DE4315446A1 - Vorrichtung zur Aufnahme von Schütt- und/oder Schwemmgut - Google Patents
Vorrichtung zur Aufnahme von Schütt- und/oder SchwemmgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme von
Schütt- und/oder Schwemmgut, insbesondere eine Schlamm
aufnahmevorrichtung für ein Kanalreinigungs- und/oder
Grubenentleerungsfahrzeug oder dergleichen, mit einem
eine verschließbare Stirnseite aufweisenden Faß und einem
in diesem axial verfahrbaren Ausschubkolben.
Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art wird die Vor
schubbewegung des Ausschubkolbens dadurch bewerkstelligt,
daß die hinter dem Ausschubkolben sich befindende Kammer
des Fasses mit Druckluft beaufschlagt wird. Da die Rei
bung zwischen Ausschubkolben und Faßinnenwand verhältnis
mäßig hoch ist, ist eine sehr hohe Losbrechkraft zu über
winden. Es ist daher ein hoher Druck erforderlich. Die
Folge davon ist, daß der Ausschubkolben nach Überwindung
der Losbrechkraft sehr stark beschleunigt wird. Es be
steht daher die Gefahr, daß der Ausschubkolben die
zugeordneten Endanschläge abschlägt und aus dem Faß her
ausschießt, was zu einer hohen Unfall- und Beschädigungs
gefahr führt.
Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegen
den Erfindung mit einfachen und kostengünstigen Mitteln
und unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Anord
nungen eine Vorrichtung gattungsgemäßer Art zu schaffen,
bei der der Ausschubkolben kontrolliert bewegbar ist.
Diese Aufgabe wird in überraschend einfacher Weise da
durch gelöst, daß der Ausschubkolben mittels wenigstens
eines teleskopierbaren Schub- und Zugorgans mit einem
hinter ihm im Faß angeordneten, nachführbaren Stützkolben
verbunden ist, dessen radialer Druck auf die Faßinnenwand
veränderbar ist.
Diese Maßnahmen stellen sicher, daß der Stützkolben durch
Veränderung des auf die Faßinnenwand ausgeübten, radialen
Drucks reibschlüssig positioniert oder in einen ver
gleichsweise leicht bewegbaren Zustand gebracht werden
kann. Der fest positionierte Stützkolben bildet ein Wi
derlager für das zum Bewegen des Ausschubkolbens sich
verlängernde, als Antriebsorgan fungierende Schub- und
Zugorgan. Beim anschließenden Verkürzungshub dieses An
triebsorgans kann der dabei bewegliche Stützkolben an den
Ausschubkolben herangeholt werden. Anschließend kann der
nächste Vorschubschritt des Ausschubkolbens durchgeführt
werden. Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen läßt sich
demnach eine von der Energiebeaufschlagung des genannten
Antriebsorgans abhängige, langsame Schrittbewegung des
Ausschubkolbens bewerkstelligen. Es ist daher sicherge
stellt, daß der Ausschubkolben vergleichsweise sanft auf
die zugeordneten Endanschläge aufläuft. Die erfindungsge
mäßen Maßnahmen ergeben somit eine hohe Betriebssicher
heit und Zuverlässigkeit.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der übergeordneten
Maßnahmen kann der Stützkolben eine zentrale Nabe auf
weisen, an der das Antriebsorgan angreift und an der
mehrere, gleichmäßig am Umfang verteilte, die Faßinnen
wand berührende Segmente angelenkt sind, deren Umfang ge
genüber der nabenseitigen Anlenkung entgegen der Vor
schubrichtung versetzt ist. Diese Maßnahmen stellen
sicher, daß eine entgegen der Vorschubrichtung gerichtete
Axialbewegung der Nabe in eine Radialbewegung der Seg
mente umgesetzt wird. Diese werden daher beim Beginn des
Verlängerungshubs des genannten Antriebsorgans automa
tisch mit der Faßinnenwand verspannt und beim Verkürz
ungshub automatisch entlastet. Es ergibt sich somit eine
vergleichsweise einfache Steuerung.
