 1991-12-04 EP EP91120844A patent/EP0490257A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4039131C2 (de) | 1992-10-15 |
EP0490257A1 (de) | 1992-06-17 |
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