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Vorrichtung zum Entleeren von Aufnahme- oder Transportbehältern für
schlammartige Massen mittels einer im Aufnahmebehälter axial beweglichen Trennwand
Die
Leerung von Aufnahme- oder Transportbehältern für Straßenkehricht, Müll, Fäkalien
oder andere Schlammassen bereitet stets Schwierigkeiten, weil das Aufnahme- oder
Fördergut nicht selbsttätig wie eine Flüssigkeit abfließt, sondern an der Behälterwandung
haftet. Man hat deshalb derartige Behälter auf dem Fahrzeuggestell kippbar angeordnet,
um durch steiles Hochkippen des Behälters dessen Inhalt zum Herausfallen zu bringen.
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Dabei werden aber die Fahrzeuggestelle für die Dauer des Hochkippens
des Behälters mit den darin befindlichen Schlammassen an der Kippstelle außerordentlich
hoch belastet. Außerdem ist hierfür eine sehr umständliche und kostspielige Kippeinrichtung
mit großem Antriebsbedarf notwendig. Aber selbst durch das Kippen des Behälters
kann keine einwandfreie Leerung erzielt werden.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, einen Kolben oder eine Trennwand
mit zentraler Kolbenstange oder Nürnberger Schere in dem Aufnahme- oder Transportbehälter
anzuordnen und die axiale Verschiebung der Trennwand bei der Leerung durch hydraulischen
oder pneumatischen Antrieb der zentralen Kolbenstange oder der Nürnberger Schere
zu bewirken. Dabei ergeben sich jedoch zu große Raumbeanspruchungen und zu große
Baulängen für den Behälter mit dieser Ausstoßvorrichtung.
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Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieser Nachteile und die
Schaffung einer im Aufbau und in der Wirkungsweise möglichst einfachen Vorrich-
richtung
zum Entleeren derartiger Behälter, bei welcher die geschilderten Nachteile nicht
auftreten.
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Erreicht wird dies dadurch, daß bei einer Vorrichtung der vorerwähnten
Art die in dem Aufnahmebehälter axial bewegliche Trennwand mit Mitteln zur luftdichten
Trennung der beiderseitigen Behälterräume versehen ist und diese Räume über Absperr-
oder Umlenkorgane an eine Druckluftquelle oder einen Druckmittelbehälter bzw. an
vakuumerzeugende Einrichtungen angeschlossen sind. Durch Einleitung von Druckluft
oder von einem anderen Druckmittel in einen der beiderseitigen Behälterräume kann
dann die Trennwand in axialer Richtung bewegt werden. Ebenso kann die Trennwand
durch Anschluß eines Behälterraumes an eine vakuumerzeugende Einrichtung bewegt
werden, wenn der andere Behälterraum mit der Außenluft oder einem Druckmittel verbunden
ist. Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in der Beschreibung im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung schematisch an einem hohlzylindrischen Aufnahme- oder Transportbehälter
für Schlammassen im vertikalen Längsmittel durchschnitt dargestellt.
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I ist der hohlzylindrische Aufnahmebehälter für die Schlammassen
mit gleichbleibendem Querschnitt, fester Endwand 2 und luftdicht abschließbarer,
in die Offnungslage schwenkbarer Endwand 3, an der sich über den ganzen Querschnitt
des Behälters I erstreckenden Entleerungsöffnung 4. Die Mittel zur Förderung des
Aufnahmegutes in den Behälter, wie Straßenkehricht, Müll, Fäkalien od. dgl. mittels
Unterdruckförderung oder Vakuum sind in der Zeichnung fortgelassen, weil sie nicht
zum Gegenstand der Erfindung gehören.
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In dem Behälter 1 ist eine Trennwand 5 axial verschiebbar angeordnet.
Eine Schrägstellung oder ein Verkanten dieser Trennwand 5 bei deren axialer Bewegung
kann durch an beiden Seiten vorzusehende Stützarme 6 oder Gleitkufen oder Rollen
verhindert werden. An ihrem Umfang ist die Trennwand 5 durch einen Schwellkörper
7, der als elastischer Hohlkörper mit Luft-, Gas- oder Flüssigkeitsfüllung ausgeführt
ist, gegenüber der unregelmäßigen, nur grob gewalzten Behälterwand luftdicht abgedichtet,
so daß also die beiderseits der Trennwand 5 befindlichen Behälterräume 8 und 9 luftdicht
voneinander getrennt sind. Der Behälterraum g ist zur Aufnahme der Schlammassen
ii bestimmt. In den Behälterraum 8 kann durch eine Rohrleitung IO Preßluft, Gas
oder ein flüssiges Druckmedium eingeleitet werden, um die Trennwand 5 in Richtung
auf die Entleerungsöffnung 4 zu bewegen, und die Schlammassen II bei geöffneter
Verschlußwand 3 für die Entleerungsöffnung 4 durch die letztere aus dem Behälter
I herauszudrücken. Für die Begrenzung der Entleerungsbewegung der beweglichen Trennwand
5 können kurz vor dem Entleerungsende des Behälters I eine oder mehrere, in das
Innere des Behälters I hineinragende Vorsprünge vorgesehen werden. Nach erfolgter
Entleerung des Behälters I kann die Endwand 3 wieder luftdicht geschlossen werden
und in den Behälterraum g durch eine nicht gezeichnete Rohr- oder Schlauchleitung
ein Druckmedium, wie Preßluft, Gas, Flüssigkeit od. dgl., eingeleitet werden, welches
nach Abtrennung des Behälterraumes 8 von der Druckmittelzufuhr durch die Leitung
10 und Verbindung dieses Raumes 8 mit der Außenluft oder einem Druckmediumbehälter
über entsprechende Absperrorgane oder einen Dreiwegehahn die Trennwand 5 wieder
in die Anfangslage nahe der festen Wand 2 zurückbewegt, so daß der Behälterraum
g nach vorheriger Abtrennung von der Druckmittelzufuhr, Ableitung des Druckmittels
aus dem Behälterraum g in die Außenluft oder einen Druckmediumbehälter und Anschluß
des Behälterraumes 8 und 9 an die Unterdruckförderungsmittel wieder aufnahmebereit
für neue Schlammassen ist.