Zweckmäßig kann die genannte Nabe mit die Segmente auf
nehmenden, angelenkten Spreizarmen und diesen zugeord
neten, festen Auskragungen versehen sein, an denen der
jeweils zugeordnete Spreizarm mittels einer in Spreiz
richtung wirkenden Federanordnung abgefedert ist und die
mit von den jeweils zugeordneten Spreizarmen durchgriff
enen Bügeln versehen sind, in die einander gegenüberlieg
ende, vorzugsweise einstellbare Anschläge eingreifen.
Diese Maßnahmen ergeben eine hohe Zuverlässigkeit bei in
vorteilhafter Weise leicht beherrschbaren Anschlag- und
Federkräften. Die an den Spreizarmen angreifenden Federn
stellen sicher, daß die Segmente in Anlage an der
Faßinnenwand bleiben, was eine zuverlässige Führung beim
Nachholen des Stützkolbens sowie eine zuverlässige
Verspannung gegenüber dem Faß bei entsprechender
Beaufschlagung des Antriebsorgans gewährleistet.
Eine andere, besonders zu bevorzugende Ausführung kann
darin bestehen, daß der Stützkolben eine zentrale Nabe
aufweist, an der das Antriebsorgan angreift und an der
eine umlaufende Felge befestigt ist, auf der ein aufpump
barer, die Faßinnenwand berührender, umlaufender Bläh
schlauch aufgenommen ist. Diese Maßnahmen ergeben in vor
teilhafter Weise eine starre Konstruktion des Stütz
kolbens, der sich somit als besonders robust und stö
rungssicher erweist. Gleichzeitig ermöglichen die genann
ten Maßnahmen eine besonders einfache und platzsparende
Bauweise.
In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann
das Schub- und Zugorgan als hydraulisches Zylinder-Kol
benaggregat ausgebildet sein, das den Ausschubkolben
durchgreift und einerseits an der Nabe und andererseits
an einer an den Ausschubkolben angesetzten Muffe ange
lenkt ist. Diese gewährleistet eine vergleichsweise große
Länge des Zylinder-Kolbenaggregats, so daß eine ver
gleichsweise große Schrittlänge erreicht wird. Die Ver
wendung eines hydraulischen Druckmittels ergibt in vor
teilhafter Weise hohe Kräfte ohne nennenswerte Kompres
sibilität.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige
Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den
restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nach
stehenden Beispielsbeschreibung entnehmbar.
Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfin
dung anhand der Zeichnung näher erläutert. Hierbei
zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel
mit einem mit ausspreizbaren Segmenten versehenen Stütz
kolben,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II/II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Längschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel
mit einem einen aufpumpbaren Blähschlauch aufweisenden
Stützkolben und
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV/IV in Fig. 3.
Der Aufbau und die Wirkungsweise eines Kanalreinigungs
fahrzeugs sind an sich bekannt. Fahrzeuge dieser Art be
sitzen in der Regel ein liegend angeordnetes Faß zur Auf
nahme des aufgesaugten Schlamms, das mittels eines im Be
reich der Fahrzeugrückseite angeordneten Schwenkdeckels
verschließbar ist. Ein Faß dieser Art liegt den darge
stellten Ausführungsbeispielen zugrunde.
Das den Fig. 1 und 3 zugrundeliegende Faß 1, dessen
offene Stirnseite durch einen Schwenkdeckel 2 verschließ
bar ist, ist mit einem Ausschubkolben 3 versehen, der zum
Ausschieben des Schlamms in axialer Richtung verschiebbar
ist. Der Ausschubkolben 3 besteht in beiden Fällen aus
einer Trommel 4 mit einem im Bereich der vorderen Trom
melkante angeordneten Dichtring 5 und einem im Bereich
der hinteren Trommelkante angeordneten Stützring 6. Der
Dichtring 5 kann als am inneren Trommelumfang anliegender
Blähschlauch ausgebildet sein, der mit Druckluft beauf
schlagbar bzw. entlastbar ist. Der Stützring 6 kann als
massiver Ring ausgebildet sein. Die Trommel 4 ist mit
einer vorderen Stirnwand 7 versehen und rückwärtig offen.
Die Stirnwand 7 ist hier mit einer zentralen Ausnehmung
versehen, die durch eine an die Stirnwand 7 angeflansch
te, nach vorne abstehende Muffe 8 übergriffen ist.
Hinter dem Ausschubkolben 3 befindet sich in beiden
Fällen ein als ganzes mit 9 bzw. 10 bezeichneter Stütz
kolben, der wahlweise gegenüber dem Innenumfang des Fas
ses 1 verspannbar bzw. freigebbar ist. Hierzu ist der
Durchmesser des Stützkolbens 9 bzw. 10 so veränderbar,
daß die hieraus resultierende Reibkraft von einem Niveau
unterhalb am Ausschubkolben 3 angreifenden Reibkraft auf
ein Niveau oberhalb der am Ausschubkolben 3 angreifenden
Reibkraft anhebbar ist und umgekehrt.
Der zum Ausschubkolben 3 koaxiale Stützkolben 9 bzw. 10
ist in beiden Fällen mittels eines zentral angeordneten
Zylinder-Kolbenaggregats 11 mit dem vorgeordneten Aus
schubkolben 3 verbunden. Das Zylinder-Kolbenaggregat 11
ist doppeltwirkend ausgebildet, so daß seine Kolbenstange
wahlweise aus- bzw. eingefahren werden kann. Das Zy
linder-Kolbenaggregat 11 kann dementsprechend wahlweise
als Schuborgan zum Auseinanderschieben der beiden Kolben
bzw. als Zugorgan zum Zusammenfahren der beiden Kolben
betrieben werden und dementsprechend als doppeltwirkendes
Antriebsorgan fungieren. Beim Ausfahren der Kolbenstange
des Zylinder-Kolbenaggregats 11 wird der Ausschubkolben 3
entgegen einer vom Stützkolben 9 bzw. 10 auf das Faß 1
übertragenen Stützkraft vorbewegt, beim Einfahren der
Kolbenstange des Zylinder-Kolbenaggregats 11 wird der
Stützkolben 9 bzw. 10 im entlasteten Zustand an den Aus
schubkolben 3 herangeholt, dessen Reibung gegenüber der
Faßinnenwand normalerweise größer als die Reibung des
entlasteten Stützkolbens 9 bzw. 10 ist. Die Stützkolben 9
bzw. 10 besitzen jeweils eine zentrale, büchsenförmige
Nabe 12. Das Zylinder-Kolbenaggregat 11 greift mit seinen
Enden einerseits in die Muffe 8 und andererseits in die
Nabe 12 ein und ist naben- und muffenseitig durch Gelenk
stifte 13 bzw. 14 angelenkt.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 und 2 ist der Stütz
kolben 9 als Spreizkolben ausgebildet, dessen Durchmesser
durch axiales Verschieben der zentralen Nabe 12
veränderbar ist. Hierzu sind mehrere, gleichmäßig am Um
fang verteilte, hier vier um jeweils 90 Grad gegenein
ander versetzte, die Faßinnenwand berührende Segmente 15
vorgesehen, die jeweils über einen als Spreizarm 16 fun
gierenden Lenker mit der Nabe 12 verbunden sind. Die
Spreizarme 16 sind nabenseitig an am Nabenumfang vorge
sehene Lagerböcke 17 schwenkbar angelenkt. Auf das je
weils gegenüberliegende Ende der Spreizarme 16 kann das
jeweils zugeordnete Segment 15 einfach lose aufgesteckt
sein. Im dargestellten Beispiel sind die Segmente hierzu,
wie am besten aus Fig. 2 erkennbar ist, mit ihre Vorder- und
Rückwand überbrückenden Stegen 18 versehen, in die
nach radial innen offene Führungsschlitze 19 eingeschnit
ten sind, in die die Enden eines im Bereich des zwischen
die Stege 19 eingreifenden Spreizarmendes vorgesehenen
Stifts 20 eingreifen. Die Achse der nach radial außen
abstehenden Spreizarme 16 ist gegenüber einer Radialebene
nach hinten geneigt. Die mittlere Radialebene der Seg
mente 15 ist dementsprechend gegenüber der nabenseitigen
Anlenkung nach hinten versetzt. Durch Verkleinerung des
Neigungswinkels der Spreizarme 16 gegenüber einer
Radialebene, was durch eine nach hinten gerichtete
Kraftbeaufschlagung der Nabe 12 bewerkstelligt werden
kann, werden die Segmente 15 nach außen gespreizt. Die
Segmente 15 bestehen jeweils aus einem im Querschnitt H-
förmigen Grundkörper, in den ein massiver, aus Gummi
bestehender Reibstreifen 21 eingesetzt ist. Dieser kann
eine Dicke von etwa drei Zentimetern aufweisen.