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An Stelle des Schwellkörpers 7 oder außer diesem können auch an der
Trennwand 5 Manschetten zur luftdichten Trennung der beiden Behälterräume 8 und
g vorgesehen werden. Bei geschliffener Innenfläche des Behälters I können auch federnde
Ringe nach Art von Kolbenringen verwendet werden. Die Trennwand 5 kann als Hohlkörper,
Profilkörper oder nach Art eines Hohlkolbens ausgeführt werden, dessen glatte Fläche
den Schlammassen II in dem Behälterraum g zugekehrt sind. Es empfiehlt sich, beiderseits
des Schwellkörpers 7, dessen Innendruck der Konsistenz oder Viskosität des in dem
Behälter I aufzunehmenden Gutes angepaßt wird, bis nahe an die Behälterinnenwand
herangeführte Stützwände I2 an der Trennwand 5 anzubringen.
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An Stelle der Begrenzungsvorsprünge nahe dem Entleerungsende des Behälters
I können auch ein oder mehrere verschließbare D ruckmittelauslaß -öffnungen I3 angebracht
werden, die in die Außenluft oder in einen Druckmediumbehälter führen.
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Sobald die Trennwand 5 bei der Ausschiebebewegung diese dann zu öffnenden
Auslässe für das Druckmedium im Raum g erreicht hat, bleibt die Trennwand 5 stehen.
Die Rückholbewegung der Trennwand nach beendeter Ausschiebebewegung kann auch durch
Anschluß des Raumes 8 an ein Vakuum erfolgen. Für die Bewegung der Trennwand 5 kann
an Stelle von Druckluft auch Unterdruck durch Anschluß der Räume 8 oder 9 an eine
Vakuumerzeugungseinrichtung bewirkt werden. Es kann auf beiden Seiten mit Druckluft
oder Vakuum bzw. auf einer Seite mit Druckluft und auf der anderen Seite mit Vakuum
gearbeitet werden. Der Behälter I mit der beweglichen Trennwand 5 kann zur Aufnahme
und zum Entleeren von Schlammmassen, stückigem Gut oder Flüssigkeiten verwendet
werden. Je nach der Konsistenz oder Viskosität des Aufbewahrungsgutes erhält der
Schwellkörper an der Trennwand 5 des Abdichtungsmittels mehr oder weniger Innendruck.
Beim Ausschub von Schlammassen, pulverförmigem oder stückigem Gut wird durch die
Axialbewegung der Trennwand 5 gleichzeitig eine ständige Reinigung der inneren Wandungsfläche
des Behälters I erzielt. Durch die innere Druckverteilung in dem Schwellkörper 7
legt
sich dieser an seinem ganzen Umfang mit gleichmäßigem Druck gegen die Innenwandung
des Behälters I an und sichert selbst bei Unebenheiten oder nicht glatter Innenfläche
der Behälterwandung I eine vollkommene Abdichtung. Bei Verwendung flüssiger Druckmedien
können die Behälterräume 8 und g an entsprechende Druckmediumbehälter angeschlossen
und das Druckmedium immer in diese Behälter wieder zurückgeleitet werden. Bei Füllung
des Behälters I durch Unterdruckförderung wird der Unterdruck sowohl an den Raum
g als auch an den Raum 8 des Behälters I angeschlossen. Bei der Axialbewegung der
Trennwand 5 für die Entleerungsbewegung wird der Raum 8 dann von der Unterdruckerzeugungseinrichtung
getrennt und an eine Druckmittelquelle angeschlossen.
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PATENTANSPP\f; CHE: I. Vorrichtung zum Entleeren von Aufnahme-oder
Transportbehältern für schlammartige Massen, wie angefeuchtetem Straßenkehricht,
Fäkalien oder anderes flüssiges, teigiges oder stückiges Gut, mittels einer im Aufnahmebehälter
axial beweglichen Trennwand, dadurch gekennzeichnet, daß an der Trennwand (5) Mittel
zur luftdichten Trennung der beiderseitigen Behälterräume (8, 9) vorgesehen und
diese Räume über Absperr- oder Umlenkorgane an eine Druckluftquelle oder einen Druckmittelbehälter
bzw. an Vakuum erzeugende Einrichtungen angeschlossen sind.