Die Nabe 12 trägt auch ein an ihrem hinteren Ende be
festigtes Kreuz mit einer der Anzahl der Spreizarme 16
entsprechenden Anzahl von radial auskragenden, fest
stehenden Armen 22, hier also vier Armen 22. Diese sind
jeweils mit einem vom zugeordneten Spreizarm 16 durch
griffenen Bügel 23 versehen, innerhalb dessen der
Schwenkarm 16 schwenken kann. Der maximale Schwenkbereich
ist durch in die Bügel 23 von vorne und hinten eingreif
ende, verstellbare Anschläge 24 bzw. 25, hier in Form von
Schrauben, begrenzt. Hierdurch wird vor allem sicherge
stellt, daß die von den Segmenten 15 auf das Faß 1 aus
geübten Spreizkräfte nicht zu Zerstörungen führen können.
Zwischen den festen Armen 22 und dem jeweils zugeordneten
Spreizarm 16 sind Druckfederanordnungen 26 angeordnet,
durch die die Spreizarme 16 in Spreizrichtung beauf
schlagt werden. Hierdurch wird sichergestellt, daß die
Segmente 15 mit ihren Gummistreifen 21 in Anlage an der
Faßinnenwand gehalten werden. Die Nabe 12 kann, wie Fig. 1
weiter erkennen läßt, mit einer nach vorne weisenden
Verlängerung 27 versehen sein, die am vorderen Ende einen
das Zylinder-Kolbenaggregat 11 umfassenden Ring trägt,
um die Kippsicherheit des gesamten Stützkolbens 9 zu
erhöhen.
An das Zylinder-Kolbenaggregat 11 sind durch eine Durch
führung 28 von hinten das Faß 1 eingeführte Hydraulik
leitungen 29 angeschlossen, die als Vor- und Rücklauf
leitungen fungieren. Diese sind zumindest auf einem Teil
ihrer innerhalb des Fasses 1 sich befindenden Länge als
bewegliche Schläuche ausgebildet, wie durch die Schlauch
schleife 29a angedeutet ist, die sich entsprechend der
Vorwärtsbewegung des Stützkolbens 9 verkürzt. Die Gesamt
länge Schlauchschleife 29a ist so bemessen, daß auch in
der vordersten Stellung des Stützkolbens 9 eine span
nungsfreie Leitungsführung sichergestellt ist. Das stütz
kolbenseitige Ende der Schlauchschleife 29a ist auf einem
am Stützkolben 9, hier an dessen hinterem Kreuz befe
stigten Halter 30 aufgenommen. Ab hier können die Hy
draulikleitungen 29 als fest verlegbare Rohre ausgebildet
sein. Der Halter 30 ist hier einfach als mit einem Schen
kel nach oben weisender Winkelarm ausgebildet.
Im Bereich des hinteren Endes des Innenraums des Fasses 1
ist ein hier durch einen umlaufenden Ring gebildeter End
anschlag 31 vorgesehen, an dem der Stützkolben 9 in der
Ausgangsposition anliegt. Der Ausschubkolben 3 befindet
sich dabei praktisch ohne Abstand neben dem Stützkolben
9. Die Kolbenstange des Zylinder-Kolbenaggregats 11 ist
dabei ganz eingefahren. Zum Ausschieben des vor dem Aus
schubkolben 3 sich befindenden Schlamms etc. wird das Zy
linder-Kolbenaggregat 11 so beaufschlagt, daß die Kolben
stange aus dem Zylinder ausgefahren wird. Da der Aus
schubkolben 3 vergleichsweise schwer bewegbar ist, ver
sucht das Zylinder-Kolbenaggregat 11 zunächst den Stütz
kolben 9 zu verschieben. Die an der Faßinnenwand anlieg
enden Segmente 15 wirken dem jedoch entgegen. Die dabei
auf die Nabe 12 ausgeübte, nach hinten gerichtete
Axialkraft führt zwangsläufig zu einer steileren Anstel
lung der Spreizarme 16 und dementsprechend zu einer
entsprechend starken Verspannung der Segmente 15 gegen
über der Wandung des Fasses 1. Eine Begrenzung ist durch
die Anschläge 24 gegeben. Sobald die vom Zylinder-
Kolbenaggregat 11 ausgeübte Axialkraft die auf den
Ausschubkolben 3 wirkende Reibkraft überwindet, wird der
Ausschubkolben 3 durch das am infolge der auf ihn
wirkenden Axialkraft reibschlüssig fixierten Stützkolben
9 abgestützte Zylinder-Kolbenaggregat 11 nach vorne
bewegt. Die Vorschubgeschwindigkeit entspricht dabei der
von der Druckölzufuhr abhängigen Ausfahrgeschwindigkeit
der Kolbenstange des Zylinder-Kolbenaggregats 11. Es
ergibt sich dementsprechend eine kontrollierte
Vorschubbewegung. Sobald das Zylinder-Kolbenaggregat 11
seine maximale Ausfahrlänge erreicht hat, werden der Vor- und
Rücklauf des Drucköls umgeschaltet, wodurch die
Kolbenstange des Zylinder-Kolbenaggregats 11 wieder
eingefahren wird. Zur Bewerkstelligung des genannten Um
schaltvorgangs ist eine bei 32 angedeutete Steuerein
richtung vorgesehen. Bei der Verkürzung des Zylinder-Kol
bengaggregats 11 werden die vorher auseinandergeschobenen
Kolben in Form von Stützkolben 9 und Ausschubkolben 3
wieder aneinander angenähert. Hierbei wird auf die Nabe
12 des Stützkolbens 9 eine nach vorne gerichtete Zugkraft
ausgeübt, wodurch der Schwenkwinkel der Spreizarme 16
verkleinert und dementsprechend die Verspannung der Seg
mente 15 aufgehoben werden. Da der so entlastete Stütz
kolben 9 leichter bewegbar ist, als der Ausschubkolben 3
wird er an den Ausschubkolben 3 bis auf Anschlag heran
geholt, wie in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien
angedeutet ist. Anschließend wird mittels der Steuerein
richtung 32 die Druckölversorgung wieder umgesteuert, wo
durch der nächste Vorschubschritt des Ausschubkolbens 3
eingeleitet wird. Es werden so viele Vorschubschritte
durchgeführt, bis der Ausschubkolben 3 mit seinem vor
deren Rand an im Bereich des vorderen Endes des Innen
raums des Fasses 1 angeordneten Endanschlägen 33 auf
läuft, die hier als vergleichsweise leicht dimensionierte
Winkelanschläge ausgebildet sein können, da der Ausschub
kolben 3 mit vergleichsweise kleiner Geschwindigkeit und
bekannter Vorschubkraft aufläuft. Zum Zurückfahren der
gesamten aus Ausschubkolben 3 und Stützkolben 9 bestehen
den Anordnung in die Ausgangsposition kann einfach der
hinter dem Ausschubkolben 3 sich befindende Raum des Fas
ses 1 über einen im Bereich des hinteren Faßendes ange
ordneten Evakuierstutzen 34 evakuierbar sein.
Die Anordnung gemäß Fig. 3 und 4 ist im wesentlichen
gleich aufgebaut, wie die Anordnung gemäß Fig. 1 und
2, so daß nachstehend zur Vermeidung von Wiederholungen
nur auf die Unterschiede eingegangen wird, wobei für
gleichbleibende Teile gleiche Bezugszeichen Verwendung
finden. Die Unterschiede bestehen im wesentlichen im
Aufbau des Stützkolbens 10 gegenüber dem Aufbau des
Stützkolbens 9.
Der Stützkolben 10 ist radförmig aufgebaut. Hierzu sind
an der an das Zylinder-Kolbenaggregat 11 angelenkten Nabe
12 radial abstehende Speichen 35 befestigt, die eine um
laufende Felge 36 aufnehmen. In diese ist ein umlaufender
Blähschlauch 37 eingesetzt, der mit Luft aufpumpbar bzw.
entlüftbar ist. Zum Feststellen des Stützkolbens 10 ge
genüber der Wandung des Fasses 1 wird der Blähschlauch 37
aufgepumpt, zum Vorrücken des Stützkolbens 10 wird der
Blähschlauch 37 entlüftet. Hierzu ist eine Druckluftlei
tung 38 vorgesehen, die wie die Hydraulikleitungen 29 als
beweglicher Längenspeicher ausgebildet und aus dem Faß 1
nach hinten herausgeführt ist. Die Speichen 35 können als
stegförmige Bleche ausgebildet sein, die nach hinten ge
neigt sein können. Im dargestellten Beispiel weist ledig
lich die Vorderkante der die Speichen 35 bildenden Bleche
einen nach hinten geneigten Verlauf auf. In jedem Falle
ergibt sich hierdurch ein günstiger Kraftfluß mit einer
die Biegebeanspruchung der Speichen 35 verringernden
Kraftaufteilung.
Die Speichen 35 können, wie am besten aus Fig. 4 er
sichtlich ist, jeweils durch zwei parallele, voneinander
beabstandete Bleche gebildet werden. Der Durchmesser der
Felge 36 ist kleiner als der Innendurchmesser des Fasses
1, so daß der Blähschlauch 37 zuverlässig übersteht. Im
entlüfteten Zustand liegt der Blähschlauch 37 lediglich
linienförmig an der Faßinnenwand an, wie in Fig. 3 unten
angedeutet ist. Im aufgepumpen Zustand ergibt sich dem
gegenüber eine flächenhafte Anlage, wie in Fig. 3 oben
angedeutet ist.
Zum Fixieren des Stützkolbens 10 gegenüber der Faßwandung
wird der Blähschlauch 37 durch entsprechende Beaufschla
gung über die Druckluftleitung 38 aufgepumpt. Anschließ
end kann der Ausschubkolben 3 durch entsprechende Beauf
schlagung des Zylinder-Kolbenaggregats 11 vorgeschoben
werden. Danach wird der Blähschlauch 37 entlüftet, so daß
der Stützkolben 10 durch Verkürzung des Zylinder-Kolben
aggregats 11 an den vorgeschobenen Ausschubkolben 3
herangeholt werden kann, wie in Fig. 3 durch
strichpunktierte Linien angedeutet ist. Anschließend kann
der nächste Vorschubschritt ausgeführt werden, der mit
dem Aufpumpen des Blähschlauchs 37 eingeleitet wird. Es
wird daher eine Steuereinrichtung 32 benötigt, die sowohl
die Druckölversorgung des Zylinder-Kolbenaggregats 11 als
auch die Druckluftbeaufschlagung des Blähschlauches 37
steuert. Sofern der Dichtring 5 des Ausschubkolbens 3
ebenfalls als aufpumpbarer Blähschlauch ausgebildet ist,
wird dieser zur Bewerkstelligung der Vorschubbewegung
zweckmäßig teilentlastet, was ebenfalls mit Hilfe der
Steuereinrichtung 32 bewerkstelligt werden kann.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur Aufnahme von Schütt- und/oder
Schwemmgut, insbesondere Schlammaufnehmevorrichtung
für ein Kanalreinigungs- und/oder Grubenentleerungs
fahrzeug oder dergleichen, mit einem eine ver
schließbare Stirnseite aufweisenden Faß (1) und
einem in diesem axial verfahrbaren Ausschubkolben (3),
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausschubkolben (3)
mittels wenigstens eines teleskopierbaren Schub- und
Zugorgans (11) mit einem hinter ihm im Faß (1)
angeordneten, nachführbaren Stützkolben (9 bzw. 10)
verbunden ist, dessen radialer Druck auf die Faßin
nenwand veränderbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützkolben (9) eine zentrale Nabe (12) auf
weist, an der das Schub- und Zugorgan (11) angreift
und an der mehrere, gleichmäßig am Umfang verteilte,
die Faßinnenwand berührende Segmente (15) angelenkt
sind, deren Umfang gegenüber der nabenseitigen An
lenkung entgegen der Vorschubrichtung versetzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (15) auf jeweils einem an der Nabe (12)
angelenkten Spreizarm (16) beweglich aufgenom
men sind, dessen Achse zur Faßachse entgegen der
Vorschubrichtung geneigt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß den Segmenten (15) den
Schwenkbereich begrenzende, nabenfeste Anschläge (24, 25)
zugeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (15) durch
zugeordnete, nabenseitig abgestützte Federanordnungen (26)
in Spreizrichtung beaufschlagbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (12)
mit den angelenkten Spreizarmen (16) zugeordneten,
festen Auskragungen (22) versehen ist, an denen der
jeweils zugeordnete Spreizarm (16) mittels der
Federanordnung (26) abgefedert ist und die mit von
den jeweils zugeordneten Spreizarmen (16) durch
griffenen Bügeln (23) versehen sind, in die von
einander gegenüberliegenden Seiten die einstellbaren
Anschläge (24, 25) eingreifen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (15)
einen aus Gummi bestehenden, umfangsseitigen
Belag (21) aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützkolben (10) eine zentrale Nabe (12)
aufweist, an der das Schub- und Zugorgan (11)
angreift und an der eine umlaufende Felge (36) befe
stigt ist, auf der ein aufpumpbarer und entlastbarer
die Faßinnenwand berührender, umlaufender Bläh
schlauch (37) aufgenommen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nabe (12) durch nach außen verschmälerte
Speichen (35) mit der Felge (36) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Blähschlauch (37) mit Druckluft
beaufschlagbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schub- und
Zugorgan (11) in Abhängigkeit vom Druck im Bläh
schlauch (37) aktivierbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schub- und Zugorgan (11)
als hydraulisches Zylinder-Kolbenaggregat aus
gebildet ist, das den Ausschubkolben (3) durch
greift und einerseits an der Nabe (12) und anderer
seits an einer an den Ausschubkolben (3) angesetzten
Muffe (8) abgelenkt ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schub- und Zugorgan (11)
mittels einer zugeordneten Steuereinrichtung (32)
abwechselnd ein- und ausfahrbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Faß (1) im Bereich
seiner vorderen und hinteren Enden mit inneren An
schlägen (31 bzw. 33) versehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Faß (1) im Bereich
hinter dem Ausschubkolben (3) evakuierbar ist.
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DE19934315446 DE4315446C2 (de) | 1993-05-08 | 1993-05-08 | Vorrichtung zur Aufnahme von Schütt- und/oder Schwemmgut |
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DE19934315446 DE4315446C2 (de) | 1993-05-08 | 1993-05-08 | Vorrichtung zur Aufnahme von Schütt- und/oder Schwemmgut |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4315446A1 true DE4315446A1 (de) | 1994-11-10 |
DE4315446C2 DE4315446C2 (de) | 1995-12-21 |
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AT402751B (de) * | 1994-11-16 | 1997-08-25 | Kaiser Ag | Saug-druck-fass |
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